[ TEST ] MINIT – Odyssee in 60 Sekunden

Mit Minit erwartet uns ein Abenteuer-Spiel der ganz besonderen Art. Der Clou am kleinen Indiespiel ist: wir haben nur 60 Sekunden zu leben. Mehr dazu in unserem Test.

Ersteindruck


Der erste Eindruck, den wir von einem Spiel gewinnen, ist meistens dessen Look und der ist bei Minit erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig. Denn die Optik des kleinen Abenteuers erinnert stark an althergebrachte Spiele der allerersten Gameboy-Generation. In simplen Formen zeichnet sich die schwarz/weiße Welt von Minit auf unseren Bildschirm.

Die Aufmachung und das Gameplay erinnert uns dabei am ehesten an den allerersten Zelda-Ableger aus dem Jahre 1987. Dieser Vergleich ist durchaus angebracht, denn als eigenwilliger Held mit charakteristischem Schnabel schwingen wir unser Schwert und erkunden Dungeons und überwinden Fallen, Feinde und Rätsel an deren Ende wir mit einem Item belohnt werden. Ganz wie Link in seiner ursprünglichen Ära.

3 STERNE
3 von 5 Sterne

Gameplay


Der Haken an der ganzen Geschichte ist aber, dass auf unserem Schwert ein Fluch lastet. Von nun an segnen wir alle 60 Sekunden das Zeitliche und wachen zu Hause in unserem Bett wieder auf. Unsere Uhr läuft abermals von 60 an abwärts. Trotzdem bleiben unsere Handlungen nicht umsonst – alle Items, die wir gesammelt haben, bleiben uns auch nach dem Bildschirmtod erhalten. Die Herausforderung, die Minit uns Spielern also stellt: Wie weit kommst du in 60 Sekunden?

Auf diese Weise baut Minit seine eigene Spieldynamik auf. Mit jedem Item, das wir erhalten, stellen wir uns die Frage, was dieser Gegenstand wohl bewirkt und auf welche Weise wir an welcher Stelle wohl weiter kommen. Zu Beginn versperren uns wildwachsende Büsche den Weg. Doch wenn wir erst einmal das Schwert aufgesammelt haben, schlagen wir eine Schneise durch das Gestrüpp und erschließen uns so neue Teile der Welt. Danach erledigen wir eine kleine Mission und erhalten den Kaffee, der uns die Kraft gibt, Holzkisten zu verschieben, die uns vorher noch den Weg versperrt haben. Dadurch erreichen wir wiederum einen Schlüssel, mit dessen Hilfe wir den Leuchtturm betreten und ein weiteres Item erhalten, dass uns abermals einen neuen Weg erschließt. In dieser Art baut das Gameplay von Minit von einem Rätsel zum anderen auf.

Das Spiel selbst erklärt uns nicht wie es funktioniert und welchen Zweck die einzelnen Items erfüllen. Minit ist ein Spiel, welches von uns entdeckt werden will. Über allem schwebt unsere sehr begrenzte Lebenszeit wie ein Damoklesschwert über uns. Wir tasten uns also Schritt für Schritt heran und erkunden, an welcher Stelle wir durch welche Handlung weiterkommen. Die Zeitbegrenzung sorgt dabei für konstante Hektik. „Oh, ich glaube ich weiß wie ich diese Herausforderung zu lösen habe, alles was ich tun muss ist…“ – und ehe wir uns versehen, ist unsere Zeit um und wir spawnen wieder in unserem heimischen Bett. Jetzt müssen wir wieder so schnell wie möglich zu unserem letzten Ort laufen, um einen weiteren Versuch zu starten. Schnell erkennen wir, dass 60 Sekunden sehr kurz sein können oder sich an anderer Stelle überaus lang anfühlen. Der alte Einstein hatte doch recht: „Zeit ist relativ“.

Hier vollzieht das Indie-Abenteuer einen sehr wechselhaften Spagat. Auf der einen Seite gibt die begrenzte Zeit dem ganzen Gameplay jede Menge Pfeffer und macht Minit zu einem außergewöhnlich spaßigen Erlebnis. Auf der anderen Seite kann das dauerhafte Scheitern und das anschließende Neuversuchen sehr frustrierend und nervig sein.

3 von 5 Sterne

Grafik / Sound


Minit wurde lediglich von vier Entwicklern erschaffen. Herausgebracht wird das ungewöhnliche Kleinod von Devolver Digital, die sich ihres Zeichens mit so einigen außergewöhnlichen Indie-Hits einen Namen gemacht haben.

Grafisch macht Minit nicht viel her und beschränkt seine eigene Grafik auf das Kleinstmögliche. Viel Worte über die Grafik können wir also nicht verlieren. Mit Ausnahme, dass Mint jederzeit butterweich über den Bildschirm flimmert.

Auch der Sound des Spiels knüpft an den Retro-Stil an. Während unserer Spielsessions bekommen wir eingängige und treibende Beats um die Ohren, die die Hektik des Gameplay etwas abfedern und für einen angenehmen Spiele-Rhythmus sorgen.

2 STERNE
2 von 5 Sterne

Umfang


Minit ist ein kleines Abenteuer für sparsame 7,99 Euro. Nach etwa einer Stunde haben wir den Endboss besiegt und unsere Reise gemeistert. Für die Jäger und Sammler unter euch, hält Minit zahlreiche versteckte Sammelgegenstände bereit. Außerdem gibt es ein New-Game-Plus Modus und eine relativ einfach zu erringende Platin-Trophäe.

3 STERNE
3 von 5 Sterne

 

Fazit


3 Sterne

Minit ist ein charmantes Abenteuer im Look alter Gameboy-Klassiker, der uns ein wohliges Nostalgie-Feeling unserer Kindheitstage beschert. Doch dahinter verbirgt sich auch ein flottes, ungewöhnliches Spielprinzip, dass uns mit seinen 60 Sekunden Zeitlimit einen spannenden Rhythmus vorgibt. In seinen starken Momenten bietet Minit gut funktionierende kleine Rätsel, die uns immer wieder aufs Neue herausfordern. In seinen schwachen Momenten wirkt das Indie-Abenteuer aber auch frustrierend und unübersichtlich. 

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