[ PSVR2 TEST ] AFTERLIFE VR – Gänsehaut garantiert!

Auf den PC-VR Geräten ist der Titel von Entwickler Split Light Studio schon länger zu Hause, nun hat es das Spiel auch auf Sony’s neueste VR-Brille geschafft und so begeben wir uns in die Nervenheilanstalt Black Rose und deren Geheimnisse.

In Afterlife VR spielen wir den Polizisten Adam Bernhard der während einer Streifenfahrt zur Nervenheilanstalt Black Rose gerufen wird, in der es eine Geiselnahme gegeben haben soll. Und diese Nervenheilanstalt ist auch noch die Gleiche, in die erst vor kurzem seine jüngere Schwester Allison eingewiesen wurde. Zufall ? Wir machen uns auf den Weg um Licht ins Dunkel zu bringen.

Wir haben Afterlife VR in der Version 1.001 gespielt. Das Spiel gibt es im PSN Store für 14,99 €. Nach einem Download von 5,818 Gigabyte, der auf unserer PS5 Festplatte einen Platz von 5,82 Gigabyte einnahm, betraten wir Black Rose das erste Mal.

Ersteindruck
Die Atmosphäre machts

Um was es grob in Afterlife VR geht, haben wir schon angerissen, der Ersteindruck zollt dem Titel jedenfalls Tribut. Schon im Menü, das wir in einem dunklen Raum inklusive des ersten Toten und Ausblick auf die Grafikqualität erhaschen können, kann man sagen, dass uns hier zwar keine Grafikperle erwarten darf, aber das drumherum verspricht gut zu werden. Nach dem Auswählen von einem von drei Schwierigkeitsgraden und einem von sechs! Speicherplätzen beginnt unsere virtuelle Reise in die dunkle Nacht.

Gameplay
Man hätte mehr draus machen können

Nach der Intro-Sequenz, in der wir mit unserem Polizeifahrzeug an der Anstalt ankommen und mit nichts als einer Taschenlampe, Funkgerät, Pistole und einer Smartwatch, die unseren Gesundheitszustand anzeigt, bewaffnet, betreten wir das Gebäude und merken von der ersten Sekunde, dass hier gehörig etwas schiefläuft. Vom Personal ist niemand zu sehen, es herrscht Chaos, die wenigen Patienten, die man antrifft, sind entweder tot oder verhalten sich äußerst merkwürdig.
Ab jetzt beginnt die Suche unter anderem nach unserer Schwester und dem Geheimnis der Geschehnisse in Black Rose. Die Wege in der Anstalt sind relativ linear, man kann sich eigentlich nicht groß verlaufen. Gestoppt wird man ab und zu von verschlossenen Türen, in deren Nähe man Schlüssel dazu suchen muss, oder Türen mit Zahlencode. Auch hier muss man, wie eigentlich im ganzen Spiel jeden Raum aufs Genaueste untersuchen, unzählige Schubladen oder Schränke öffnen oder Notizen finden und lesen, die Zahlencodes verraten oder uns näher hinter die Geschehnisse in der Anstalt bringen. Ein wichtiges Utensil ist die Taschenlampe, deren Hunger nach neuen Batterien oft gestillt werden muss. Da die Beleuchtung allgemein sehr spärlich ausfällt, wird die Taschenlampe gerne und oft genutzt, wie lange die Batterie in der Lampe hält, zeigt uns eine LED-Anzeige an der Taschenlampe an.

Sterben kann man natürlich auch, dies wird an der Smartwatch an unserem virtuellen Handgelenk angezeigt. Kommen wir in Kontakt mit Ratten, Geistern und anderem, so steigt unser Puls, erreicht dieser 200 haben wir unser Leben verwirkt und starten am letzten Checkpoint. Apropos Checkpoint, gespeichert wird in Afterlife VR automatisch an festgelegten Punkten. Damit wir nicht allzu schnell unser Leben verwirken, können wir außer Batterien auch noch Spritzen finden, um unseren Puls wieder zu senken.
Hatten wir eben noch Geister erwähnt? Auch diese spielen eine (unheimliche) Rolle im Spiel und lassen mit diversen Jumpscares unseren echten Puls auch ganz gerne mal kurzzeitig in ungeahnte Höhen schießen.
Die Steuerung in Afterlife VR geht in Ordnung, gelaufen wird mit rechtem Stick nach vorne, möchte man rennen, so müssen an beiden Controllern die Sticks nach vorne gedrückt werden. Das gut sortierte Inventar finden wir mit Druck auf Quadrat oder X. Meckern müssen wir beim Durchsuchen von Schränken etc. Zwar haben wir unsere VR-Hände im Spiel, aber die Suche nach Batterien und Co. funktioniert automatisch und reißt uns aus der Immersion. Sehr gerne redet unser Protagonist auch gerne über Aufgaben, die zu erledigen sind, oder Sachen, die ihm auffallen, und das gerne öfter in kurzen Abständen und immer mit den gleichen Sätzen. Die Sprachausgabe ist in Englisch, es gibt aber deutsche Untertitel, auch Notizen, die man so findet, sind in Deutsch.
Das Gameplay, das wir nun so beschrieben haben, hört sich erstmal nicht so abwechslungsreich an? Damit könnt Ihr recht haben, was aber das Spiel dann doch wieder interessant macht, ist die Atmosphäre, angefangen von der unheimlichen Soundkulisse, den Jumpscares und den erstmal nicht immer gleich erkennbaren Gefahren. Man läuft durch das Gebäude, immer mit dem Wissen, dass hinter der nächsten Ecke etwas passieren kann. Eine erfrischende Note bekommt das Spiel, wenn unser Protagonist die Kraft der Telekinese erlernt, denn diese wird, wenn auch nicht wirklich logisch von der Handlung ins Spiel integriert, zwingend benötigt.

Umfang/Grafik/Sound
Es gibt Licht, aber auch Schatten

Fangen wir mit der Schattenseite an, denn diese betrifft die etwas dürftige Spielzeit von rund zwei Stunden, diese kann unter Umständen auch etwas länger dauern, je nachdem wie gründlich man die Räume durchsucht oder man die diversen Rätsel löst.
Dass die Grafik im Spiel nicht die Beste ist, hatten wir schon erwähnt, da kann es schon mal zu unschönem Texturen-Matsch kommen. Aber dies macht das Drumherum im Spiel wieder wett, denn die Soundkulisse im Spiel ist dafür sehr gut gelungen. Sei es die Sprachausgabe, oder der Ingame Sound der mit zum Genre passenden knarrenden Türen, unheimlichen Stimmen oder Schritten oder lauten Sounds wie Türenschlagen, Schreien und mehr uns in die Atmosphäre im Spiel „saugt“. Auch den gelungenen Einsatz von Licht und Schatten kann man hier nur loben.

Fazit
Eine kurze, aber intensive Erfahrung

Mit Afterlife VR bringt uns Entwickler Split Light Studio sein kurzes aber intensives Horror-Abenteuer auf die PS VR2, das mit Themen wie Mord und Selbstmord aufwartet, und ein Kauf für so manchen wohlüberlegt sein sollte. Wer damit kein Problem hat und auch sonst sich gerne mal gruselt, hat hier ein Spiel mit einer dichten Atmosphäre. Die Nutzung von Kopfhörern ist hier schon fast Pflicht und lässt Euch, trotz der geringen Spielzeit, gerne mal eine Pause einlegen.