Bereits seit Januar dürfen Spieler auf der XBox One und dem PC eine kleine Kerze im Spiel Candleman aus dem Hause Spotlightor Interactive auf ihrer Reise steuern. Jetzt ist es auch auf der Playstation soweit. Stürzen wir uns ins helle Abenteuer.
„Candleman von Spotlightor ist bereits erschienen. Es kommt für 23,99 € über den PS Store auf eure Playstation 4. Derzeit in der Version 1.00. Getestet wurde mit der PS4 Pro, einem Sony FHD TV und dem Plantronics Headset.“
Ersteindruck
Kerze? Abenteuer? Her damit
Nach dem Starten von Candleman landen wir eigentlich direkt im Game. Ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich bereits jetzt erwähne, dass es nur einen Spielmodus gibt. Solo, Level für Level. Diese sind dann in Kapitel sortiert und das war es. Einstellungen dürfen wir nicht viele vornehmen, die Steuerung lässt sich nicht konfigurieren, die Sprache des Spiels dürfen wir aussuchen, Credits anschauen und unsere Speicherdaten löschen. Alles sehr spartanisch, aber das ist ja nicht negativ.
Gameplay
Flamme an, Flamme aus
Wer Angst im Dunkeln hat, der sei beruhigt. Du bist eine Kerze, also kannst du auch leuchten. Das erste Level ist auch erstmal sehr düster, das Spiel schmeißt einen ohne Erklärung hinein und ruck zuck war es das mit mir. Das erste Leben ist dahin. Zur Steuerung: Der linke Stick steuert die kleine Kerze, X lässt sie springen, R2 entzündet die Flamme. Da unser Docht immer ein bisschen glimmt, können wir wann immer wir Licht oder Feuer brauchen, unsere kleine Flamme starten. ABER: Eine Glühlampe benötigt Strom, eine Öllampe eben Öl und eine Kerze? Genau, Wachs! Das wächst immer erst am Ende des Levels nach und bis dahin haben wir nur eine Ladung. Jedes Mal wenn wir die Flamme zünden schrumpfen wir. Ist das Wachs zu Ende, dann auch unser Leben. Ach ja, da haben wir je Level zehn Stück von. Sind diese aufgebraucht, müssen wir das Level von vorne beginnen. Jeglicher Fortschritt wird ignoriert.
Doch wie erreichen wir eben diesen Fortschritt? Wir bewegen uns auf vorgegebenen Pfaden schlauchig durch die Level. Diese sind erstmal alle gleich aufgebaut und spielen sich auch meist locker, gemächlich und athmospärisch. Atmosphärisch bleibt es immer, locker und gemächlich wird ein paar Mal ignoriert und es wird hektischer. Aber das bleibt die Ausnahme. Wir bewegen uns also durch die Level und müssen andere Kerzen entzünden. Das kostet schon mal Wachs. Dunkle Abschnitte gilt es ebenso wenigstens kurz zu beleuchten, sonst landet man mal im Wasser, mal einem Abgrund oder stirbt sonst wie. Kostet Wachs! Später muss man mit dem Licht noch andere Aktionen starten, ab und an wird das Wachs auch echt knapp. Mehr verrate ich aber nicht. Ich mochte es die vielfältigen Mechaniken dieses Spiels zu entdecken. Am Anfang jeden Levels wird einem die vorliegende Mechanik in der Regel einmal kurz gezeigt, dann geht es weiter. Finde alle Kerzen! Es geht auch ohne, aber warum nicht mal suchen?
Grafik, Sound, Technik
schön, niedlich, überraschend
Ich arbeite mal kurz Sound und Technik ab. Der Sound ist gut und ausreichend. In manchen Situationen donnern die Bässe, aber sonst geht es eher beruhigend und chillig zu. Die Musikuntermalung passt und es ist herrlich niedlich und schön, wenn man nicht nur die kleinen Metalltappser der Kerze hört, sondern der Untergrund auch noch melodisch ergänzt. Technisch geht hier natürlich nicht viel. Warum auch.
Nun zum Highlight. Der Grafik. Das Spiel ist einfach schön. Es beginnt eher schlicht, so wie man sich das Spiel auch erstmal vorstellt. Doch nach und nach ändern die Kapitel auch die Optik des Spiels. Wunderschön farbenfrohes Leuchten erwartet euch. Einfach mit Liebe designed und schön. Gefällt mir sehr gut. Es ist natürlich kein Spiderman, kein God of War, aber es ist genau das, was dieses Spiel braucht. Kein Retro, kein HighEnd, aber schaut besser selber.
Umfang / Inhalt
Story? Jaein – philosophisch wirds
Zwei Stunden, vielleicht drei bis vier. Dann hat man aber auch alle Kerzen und diverse Kapitel der zwölf vorhandenen gesehen. Die gliedern sich in insgesamt 46 Level. Für den aufgerufenen Preis ist das ausreichend. Mehr gibt es auch nicht zu sagen. Als Storyvorgabe nehmen wir nun einfach hin, dass du eine Kerze bist und du willst zu einem Leuchtturm. Mehr verrate ich nicht, eine der Stärken des Spiels ist eben wie es sich um die Kerze verhält, was das alles soll. Zwischen manchen Leveln, hauptsächlich aber den Kapiteln wird in kurzen Sequenzen die Geschichte vorangetrieben. Umfangreich ist diese nicht, aber niedlich erzählt und schlussendlich tiefgründig.
Fazit
Zeit der Perlen
Auf der Gamescom war mein Highlight kein AAA Titel sondern ein Indiegame. Und wieder habe ich eine solche Perle entdecken dürfen. Candleman macht Spaß, sieht schön aus und ist eine willkommende Abwechslung vom ständigen Geballer, Gejage und dem Nervenkitzel einem Killer entkommen zu müssen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung für Candleman ab. Es wurde so liebevoll designed, alles wirkt stimmig, entspannend, fühlt sich nicht zu fordernd an. Die Soundkulisse kommt, ebenso wie das ganze Spiel, spartanisch daher. Aber auch das passt einfach. Ich habe halt nichts negatives entdecken können. Man wird Candleman mögen oder nicht. Aber das muss jeder für sich selber herausfinden. Entdeckt dieses Spiel. Ich habe es geliebt!
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