[ TEST ] GRIP – Endlich wieder ein Future-Fun-Racer der auch Spaß macht?

Schauen wir heute mal, ob GRIP das lange Ausbleiben eines neuen WipeOut nutzen kann, um den Primus abzulösen. Die Liste der Fun Racer ist lang. Doch wirklich im Kopf bleiben einem meist nur die richtig erfolgreichen Vertreter. Da sind die Comic-artigen Mario Kart, das Sega Pendant mit Sonic und Co. und eine Vielzahl weiterer Klone. Im Bereich Future-Racing fällt einem spontan auch nur WipeOut ein. Aber diese Games haben alle eins gemeinsam. Eben den Erfolg.

Grip wurde auf der PS4 Pro und der XBox One S getestet. Als Bildschirm stand ein Sony TV zur Verfügung, der neben einem Plantronic RIG 800H, ebenfalls zur Soundkontrolle herhalten durfte. Die Version des Spiels war zum Testzeitpunkt: 1.02 mit 5,7 GB PS4Pro / 1.2.9.4 mit 6 GB XBox One S


Ersteindruck
aha … ein Wipeout Klon?

[PS4Pro]

Das Spiel wirft einen nach der obligatorischen Einblendung der Logos sämtlicher an der Entwicklung beteiligten Studios direkt auf den Startschirm. Der Druck auf X bringt uns ins Hauptmenu. Und das ist umfangreich. Kampagne, Einzelspieler, Online, SplitScreen, Garage, Spielinfo, Einstellungen und PlayStation Store. Kurz erläutert: SplitScreen teilt den Schirm in bis zu vier Quader und lässt euch so zu viert Couch-Racing genießen, Garage zeigt eure Fahrzeuge und lässt sie ein wenig individualisieren, Spielinfo zeigt euren Fortschritt, bietet ein Handbuch und Bestenlisten, unter Einstellungen finden wir die üblichen Verdächtigen. Lautstärken, Geschwindigkeitseinheit, Helligkeit, etc. PlayStation Store legt nahe, dass in Zukunft kaufbare Inhalte zur Verfügung stehen werden. Die übrigen Punkte sind selbsterklärend.

[PS4Pro] Nett. Man darf, muss das Tutorial aber nicht spielen!

Doch es gehört mehr zu einem ersten Eindruck als nur das Menu. Klar hat die reine Anzahl der Spielmodi einen direkten Einfluss auf den ersten Eindruck. Ja und auch ein einleitendes Video, welches evtl. Story zeigt und dann ins Spiel bzw. das Menu überleitet wäre immer schön, ist aber bei kaum einem Spiel mehr Standard und bei einem Racer erst recht nicht mehr. Das Spiel setzt uns auch nicht toll animiert aus dem Startmenu direkt fließend ins Auto und ins Spielgeschehen. Aber es ist ja auch kein God of War. Knackig. Kurz. Ende. Genau so. Danke.

Und dann fallen einem halt die Spielmodi angenehm auf und beim ersten Race auch die Grafik und ebenso die leichte Steuerung. Das angenehme Fehlen von SchnickSchnack und der Möglichkeit das Spiel selber zu entdecken oder ein Tutorial dabei helfen zu lassen. Ergo: Ersteindruck ist direkt mal positiv.


Gameplay
Oben, unten, links, rechts… Ach fahr‘ doch wie du willst!

Klare Anlehnung an die Klassiker Wipeout und Rollcage. Aus der Kindheit bekannt, RC Autos mit Reifendurchmessern größer als die Chassishöhe. Außerdem waren linkes und rechtes Antriebsrad getrennt steuerbar. Soweit geht Grip dann aber nicht. Ihr gebt Gas und bremst wie gewohnt über R2/L2. R1 und L1 sind eure Gadget-Slots. Sammelt ihr eins ein, dann ist es im linken Slot und wird mit L1 ausgelöst. Das zweite gleichzeitig gesammelte Gadget landet entsprechend im rechten Slot. Dreieck bietet euch Boost, Viereck ist die Handbremse, mit Kreis wechselt ihr das aufgeschaltete Ziel mancher Gadgets. X lässt euch kurz abheben. Das ist dann hilfreich, wenn man mal rückwärts landet und durch kurzen Druck auf X wieder in Fahrtrichtung hüpft. Ihr lenkt selbstverständlich mit dem linken Stick. Den Wechsel der Kamera löst ihr über Steuerkreuz rauf und runter aus. Fehlt noch Touchpad. Längeres Druck aufs Touchpad setzt euch zurück auf die Strecke und hievt euch somit wieder in die Action.

[XBox One] Gerade am Anfang sieht man diesen Siegscreen öfter. Gut!

Soweit, so trocken, aber auch so einfach. Selbst wer den oberen Teil nun nicht gelesen hat und auch die, die beim vorgeschlagenen Tutorial auf Nein klicken, kommt zurecht. Die Steuerung ist halt simpel, wie bei den meisten Racern. Also rein ins Vergnügen. Das erste Rennen geht locker von der Hand und hilfreich hierbei ist, dass anfangs die Waffensysteme komplett deaktiviert sind. Keiner ballert auf euch und ihr müsst auch nichts abfeuern. Konzentriert euch darauf, die Strecken kennen zu lernen.

[PS4Pro] Ein kleiner Vergleich der Versionen

 Wo geht es kopfüber an der Decke, wo besser an der Wand, welche Ebenenwechsel beschert euch evtl. ein Boostfeld oder eben ein Gadget. Jetzt erhaltet ihr als Gadget den Extra-boost, später aber auf den gleichen Strecken auch Raketen, MGs und zur Gegenwehr Schilde. Direkt mal vorweg genommen: Das Spiel verzeiht. Ist man in anderen Games beim Frontalcrash mit der Wand und anschließendem Stillstand, oder beim Abflug von der Piste direkt letzter und das oft uneinholbar bis zum Ende des Rennens, so kann man in GRIP immer noch gut aufholen und sogar noch Siegen.

[XBox One]

Die Fahrzeuge steuern sich gut. Vermutlich macht ein Lenkrad hier auch sehr viel Spaß und ließe einen die Bewegung besser dosieren, aber ich habe kein solches im Besitz. Und bevor wir nun weiter machen und auf Grafik, Sound, etc. eingehen, entführe ich euch noch schnell nach Youtube und dort schauen wir uns den geistigen Vater von Grip an. Viel Spaß mit Rollcage auf der PS1.Und die Teleportation die uns nach dem Offroad Ausflug wieder zurück ins Feld der Renner bringt, die bringt uns sogar richtig nah an und in die Action. Das macht Spaß, ist es doch hier ein Fun-Future-Racer und keine Simulation.


Umfang
So gehört sich das!

[PS4Pro] Die Auswahl …

Zum Punkt: Ersteindruck bin ich schon mal drauf eingegangen. Doch beschreibe ich doch nun noch meine Erfahrung in den ganzen Modis. Die Karriere ist natürlich obligatorisch. Fahrt Turnier für Turnier. Jedes dieser Turniere besteht aus drei Rennen. Vorher wird euch angezeigt, wie viele Gegner ihr haben werdet, wie schwer das Rennen ist und in welcher Geschwindigkeitsliga es spielt. Und dann geht es los. Das Turnier gewinnt ihr, wenn ihr in der Gesamtwertung aller drei Rennen 1. geworden seid. Danach geht es ins nächste Turnier. Keine Story, kein SchnickSchnack. Rennen fahren und gut. Dabei levelt ihr natürlich und schaltet neue und schnellere Fahrzeuge frei. Und mit den schnelleren Fahrzeugen auch die Möglichkeit an schnelleren Rennen teilzunehmen. Nebenbei schaltet ihr auch Paintings und neue Reifen für eure Fahrzeuge frei. Weiter gehts. Einzelspieler lässt euch die freie Wahl, was ihr spielen wollt.

[PS4Pro] .. ist schon …

Sucht euch Rennstrecke, Gegnerfeld und Schwierigkeit aus. Dann geht es los. Bei einfachen Rennen aber hört es nicht auf. Als Dreingabe gibt es den Arena-Mode. In einer Rennarena heißt es hier, zerstört die Gegner mit euren Waffen und sammelt Punkte. Wer am wenigstens drauf geht und die meisten Punkte sammelt gewinnt! Carcour wiederum ist was zum knobeln und ärgern. Ich wurde da nicht warm mit, aber wahrscheinlich bin ich zu ungenau im Lenken. Fahrt einen Parkour perfekt ab, um alle Geschicklichkeitsstrecken zu meistern.

[PS4Pro] … beeindruckend umfangreich

Online lässt euch das gleiche Quasi gegen Mitspieler aus aller Welt erleben. Das macht Spaß und läuft flüssig. SplitScreen aber wird dann nochmal interessanter. Trefft euch mit bis zu 4 Leuten vor deiner Konsole und bringt eure Gamepads mit! Viel zu selten geworden ist diese Art des gemeinsamen Spielens heutzutage. Grip aber erlaubt euch einen spaßigen Abend durch spannende Rennen zu versüßen. Wenn der Konkurrent neben einem sizt oder das Match doch noch gewonnen wird, weil man den Gegner direkt anstoßen und ablenken konnte, dann ist das nochmal besser, als mit den selben Freunden nur über die Party zu kommunizieren.

Alles in allem bietet euch Grip somit genügend Abwechslung, wenn ihr alleine spielen wollt. Die prächtige Dreingabe von Online- und SplitScreen-Multiplayer, die Sammellust nach Paintings, Reifen und neuen Fahrzeugen, all das wird euch aber darüber hinaus auch mit Spielspaß versorgen. Grip bietet euch 22 Strecken, verteilt auf 4 Planeten mit unterschiedlicher Grundoptik.


Grafik / Sound / Technik
Besser geht immer, aber so ist schon gut!

[PS4Pro] Nochmal die PS4-Version im Vergleich…

Grafisch bietet das Spiel schon was. Das Spiel lief dauerhaft flüssig und ohne Ruckler. Die genutzte Unreal 4 Engine liefert eine ansehnliche Grafik, die sicher kein HighEnd ist, sich aber sehr nah an dieser Definition bewegt. Für die rasante Rennaction in 3 Dimensionen mit Partikeleffekten durch die Waffengadgets sieht es echt gut aus.

[XBox One] .. zur XBox-Version

Der Sound ist satt, hält gut Bässe bereit und man kann mit Raumklangheadsets schon gut orten, wo ein Gegner sich im Bezug zu einem selber gerade bewegt. Musikalisch erkennt man wieder Parallelen zu Wipeout, aber diese flüssige, schnelle, elektrische Musik passt halt gut zu diesem Rennspielgenre.

Technisch wartet das Spiel nun nicht revolutionär auf. Aber solide gebaut worden scheint das Game und es erfüllt die Erwartungen an einen Fun-Future-Racer.


Fazit
GRIP überzeugt und der Preis passt!

GRIP hat echt das Zeug einige da draußen zu überraschen. Wer Wipeout mochte, wer evtl. Rollcage gespielt hat, der wird auch Grip mögen. Das Spiel bietet an allen Ecken und Enden immer ein bisschen mehr, als andere Vertreter dieses Genres. Sei es die hübsche Grafik, die Möglichkeit im SplitScreen mit Freunden oder halt online zu zocken, die Arena, der Carcour. Die musikalische Untermalung ist ebenso gelungen, und da wir hier nichtmal von einem Vollpreistitel sprechen, bekommt Grip von mir auch 4 Sterne. An 5 kommt es nicht ran, aber im Bezug zum Preis und weil es gut ist, hat das Spiel sich 4 Sterne redlich verdient!


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