[ TEST ] OBSERVATION – Horror-Trip im Weltall

Das schottische Entwicklerstudio No Code präsentieren uns ihren Horror-Thriller Observation für die PS4 und den PC. Ob der mysteriöse  Ausflug ins All uns einen Schauer über den Rücken beschert hat, erfahrt ihr im Test.

Ersteindruck
Was ist geschehen?

Wir schreiben das Jahr 2026. Die internationale Raumstation „Observation“ zieht ihre Bahnen im Orbit der Erde. Die hochmoderne Station wird dabei von der künstlichen Intelligenz namens SAM gesteuert. Als SAM eines Tages plötzlich einen Systemausfahl erleidet, fällt der Strom auf der Observation aus und ihr Kontakt mit der Erde ab. Hauptprotagonistin  Dr. Emma Fisher, der scheinbar einzig  verbliebene Mensch auf der Raumstation, bootet SAM neu.

Mit Erschrecken muss Dr. Fisher feststellen, dass die Störung kein Unfall war, dass SAM wichtige Daten verloren gegangen sind, und dass  sich die Observation plötzlich in der Umlaufbahn des Jupiter befindet. Wie ist das möglich? Und wo ist der ganze Rest der Besatzung nur hin?


Gameplay
Der Spieler als künstliche Intelligenz

Nein, wir schlüpfen nicht in den Raumanzug von Dr. Emma Fisher, wie man jetzt vermuten würde, vielmehr übernehmen wir die Rolle von  SAM. Als künstliche Intelligenz verfügen wir über die nötigen Mittel um die unerklärlichen Vorgänge aufzuklären. Die zahlreichen  installierten Kameras auf der Raumstation fungieren dabei als unsere Augen, durch die wir die Umgebung in den einzelnen Teilbereichen auf der Observation erblicken können. Dr. Fisher gibt stete Anweisungen, was wir als nächstes tun sollten.  Dabei erledigen wir oft simple Aufgaben, die nach einem einfachen Muster ablaufen. Begebe dich in Raum XY. Auf dem Weg dahin müssen wir die Tür öffnen, die durch ein Sicherheits-Schema verschlossen wird. Welches wir mithilfe eines kleinen Rätsels überbrücken und so die Tür öffnen können. Im Raum angekommen, suchen wir nach Dokumenten, Dateien und inspizieren die Außenhaut der Station auf Schäden, prüfen den Kammerdruck, die elektronische Versorgung, die Sauerstoffzusammensetzung und löschen ein Feuer, welches aus unerfindlichen Gründen plötzlich ausgebrochen ist.

Das Gameplay ist dabei immerzu simpel und minimalistisch gehalten. Im  späteren Spielverlauf dürfen wir zudem in  eine Sphärenkugel schlüpfen, durch die wir uns frei überall umherbewegen können und so nicht mehr auf die festinstallierten Überwachungskameras der Station angewiesen sind. Auch wenn die Spielweise von Observation damit einfach lösbar erscheint wird sie ungewollt durch die mangelhafte Zielführung erschwert. So gibt uns Dr. Fisher oft nur sehr vage Anweisungen darauf,  was wir genau zu finden bzw. zu tun haben. Oft finden wir uns dabei ratlos umherirrend wieder und suchen recht planlos die Umgebungen ab. Eine weitere Hilfestellung, wenn wir einmal längere Zeit an einem Punkt festhängen oder eine  nähere Beschreibung unserer Mission gibt es nicht. Schade, denn so lässt uns das Spiel das ein oder andere Mal frustriert zurück.

Der Hauptschwerpunkt von Observation liegt ganz klar in der Handlung und den Dialogen zwischen Dr. Emma Fischer und SAM. Wie ein Kammerspiel wirken mitunter die Gespräche der beiden und ebenso wunderbar natürlich und realistisch  geschrieben. Denn auch wenn Observation in Zukunft auf einer Raumstation spielt, bekommen wir hier keine abgefahrenen Sci-Fi  Technologien um die Ohren gehauen.  Alles was auf der Raumstation existiert, gibt es auch heute schon in leicht abgewandelter Form. Doch die Story von Observation entfaltet sich nicht mit theatralischer Action, sondern vielmehr langsam und voller Mystik.


Grafik & Sound
Klaustrophobische Augenweide

Das ein oder andere Mal erinnert uns Observation an ikonische Science-Fiction-Filme wie Alien oder 2001: Odyssee im Weltraum. Geschickt verstehen es die Entwickler von No Code eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen es werden gezielt einzelne Geräusche eingesetzt, deren Ursprünge wir nicht lokalisieren können. Es entsteht eine diffuse Angst vor einem unbekannten Passagier, der diese Geräusche verursacht, ähnlich wie die des Xenomorph. Sind wir hier wirklich allein? Auch mit Licht- und Schatteneffekten wird sehr eindrucksvoll gearbeitet. Geradezu verlassen und klaustrophobisch wirkt die Raumstation. Das erzeugt in uns ein ständiges Gefühl des Unbehagen. Observation schafft es damit, sich auf eine Stufe mit dem genialen Spiele-Hits Layers of Fear und Soma zu stellen, welche sich ebenfalls dem psychologischen Horror bedienen.


Umfang
Ein kurzes, aber packendes Erlebnis

Observation ist ein storygetriebenes Singleplayer-Abenteuer, dass auf etwa fünf bis sechst Stunden an Umfang ausgelegt ist. Nach einmaligen Durchspielen, gibt es, außer der Sammelgegenstände, keine weiteren Gründe, das Spiel noch ein weiteres Mal zu erleben.


Fazit
schaurig-faszinierender Trip ins Weltall

4 von 5 Sterne empfehlenswert blauMit Observation liefern No Code einen bedrückenden Horror-Thriller ab, der uns durch geschickten Einsatz von Licht, Schatten und Geräuschen eine dichte und unbehagliche Atmosphäre in sehr überzeugender Grafik abliefert. Die Story wird dabei in spannenden Dialogen vorangetrieben. 

Observation beschert uns einen schaurig-faszinierenden Aufenthalt und zeigt, dass das Weltall  manchmal sehr klein und bedrückend wirken kann.


Observation ist ab sofort auf PlayStation 4, im Epic Games Store und via Humble Store verfügbar.

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