Im Zeitalter digitaler Heimkino-Systeme wird die Luft dünner für echte Innovation. Doch Klipsch – der amerikanische Traditionshersteller mit über sieben Jahrzehnten audiophiler Historie – demonstriert mit der neuen Flexus Core 300, wie man die Messlatte für Klangpräzision und technologische Raffinesse neu definiert. Die Soundbar ist nicht nur das neue Flaggschiff der Flexus-Serie – sie ist zugleich ein technologisches Novum: die weltweit erste Soundbar mit integrierter Dirac Live Room Correction.
Ein Meilenstein für Klangenthusiasten
In Zusammenarbeit mit Onkyo entwickelt, markiert die Core 300 eine Zeitenwende. Denn Dirac Live, bisher den Oberklasse-AV-Receivern vorbehalten, findet nun erstmals Einzug in den Soundbar-Sektor. Die hochpräzise Raumkorrektur-Software analysiert den Hörraum mit einem speziell abgestimmten Algorithmus, um sowohl zeitliche als auch frequenzbezogene Störungen im Klangbild zu eliminieren. Das Ergebnis: eine frappierend klare, räumlich kohärente und tonal ausgewogene Klangbühne – unabhängig von der Raumakustik.
Paul Jacobs, CEO von Klipsch, spricht von einem Wendepunkt für das Unternehmen. Und tatsächlich dürfte diese Kooperation mit Dirac mehr als nur ein strategischer Coup sein. Sie könnte den audiophilen Anspruch im Mainstream-Markt neu definieren.
Technische Finesse trifft auf ikonisches Design
Die Flexus Core 300 liefert 5.1.2-Kanal-Sound und unterstützt Dolby Atmos sowie DTS:X – mit einem Treiber-Layout, das seinesgleichen sucht: Insgesamt 12 Treiber, darunter vier integrierte 10cm-Subwoofer, vier nach vorne, zwei seitlich und zwei nach oben abstrahlende Breitbandlautsprecher. Die klangliche Tiefe und räumliche Ausdehnung, die hier erreicht wird, erinnert weniger an eine Soundbar als an ein vollwertiges Heimkinosystem – aber mit deutlich weniger Platzbedarf.
Herzstück des Systems ist der horn-geladene Center-Kanal, ein Markenzeichen von Klipsch, das selbst bei niedriger Lautstärke kristallklare Dialoge ermöglicht – eine oft unterschätzte Tugend in der Welt moderner Multikanal-Soundlösungen.
Auch optisch setzt die Core 300 Akzente: Hochwertige Materialien, sanft gerundete Kanten und eine edle Holzoptik fügen sich nahtlos in moderne Wohnkonzepte ein. Form und Funktion sind hier in seltener Harmonie vereint.
Modulares Klanguniversum
Mit dem kabellosen Flexus Sub 200 (30,5 cm Tieftöner) und den Flexus Surround 200 Atmos-Speakern lässt sich das System flexibel erweitern. Bis zu 45 verschiedene Setups sind möglich – von der minimalistischen 2.1-Lösung bis hin zum ausgewachsenen Surround-System mit zwei Subwoofern. Dank vorab gekoppeltem USB-Transmitter erfolgt die Einrichtung fast schon absurd einfach – ganz ohne komplexe Netzwerkkonfigurationen.
Zukunftssichere Konnektivität und smarte Bedienung
Ob Apple AirPlay, Google Cast, Spotify Connect oder Tidal Connect – die Flexus Core 300 zeigt sich anschlussfreudig. Neben Bluetooth 5.3 und Ethernet wartet sie mit einem vollständigen HDMI eARC- und 8K-Passthrough-Setup auf – inklusive USB-C, digital-optischem Eingang und Cinch. Die neue Klipsch Connect Plus App erlaubt feinfühlige Klangjustierung, EQ-Anpassung und Firmware-Updates per Smartphone.
Kompatibilität mit Smart-Home-Systemen wie Control4 und RTI macht die Core 300 auch für automatisierte Wohnkonzepte interessant – eine Seltenheit in dieser Produktklasse.
Fazit: Eine Soundbar für den audiophilen Alltag
Die Klipsch Flexus Core 300 definiert nicht nur den Klang einer Soundbar neu – sie stellt die Frage, ob der Begriff „Soundbar“ diesem Produkt überhaupt noch gerecht wird. Mit Dirac Live an Bord, einem ausgereiften Treiberkonzept und modularer Erweiterbarkeit positioniert sie sich zwischen anspruchsvollem Heimkino und audiophilem Musikgenuss.
Ab Juni 2025 wird die Core 300 zu einem UVP von 1.199 Euro erhältlich sein. Die Surround-Lautsprecher (499 €) und der kabellose Subwoofer (599 €) vervollständigen ein System, das klanglich wie konzeptionell neue Wege geht – ohne die Wurzeln klassischer Audiokultur zu vergessen.