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Spieleentwicklung: Die Bedeutung gut geschriebener Tutorials

Klarheit und Transparenz bei den Spielregeln sind von grundlegender Bedeutung, damit Spieler Spaß und Erfolg haben. Für Spieleentwickler ist es daher unerlässlich, klare Spielregeln zu erstellen und sie gut zu kommunizieren, um den Spielern ein positives und frustfreies Spielerlebnis zu ermöglichen.

Ausgedehnte Beschreibungen der möglichen Aktionen sind aber wenig unterhaltsam und können den Spielfluss stören. Im schlimmsten Fall werden Anleitungen geskippt, was sich später rächt, wenn die Spieler nicht verstehen, was sie tun müssen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Balance befassen, die Spieleentwickler bei der Erstellung von Tutorials bedenken müssen.

Gute Tutorials: Ein vernachlässigter Faktor in der Spieleentwicklung

Bei der Entwicklung von Videospielen stehen oft Spielmechaniken, Story und Design im Fokus. Faktoren wie ein gut geschriebenes Tutorial können dabei vernachlässigt werden. Wenn die Spielregeln nicht eindeutig formuliert sind, kann dies aber zu Frustrationen bei den Spielern führen und das Spielerlebnis erheblich beeinträchtigen.

  • Spieler von Gesellschaftsspielen sind oft bereit, sich mit umfangreichen Spielanleitungen auseinanderzusetzen, um zum Beispiel die Rummikub-Spielregeln verstehen und das Spiel meistern zu können.
  • Das Gleiche gilt nicht unbedingt für Gamer, die oft erwarten, dass das Spiel direkt ohne große Vorbereitung gespielt werden kann.

Daher ist es entscheidend, dass Spieleentwickler kurze, aber verständliche Tutorials erstellen, die die Spieler schnell und einfach in die Spielmechaniken einführen. Ein gut geschriebenes Tutorial kann dazu beitragen, dass die Spieler das Spiel besser verstehen und ein positives Spielerlebnis haben.

Was macht ein Tutorial schlecht?

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen eine Spielanleitung in Videospielen als unzureichend gesehen werden kann:

  1. Zu lang: Das Tutorial enthält zu viel Text. Die Spieler lesen es nicht vollständig oder überfliegen den Text und übersehen daher wichtige Beschreibungen.
  2. Nicht verständlich: Manche Spiele, insbesondere, wenn sie aus anderen Sprachen übersetzt werden, formulieren diese Anleitungen verwirrend.
  3. Schlecht platziert: Tutorials, die nur in den Menüs zu finden sind, werden oft übersehen. Es kann auch unpassend sein, ein Tutorials nur ein einziges Mal anzuzeigen, ohne, dass Spieler sie bei Bedarf noch einmal nachlesen können.
  4. Versteckt: In manchen Spielen werden gewisse Hintergründe gar nicht erklärt. Ein bekanntes Beispiel sind die Spiele des Entwicklers FromSoft. Die Dark Souls Reihe enthält einige Funktionen, die nie in den Tutorials erwähnt werden. Dazu gehört es,  wie sich die Level der verschiedenen Talente wie Stärke oder Geschick auf den Schaden ausüben, der mit spezifischen Waffen erreicht werden kann.

Der Kultstatus von Spielen wie Dark Souls zeigt, dass komplexe oder unzureichende Tutorials nicht immer ein Ausschlusskriterium für Erfolg sind. Sie riskieren aber, dass man einen großen Anteil der Zielgruppe verliert, bevor sie die Chance bekommen, die guten Seiten des Spiels zu erleben.

Eigenschaften guter Tutorials

  1. Verständlichkeit: Die Anleitung muss verständlich sein und die Spielmechaniken auf eine klare und einfache Weise vermitteln. Es sollte den Spielern helfen, das Spiel zu verstehen, ohne sie zu überfordern.
  2. Interaktivität: Ein gutes Tutorial sollte interaktiv sein und den Spielern die Möglichkeit geben, die Spielmechaniken direkt auszuprobieren.
  3. Schrittweise Einführung: Es hilft, die Spielmechaniken schrittweise einzuführen und den Spielern Zeit zu geben, jeden Schritt zu verstehen und zu üben. So können sie sich langsam in die Spielwelt eingewöhnen.
  4. Kontextualisierung: Ein Tutorial kann den Spielmechaniken einen Kontext geben, damit es besser verständlich ist. Es sollte erklären, warum die Spielmechaniken elementar sind und wie sie zum Spiel beitragen.
  5. Feedback: Die Anleitung kann den Spielern Feedback geben, um ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Sie sollte ihnen sagen, was sie richtig oder falsch gemacht haben und ihnen Tipps geben, wie sie sich verbessern können.
  6. Optionale Überspringbarkeit: Eine Spielanleitung sollte den Spielern die Möglichkeit geben, sie zu überspringen, wenn sie das Spiel kennen oder das Tutorial als zu langsam empfinden. Eine Zwangs-Tutorialisierung kann dem Spieler das Gefühl geben, dass er das Spiel nicht selbstständig meistern darf. Das kann zu Unmut führen.

Insgesamt ist ein gutes Tutorial eine bedeutsame Komponente für ein erfolgreiches Spielerlebnis. Es sollte den Spielern helfen, das Spiel zu verstehen, ohne sie zu überfordern oder zu langweilen, und ihnen Feedback und interaktive Möglichkeiten bieten, um ihr Verständnis und ihre Fähigkeiten zu verbessern.

  • Wichtig ist auch zu verstehen, dass sich je nach Genre entscheidet, was gute Anleitungen ausmacht. Für spezifische Games, wie Strategie-Spiele, sind lange Anleitungen etabliert und akzeptiert.

Fazit

Es ist für Spieleentwickler von großer Bedeutung, klare Spielregeln zu erstellen und diese gut zu kommunizieren. So lässt sich ein angenehmes Spielerlebnis in Videospielen am besten gewährleisten. Klare Regelarien minimieren Frustrationen, verbessern das Spielerlebnis und erhöhen die Motivation der Spieler.

Spieleentwickler sollten zudem dafür sorgen, dass ihre Spielregeln verständlich und eindeutig sind und die Spieler in das Spiel einführen. Auf diese Weise können sie sicherstellen, dass ihre Spiele ein positives und fesselndes Spielerlebnis bieten und bei der Spielerschaft erfolgreich sind.

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