Eine weitere Tastatur hat sich in meine heiligen Gefilde verirrt. Aukey lässt meine Finger über ihr Flaggschiff KM-G6 sausen und das erlebte aufschreiben. „LED-Backlit 105-Key Mechanical Keyboard“ prangt auf dem unscheinbaren, beigen Karton.
Im Jahr 2005 in Deutschland gegründet, wuchs AUKEY zu einem weltweit führenden Amazon-Verkäufer für Powerbanks, Bluetooth-Lautsprecher, Handy-Zubehör und PC Hardware. Mittlerweile ansässig in Shenzhen, China hat das Unternehmen Vertriebspartner in über 50 Ländern im Mittleren Osten, Südostasien, Nord- und Osteuropa und Lateinamerika. Man ist bestrebt, solide Produkte zu entwickeln, die durch einen freundlichen und schnellen Service unterstützt werden.
Ausstattung und Design
Puristisch und Schick
Die Typbezeichnung sucht man erstmal und findet sie schließlich auf der Rückseite. Der Karton ist nur wenig größer als der Inhalt, was ich gut finde. Die ganze Verpackung wirkt sehr puristisch und das Motto „Go Green With Aukey“ wird einfach direkt deutlich. Klasse. Lasst nun noch den Papierkram wie Mini-Anleitung weg und es ist perfekt. Im Karton finde ich sonst nur noch eine Plastikklammer. Diese wird für eine besondere Funktion benötigt. Dazu später mehr. Die KM-G6 besticht direkt durch nichts. Sie ist so sehr unscheinbar. Das Kabel hat eine Länge von 1,5 und einen etwas groß wirkenden USB-Stecker. Auf der Rückseite finde ich die obligatorischen Füße zum Einstellen einer gewissen Neigung in Richtung Nutzer. Leider auch bei dieser Tastatur nur einstufig. Direkt nach dem Einstecken der Tastatur wird diese erkannt, der Treiber entsprechend gewählt und da es sich um einen Standard HUD-Treiber handelt wird die Tastatur von Windows, Apple, Linux und via OTG-Kabel auch von Smartphones erkannt. Jegliche Sonderfunktion wird in der Tastatur geregelt und nicht in einer Software. Das Thema RGB-Beleuchtung handele ich gleich ab und dann ausführlich in einem Abwasch. Der erste Eindruck ist echt gut und ich habe diesen Eindruck ausgedehnt und die Tastatur intensiv genutzt. Zu meinen Erfahrungen komme ich nun.
Das Mousepad KM-P3 kommt ebenso wie die Tastatur puristisch und umweltfreundlich verpackt daher. Es ist zusammengerollt in einem schmalen Karton verpackt, lässt sich leicht herausholen und auch wieder darin verstauen. Es ist aus schwarzem Neopren gefertigt und bietet 90 mm x 40 mm anschmiegsame Fläche.
Technik
Solide mit WOW-Effekt
Die KM-G6 ist eine mechanische Tastatur. Die Tasten geben daher ein grandioses Feedback ab und man merkt einfach das man etwas tippt. Bei normalen Membrantastaturen ist das nicht so der Fall und je weiter wir herunter skalieren, desto weniger wird dieses Gefühl. Flache Folientastaturen bieten einfach kein Feedback, was meist auch für Notebooks gilt. Eine zusätzliche Tastatur bietet sich also für den Heimeinsatz immer an. Wer dann Wert auf das Gefühl einer mechanischen Tastatur legt, der wird hier erstmal glücklich und das für weniger Geld als bei anderen Herstellern. Zaubern können die meistens nämlich auch nicht, oder wie ich sagen würde: „Die kochen auch nur mit Wasser!“
Der Sound der Tastatur ist ok und wie von den meisten mechanischen Tastaturen gewohnt laut. Leider klingt sie auch ein bisschen nach hohlem Metall. Ich weiß nicht genau, wie der Sound entsteht, aber ich würde auf eine Kombination aus den eingebauten Federn und eine Verstärkung durch die hohlen Tasten tippen. Das schmälert die Wertung für die Tastatur leider enorm, erzeugt man doch bei jedem Tastenanschlag dieses Geräusch. Das ist sehr schade, denn die Aukey KM-G6 Tastatur wirkt sehr hochwertig. Von der ungewohnten Form abgesehen, kommt man direkt mit diesem Keyboard zurecht. Es gibt auch keine besonderen Tasten für Makros oder Multimediasteuerung. Ich bin kein großer Konsument von Medien am PC, nutze derzeit keine Makros in Games. Ich habe mich eigentlich fast durchgehend am Rechner mit einfachen, günstigen Tastaturen angefreundet, die nichts können, denen man aber auch nichts anhaben kann. Sorte: zum Reinigen in den Geschirrspüler. Jetzt beim Testen der Tastaturen bemerkt man aber schon, was einem bisher fehlte, ohne dass man es wusste. Ganz klar vorne natürlich die stylische RGB-LED Beleuchtung. Wenn hier nämlich eins echt gelungen ist, dann die Spielerei mit dem Licht. Die LEDs scheinen zum einen unter den Tasten durch und außerdem sind die Buchstaben an sich beleuchtet. Auch ist das Licht schön hell. Einfach eine Augenweide. Erwähnte ich die „Bootanimation“? Diese könnt ihr die ganze Zeit nutzen und auch die Geschwindigkeit verändern. Denn eine Zusatztaste gibt es dann doch. Bisher habe ich euch die FN-Taste vorenthalten. Diese lässt euch eure normalen Tasten, die F-Tasten und noch weitere doppelt nutzen. Genaueres entnehmt ihr der Anleitung. Erstmal wichtig sind aber die Tasten 1 bis 8 und auch Einfügen. FN+Zahl zeigt euch jeweils einen anderen Bereich der Tastatur erleuchtet. Mode 1 ist z. B. für Shooter. Ausschließlich WASD, ESC und die Pfeiltasten leuchten. Ab 2 werden dann mehr und mehr Tasten erleuchtet. Cool wird es dann mit der Einfügen Taste. FN+Einfg schaltet durch 10 verschiedene vorprogrammierte Modi. Darunter die Animation bei der das Licht kreisförmig von außen nach innen läuft, oder ein Modus, der eine Art Wasserwelleneffekt nutzt. Drückt ihr eine Taste wird sich von ihr ausgehend ein buntes Licht nach außen bewegen. Das sieht einfach Klasse aus. Ganz großes Kino! Ihr dürft auch eigene Modi speichern, aber eine Software würde das alles doch einfacher machen. Das reine Wechseln der Modi klappt so aber super und man kann es auch betrachten unter der Prämisse: „Hey, keine Software notwendig!“Das Wort „ungewohnt“ ist ja auch schon gefallen. Gehen wir weg von den LEDs und widmen uns der Tastatur wieder an sich. Die Tasten liegen ungewohnt hoch und sind nicht gerahmt. Negativ kommt hinzu, dass der untere Rand der Tasten scharfe Kanten hat. Wir sehen also den Unterbau der Switches und durch den fehlenden Rahmen, fühlen wir ihn auch. Der Stil aber ist keine Erfindung von Aukey.
Andere Hersteller verstecken ihre Switches auch nicht mehr hinter Rahmen. Trotzdem wirkt das auf einen alten Hasen wie mich ungewohnt und auch die Tasten sind gefühlt höher als normal. Dazu kommt, dass eine Handballenauflage fehlt. Eine evtl. gepolsterte würde das Gefühl der zu hohen Tastatur wesentlich mildern oder gar beseitigen! Aukey baut so viel Zubehör in so vielen Bereichen, da könnte man sowas ins Programm aufnehmen! Dann ist ein weiterer Punkt ungewohnt. Wo bei anderen Tastaturen ein Rand ist, ist bei der KM-G6 nichts. Mit den Tasten endet auch die Tastatur. Ich persönlich richte meine linke Hand allerdings nach dem Rand der Tastatur aus, dieser ist nun aber nicht da. Dies verträgt sich aber besser mit meiner Hand, als ein breiter Rand mit Sondertasten. Die zuvor getestete Roccat Tastatur störte mich eben in genau diesem Punkt. Hier erwische ich immer eine MakroTaste statt Shift. Trotzdem wirkt der fehlende Rand der Aukey Tastatur ungewohnt. Was nicht heißt, dass man sich nicht dran gewöhnen kann.
Eingangs erwähnte ich eine Plastikklammer. Diese liegt der Tastatur bei und dient dem Entfernen von Tasten nach oben und nicht wie früher oft gemacht durch Hebeln von einer Seite. Warum man das tun sollte? In der Theorie soll es möglich sein, die Switches der Aukey KM-G6 gegen die des deutschen Herstellers Cherry auszutauschen. Enthusiasten nutzen dieses Feature auch bei Tastaturen mit Cherry Switches und tauschen beispielsweise die Tasten, die zur Gamesteuerung genutzt werden, gegen extrem schnelle Varianten der Cherry-Switches aus. Die Schalter der KM-G6 sind vom Typ Gaote Outemu Blue und stellen einen Nachbau der Cherry MX Blue dar. Was der Tastatur evtl. gut tun würden, wären die Silent-Switches von Cherry, welche wohl merklich leiser sein sollen, als normale mechanische Switches. Was aber in jedem Fall geht, ist der Austausch der Caps gegen Cherry Pendants. Die Tasten der Corsait K95 RGB passen so auf diese KM-G6.
Die Aukey KM-G6 kam aber nicht alleine. Als kleines Addon durfte ich auch ein Mousepad in Übergröße ausprobieren. Das KM-P3 besteht aus Neopren und ist somit sehr gleitfreudig für die Maus. Die Unterseite ist gummiert, hier rutscht also nichts über die Arbeitsfläche. De Rand des Pads ist sauber umnäht und die zwei kleinen Drucke bestehend aus Logo und Aukey-Schriftzug sind sehr dezent angeordnet und würden so nie einen Style-Konflikt mit der sonstigen Peripherie um den PC herum auslösen. Es hat die Maße 90 mm x 40 mm und deckt somit viel Fläche am Schreibtisch ab. Das muss gefallen, aber früher lagen da halt auch irgendwelche Riesenkalender zum Kritzeln oder Landkarten. Das KM-P3 ist hier aber wesentlich stylischer und bietet einen schönen Untergrund für Maus und Tastatur.
Fazit
Gut und günstig
Die KM-G6 erfüllt als erstes ihren Zweck und wird außerdem Fans von mechanischen Tastaturen ansprechen. Das minimalistische Design wirkt sehr ansprechend und bis auf die scharfen Kanten der Tasten und das hallende Geräusch auch hochwertig. Von dieser Seite gibt es also wenig, aber entscheidendes zu beklagen. Dazu gesellt sich die fehlende Handballenauflage und beim Tippen bemerke ich schon wie meine Handgelenke ermüden. Aber rein technisch betrachtet haben wir hier ein gutes Produkt. Das Highlight ist dann die RGB-Beleuchtung. Die Umsetzung ist wunderschön gelungen und die Vielzahl an Modi macht regelrecht Spaß. Das habe ich so noch nicht gesehen. Für den Preis von grade mal 45 – 60 € erhält man mit der KM-G6 aber ein ansprechendes Produkt.
Das Gamepad KM-P6 kostet knapp 17 € und ist hochwertig verarbeitet, puristisch designed und lässt eure Maus wunderbar gleiten. Kauftipp an dieser Stelle klar für das Mauspad.
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