How To Survive 2 von 505 Games verspricht sowohl im Singleplayer, als auch im 4-Spieler Koop ein actionreiches Zombie-Survival zu sein, ob der Titel sein Versprechen einhalten kann, erfahrt ihr im Test. Das Spiel ist seit letzter Woche erhältlich.
Ersteindruck
Der erste Ableger von How To Survive erschien im Jahr 2013 und wurde vom Indie-Entwickler EKO Software programmiert. Obwohl der Wertungskanon der Presse recht nüchtern ausfiel, wurde das Zombie-Survival ein Verkaufserfolg. Nun erschien kürzlich der zweite Ableger How To Survive 2 als 3,5 GB großer Download-Titel im PlayStation Store für schlanke 14,99 Euro.
Gameplay
Die Spielweise von How To Survive 2 lässt sich am ehesten mit Diablo 3 vergleichen. Wir steuern unsere Spielfigur aus der isometrischen Kameraperspektive und behalten dadurch stets die Übersicht über unsere Umgebung und erkennen schon früh, wenn sich uns ein faulig-untoter Gegner nähert. Die Flucht ergreifen müssen wir aber nicht, denn wir können uns auf unser Waffenarsenal verlassen, dass anfangs aus Nahkampfwaffen, wie einem Baseballschläger oder einem Stock besteht und im späteren Spielverlauf auf Pistolen, Gewehre und Automatikwaffen anwächst.
Das Kampfsystem gestaltet sich dabei als sehr einfach und leider auch überaus abwechslungsarm. Wenn wir durch die zahlreichen Level laufen und Zombie und Zombie zurück ins Jenseits befördern, passiert dies immer nach dem gleichen Schema: wir nähern uns dem Gegner, verpassen ihn zwei bis drei Schläge bis er endgültig tot in sich zusammensackt. Dadurch das nur ein und derselbe Gegnertyp existiert und die Zombiehorden längst nicht die Größe erreichen wie wir sie zum Beispiel aus Dead Nation kennen, stellen die untoten Feinde auch nie wirklich eine einschüchterne Bedrohung dar.
Das größte Spielelement, das How To Survive auffährt ist das sammeln von Rohstoffen um damit allerlei Rüstungen, Waffen, Munition und sogar unser eigenes Camp zu errichten. Darauf baut das gesamte Spiel auf. So auch die einzelnen Quests, die uns immer wieder in recht weitläufige Level schicken um Items wie Holz, Öl, Eisen oder andere wichtige Vorräte zu sammeln. Anfangs wirkt das Craften und Errichten des eigenen Camps noch als äußerst motivierend und wir haben Freude daran, unseren Fortschritt anwachsen zu sehen, doch bereits nach einigen Stunden verläuft sich der Spielspaß in stupider Eintönigkeit.
Die angesprochenen Quests erzählen nämlich keinerlei packende Geschichten, wie wir das etwa aus Fallout gewohnt sind, es spinnt sich auch kein roter Erzählfaden durch das Spiel. Vielmehr beschränken sich die Quests immerzu darauf, uns den Bringedienst erledigen zu lassen: besorge 2 Wasserflaschen, finde 5 Stücke Holz, erbeute Nahrungsmittel, töte einen Hirsch usw. Angesichts der schieren Fülle an Zombie-Versoftungen, die wir in den letzten 10 Jahren erlebt haben, muss ein Zombie-Spiel im Jahr 2017 einfach ein tiefgründigeres Spielerlebnis sein.
Multiplayer
Was alleine keinen Spaß macht, bringt vielleicht im online oder lokalen Koop Modus mit bis zu 4 Spielern mehr Freude. Gemeinsam können wir im Mehrspieler auf Zombiejagd gehen und Ressourcen für unser gemeinsames Camp sammeln. Gemeinsam helfen und unterstützen wir uns und helfen uns mit Munition, Waffen und Heilpflanzen aus. Das recht eintönige Gameplay erlangt durch das Zusammenspiel untereinander zwar mehr Tiefe, über die Schwächen kann es dennoch nicht hinwegtäuschen.
Dennoch empfehlen wir, dass wenn ihr How To Survive 2 spielen solltet, spielt es gemeinsam mit Freunden. Im Koop bringt das Zombiegemetzel und der Campausbau am meisten Spielspaß.
Grafik/Sound
Die Optik von How To Survive 2 wirkt recht altbacken und unspektakulär. Die Level wirken über weite Teile sehr trist gestaltet und die recht grau gehaltene Farbpalette tut ihr übriges. Sammelbare Items heben sich zudem nur schwer erkennbar von der übrigen Levelumgebung ab. Dennoch sorgt die Full-HD Auflösung für ein knackig scharfes Bild und auch die Bildrate bleibt die ganze Zeit über angenehm flüssig.
Der Sound ist sehr langweilig ausgefallen. Die einzelnen Geräusche wie dem Stöhnen der Zombies sind zu abwechslungsarm ausgefallen und hinterlassen keinen schaurig-bedrohlichen Eindruck auf uns. Die Schläge mit einem Baseballschläger oder das Feuern der Waffen hört sich dumpf und kraftlos an. Auch der Soundtrack ist fast nicht vorhanden. Lediglich eine handvoll Tracks werden ab und zu kurz abgespielt. Atmosphäre, die ein guter Soundtrack im Stande ist zu erzeugen, kommt hier nicht auf.
Umfang
How To Survive 2 bietet eine Fülle an verschiedensten Craftingmöglichkeiten und Quests. Auch der Multiplayer weiß das Spiel zu bereichern. Für einen Preis von gerade einmal 15 bietet einem der Zombie-Survival einen ordentlichen Umfang. Schade nur, dass das Gameplay dabei so eintönig geraten ist.
Fazit
How To Survive 2 spielt sich äußerst simpel und leider auch eintönig. Obwohl der Multiplayer mit bis zu 4 Mitspielern ein recht kurzweiliges Spielvergnügen verspricht, täuscht es nicht über die Schwächen hinweg. Das Missionsdesign und die Kampfmechaniken sind dafür viel zu repetitiv geraten, als das How To Survive im Zombie-Genre irgendwelche besonderen Akzente setzen könnte.