Bild: AGANDO & PE

Ende März präsentierte Agando ihren entara AG520 Gaming Chair, auf dem wir soft Platz genommen haben, denn 199,- Euro klingen sehr verlockend. Bei diesem Stuhl handelt es sich um eine Eigenproduktion, die nach eigenen Angaben „die perfekte Verknüpfung von Design, Funktionalität und Bequemlichkeit“ aufweisen soll. Inwieweit das zutrifft, erfahrt ihr in diesem Test.

Lieferumfang und Verarbeitung
Hochwertiges Material mit viel Gewicht

Wie auch bei unseren anderen Tests kam der entara AG520 in einem großen Paket zu uns. Mit ca. 22 Kilo ist das Paket zwar ein wenig leichter als sonst, einfach zu tragen war es dennoch nicht. Umso mehr hat sich das Auspacken wie eine Belohnung angefühlt. Ca. 20 bis 30 Minuten später war der Stuhl dann auch schon fertig aufgebaut. Dank mitgeliefertem Inbus war der Aufbau auch entsprechend leicht. Im Lieferumfang enthalten sind: Ein Nackenkissen, ein Lordosenkissen für den Rücken, eine Sitzfläche, eine Rückenlehne, eine Gasdruckfeder, eine Zylinderabdeckung, ein sternenförmiger Fuß und fünf Räder. Die mitgelieferte Anleitung leitete uns auf neun Seiten und in zwölf Sprachen gut durch den Aufbau. Die Kissen, sowie der Sitzaufbau sind mit Vliesstoffen bezogen, die sich wie Wildleder anfühlen und auch so aussehen. Positiv aufgefallen sind uns auch die doppelten Außennähte. Das verleiht dem Stuhl eine Art Sportwagenoptik und sorgt außerdem für eine bessere Langlebigkeit des Materials. Aus praktischen Gründen empfehlen wir den Aufbau zu zweit durchzuführen. Der Geruch von künstlichen Leder, der bei vergleichbaren Möbeln sonst nach dem Auspacken auftritt, kam uns hier übrigens nicht unter.

Der erste Eindruck ist sehr positiv

Wie die meisten Bürostühle ist der AG520 mit einem Fußkreuz aus Kunststoff versehen, welches von fünf 50 mm Rollen getragen wird. Die Höhenverstellung liegt bei ca. 10 cm, womit die meisten Körpergrößen abgedeckt werden. Die Belastungsgrenze des Stuhls schätzen wir bei 130 bis maximal 150 Kilo ein – leider fehlen uns hier Angaben des Herstellers. Die Gasdruckfeder weist jedoch die typischen Merkmale eines Bürostuhls dieser Belastungskategorie auf und die Höhenverstellung lässt sich auch feststellen. Das verhindert, dass man absackt, falls man selbst oder jemand anders aus Versehen den Hebel betätigt. Die Rückenlehne lässt sich übrigens so weit nach hinten stellen, dass man mit der Kippfunktion fast gerade liegen kann. Perfekt also für das nächste Powernapping! Das Nackenkissen und das Lordosenkissen sorgen außerdem für eine bessere Sitzergonomie. (Ein Lordosenkissen ist übrigens ein Kissen, welches die Wirbelsäule stabilisieren und so Haltungsschäden vorbeugen soll.)
Die Armlehnen des Stuhls sind nach unten hin gewölbt, was für ein angenehmeres Gefühl beim Auflegen sorgt, da sich die Arme besser einfügen. Sie sind jeweils nach rechts und links drehbar, was sie besser für die Sitzhaltung beim Tippen anpassbar macht. Höhenverstellbar sind die Armlehnen zudem auch.

Auf der Rückenlehne ist übrigens noch das Logo von AGANDO, der „Roaring Lion“ aufgestickt, der euch, nach Herstellerangaben, „den Rücken frei halten“ soll.

Die mitgelieferten Kissen, die wir bereits erwähnten, sind mit demselben Vlies bezogen wie die Rückenlehne und die Sitzfläche des Stuhls. Da das Lordosenkissen die Wirbelsäule stabilisieren soll, ist es etwas fester, bzw. härter als das Nackenkissen. Die Logos, die ihr auf dem Bild sehen könnt, sind relativ aufwendig aufgestickt. Das Lordosenkissen wird mit zwei Gurten an der Rückenlehne befestigt. Das Nackenkissen kann einfach über die Kopflehne gespannt werden, was die Befestigung sehr einfach gestaltet. Insgesamt sorgen die Kissen für einen angenehmen Sitzkomfort und bilden so eine sinnvolle Erweiterung des Stuhls. Nebenbei erwähnt, fügen sie sich auch einfach ideal in den Stuhl ein, was wir zumindest von Gamingstühlen in Hinsicht auf das Lendenkissen auch oft anders erlebt haben.

Ergonomie und Haptik
Gutes Sitzgefühl mit ergonomischer Sitzhaltung

Auch wenn wir keine Informationen zu einer Zertifizierung nach DIN EN 1335 finden konnten, weist der AGANDO entara AG520 Gaming Chair dieselben Eigenschaften wie vergleichbare Gaming-Chairs auf, die entsprechend zertifiziert sind. Die Maße haben wir einmal selbst nachgemessen: Die Höhe liegt bei 121 bis 131 cm Gesamthöhe, die Rückenlehne hat eine Höhe von 82 cm und eine Breite von 50 bis 57 cm, die Sitzfläche ist innen 39 cm und insgesamt 52 cm breit und 55 cm tief, die Armlehnen sind 27 cm lang.
Wie bereits erwähnt, ist der Stuhl um 10 cm höhenverstellbar, was auch aus den Maßen ersichtlich wird. Damit ist er für die meisten Körpergrößen anpassbar. Die Höhe der Rückenlehne entspricht mit einer Höhe von ca. 82 cm dem Standard für Bürostühle. Die Sitzfläche fällt mit einer Tiefe von ca. 55 cm Tiefe länger aus als normal, was es für größere Menschen definitiv angenehmer macht. Die Breite der Sitzfläche entspricht mit ca. 39 cm wieder dem Standard und die Armlehnen liegen mit einer Länge von ca. 27 cm ebenfalls im Standardbereich. Das einzige, was nach Kriterien der DIN EN 1335 beim entara AG520 also aus der Reihe tanzt, ist die Tiefe der Sitzfläche, was wir aber eher als Vorteil betrachten. Die Polsterung ist nicht zu weich, was ein Einsinken verhindert. Jedoch ist sie weich genug, um ein angenehmes Sitzgefühl und ergonomische Standards zu garantieren. Die Kippfunktion wirkt sich, soweit wir das beurteilen können, nicht negativ auf die Ergonomie aus.

Schlicht, einfach und dennoch sehr ansprechend – Zeitloses Design

Nachdem wir den Stuhl eine Weile im Alltag getestet haben, können wir besonders positiv die Kissen hervorheben. Das Lordosenkissen unterstützt eine ergonomisch korrekte Sitzhaltung und das Nackenkissen hat zumindest für unseren Tester dafür gesorgt, dass sich der Hals nach mehren Stunden nicht steif anfühlte. Auch ein Powernapping ist auf dem Stuhl recht angenehm – extra für euch getestet.

Die Standards nach der DIN EN 1335 werden nach unserer Ansicht nach hier definitiv erfüllt, wenn man von der tieferen Sitzfläche einmal absieht. Im Bezug auf die allgemeine Ergonomie haben wir keine Defizite feststellen können. Nach ergonomischen Gesichtspunkten ist der entara AG520 also sehr gut nutzbar.

Fazit
Der „Roaring Lion“ hält euch definitiv den Rücken frei

Der Agando entara AG520 Gaming Chair ist mit 199,90 Euro der teuerste Gaming-Chair und damit die teuerste Eigenproduktion von Agando und seinen Preis definitiv wert. Mit diesem Stuhl habt ihr einen guten Kompromiss aus Sitzkomfort, Ergonomie und Optik. Die Nähte und das Design des Sitzes sorgen für einen Sportwagenlook, welcher von dem Vlies im Wildlederstil noch unterstrichen wird. Die tiefere Sitzfläche, die verstellbare Rückenlehne, sowie die Kissen können gerade bei Nutzern mit mehr als 180 cm Körpergröße positive Auswirkungen auf die Sitzhaltung haben. Wer einen hochwertigen Bürostuhl, Gaming-Chair oder einen ergonomischen Stuhl sucht und etwas größer ist, sollte über einen Kauf des Agando entara AG520 Gaming Chairs definitiv nachdenken. Aufgrund der Verarbeitung gehen wir auch davon aus, dass es sich bei diesem Gaming Chair um eine längerfristige Anschaffung handelt.

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