Am Donnerstag wurde das wohl relativ unbekannte 2D Stealth-Action-RPG Disjunction releast. Die dafür verantwortlichen Entwickler sind unter den Namen Ape Tribe Games bekannt und überlassen den Publisher Sold Out die Vermarktung ihres wohl noch unbekannten Projektes. Für nur rund 20 Euro kann jeder in eine weitere Science-Fiction-Welt abtauchen und herausfinden, ob sich diese Investition gelohnt hat. Unsere Meinung könnt Ihr in den folgenden Zeilen erfahren, unsere Erfahrung mit Disjunction entstammt der PlayStation 4 Pro.
Ersteindruck
New York Cyberpunk
Wir Reisen 27 Jahr in die Zukunft und erleben eine Geschichte die im November 2048 angesiedelt ist. In einer Cyperpunk-Version von New York-City gibt es ein Mysterium aufzuklären. In der Rolle von drei Charakteren versuchen wir dieses zu lösen und erfahren, dass Sie alle miteinander verstrickt sind. Es gibt die eine oder andere Entscheidung im Spiel, die getroffen werden muss, welche uns zu den unterschiedlichen Enden führen sollen. Allzu atemberaubend fallen die Abweichungen zwar nicht aus, da die Story selbst nicht unbedingt zu den spannendsten gehört. Vielmehr geht es um die Aufklärung der Machenschaften eines Großkonzerns, voll von Drogen und Rachegeschichten.
Gameplay
Stealth-Action ohne viel Abwechslung
Wie in dem Genre üblich kommt es natürlich auf das Feingefühl des jeweiligen Spielers an. In Disjunction gibt es, wie schon erwähnt, drei aus Pixeln zusammengesetzte Hauptcharaktere, die sich unseren Befehlen mal mehr mal weniger genau unterordnen müssen. Da hätten wir den Detektiven Frank, den Kleiderschrank Joe und die freundliche Spinne aus dem Internet, Spider. Jeder dieser drei Pixelflecken besitzt drei aktive und eine passive Fähigkeit, die einem beim ersten Auftritt genau erklärt werden. Das eiserne Kinn Frank hat zum Beispiel die meisten Lebenspunkte und führt als tödliche Waffe seine heißgeliebte Schrottflinte mit sich. Währenddessen hält sich Spider jetzt von höheren Orten fern und agiert, wenn es sein muss lieber mit seiner Uzi oder greift auf seinen erweiterten Energievorrat zurück, um seine Fähigkeiten zu wirken.
Im Endeffekt fühlen sich die Gameplay-Unterschiede, der gerade genannten Charaktere, nicht besonders abwechslungsreich an und spielen sich irgendwie alle gleich. Zwar besitzt jeder davon eine Granate, eine tödliche Waffe und eine Lähmungsfähigkeit, jedoch beeinflussen diese den Spielablauf nur geringfügig. Vor jedem anstehendem Auftrag, können unterschiedliche Attribute unserer Helden geupdatet werden, unteranderem können wir schneller Schleichen oder unsere Feinde effektiver mit Blei füllen. Die dazu benötigten Erfahrungspunkte gewinnen wir durch das erfolgreiche Abschließen der Missionen oder durch versteckte Upgrade-Koffer.
Das nächste Problem, was wir mit Disjunction haben, ist der immer selbe Ablauf nach Schema F, bis der New Yorker Unterwelt der Saft ausgeht. Wir reisen mit der Bahn zu unserem nächsten Zielort der sich immer als zweistöckiges Gebäude entpuppt. Dann erwarten uns die erste Etage, wo wir bis zu zwei Schlüsselkarten finden müssen, um den nächsten Vergnügungspark auf der letzten Ebene zu erreichen. Fast jeder Raum ist mit Gegner gepflastert, die Blickrichtung der Feinde lässt sich nur in gebückter Stellung erahnen, um unsere Route zu planen. Mehr als 10 Gegnertypen erschweren uns das Leben, mit jedem Raum werden es gefühlt mehr und ein Vorankommen gelingt oft nicht beim ersten Mal. Zwar sind die Pixelknechte nicht unbedingt die schlausten, aber zu 100 Prozent tödlich, was uns oft die kurzen Ladezeiten präsentiert hat. Auf der zweiten Etage angekommen, gilt es den letzten Raum des Stockwerkes zu erreichen, um entweder eine Datei zu bergen oder einer Zielperson seine Möglichkeiten zu offenbaren. Dies zieht sich durch den gesamten November, was bei uns nach den ersten erledigten Missionen ein Gefühl der Monotonie zurücklässt.
Grafik & Sound
2D-Pixellook aus der Top-Down-Perspektive
Die futuristische Welt aus Disjunction wird uns in einem netten 2D-Pixellook aus der Top-Down Perspektive ala Grand Theft Auto 2 präsentiert. Nichts was es noch nie gegeben hätte, aber auch nichts was wir jetzt als schlecht empfinden würden. Die einzelnen Umgebungen wurden mit ausreichend Objekten bestückt, lassen aber nicht die kreativste Welt erahnen. Die Soundkulisse kommt mit dem nötigsten aus, die Aktionen sind zum Grafikstyl passend vertont. Kaum erwähnungswert ist jedoch die Hintergrundmusik. Diese lässt uns nicht unbedingt positiv in die Zukunft schauen, erfüllt dennoch ihren Zweck um die Stille zu brechen. Auf der technischen Seite hatten wir nichts zu beanstanden, die schnellen Ladezeit bringen schon fast NextGen-Feeling mit sich.
Fazit
Ein Spiel, das sich an Fans richtet
Als ganz großer Wurf stellt sich Disjunction zu guter Letzt nicht heraus. Das sich stark wiederholende Gameplay und die austauschbare Geschichte lassen bei uns schnell das Gefühl der Ernüchterung aufkommen. Gerade am Zielort angekommen, stellt sich auch heraus, dass die beste Methode, um die Credits zu erreichen, der Weg über Leichen ist. In keiner Mission fanden wir es Sinnvoll irgendeine Wache nicht die nötige Liebe zukommen zu lassen. Für alle, die von einer futuristischen Welt nicht genug bekommen können und sich vielleicht doch auf leichten Füßen durch die Gänge bewegen möchten, wäre ein Abstecher ins Jahr 2048 vermutlich geholfen. Alle anderen sollten eventuell lieber überlegen, ob Sie wirklich 20 Euro für das Bahnticket ins nächste zweistöckige Hochhaus investieren wollen.