Horizon Zero Dawn war auf der PlayStation 4 ein wahres Meisterwerk, doch wie schlägt sich die PC-Version, die nun 3 1/2 Jahre später erschienen ist? Am 7. August 2020 war es nun so weit und Fans durften erneut in die postapokalyptische Welt von Horizon Zero Dawn eintauchen. Ihr spielt als die junge Jägerin Aloy, die sich auf eine Reise begibt, um die Geheimnisse Ihrer Vergangenheit zu lüften. In dieser postapokalyptischen Welt, voller Trümmer aus einer uralten Vergangenheit, haben sich primitive Stämme gebildet und Maschinen herrschen über das Land. Wenn Ihr mehr über die Story hinter Horizon Zero Dawn erfahren wollt, schaut Euch unseren Testbericht zur PlayStation 4 Version an. Doch welche Neuerungen erwarten uns nun in der PC-Version von Horizon Zero Dawn?
Horizo Zero Dawn ist in der Complete Edition für Steam erhältlich und beinhaltet das Hauptspiel mit etwa 30 bis 60 Stunden Spielzeit, die Erweiterung „The Frozen Wilds“ mit zusätzlichen 15 Stunden Spielzeit, einem neuen Gebiet, neuen Storymissionen und Gegnern, sowie zusätzliche Ingame-Items. Dazu zählen Outfits, Bögen und Rohstoffe der Stämme Carja, Nora und Banuk.
Was ist neu?
Neu auf dem PC ist der Ultra-Wide-Support, der nun auch Bildschirme im 21 : 9 Format unterstützt. Während die FPS auf der PlayStation 4 noch auf 30 beschränkt waren, lässt uns die PC-Version nach oben alles offen. Es gibt also keine Beschränkungen der Framerate. Auch optisch wurde bei der PC-Version einiges nachgebessert und Reflexionen sehen nun deutlich schicker aus. Um die Grafik optimal an die Leistungsfähigkeit Eures PC anzupassen, könnt Ihr nun auch die Dichte der Vegetation verändern und so ein dynamisches Blattwerk schaffen. Zudem habt Ihr viel mehr Möglichkeiten zur Anpassung der Grafik und der Texturen. Ein FOV-Slider bietet zusätzliche Freiheiten. (FOV steht für Field of View und bezeichnet den sichtbaren Bereich in Spielen und die Entfernung zur Spielwelt bzw. zum Charakter. Das FPS-Limit lässt sich anpassen und Bereiche wie Texturen, Modellqualität, Schatten und Anti-Aliasing individuell gestalten. Um zu prüfen, welche Grafikeinstellungen für Euren PC am besten sind, gibt es jetzt auch ein Benchmarking-Tool, welches die Performance überprüft.
Bei der Steuerung ist nun neben dem Controller auch die Verwendung von Maus und Tastatur und dessen Anpassung möglich. Welche Eingabemethode Ihr bevorzugt ist dabei aber ganz Euch und Euren Vorlieben überlassen. Die Steuerung über Maus und Tastatur geht gut von der Hand und ist bei der Präzision des Zielens gegenüber dem Controller leicht im Vorteil. Dem Controller vorbehalten ist jedoch die Möglichkeit die Bewegungsgeschwindigkeit von Aloy zu dosieren. Auf dem Controller werden die Werkzeuge mit dem Digi-Kreuz gesteuert, wobei sich an der Tastatur die Funktionen mit den Tasten Q,F X, und Z auswählen lassen, was sich zwar nicht so geschmeidig bedienen, aber leicht ändern lässt. Das Userinterface ist unabhängig von der gewählten Steuerung immer dasselbe.
Kann ich Horizon Zero Dawn auf meinem PC spielen?
Laut Hersteller sind dies die Mindestanforderungen:
- 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem
- Betriebssystem: Windows 10 64-bits
- Prozessor: Intel Core i5-2500K@3.3GHz or AMD FX 6300@3.5GHz
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce GTX 780 (3 GB) or AMD Radeon R9 290 (4GB)
- DirectX: Version 12
- Speicherplatz: 100 GB verfügbarer Speicherplatz
Der erste Rechner an dem wir Horizon Zero Dawn getestet haben, erfüllt diese Ansprüche ganz knapp:
- 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem
- Betriebssystem: Windows 10 64-bits
- Prozessor: Intel Core i5-6600@3.3GHz
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce GTX 1050ti
- DirectX: Version 12
- Speicherplatz: 100 GB verfügbarer Speicherplatz
Bei den Grafikeinstellungen gibt es die Möglichkeit „Leistung bevorzugen“. Bei dieser Auswahl werden alle Einstellungen auf Niedrig gesetzt. Das Spiel konnten wir so nun ruckelfrei mit durchschnittlich 40 – 45 FPS spielen. Auf „Original“ ging die Leistung dann runter auf etwa 30 FPS, lief dabei aber auch noch ganz gut. Auf den Einstellungen „Qualität bevorzugen“ und „Ultra“ war das Spielgefühl mit 20 FPS nicht mehr vorhanden. Es ist also durchaus auch auf einem Rechner mit weniger Leistung gut spielbar, dabei muss man aber auf viele schöne Details verzichten, welche die PC-Version besonders ausmachen. Gelegentlich kam es zu kleineren Ungereimtheiten in der Optik und Schatten wurden nicht korrekt dargestellt:
Demnach wird uns empfohlen auf „Leistung bevorzugen“ zu spielen, um durchschnittlich 45 FPS zu erreichen.
Der zweite Rechner an dem ich Horizon Zero Dawn getestet habe hatte folgende Spezifikationen:
- 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem
- Betriebssystem: Windows 10 64-bits
- Prozessor: AMD Ryzen 5 2600 @3.4GHz
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce GTX 1070
- DirectX: Version 12
- Speicherplatz: 100 GB verfügbarer Speicherplatz
An diesem PC sah das ganze schon anders aus. Wir konnten ohne Probleme auf „Ultimative Qualität“ spielen und hatte dabei durchschnittlich 40 FPS. Das Spiel sah super schön aus und die Details kamen gut heraus. Wir haben die PC-Version so in ihrem vollen Umfang testen können, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Grafisch waren wir sehr angetan und konnten keine Fehler oder unschöne Texturen feststellen. Bei niedrigeren Einstellungen verzeichneten wir demnach noch höhere FPS. Zur Überprüfung, welche Einstellung am geeignetsten ist, haben wir das integrierte Benchmarktool verwendet und kamen dabei auf folgende Ergebnisse:
Demnach wird Empfohlen auf „Qualität bevorzugen“ zu spielen, um durchschnittlich 63 FPS zu erreichen.
Was könnte besser sein?
An beiden Rechnern mussten wir beim Starten des Spiels auffällig lange warten, bis es losgehen konnte. Schuld daran ist die Shader Compilation, die beim ersten Start erfolgt, sowie bei Neuinstallation der Treiber oder beim Wechseln der Grafikkarte. Dieses Problem ist jedoch bereits bekannt und soll mit einem kommenden Patch behoben werden.
Dennoch hätten die Anforderungen an die Grafikkarte mit der grundlegenden Engine besser von der Hand gehen müssen, denn Horizon Zero Dawn besitzt keine Upscaling-Technologien wie AMD FidelityFX Contrast Adaptive Sharpening (nutzbar auf allen Grafikkarten) oder DLSS 2.0 von Nvidia (nur RTX-Grafikkarten). So hätte man die Performance-Ansprüche deutlich bessern können. Zudem wurden manche Animationen so konzipiert, dass sie dauerhaft mit 30 FPS laufen, welches eine Ursache für die Abstürze mancher Spieler sein kann. Dieses Problem ist den Entwicklern bekannt und soll ebenfalls verbessert werden.
Fazit
Mit Horizon Zero Dawn ist den Entwicklern von Guerrilla Games eine Portierung gelungen, die bei den ganz großen mitspielt. Sie liefern den Spielern ein umfangreiches, ausgewogenes Erlebnis und stellen mit der Complete Edition gleich alle DLCs, inklusive der Story-Erweiterung „Frozen Wilds“, zur Verfügung. Die Vegetation ist eine der Neuerungen, die das Ambiente stark aufwerten, zusätzlich zur hohen Detaildichte und der dynamischen Beleuchtung. Alles in allem hat Horizon Zero Dawn einen hohen Anspruch an die Hardware und zählt als grafisches Meisterwerk. Viele Details in den Landschaften untermalen die überaus schön gestalteten Städte. Texturen wirken gestochen scharf und werden von realistischen Lichteffekten umrandet, die je nach Tageszeit die Welt erleuchten. Schatten kommen so immer aus dem richtigen Winkel und Spiegelungen oder Reflexionen verfeinern das optische Gesamtbild. Auch wenn an der ein oder anderen Stelle noch Nachbesserungsbedarf herrscht, mindert das nur kaum die Gesamtstimmung die Horizon Zero Dawn bei den Spielern hinterlässt.
*Die PC-Version von Horizon Zero Dawn ist nur bei Steam erhältlich und nicht im Einzelhandel verfügbar.