Das Thema Cyberpunk ist spätestens seit dem bekannten AAA-Titel groß in Mode, denn auch Encodya aus der Feder der Chaosmonger Studios spielt in diesem Genre. Was uns dieses Spiel bietet und ob es uns gut unterhalten hat, verrät Euch unser Test.
Das Spiel Encodya wurde vom in Talinn (Estland) beheimateten Entwicklerteam Chaosmonger Studio durch ein Kickstarter Projekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt war durchaus erfolgreich, denn aus den angepeilten 27.500€ wurden am Ende stolze 46.500€. Mit diesem Geld und dem deutschen Publisher Assemble Entertainment stand dem offiziellen Release am 26.01.2021 nichts mehr im Weg.
Wir haben Encodya per Steam auf dem PC getestet. Nach kurzer Downloadzeit waren die benötigten 3,11 Gigabyte Festplattenplatz gefüllt und wir konnten mit dem Point and Click Adventure um unsere 2 Protagonisten starten.
Ersteindruck
Zwei liebenswerte Hauptdarsteller in einer düsteren Welt
Die Story spielt in Neo-Berlin des Jahres 2062, unsere 2 Hauptdarsteller sind zum einen das Waisenkind Tina und zum anderen der Roboter SAM-53, der die kleine Tina nach bestem Wissen bewacht und ihr im harten Alltag in Neo-Berlin hilft.
In einem düsteren Sci-Fi-Setting angesiedelt, leben die Bürger von Neo-Berlin, das von einem Großkonzern beherrscht wird, die meiste Zeit im Cyberspace was oft darin gipfelt, das die Bewohner sogar vergessen zu Essen und so die Sterblichkeit in der Stadt sehr hoch ist. Dieses Schicksal hat auch Tinas Mutter erlitten. Für eine bessere Zukunft in Neo-Berlin versuchen das Waisenkind Tina und ihr Roboter SAM-53 den Menschen zu helfen und in Neo-Berlin zu überleben, um den Plan ihres Vaters zu verwirklichen: Die Welt retten.
Mit Encodya erwartet uns ein klassisches Point and Click Adventure in einem düsteren Sci-Fi-Setting, das in vielen Situationen, an den Humor und den Spielstil des Klassikers Monkey Island erinnert und sichtlich von den Ghibli-Studios in Sachen Kreativität inspiriert wurde. Das in englischer Sprache und deutschen Untertiteln gehaltene Adventure lässt uns jederzeit zwischen den beiden Akteuren wechseln, was uns in vielerlei Hinsicht Lösungswege offen hält. Bekommen wir mit dem menschlichen Akteur etwas nicht hin wechseln wir zu unserem Roboterfreund und bekommen so (vielleicht) den entscheidenden Hinweis.
Wie es sich in diesem Genre gehört, klicken wir unsere beiden Akteure durch die verschiedenen Gebiete, immer auf der Suche nach interessanten Orten und Hinweisen und vielleicht auch sammelbaren Gegenständen. Wir suchen das Gespräch mit NPC`s und fragen diese aus bzw. locken aus ihnen Informationen hervor und natürlich erwarten uns jede Menge Rätsel, die mit Gehirnschmalz und gefundenen Gegenständen gelöst werden wollen – Für absolute Point and Click Adventure Neulinge gibt es die Möglichkeit sich ein Video-Tutorial anzusehen, eine echt nette Idee der Entwickler und sollte unbedingt erwähnt sein!
Gameplay
Erinnert an alte Zeiten
Wie schon beschrieben darf sich Encodya das Genre des Point and Click Adventure groß auf die Fahne schreiben und wie es sich für ein Spiel dieses Genres gehört, muss man ordentlich den Bildschirm mit dem Cursor nach Hinweisen oder Gegenständen absuchen und natürlich im Inventar Dinge kombinieren und einsetzen, sowie sich mit NPC`s unterhalten. Kommt man mal nicht weiter, können wir als Tina den Roboter SAM-53 nach Tipps und Hinweisen zu einem Missionsziel befragen oder man drückt die Leertaste, um sammelbare Gegenstände hervorzuheben. Dies funktioniert aber nur im leichteren der zwei Schwierigkeitsgrade. Der Schwierigkeitsgrad kann im laufenden Spiel nicht geändert werden, dies geht nur in dem man das Spiel komplett von vorne wieder anfängt. Spielstände werden automatisch immer mal wieder gespeichert aber man kann auch selbst jederzeit bis zu 3 Speicherslots belegen.
Direkt zu Beginn des Spieles bekommen wir schon auf den ersten Blick zwar belanglose Missionsziele (Essen besorgen, Socken finden) aber selbst diese kleinen Ziele bringen uns schon an diverse Orte und lassen uns langsam aber sicher mit dem Spiel warm werden, aber das ist natürlich noch lange nicht alles. Insgesamt wollen mehr als 100 Orte entdeckt, zufalls-generierte Rätsel erforscht und mit mehr als 34 NPC`s geredet werden. Und diese meist liebevoll gestalteten Rätsel leben davon, dass wir die verschiedenen Fähigkeiten unserer zwei Helden intelligent einsetzen, auch wenn dies bedeutet, dass wir Gespräche mit NPC`s meist mit beiden Protagonisten ausführen müssen, um Licht ins Dunkel so mancher Missionsziele zu bekommen.
Grafik / Sound
Viel fürs Auge und Ohr
Man kann den Grafikstil in Encodya nur loben,, denn das in 2,5D gehaltene Cyberpunk-Szenario mit seiner typischen Neonbeleuchtung und der Vermischung von japanischem Flair wurde sehr gut umgesetzt. Unsere beiden Protagonisten schließt man eigentlich von Anfang an ins Herz. Die Schauplätze wirken nicht statisch, sondern werden durch vorbeilaufende Passanten, Roboter oder Fahrzeuge immer wieder aufgelockert.
Die soundtechnische Seite kann mit feinsten Synthie-Klängen überzeugen, aber auch die Sprecher der Figuren liefern eine solide Arbeit, ok … ab und zu, gibt es einen kleinen Ausrutscher in der Sprecherwahl, aber man kann und wird zufrieden sein.
Umfang
Geht voll in Ordnung
Mit insgesamt 5 Kapiteln und einer daraus resultierenden Spielzeit von circa 8 Stunden, wird man bestens unterhalten. Außerdem gibt es noch diverse Eastereggs sowie zehn Geheimnisse zu finden. So könnte sich die Spielzeit noch etwas verlängern. Und bedenkt man jetzt noch, dass Objekte und Orte zufallsverteilt sind, so steht einem erneuten Durchspielen doch eigentlich nichts im Wege, oder?
Fazit
Ein sympathisches Duo
Mit Encodya haben die Chaosmonger Studios ein Werk geschaffe,n in dem uns die kleine Tina und ihr eiserner Beschützer recht schnell ans Herz gewachsen sind. Wir hatten viel Spaß mit den beiden das düstere aber sehr gut gestaltete Neo-Berlin zu erkunden, Spaß zu haben und so manche Rätselnuss zu knacken.Wir freuen uns jetzt schon auf einen möglichen Nachfolger.