Bild: Free/ Gustavo Fring

Soziales Leben und Freundschaften mit Gaming

Die fortschreitende Technologie und Digitalisierung infiltriert seit den 1990ern das soziale Leben. Der Zugang zum Internet über Hightech-Geräte eröffnet uns neue Wege, die das Kennenlernen und Kommunizieren unabhängig von Ort und Zeit ermöglichen. Social Media ist gegenwärtig der wichtigste Träger des alltäglichen Miteinanders im Internet. Doch auch Gaming-Portale haben sich mittlerweile zu wichtigen Medien der digitalen Kommunikation avanciert. 

Gaming ist alltäglich

Inzwischen ist Gaming für zahlreiche Menschen jeder Altersgruppe eine alltägliche Aktivität. Laut dem Verband der deutschen Games-Branche spielen in Deutschland rund 6 von 10 Menschen Games in ihrer Freizeit. Davon zocken alleine 22,8 Millionen Mobile Games und bevorzugen das Smartphone zum Spielen. Die vorgezogene Art des Spiels ist dabei nicht Einzelspiel, sondern Multiplayer. Die Gamer agieren im Team oder spielen gegeneinander und kommunizieren dabei über Chatfunktionen oder über das Mikrofon. Das soziale Miteinander erfolgt im Gaming jedoch nicht nur während des Spielgeschehens. Anbieter für Games investieren seit jeher in Nebenprojekte, die ihre Kunden zusammenbringen und die Rolle der Gaming-Industrie bezüglich der digitalen Vernetzung vergrößern. 

Networking unter Gamern

Eines der ersten Gaming Networks wurde im Internet von der Schachszene bereits in den 1990ern aufgebaut. Die Fangemeinde des Königsspiels passte sich rasch der digitalen Revolution an und bot Portale an, die nicht nur Gameplay, sondern auch regen Austausch unter den Spielern ermöglichten. Der erfolgreichste Schachserver aus dieser Zeit ist der Internet Chess Club. Bis heute garantiert das Portal Schachspieler passende Gegner, die in einem serverinternen Ranking aufgeführt werden. Weiterhin können Spieler sich Privatlehrer aussuchen, an Turnieren teilnehmen sowie im Forum gemäß den Zeiten der Gründungsjahre des Servers rege Diskussionen über unterschiedliche Themen führen. 

Auf dem gleichen Prinzip basiert das Game Center. Apples soziale Netzwerk für Games bringt seine spielbegeisterten Nutzer unter einem Portal zusammen. Sie können sich untereinander verbinden und einander zum Spielen einladen. Welcher Gegner passend ist, kann hier auch mithilfe eines Ranking-Systems entschieden werden. Besonders spannend: Gamer können aufregende Spielmomente über die Funktionen aufzeichnen und diese mit anderen Nutzern teilen. 

Social Clubs 

Während Gaming-Netzwerke eher ein offenes System anbieten, stellen Social Clubs ihren Nutzern ein geschlossenes Format zur Verfügung. Im Prinzip funktionieren Social Clubs wie Vereine, die ihren Mitgliedern exklusive Rechte und Möglichkeiten gewähren. Ein Beispiel hierfür ist das Home Games von PokerStars. Spieler können auf der Plattform des Anbieters einen digitalen Club mit Freuden zum Online-Poker gründen und Events untereinander organisieren. Die größte Verantwortung übernimmt der Clubgründer, der die Administratoren und Spielerlisten verwaltet und die Rahmenbedingungen der Events festlegt. Wer nicht Mitglied des Clubs ist, kann an den Spielen natürlich nicht teilnehmen. Darüber hinaus werden clubintern Spielerstatistiken geführt sowie Spiel- und Turnierergebnisse aufgezeichnet. 

Eine ähnliche Dienstleistung bietet der Rockstar Games Social Club von Rockstar Games. Die Mitglieder der Plattform spielen nicht nur Games untereinander, sondern folgen anderen Gamern, posten Inhalte und vergleichen Sieg und Niederlage. Sie können auch ein eigenes Team gründen, um in clubinternen Wettbewerben teilzunehmen. Wer diese Verantwortung nicht übernehmen will, kann sich für eine offene Crew entscheiden, die auf der Plattform neue Gamer willkommen heißen. 

Metaverse 

Einige Anbieter für Games beschränken sich nicht auf Networking und digitale Clubangebote. Sie gehen einen Schritt weiter und integrieren die Idee des Metaverse in die Spiele. Im Metaverse können Menschen über einen Avatar in einem digitalen Universum mit anderen Menschen auf unterschiedliche Art und Weise in Kontakt treten und sich austauschen. Erfolgreich in dieser Hinsicht sind aktuell die Online-Games Fortnite und Minecraft, die ein Spieluniversum mit unendlichen Möglichkeiten versprechen. Gamer können ihre Avatare im Spiel frei bewegen, mit den Mitspielern jederzeit interagieren sowie eigene Inhalte ausarbeiten, um das Spieluniversum mitzugestalten. Das soziale Leben umfasst sogar Konzerte und Festivals, die in Echtzeit besucht werden können. 

Noch befindet sich die Idee des Metaverse in der Gaming-Industrie im Ausbau. Doch die Branche legt großen Wert auf das soziale Miteinander und bietet seit jeher unterschiedliche Projekte, welche die Kommunikation unter den Gamern in den Mittelpunkt stellen. Ob das digitale soziale Leben für Gamer aus Gaming Networks und Social Clubs in der Zukunft von großen interaktiven Spieluniversen ersetzt wird, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die bestmรถgliche Nutzungserfahrung zu bieten. Sie stimmen der Nutzung von Cookies und unseren Datenschutzbestimmungen zu.  Mehr erfahren