[ TEST ] beyerdynamic AVENTHO Wireless Kopfhörer

Auf der diesjährigen High-End Messe in München stellte beyerdynamic viele neue Kopfhörer vor. Unter anderem den Aventho Wireless, ein mobiler Kopfhörer mit Tesla-Technologie. Wir haben uns diesen Kopfhörer der Heilbronner auf unsere Ohren gesetzt.

Der Aventho Kopfhörer ist ein On-Ear-Kopfhörer und  ihn gibt es in zwei Versionen, zum einem die schnurlose, gekennzeichnet als Wireless und die kabelgebundene Wired Version. Der Aventho Wired ist ab 339,- € und der Aventho Wireless für 449,- € zu haben. Beide sind speziell für den mobilen Bereich ausgelegt worden und daher mit einem Widerstand von 32 Ohm ausgestattet. Zur farblichen Auswahlen stehen schwarz und (alt)braun.

Doch bevor wir fortfahren, klären wir den Begriff „Tesla-Technologie“ auf:

Mit Tesla-Technologie bezeichnet beyerdynamic eine Reihe von Maßnahmen zur Optimierung der Schallwandler, die sich sowohl auf die Konstruktion als auch auf die verwendeten Materialien beziehen. Eine Besonderheit der Tesla-Technologie ist z.B. die Bauweise als Vollmetall-System. So wird verhindert, dass Teile des Gehäuses unkontrolliert mitschwingen und den Klang verfälschen. Außerdem schirmt das Metall die Konstruktion wirkungsvoll von elektrischen Störfeldern ab.

Insegsamt bedeutet die Tesla-Technologie einen Quantensprung in Sachen Klangqualität und audiophiler Signalverarbeitung. Kopfhörer mit Tesla-Technologie klingen präziser und transparenter. Sie sind außerdem deutlich effizienter, was dem Klang vor allem an pegelschwachen Abspielgeräten zugute kommt. So erreichen Tesla-Kopfhörer unter gleichen Bedingungen eine höhere Lautstärke als die meisten herkömmlichen Kopfhörer.


Ersteindruck
ein Fegefeuer für die Ohren ?

Beyerdynamic präsentiert den Aventho Wireless relativ schlicht in einem Karton umringt von einem blauen Feuer. Auf dieser Verpackung werden einem die Sound-Personalisierung Mimi als MIY-App angepriesen, Bluetooth, Hi-Res Audio und Qualcomm aptX HD. Das letztere wird vielen sicherlich nichts sagen. Qualcomm aptx HD ist eigentlich nicht anderes, als eine Technologie um Hi-Res Audio per Bluetooth übertragen zu können. Interessant dürfte aber die MIY App sein, welche für eine personalisierte Anpassung des Klangs auf einen ermöglicht. Hier darf aber sicherlich nicht ein Equalizer in Bezug genommen werden, denn die MIY App ist eine Anpassung der Klänge an das eigene Hörvermögen.

Doch beyerdynamic lässt sich nicht an einer Verpackung messen. Mit dabei ist ein Leinenstoff-Beutel zur Aufbewahrung des Aventho Wireless, der zudem mit einem Innenfutter ausgestattet wurde und über eine kleine Innentasche verfügt um die Kabel gut aufgeräumt immer dabeizuhaben. Geziert wird diese durch ein Logo von beyerdynamic,  in Leder gepresst. Zum Lieferumfang gehören noch ein USB-C kabel für ein schnelles Laden (2h) und ein 3,5 mm Klinke auf des selben um den Aventho Kopfhörer auch an nicht Bluetooth kompatiblen Geräten betreiben zu können. Leider setzt beyerdynamic hier auf eine internationale Präsentation und so finden wir die Kurzbeschreibung nur in englischer Sprache auf dem Karton wieder.


Verarbeitung/ Komfort
zarte Eleganz samt Qualität 

Schon im ersten Hand-Shake werden unsere Erwartungen erfüllt. Beyerdynamic spielt hier seine ganze Erfahrung aus, Plastik findet sich nur als Zierde wieder, denn die gesamte Konstruktion wird von einer Auswahl edler Materialen geprägt. Weiches Leder an den Ohrmuscheln sowie am Kopfbügel, der metallische Tragebügel, die Schrauben und Nietverbindungen und der Silberring an beiden äußeren Hörern lassen das Design sprechen. Dieses ist zart und kommt sehr elegant herüber ohne einen zu erschlagen oder zu dominant und auffällig zu wirken. Um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, klassische Eleganz mit den Werten von Made in Germany.

Der Aventho Kopfhörer ist ein mobiler Kopfhörer und somit sitzen die Ohrmuscheln auf dem Ohr und das Ohr wird gegenüber den bekannten Studiokopfhörern oder gar Headsets nicht umschlossen. So seid ihr nicht ganz von der Umwelt abgeschirmt, was bei der Nutzung im mobilen Bereich sehr wichtig ist. Wir messen rund 60 mm im Durchmesser.

Der Aventho Wireless Kopfhörer bringt nur 243 Gramm auf die Waage, fühlt sich aber im ersten Moment sehr schwer in der Hand an. Dies ist sicherlich auf die Tesla-Technologie zurückzuführen, welche für etwas mehr Gewicht an den Treibern führt. Das schwer fühlende Gewicht verschwindet aber im Nichts beim Tragen. Der Anpressdruck ist mehr als angenehm und lässt unsere Ohren so, wie sie uns an die Rübe gewachsen sind. Dabei bleibt der Halt jederzeit gegeben, denn durch die Stufen im Bügel können wir den Kopfhörer optimal einrasten lassen.

Auch in der Bedienung zeigt sich beyerdynamic beim Aventho Wireless sehr innovativ. Die Bedienung finden wir auf der rechten Seite und kann per Touch getätigt werden. Das ist im ersten Schritt zwar noch sehr ungewohnt, aber nach kurzer Handhabung schnell verinnerlicht. So können wir die Lautstärke durch einfaches streichen von oben nach unten oder andersrum regulieren, den nächsten Titel auswählen oder zurückspringen und auch Telefonanrufe annehmen. Das will zwar noch nicht ganz so wie es gedacht ist, läuft aber ähnlich wie beim Touchpad des PS4 Controllers. Nur mit Ruhe und Geduld wird ein Erfolg erzielt. Beim Ein- und Ausschalten benötigen wir gute Fingernägel, da der Knopf sehr fein sich am Gehäuse wiederfindet. Das hat uns weniger gefallen, aber per Sprachausgabe werden wir über jeden Zustand informiert, selbst über den Akkustand. Der Akku leistet 1050 mAh und bietet eine Laufleistung von bis zu 30 Stunden. Wir haben jetzt nicht auf die Uhr geschaut und einen Timer laufen lassen, aber ihn dauerhaft im Büro laufen lassen. So kamen wir locker auf über 10 Alben voller Musik und er läuft und läuft und läuft immer noch.


MIY App

Klangpersonalisierung by mimi

Bevor wir den Aventho Wireless sprechen lassen, haben wir uns die MIY App aus dem Google Store auf unser Handy Samsung S8 geladen. Selbstverständlich steht die App auch im Apple Store zur Verfügung. Diese MIY App ermöglicht es uns den Sound an unser persönliches Hörvermögen anzupassen. Das ganze ähnelt einem Hörtest beim Ohrenarzt. Durch verschiedene Töne, von den Höhen bis zu den Tiefen, können wir unser Ohr testen und an die App übermitteln. Diese geschient ganz einfach per Toucheingabe. Wir drücken schlicht und ergreifend so lange den Button am Touch von unserem Handy bei der App, solange wir den Ton hören und schon kommt der nächste Ton. Das dauert keine 5 Minuten. So werden in einer Art Equalizer die Frequenzen angepasst, welche euch sonst biologisch verloren gegangen wären. In jungen Jahren mit noch gutem Gehör sicherlich weniger relevant, als im gutem Alter geprägt durch Lärmbelästigung bei der Arbeit, Umwelt & mehr. So dürfte die MIY App auch für alle interessant sein, die gesundheitsbedingt akustisch mit Einbußen leben müssen.

Das Ergebnis bleibt auf dem Aventho Wireless gespeichert und kann auch beim Amiron Kopfhörer genutzt werden. Damit erhält jeder seine Klangpersonalisierung an jedem genutzten Gerät, egal ob nun Handy, Hi-Res Player und jedem gekoppelten Audio-Player. Leider kann die PlayStation 4 zwar Bluetooth, lässt aber keine Geräte zu. Aber selbst bei einer Verbindung mit dem beigelegten 3,5 mm Klinkebabel wird diesem ein Einsatz ermöglicht.


Kopfhörer – Sound
ausgewogen klar und überzeugend

Nachdem wir uns die MIY App auf unserem Samsung S8 personalisiert haben und den Aventho Wirelees verbunden haben, kommt uns ein glasklarer Klang entgegen und wir bekommen die Tesla-Technologie zu spüren. Dazu müssen wir aber sagen, dass das Samsung S8 leider kein aptX HD kann und somit kein Hi-Res Audio liefert. Eine Liste, welche Telefone und mobilen Player das können, findet ihr HIER. Damit überträgt unsere Samsung S8 nicht mal CD-Qualität, aber der Aventho Wireless kann dennoch die angeschlossenen Kopfhörer in den Schatten stellen. Dabei nutzten wir auch das beyerdynamic MMX 300 im direkten Vergleich. Eigentlich ist das MMX 300 eines der besten Headsets und kann selbst beim Hören von Musik am Handy überzeugen. Aber das war wohl einmal. Die Tesla-Technologie und damit der Aventho Wirelees stellen das Klangerlebnis auf ein neues Level.

Um aber nun den Aventho Wirelees klanglich ausreizen zu können, wird also eine Hi-Res Quelle benötigt. So werden Musikdateien im FLAC, AIFF oder WAW Format auf einem tauglichen Player benötigt. Wer ein Huawei P20 oder gar ein Sony Xperia XZ (oder weitere siehe Liste oben) hat, wird sich freuen. Dazu einfach die passende Datei im entsprechenden Format hochladen und fertig. Streamingdienste wie amazon music oder spotify liefern leider nur minderwertiges 256 Kb/s Format. Aber selbst als Gamer an der PlayStation 4 besteht die Möglichkeit Spiele in Hi-Res Audio erleben zu können. Okay dazu hatten wir mal das Roccat Khan im Test, aber am Controller wird durch das Fehlen von aptX HD kein Hi-Res übertragen. Verbinden wir aber nun das Aventho Wireless mit der Sound BlasterX G5 erhalten wir Hi-Res Audio von der PlayStation 4. Das ist sicherlich nicht der Sinn den sich beyerdynamic ausgedacht hat, aber machbar.

Klanglich bietet uns der Aventho Wireless ein sehr ausgewogenes Bild, sehr neutral ohne jetzt Höhen oder Bässe in den Vordergrund zu rücken. Dennoch sind Höhen, Mitten und Bässe klar definiert und werden auch sehr gut wahrgenommen. Der Klang ist sehr präzise und vor allem dank der MIY App nun auch in Bereichen hörbar, welche uns vorher noch nicht ins Ohr gerauscht sind. Damit überzeugt uns der Aventho Wireless in allen Lebenslagen. Selbst dann,  wenn wir keine Hi-Res Audioquelle nutzen. Diese Leichtigkeit spiegelt sich im Klang wieder und hier haben wir uns in den Kopfhörer verliebt. Ob nun leise und ruhig oder mal schmerzerfüllt aufgedreht, der Aventho Wireless bringt immer den Sound sauber ins Ohr. Nichts schlägt an, Bässe, Höhen und Mitten sind so klar wie der Wodka Gorbatschow in der Werbung. Gerade in Verbindung mit der Sound BlasterX G5 an der PlayStation kommen die Spiele viel intensiver, dynamischer und wuchtiger zur Geltung. Selbes gilt natürlich auch für das Schauen von Blu-rays über die PlayStation 4.

So würden wir uns als Gamer, gerne ein Gaming-Headsets samt Tesla-Technologie mit abnehmbaren Mikrofon wünschen. Dieses wäre dann das All-In-One für jeden. Aber preislich würden wie uns da in einem Bereich von derzeit 500 – 600 Euro bewegen und wer wird sowas kaufen wollen ? 


Fazit

überzeugend himmlisch

Mit dem Aventho Wirelees Kopfhörer bringen uns die Heilbronner beyerdynamic nicht nur einen Bluetooth-Kopfhörer, sondern auch einen preislich freundlichen Einstieg in die moderne Tesla-Technologie. Der Preis von rund 450 Euro scheint gar nicht mal übertrieben zu sein, wenn wir bedenken was bei Lenkrädern, 4K/HDR Monitoren und Grafikarten heute verlangt wird.  Der Kopfhörer kann in allen Belangen mehr als nur überzeugen, Materialauswahl, das Design sowie der leichte Tragekomfort machen den Aventho Wireless zu einem himmlischen Vergnügen im audiophilen Bereich. Mit dem Akku kann locker auch eine längere Reise angetreten werden ohne das er vorzeitig schlapp macht. Toller überragender Klang und das nicht nur an Hi-Res Audioquellen, selbst am gebräuchlichen Handy ist der Kopfhörer zu einem treuen Begleiter geworden. Wir wollen ihn einfach nicht mehr hergeben, denn auch samt zusätzlicher Soundkarte beim Gaming wird alles viel intensiver. Hörst du es ? Wir schon ! Für den Einstieg wäre die Wired-Version sicherlich ebenfalls zu empfehlen.

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