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SunnySide: Detaillierter Einblick in Gameplay und Umfang

Aus dem schönen Manchester, besser gesagt von Publisher Merge Games wurde vor einigen Tagen die Beta zu SunnySide auf dem PC per Steam veröffentlicht. Was sich hinter dem Titel von Entwickler RainyGames versteckt, haben wir uns für Euch angeschaut.

„Überbrücke die Kluft zwischen traditionellen Praktiken und modernen Techniken, während Du die Harmonie der japanischen Landschaft genießt. Sammle neue Erfahrungen, baue einen blühenden Hof auf und stärke Deine Beziehungen zu den Anwohnern“, dies ist die kurze Zusammenfassung auf der Steam-Seite zu SunnySide, die das Spiel schon mal gut zusammenfasst.
Dass da aber noch viel mehr dahinter steckt, und man sich viel Zeit und Ruhe nehmen sollte, haben wir mit der Zeit für uns entdeckt.

Wir konnten die Welt von SunnySide nach einem Download mit einer Größe von 5,5 Gigabyte und einem Festplattenverbrauch von 23,8 Gigabyte betreten. Seit dem Erscheinen der Beta wurden schon 4 Patches (der letzte war Anfang Juli) veröffentlicht. Das Spiel wird ab dem 10. Juli auch auf PlayStation 5 und Xbox Series erscheinen. Die Texte sind noch nicht alle komplett in Deutsch, bisher ist es eine Mischung aus Deutsch und Englisch, das wird bis zum endgültigen Release mit Sicherheit behoben.

Ersteindruck
Da steckt mehr dahinter, als man denkt

Mit SunnySide erwartet die Spieler ein Landwirtschafts- und Lebenssimulator, der sehr ins Detail geht. Unsere Spielfigur, die man umfangreich anpassen kann, entflieht dem Stadtleben und kauft sich im Herzen Japans in einer alten Poststadt ein Grundstück. Leider hat unsere Spielfigur von Ackerbau und allem, was daran hängt, wenig bis gar keine Ahnung, da helfen uns aber die freundlichen Bewohner von SunnySide. Außerdem gibt es viele Läden, in denen wir uns alles besorgen können, was man zum Leben und Bewirtschaften benötigt. So lasst uns das Abenteuer beginnen!

Gameplay
Es gibt (zu)viel zu tun, packen wir es an

Wie schon erwähnt erwartet uns hier eine detaillierte und ausgeprägte Farming und Lebens-Simulation. Man muss, bis auf ein wenig Hilfe am Anfang, und später natürlich auch, wirklich an alles denken und machen.
Man muss SunnySide zugutehalten, dass dieses Spiel so frei ist, wie es in diesem Genre nur geht. Man kann Deinen Charakter wirklich so aussehen lassen, wie man möchte, denn es gibt so viele Aspekte, die man verändern kann, vom Gewicht über die Gesichtszüge und Haare bis hin zur Geschlechtsidentität.
Das Leben in SunnySide ist, gerade am Anfang, nicht einfach, das Spiel gibt uns zwar einige Hilfestellungen, und man bekommt auch grob gesagt, was zu tun ist, aber die Ausführung bleibt uns überlassen. Das ist uns gerade sehr am Anfang aufgefallen, obwohl wir doch zum Beispiel nur ein paar Samen aussäen wollten. Bis wir dies dann in die Tat umsetzen konnten, ist viel ausprobieren und herumgeklicke in den diversen Menüs vonnöten gewesen.
Unser Grundstück bietet uns am Anfang auch kein Haus, wir haben erstmal nur ein Zelt, in dem wir unseren Spielstand abspeichern können und den nächsten Tag beginnen.
Es gibt eine Anzeige für unser Hungergefühl oder unsere Energie, haben wir da zu wenig, können wir auch unser Grundstück nicht bearbeiten. Dann gilt es, gerade am Anfang, Büsche mit Früchten und Pilzen zu finden, diese können wir sammeln und natürlich auch verzehren, was uns wieder Energie für die Arbeit gibt. Natürlich kann man diese auch verkaufen, um wiederum Gewinn zu erzielen, damit wir weitere Sachen für die Farm kaufen können.

Die Stadt an sich können wir am Anfang nur zu Fuß erreichen, was sich nach ein paar (Spiel) Tagen aber ändert, denn dann können wir auf ein Fahrrad zurückgreifen. Sollten wir uns mal zu sehr von unserer Farm entfernt haben, müssen wir den ganzen Weg nicht wieder zurücklaufen bzw. fahren, man kann sich per Pausenmenü einfach wieder an seine Farm/Speicherpunkt teleportieren lassen.
Recht schnell im Spiel bekommt man auch mehrere Apps auf sein Handy von einem Tech-Laden in der Stadt geladen.
Apropos App, hier merkt man dem Spiel an, dass es sich von den „klassischen“ Farming-Spielen verabschiedet, denn ohne unseren elektronischen Helfer würden wir in SunnySide nicht weit kommen.
Hier können wir per Drohne unser Grundstück bearbeiten, zum Beispiel Zäune um die Beete zu setzen, damit andere Wilddtiere nicht die Früchte klauen oder per Laptop und Drohne und Bauplan unser Haus bauen. Außerdem können wir per Smartphone Apps Sachen online kaufen und sich liefern lassen, chatten und vieles mehr.
Im Verlauf des Spieles können wir auch Minen besuchen und dort Mineralien abbauen, in diesen Minen lauern aber auch Gegner, die wir in einer Art Kartdendeck-Kampfsystem besiegen müssen, sehr interessant und nicht allzu kompliziert umgesetzt.
Natürlich kann man, wie es sich für eine Lebenssimulation, dieSunnySide auch sein möchte, einen Partner/Partnerin suchen. Es gibt 25 Charaktere, in die man sich verlieben kann, jeder Charakter hat eine Dating-Präferenz auf der Skala für Geschlechtsausdruck. Diese Skala wird von den Spielern bei der Charaktererstellung verwendet, um ihre Identität zu bestimmen. Eine jeweilige 10-Punkte-Skala für männlich, weiblich oder non-binär. Man muss im Voraus erforschen, welcher Charakter welche geschlechtlichen Vorlieben hat, ansonsten geht man in so manchem Fall leer aus.

All das, was wir bisher angedeutet haben, beschreibt aber immer noch nicht das ganze Spiel, es gibt allein in der Stadt so vieles zu erleben, zu erkunden, Interaktionen mit den Bewohnern, einen Skill-Tree auszubauen und und und.
Und da liegt das Problem bei SunnySide, es ist ein Spiel, das viel zu bieten hat, schon fast zu viel, dies aber an vielen Stellen nur unzureichend erklärt und das mündet in zermürbendem und zeitintensivem Ausprobieren.

Umfang/Grafik/Sound
Unzählige Stunden an Gameplay

Wie umfangreich das Spiel ist, davon haben wir Euch nun einen kleinen Einblick gegeben, es wird Euch, lässt man sich darauf ein, für eine lange Zeit beschäftigen. Man kann nur hoffen, dass noch einiges an Verbesserungen mit der Zeit veröffentlicht wird.
Die hier verwendete Unreal Engine macht einen guten Job, in unserer Version kam es, außer langen Ladezeiten beim ersten Starten des Spiels zu keinen Abstürzen oder Fehlern. Der Anime-Look, gepaart mit seinen charmanten Charakteren und Umgebung weiß zu gefallen.
Was die Konsolenumsetzung und dessen Steuerung angeht, grafisch und soundtechnisch sollte das Spiel keine Herausforderung für eine Umsetzung sein, was aber die Steuerung betrifft, da darf man gespannt sein, wie der Entwickler hier die Controller einsetzt, denn schon am PC musste man viel und an manchen Stellen umständlich herumklicken.
Was die Sounduntermalung betrifft, da muss man, was gerade die Musik betrifft, ein Fan von „Easy-Listening“ sein, im Spiel bekommt man größtenteils Naturgeräusche serviert, Gespräche gibt es nur in Textform.

Fazit
Ein zweischneidiges Schwert

Entwickler RainyGames präsentiert uns hier ein Spiel, dass uns hin- und hergerissen hat. Es hat sich viel vorgenommen, was uns erstmal begeistert, dies aber zum jetzigen Zeitpunkt nur unzureichend umgesetzt, und uns damit wieder abschreckt. Es gibt soviel zu tun und zu entdecken, was gut ist, aber dann durch mangelnde Umsetzung und fehlende Erklärung diverser Mechanismen wieder zunichtegemacht. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Spiel sehr viel Potenzial hat, aber an der Umsetzung vielleicht scheitern könnte, wenn nicht noch vieles angepasst oder verbessert wird.

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