Aus dem schönen Norwegen kommt das Adventure Dreamfall Chapters, welches wir uns natürlich für Euch mal näher angeschaut haben.
Dremfall Chapters hat mit Dreamfall:The Longest Journey seinen geistigen Vater der im Jahre 2006 erschienen ist.
Deep Silver brachte Dreamfall Chapters 2014 im Episodenformat für den PC heraus, die jetzt herausgebrachte PS4 Version enthält alle Episodenteile.
Ersteindruck
In Dreamfall Chapters spielen wir 2 Charaktere, da wäre zum einen Zoe Castillo, desweiteren den Krieger Kian . Alle 2 Handlungsstränge die sehr viel Dialoge mit sich bringen, laufen gegen Ende der Geschichte zusammen und ergeben dann den ein oder anderen Aha-Effekt.
Das Spiel gibt es sowohl Digital als auch DVD-Version im Handel und kostet um die 28-30€. Eure Festplatte benötigt zur Installation mindestens noch knapp 12 GB Platz.
In den Optionen dürfen wir die recht gut vertonte deutsche Syncro auswählen, oder beim englischen Original bleiben. Es gibt nur einen Saveslot, solltet Ihr mal auf die Idee kommen und das Spiel ganz von vorne beginnen zu wollen, wird das gespeicherte Spiel überschrieben
Gameplay
Beim erstmaligen Starten erwartet uns ein schön gemachtes Intro das uns aber mit vielen Fragezeichen nach dem Ende alleine lässt.
Zuerst spielen wir Zoe die nach einer Attacke Ihrer Mutter im Koma liegt.
Wie es dazu kam ? Das kann man nur wissen wenn man Dreamfall:The Longest Journey gespielt hat, denn daran schließt die Handlung an. Aber auch Nicht-Kenner des Vorgängers können das Spiel spielen da einiges vom Vorgänger erzählt wird.
Und da sind wir schon am Punkt der Dreamfall Chapters zu einem Adventure macht für das man viel Zeit und Ruhe mitbringen sollte.
Es geht um die Dialoge, diese sind sehr, und ich meine wirklich sehr lange und ausufernd, so das man wirklich gut aufpassen muss um hinter dem ganzen mystischen und manchmal einfach zu langatmigen Gerede nicht die eigentliche Story zu verpassen.
Im Grunde genommen geht es in Zoes (in der Realwelt Stark) und dem Krieger Kians (in der mittelalterlichen Parallelwelt Arcadia ) um Verschwörungen und der Zerstörung beider Welten die es aufzuhalten gilt. Außerdem hat Zoe noch die Fähigkeit in Traumwelten zu wandeln, und verirrten Seelen wieder den richtigen Weg zu weisen.
Die Dialoge sind ab und an vielschichtig, so wie in den Telltale Games, man kann also Dialoge auswählen die dann das Spiel mitunter ein wenig anders gestalten.
Unsere Charaktere steuern wir ganz normal mit dem Steuerkreuz, können mit einem Augen-Symbol Sachen untersuchen oder mit einem Hand-Symbol interagieren , mit einem weiteren Symbol lässt sich die Zeit anhalten.
Es lassen sich Genre-typisch natürlich auch Gegenstände finden ,miteinander kombinieren oder anwenden.
Leider werden wir in den Rätseln alleine gelassen und müssen viel knobeln. Das heißt nicht das diese Rätsel jetzt sehr schwer wären, aber manchmal sind sie es, aufgrund Symbolen die man zum Beispiel nur in einem bestimmten Kamerawinkel sieht, oder fehlender Hinweise und dem daraus resultierenden Try&Error-Prinzip dann eigentlich doch.
Grafik/Sound
Auch wenn Dreamfall Chapters im Gegensatz zur PC Version ein wenig aufgehübscht wurde (UnityEngine), sieht man dem Spiel sein eigentliches Alter schon an.
Die Welten, sowohl die Cyberpunk Stadt Stark, als auch das mittelalterliche Arcadia sind kulissenhaft und irgendwie kalt. Die Animationen der Charaktere sind sehr steif und abgehackt.
Der Soundtrack ist mal melancholisch , manchmal düster, aber immer passend zum Spiel und der Szenerie.
Die (deutsche) Syncro ist weitgehend gut gelungen, bei manchen Personen aber, ich nenne es mal, fragwürdig. Zudem ist die Soundabmischung manchmal nicht gelungen, selbst wenn eine Person weiter weg ist, klingt es so als wäre Sie direkt hinter einem.
Auch kommt es des öfteren vor, dass ganze Sätze von NPC*s ständig wiederholt werden und das kann mit der Zeit sehr nervig sein.
Umfang
Dreamfall Chapters bringt es bis zu seinem Story Ende auf beachtliche 25 Stunden Spielzeit. Ob man dies auf Grund der einfach viel zu langen und manchmal recht inhaltsleeren Dialoge auch erreicht steht auf einem anderen Blatt. Aber trotz der manchmal wirren Story lohnt es sich bis zum Ende, wenn dann die beiden Handlungsstränge zusammen einen Sinn ergeben, durch zu halten.
Fazit
Dreamfall Chapters ist beileibe kein Adventure das man mal „so nebenbei“ spielt. Hier muss man, auf Grund der ausufernden Dialoge am Ball bleiben und zuhören. Auch das man Multiple Choice Antworten eingebaut hat bleibt positiv in Erinnerung.
Leider nagen die nervige Kamera und daraus resultierendes verzweifeltes Suchen bei Rätseln oder die schwache grafische Umsetzung auch am Spielspaß. Auch das ewige „laufe von A nach B“ Prinzip ist nicht wirklich förderlich.
Aber wer sich auf die, für meinen Geschmack, langen Dialoge und der geheimnisvollen Geschichte einlässt wird für einige Zeit gut unterhalten.