Astro, ein Name welcher bei den Gamern keine unbekannte Marke ist, hat in diesem Jahr das Astro A20 Wirelees Headset auf den Markt gebracht. Wir haben uns das Headset auf die Rübe gesetzt.
Mit den Headsets A40 und A50 hat sich Astro Gaming einen Namen bei den PlayStation Spielern gemacht. Nachdem Logitech die Marke Astro Gaming aufgekauft hat, will Logitech intensiver den Spieler an den Konsolen ansprechen. Logitech selber möchte seine hauseigenen Produkte eher im PC Sektor weiter anpreisen.
Astro Gaming ist ein us-amerikansichen Unternehmen, es wurde im Jahre 2006 von Jordan Reiss, Brett Lovelady in San Francisco gegründet und in diesem Jahr von Logitech übernommen. Nach dem erfolgreichen Headset A40 und A50 brachte das Unternehmen das preislich günstiger A20 auf den Markt.
Das Astro A20 wird derzeit für 136,- Euro im hauseigenen Shop angeboten (Black Friday Angebot). Zur Auswahl stehen mehre Optionen. Neben blau für die PlayStation 4, gibt es grün für die Xbox sowie zwei Call Of Duty Editionen. Bei amazon.de liegen die Preise bei rund 180 Euro für die Call Of Duty Edition in grau.
Verarbeitung/ Komfort
Das Astro A20 präsentiert sich in einem schlichten und dennoch ansprechenden Karton. Sämtlich Details und Vorzüge sowie eine detailreiche Produktbeschreibung ist dort vorzufinden. Das Headset ist für die PlayStation 4/ PC/ Mac geeignet.
Transportsicher und übersichtlich finden wir das Headset sauber verpackt vor. Mit Folien wurde es zusätzlich versehen um weiter Schäden beim Transport zu vermeiden. Zudem lässt sich die Verpackung komplett und umweltgerecht im Altpapier entsorgen, keine Plastikverpackung oder Styropor wurde hier verwendet.
Das A20 beinhaltet das Headset, zwei USB Micro-USB Kabel, ein optisches Kabel (Toslink), Transmitter und ein großes Faltblatt dient der Bedienungsanleitung, welche in verschieden Sprachen verfügbar ist.
Im typischen Astro Design präsentiert sich das A20 und geht damit auch den bekannten amerikanischen Weg, wo Plastik im ersten Augenschein dominiert. Dieses Plastik ist aber alles andere als billig. Sämtliche Verbindungen wirken robust, stabil und Schraubenverbindungen sind auch erkennbar. Auffallend in der Konstruktion ist die Verwendung von einem Gummi. Dieser findet sich sowohl an der Kopfpolsterung als auch am Mikrofon. Die blaue Naht ist ebenfalls daraus gefertigt und kommt als Kabelverbindung zum Tragen.
Bei den Ohrpolstern wurde auf Textil gesetzt. Dieses ist zwar kein Velours aber fühlt sich wohlwollend und angenehm an. Damit kann es einmal mehr bei uns punkten, da Leder in heißen Sommertagen doch eher zum Schwitzen mit beiträgt und Textil für ein besseres Klima sorgt.
Letztendlich kommt es bei jedem Headset auf den Tragekomfort an und hier hat Astro auf seine reichhaltige Erfahrung zurückgegriffen. Schon beim ersten Handshake ist dessen Handlichkeit und Leichtigkeit spürbar. Nur 319 Gramm bringt das Headset auf die Waage und beim ersten Aufsetzen passt es sprichwörtlich wie die Faust auf´s Auge. Die Ohren werden sanft umschlossen und passen locker in die Ohrmuscheln. Der Komfort ist eine Mischung aus Bequemlichkeit und flexibler Passform. Selbst der Arm des Mikrofon lässt sich in jede Form bringen, da wohl in diesem Gummiarm ein Draht für die gewünschte Form eingearbeitet worden ist.
On nun groß oder klein, hier passt einfach jeder Gamer-Kopf hinein und alles ist so wie es erwartet wird. Einzig und alleine die Kopfpolsterung hätte wohl nicht aus einem Gummi-umhüllten Kissen sein müssen, Textil oder Leder würden dieses aufwerten. Zudem könnte der Gummi bei Spielen mit einer haarlosen Kopfhaut zu unangenehmen Wohlwollen führen. Auch wirkt die Verbindung zwischen dem Kopfband und dem Träger für die Ohrpolster etwas klapprig und hat wohl einfach zu viel Spiel.
Anschluss/ Bedienung
Wie beim A50 ist auch das A20 Headset wirelees, doch beim A20 wurde die hochwertige MixAmp durch einen einfachen Transmitter ersetzt. Dieser sorgt für die drahtlose Verbindung im 5 GHz Netz. Eine Bedienung an diesem Transmitter ist nicht möglich, sämtliche Einstellungen sind diesmal am Headset selber angebracht worden.
Etwas verwirrend und lustig zu gleich, die Bedienungsanleitung. Hier hat wohl einer bei Astro einfach einen Web-Translator benutzt. Dennoch dürfte der Anschluß des Headsets ohne Probleme von statten gehen. Ein USB vom Transmitter in die PS4, das optische Kabel auch von Transmitter zur PS4 und fertig. Der Rest in den Einstellungen für die PS4 wirft dann weitere Fragen auf, da hier Dolby Digital deaktiviert werden soll und man rein auf PCM-linear setzen soll. (laut Anleitung soll es auch an der PS4 Slim funktionieren)
Die Bedienelemente wurden alle rückseitig an der rechten Ohrmuschel angebracht. Hier stehen der On/ Off Knopf, ein Equalizer, die Ladebuchse sowie ein Regler der Lautstärke zur Verfügung. Dabei scheint die Beschreibung des Lautstärkenreglers Fragen aufzuwerfen. Diese wurde mit Game zu Voice gekennzeichnet. Kann hier die Lautstärke allgemein geregelt werden oder zusätzlich nur die Lautstärke zwischen Spiel und Chat ? Die Bedienungsanleitung gibt beides etwas unklar her.
Bei der Installation kamen wir dann doch etwas ins Schwitzen. So haben wir alles der Bedienungsanleitung entsprechende angeschlossen, wagten dann aber doch einen Blick auf die offizielle zugehörige Webseite zum Setup (LINK).
Auf der offiziellen Webseite erhielten wir den Hinweis, dass wir immer die aktuelle Firmware nutzen sollten. Dazu mussten wir den Transmitter dann doch an einen PC anschliessen. Von einer Beschreibung wie das Headset auch an der PS4 Slim funktionieren soll, erhielten wir keinen Hinweis. Etwas durcheinander kamen wir auch mit dem riesigen Download-Butten, dieser ist nur für die Dolby Version des A50 gedacht, wer aber den Text genau durchließ findet dann letztendlich auch den Download für den PC um die aktuelle Firmware zu installieren.
Leider ist der Bildschirm für unseren Geschmack etwas zu dunkel gestaltet worden und eine Bedienung nur mit viel Kopf und ohne Fuß zu handhaben. Dafür wird einem jetzt der Knopf für den Equalizer klar, es können bis zu 3 unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden. Auch darf hier das Mikrofon den Bedürfnissen angepasst werden. Alleine hier stehen 4 verschieden Modis zur Auswahl, von Streaming, Nacht, zu Hause und Tunier. Mit der Funktion von Side Tone kann auch das eigene Mithören unserer Stimme deaktiviert werden, diese hat uns anfänglich sehr verrückt gemacht.
Hier kann der Equalizer auch den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden und zudem auf dem PC abgespeichert werden. Herunterladbare Voreinstellungen für Spiele oder gar einen speziellen PlayStation 4 Modus haben wir nicht gefunden. Die Einstellungen sind zudem etwas komplex und für den einfachen Gamer ganz ohne PC-Erfahrung oder Wissen im audiophilen Bereich nur schwer zu verstehen.
Mit der Zeit bekamen wir dann auch die richtigen Einstellungen für die PlayStation 4 heraus. So solltet ihr PCM Linear in den Einstellungen wählen, da der Transmitter und das Headset keinen Dolby Digital und DTS Decoder besitzt. Die Ausgabe über die Kopfhörer sollte auf Chat stehen, da sonst kein Audio über das optische Kabel ausgegeben wird und hier kommen wir gleichzeitig zu den Einstellungen für die PS4 Slim. Bei der Slim sollte die Ausgabe über die Kopfhörer auf das Gesamte Audio eingestellt werden.
Die richtige Einstellung hier zu finden, ist sehr schwer und so verging einige Zeit bis wir auch die Logik hinter der doch schwach und undeutlich übersetzen Bedienungsanleitung verstanden haben. Bei vielen anderen Herstellern wird der Transmitter in Form eines USB-Dongle geliefert und lässt weniger Fragen offen.
Kopfhörer – Sound
Nachdem wir uns durch die richtigen Einstellungen gewühlt haben, kann auch endlich der Sound wiedergegeben werden. Dieser Sound spiegelt hier den Namen Astro Gaming wieder. Er ist klar definiert und extrem sauber. Dabei nutzt Astro das bekannte Frequenzband von 20 Hz bis 20kHz. Die Höhen dominieren hier gezielt im Klangbild und bilden mit den Mitten einen angenehmen Sound. Der Bass hält sich dezent zurück ohne dabei verloren zu gehen.
Obwohl das Headset über den Transmitter mit einem optischen Kabel angeschlossen wurden, bleibt ein Surround-Sound außen vor. Ihr erhaltet mit der Astro Command App nur die Möglichkeit ein wenig mit dem Equalizer den Klang zu personalisieren. Das Astro A20 ist ein reines Stereo-Headset, basierend auf den veralteten PCM linear, mit dem klanglichen gewohnten Bild aus dem Hause Astro. In dieser Preisklasse kann die Konkurrenz es zwar umfangreicher aber auch nicht besser. Astro konzentriert sich hier rein auf den eSports mit Stereo und macht es umso besser.
Mikrofon – Verständigung
Die Verständigung in einem Spiel und vor allem bei Tunieren ist wohl das wichtigste Element in einem Spiel neben dem kraftvollen Sound. Beim A20 macht Astro auch alles richtig. Das doch eher optisch schlicht erscheinende Mikrofon ist wie ein Wolf im Schafspelz und kann für eine überzeugende Kommunikation sorgen. Hier kommt man klar, sauber, verständlich und unverfälscht herüber. Zudem könnt ihr in der App auch einige Optionen wählen, wie wir sie oben im Text schon erwähnt haben.
Das Mikrofon kann durch einfaches Hochklappen im Style von Sennheiser einfach gemutet werden. Der Arm reicht bis zum Mund und seine Flexibilität lässt auch kaum Wünsche offen. Einzig und alleine das Mithören, welches in der App und nur mit der App abgestellt werden kann, brachte uns anfänglich etwas durcheinander. Wind- und Atmengeräusche sind zwar kaum vorhanden, aber durch das gute Ansprechen des Mikrofons wäre ein Pop-Schutz umso besser gewesen. Diesen muss, aber sollte man nicht unbedingt, jeder selber nachkaufen.
Das Kommentieren bei Share-Play Aufnahmen oder Streams direkt von der Playstation 4 kann sich auch hören lassen. Volle Punktzahl vergeben wir hier.
Fazit
Mit dem A20 liefert Astro ein solides Headset ab, welchen durch seinen angenehmen und leichten Tragekomfort punktet. Abgerundet wird es durch sein gut definiertes Klangbild und dem hervorragenden klarem Mikrofon. Die Verarbeitung ist tadellos und sehr sauber. Einzig und alleine der doch komplexe Aufbau und Anschluß stechen für ein reines Stereo-Headset anfänglich negativ hervor. Ist dies aber einmal getätigt, wird man es kaum noch missen möchten. Wer die Preise etwas im Auge behält, wird für 50 Euro mehr bei amazon das A50 erhalten und wird umso zufriedener sein.
[amazon_link asins=’B076CW6CJN,B076CWZWLJ,B076FWTPTH,B01G3WBIJ0,B014F77FGA‘ template=’ProductCarousel‘ store=’playstaexperi-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3d49f48f-d221-11e7-8812-5f93700caa46′]