Das üppig ausfallende Sortiment an Headsets bewegt sich bei der deutschen Marke Speedlink durch die Bank im unteren und untersten Preissegment. Bereits ab knapp 20 Euro stehen mit den kabelgebundenen Modellreihen LEGATOS, CASAD oder VOLTOR auf PC- sowie Konsolen-Gaming ausgelegte Hörer zur Auswahl. Ebenfalls ist bei dem sowohl drahtlos als auch kabelgebunden anschließbaren MANDAS LED Gaming-Headset die preisliche Einstiegshürde mit einem UVP von 79,99 niedrig angesetzt. Bei diversen Anbietern ist das Headset aktuell sogar schon um die 65 Euro zu bekommen. Wenn jetzt noch Verarbeitung und Klang stimmen, könnte man glatt von einem Schnäppchen sprechen. Ob das wirklich der Fall ist, das klären wir im Test.
Ersteindruck & Zubehör
Solide, aber sehr sparsam
Der erste optische und haptische Kontakt mit dem MANDAS fällt erwartungsgemäß aus: Das wenig wertig erscheinende, durchgehend schwarze, Kunststoffgehäuse wird nur mit etwas Metall im Kopfbügel sowie den Ohrmuschel-Abdeckungen verstärkt. Die Materialwahl und fehlende Annehmlichkeiten, zum Beispiel drehbare Ohrmuscheln, was nützlich wäre, wenn das Headset in Spielpausen um den Hals gelegt wird oder transportiert werden soll, sind dem geringen Preis geschuldet. Dank des geringen Gewichtes von knapp 350 Gramm sowie der angenehmen Kunstlederpolsterung der Ohrmuscheln ist der Sitz bequem. Der Kopfbügel ist mehrfach in kleinen Schritten verstellbar, sollte also problemlos an unterschiedliche Kopfgrößen angepasst werden können. Ebenfalls treten bei einer Verwindung keine Komplikationen auf, auch bei einer starken gegensätzlichen Drehung der Ohrmuscheln ist keine dauerhafte Verformung zu befürchten.
Neben einer gedruckten Kurzanleitung, befinden sich noch der USB-Funk-Dongle mit USB-A-Stecker, das Micro-USB-Ladekabel sowie das 3,5 mm TRRS (Tip Ring Ring Sleeve)-Klinkenkabel in der Verpackung. Die Kabel sind beide, mit 1 Meter (Ladekabel), respektive 1,20 Meter (Audiokabel), ausreichend dimensioniert, sodass ihr in der Regel nicht auf Verlängerungen zurückgreifen müsst, wenn das Headset geladen werden muss oder an einem DualSense-Controller der PS5 oder einer Nintendo Switch zum Einsatz kommt.
Anschluss, Bedienung & Beleuchtung
R ohne G und B
Der Anschluss gestaltet sind problemlos, egal welche Quelle genutzt wird. Für die drahtlose Übertragung mittels 2,4 GHz wird der beiliegende Dongle einfach in einem freien USB-A-Port eingesteckt. Zusätzliche Treiber werden nicht benötigt, Windows erkennt das Gerät und richtet es in wenigen Sekunden funktionstüchtig ein. Auch an PS4 und PS5 lässt sich das MANDAS drahtlos betreiben. Für alle anderen Geräte nutzt ihr das abnehmbare 3,5 mm Klinkenkabel. Allerdings steht bei Speedlink keine optionale Softwareunterstützung aus dem eigenen Hause zur Verfügung. Soll der Klang zum Beispiel mittels Software-Equalizer individuell angepasst werden, müsst ihr Programme von Drittherstellern verwenden. Die fehlende Unterstützung ist so weit verschmerzbar, da der Klang „Out of the box“ durchaus stimmig ist und die LED-Beleuchtung sowieso nicht angepasst werden kann.
Kommen wir also auch gleich zum Punkt Beleuchtung. Hier hat Speedlink zwar nicht auf ein wenig Bling-Bling verzichten wollen, aber dem MANDAS keine aufwändige RGB-Beleuchtung spendiert, wie es andere Hersteller mit ihrer Gaming-Hardware machen. Zur Verfügung steht nur das R von RGB und die beiden Speedlink-Symbole an den Außenseiten der Ohrmuscheln werden bei Betrieb rot illuminiert. Eine Änderung findet nur im Ladezugang statt, dann wechselt die simple Beleuchtung leicht ins Bläuliche.
Die Bedienelemente am linken Ohrhörer sind gut erreichbar, besonders der feine justierbare Lautstärkeregler hat uns gut gefallen, der mit einer leichten Bewegung nach unten oder oben stufenweise die Lautstärke verändert. Ansonsten befinden sich nur ein Power-Schalter sowie Buchsen für Lade- und Audiokabel am Headset.
Sound & Mikrofonqualität
Angenehm ausgewogenes Klangbild
Und wie schlägt sich das MANDAS nun im Gaming-Alltag? Kurz und knapp: Für den recht geringen Straßenpreis, ausgesprochen gut. Die 50 mm Neodymium-Treiber liefern ein angenehm ausgewogenen Klangbild mit satten Bässen und verzerrungsfreien Höhen. Einzig der Mittenbereich verschwimmt immer wieder, was zuweilen erheblich an der Dynamik knabbert und dem Sound an Kontur fehlen lässt. Gerade bei größeren Lautstärken fällt das erste positive akustische Erscheinungsbild so ab. Beim Spielen fällt das allerdings weniger stark auf, ein wirklicher Hörgenuss bei Musik will aber nicht aufkommen. Aber das MANDAS ist ja indessen primär ein Gaming-Headset und hier ist der Sound von Haus aus tauglich, da gerade Stimmen und leise Geräusche deutlich erkennbar sind, man will ja nicht von Gegnern überrascht werden.
Auch beim Mikrofon fehlen schmerzlich interne Klangverbesserer wie Noise-Cancelling oder individuelle Einstellungsoptionen über eine eigene Softwarelösung. Das unidirektionale Mikro muss schon sorgsam vor dem Mund positioniert werden, damit störende Umgebungsgeräusche nicht die Qualität mindern. Die Sprachqualität ist aber große Makel, wie uns unsere Gegenüber bestätigt haben, wirkt allerdings je nach Positionierung schon mal verrauscht.
Fazit
Preisgünstiges Multifunktions-Headset mit ordentlichem Klang
Das große Plus des MANDAS LED Gaming-Headsets ist definitiv das Preis-Leistungs-Verhältnis, legt man die aktuellen Straßenpreise zugrunde. Für rund 65 bis 70 Euro bekommt ihr ein echtes Multifunktions-Headset, das ihr problemlos an PC und Konsole betreibt. Die Verarbeitung ist trotz Plastikbomber-Anmutung solide und stabil, der Tragekomfort angenehm und die angegebene Akkuleistung von rund 10 Stunden zufriedenstellend. Dank sauberem und dynamischen Klangbild sowie einem Multiplayer-tauglichen Mikrofon, bietet sich das Headset gerade für den schmalen Geldbeutel an. Wir würden uns aber schon eine Speedlink-eigene Software wünschen, die eine individuelle Soundeinstellung erlaubt und so mit Sicherheit noch mehr aus den 50 mm-Treibern herausholen könnte. Eine Empfehlung können wir aber nicht aussprechen, da uns zu diesem Preis schon deutlich bessere Headsets untergekommen sind.
- Bequeme Gaming Kopfhörer: Eine optimale Passform und ein hervorragender Tragekomfort können dank dem flexiblen Kopfbügel und ultra-weichen Ohrmuscheln sichergestellt werden
- Kabelloses Gaming Headset: Die kabellose Verbindung ist über den mitgelieferten USB-Empfänger möglich oder kabelgebunden über den Anschluss über den 3,5mm Klinkenstecker mit 1,8 Metern Kabel
- Surround-Sound und Beleuchtung: Die 50mm Treibereinheiten sorgen für klare Akustik und kristallklaren Surround-Sound. Die Ohrmuscheln der PC Kopfhörer sind außen in verschiedenen Farben beleuchtet