Mit dem Titel Anthology of Fear von Entwickler OhDeer Studios und 100 GAMES soll uns ein „einzigartiger psychologischer Horror“ erwarten. Ob dem so ist, haben wir auf der Xbox One getestet.
Das Action-Adventure/Horrorgame wurde bereits im März dieses Jahres für PC und Nintendo Switch veröffentlicht. Seit dem 4. Oktober dürfen nun auch die Xbox-Spieler dieses Werk zu sich nach Hause holen, Umsetzungen für PlayStation 4&5 sind noch für dieses Jahr geplant.
Wir haben Anthology of Fear auf der Xbox One als digitalen Download getestet, auch auf PC und Switch gibt es das Spiel nur im Online-Store. Nachdem die 11 Gigabyte heruntergeladen waren, konnten wir loslegen.
Ersteindruck
Dünne Story und mageres Äußeres
Storytechnisch begeben wir uns in dem Spiel auf bekanntes Terrain. Das Spiel erzählt die Geschichte von Nathans Verschwinden in einer Klinik und enthält auch viele Nebenhandlungen, die eng mit dem mysteriösen Verschwinden zusammenhängen. Unter anderem erfahren wir die Geschichte aus der Perspektive seines Bruders Ethan, der nach ihm sucht. Liest sich erstmal interessant, aber abwarten. Nach Starten des Spiels erwartet uns jedenfalls ein relativ einfallsloser Titelbildschirm, auch das Optionsmenü kann man als sehr übersichtlich bezeichnen, immerhin kann man unter anderem auch deutsche Untertitel auswählen.
Wir spielen in der Ego-Perspektive und werden nach einem kurzen Intro schnell in das Spiel geworfen, das uns in den ersten Minuten noch die einfache Steuerung erklärt.
Gameplay
Genre-typisch, nur ohne das gewisse Extra
Unser Spielziel ist klar, unseren Bruder versuchen zu finden. Dies wird Gameplay-technisch hauptsächlich als Erkundung, Rätsellösung und Untersuchung umgesetzt. Wir laufen in der Klinik herum, öffnen zahllose Türen, Schränke und Schubladen. Ab und zu findet man ein VHS-Tape, das, wenn man es dann abspielt, das Geschehene im Tape erleben lässt. Das kann mal eine Art Traumsequenz sein, mit jeder Menge Schaufensterpuppen oder das Erleben von Geschehnissen von Protagonisten des Spiels.
Des Weiteren findet man natürlich auch diverse Audio-Kassetten, die uns einen weiteren Einblick beschaffen, was in dieser Klinik vor sich ging und mit welchen Methoden man Patienten zu heilen versuchte, dass dies natürlich nicht immer gut ausging, sollte einem klar sein.
Leider verzettelt sich Anthology of Fear in Sachen, die man so schon oft in Spielen erlebt hat, wie nicht enden wollende Korridore, plötzlich auftauchende Erscheinungen, unheimliche Geräusche, das Lösen kleinerer Rätsel. Dies allem fehlt aber dann das gewisse Etwas an Bedrohung. Man kann sagen, es ist ein guter Ansatz da, aber die Umsetzung ist dann doch schwach, auch wenn man manche Themen wie Selbstmord und anderes mit hereingenommen hat, was nochmal für Kontroversen hätte sorgen können.
Umfang/Grafik/Sound
Eine kurze Erfahrung
Machen wir es, „Achtung Wortwitz“ kurz….das Spiel findet nach gut 2,5 Stunden ein Ende, und damit haben wir schon hoch gepokert. Apropo Ende, gegen Ende zieht das Spiel nochmal schön an, was aber nicht über die relativ kurze Spielzeit hinweg tröstet.
Grafisch weiß der Titel mit guter Grafik und dem geschickten Einsatz von Licht und Schatten zu gefallen. Auf der soundtechnischen Seite gibt es Genre-typische unheimliche Geräusche, eine gute englische Sprachausgabe und im Menü ein kleines Theme. Im Spiel selbst gibt es keine Musik.
Fazit
Kurzer Grusel ohne Horror
Die OhDeer Studios und 100 GAMES haben mit Anthology of Fear ein nettes Spiel auf den Markt gebracht. Uns persönlich hat der Titel leider nicht abgeholt, denn all die Spielmechaniken und das Setting hat man in anderen Titeln schon besser und mit längerer Laufzeit gesehen. Das Spiel ist nicht schlecht und hat Potenzial, aber dieses hat man hier bedauerlicherweise verschenkt.