[ TEST ] RAGE 2 – eine weitere Dosis Action mit einer lahmen Open-World

Avalanche Studios, id Software und Bethesda haben am Dienstag, den 14. Mai 2019 den Open-World-Ego-Shooter Rage 2 veröffentlicht. Wir haben uns für euch ins Ödland gestürzt und den Titel getestet.

Das Entwicklerstudio id Software existiert nun seit mehr als 25 Jahren. Neben Rage haben sie auch Titel wie Wolfenstein, Quake und Doom entwickelt. Verstärkung bekamen sie zudem von Avalanche Studios, welche für Titel wie zum Beispiel Just Cause, Mad Max oder Generation Zero bekannt sind. Rage 2 erschien nun acht Jahre nach dem ersten Teil und wir sind wirklich gespannt, wie es geworden ist.

Wir haben Rage 2 auf der Xbox One S mit einem Panasonic UHD-TV und der Soundbar SoundBlasterX Katana (Test) getestet. Das Spiel verbrauchte zum Testzeitpunkt mit dem Patch 1.0.0.3, 46,60GB auf unserer Festplatte.


Ersteindruck
eine weitere Dosis Action beginnt

Rage 2 spielt im Ödland, welches durch einen Asteroiden 80% der Erdbevölkerung ausgelöscht hat. Nachdem wir das Spiel gestartet haben, landen wir im Hauptmenü, welches mit einer actiongeladenen Musik untermalt wird. Im Hauptmenü stehen uns die Menü-Punkte „Spiel fortsetzen“, „Neues Spiel“, „Spiel laden“, „Statistik“, „Store“ und die „Einstellungen“ zur Auswahl. Wenn wir auf „Neues Spiel“ klicken, können wir uns zwischen den vier Schwierigkeitsgraden „Leicht“, „Normal“, „Schwer“ und „Alptraum“ entscheiden. Beim Menü-Punkt „Store“ müssen wir uns allerdings mit unserem Bethesda Konto anmelden bzw. ein Konto erstellen, um die Vorbesteller- und Digital-Deluxe-Inhalte zu erhalten, sowie auf den inGame-Store zugreifen und an Rage 2-Live-Events teilnehmen zu können. Unter „Einstellungen“ können wir Allgemeine-, Controller-, Grafik-, Audio-Einstellungen und vieles mehr vornehmen.


Gameplay
die Wiedereroberung des Ödlands

In der Vergangenheit wurden 80% der Erdbevölkerung von einem Asteroiden ausgelöscht und Rage 2 setzt 30 Jahre nach dem ersten Teil an. Die restlich verbliebene Menschheit, ist in einen erbitterten Machtkampf zwischen brutalen Gangs und der eisernen Obrigkeit verwickelt. Im Ödland herrscht somit das Gesetz des Stärkeren und niemand ist sicher. Zwei Jahrzehnte nach den Ereignissen in Rage übernehmen wir die Rolle von Walker, dem letzten verbliebenem Ödland-Ranger. Zudem können wir uns entscheiden, ob wir Walker als männliche oder weibliche Person spielen möchten. In unserer Geschichte wurde uns alles genommen und wir befinden uns nun auf einem persönlichen Rachefeldzug, um den Frieden und die Gerechtigkeit im Ödland wiederherzustellen.

Bei Rage 2 handelt es sich um einen Ego-Shooter in einem Open-World-Setting, welches Mad Max sehr ähnelt. Die Welt ist somit frei begehbar und wir können sie beliebig bereisen – entweder zu Fuß oder mit Mad-Max-inspirierten Fahrzeugen und Gyrokoptern. Der völlige Irrsinn, die brutale Action, das wahnsinnige Tempo und der schräge Humor, machen das Spiel einzigartig. Wir können uns im Spiel nicht nur mit Schusswaffen zur Wehr setzen, sondern auch mit Gadgets wie dem Bumerang und psychokinetischen Fähigkeiten. Zudem bietet Rage 2 heftige Kämpfe gepaart mit Open-World-Chaos. Typisch für id Software und Avalanche Studios. In unserem Rachefeldzug versuchen wir die Obrigkeit zu eliminieren, denn diese hat Walkers Ziehmutter und unzählig andere Unschuldige, eiskalt ermordet.


Grafik und Sound
es könnte besser sein

Rage 2 läuft auf der PlayStation 4 Pro und Xbox One X in 1080p mit 60fps. Die Entwickler haben sich gegen 4K entschieden, um eine bessere Framerate bieten zu können, so hieß es in einem Interview. Während die Standard-Konsolen mit 30fps laufen, ist die Framrate auf dem PC unbegrenzt. In Rage 2 kommt die Apex Engine zumEinsatz, die aus dem Hause Avalanche Studios stammt und bereits aus Just Cause 4 und Mad Max bekannt ist. So bietet uns das Spiel eine geniale Weitsicht, schöne Landschaften, gut animierte Gegner und  natürlich auch satte Effektgewitter, die uns während der Kämpfe direkt ins Auge stechen. Wenn wir einmal genauer hinschauen, fallen uns allerdings auch eher unsaubere Texturen und erschreckend detailarme NPCs auf. Die Darstellung des Wassers ist schlichtweg unzeitgemäß und die Schatten stimmen, gemäß der Lichtquelle, auch nicht immer überein. Etwas nervig sind zusätzlich die häufigen Popups, welche hauptsächlich beim Fliegen mit einem Helikopter auftreten. Rage 2 wurde komplett in deutsch vertont und bietet auch deutsche Bildschirmtexte. Wenn wir mit den Waffen schießen, hört sich der Sound auch erstklassig an.


Umfang
Etwas Öde im Ödland

Rage 2 ist ein Singleplayer-Game, welches eine Kampagnen-Länge von15 Stunden bietet. Wenn ihr alles im Spiel erledigt, erwarten euch 30 Spielstunden. Leider ähneln sich die Missionen und Einsatzorte viel zu sehr, hier fehlt echte Abwechslung. Bereits vier bis fünf Stunden nach dem Start hatten wir das Gefühl, dass sich der Ablauf wiederholt. Bei nahezu jeder erledigten Nebenaktivität pausiert das Spiel zudem und blendet riesige, penetrante Fortschrittsbalken ein – selbst mitten im Gefecht- Zudem wird die Unterbrechung jedes Mal von einem lauten Soundeffekt begleitet, der uns schnell auf die Nerven ging. Im Spiel stehen uns nur acht verschiedene Waffen zur Auswahl, die wir in Archen, Hightech-Bunker, finden können. Hightech-Bunker sind in der ganzen Welt verborgen. Zudem bekommen wir alte Bekannte aus dem Vorgänger wieder zu Gesicht. Darunter wären der verrückte Doktor Kvasir, die gealterte Wingstick-Meisterin Loosum Hagar und der Anführer des Widerstandes, Captain John Marshall. Alle drei Charaktere warten mit eigenen Quests auf uns, die sich zu Projekt Dagger, dem ultimativen Ziel General Cross das Handwerk zu legen, zusammenfügt. Welche Missionen wir als erstes machen, liegt ganz allein bei uns. Jeder unser alten Bekannten, bringt einen eigenen Talentbaum mit sich. In diesem können wir unsere Fähigkeiten verbessern und neue Skills erlernen. Dazu zählen zum Beispiel die Erhöhung der Munitionskapazität, die schnellere Selbstheilung oder ein Multiplikator zur Erhöhung des Schadens. Zusätzlich finden wir im Spiel auch Nanotritfähigkeiten, die im Grunde Superkräfte sind. So donnern wir mit „Zerschmettern“ die Gegner aus der Nähe weg, weichen mit „Dash“ blitzschnell aus und mit „Vortex“ saugen wir unsere Gegner an und lassen sie in der Luft schweben. Wenn wir von einer hohen Stelle abspringen, können wir außerdem per „Slam“ die Faust in den Boden rammen, um so eine ganze Gegnergruppe platt zumachen. Zusätzlich gibt es einen Overdrive-Modus, der uns heilt oder unseren Schaden erhöht und auch ein Fotomodus, um die besten Momente festzuhalten. Leider bietet die Open-World eher wenig Abwechslung. Wir räuchern Banditenlager aus, sammeln Ressourcen und Datenpads und begeben uns auf die Suche nach Archen um neue Waffen freizuschalten. Zudem wirkt oder ist sie sehr lebslos und bis auf einigen herumstreuenden Banditen, Fahrzeug-Konvois, Vogelschwäremn und Büffeln, ist auch nichts los. Auch wenn wir von einem zum anderen Punkt kilometerweit fahren, sehen wir wenig Menschen. Dafür bietet die Open-World unterschiedliche Gebiete wie zum Beispiel einen riesigen Wald, einen gruseligen Sumpf und die obligatorische Felswüste. Die kleinen Siedlungen können uns überzeugen, denn dank zahlreicher NPCs wirken immerhin die Siedlungen lebendig und auch einige Händler stehen zur Verfügung. Allerdings wurden hier die Minispiele aus dem Vorgänger gestrichen. Bethesda dachte aber auch an die Erfolgs- und Trophäen-Jäger, denn das Spiel bietet einem 44 Erfolge bzw. 44 Trophäen, inkl. der begehrten Platin-Trophäe auf der PlayStation 4.

 


Fazit

Rage 2 ist, mit seinem völligen Irrsinn, ein genialer Ego-Shooter. Dieser bietet brutale Action, wahnsinniges Tempo und echt schrägen Humor, die dieses Spiel einzigartig machen. Neben den üblichen Schusswaffen bietet es Gadgets, wie den Bummerang oder psychokinetische Fähigkeiten, die für Abwechslung sorgen. Für etwas Missmut sorgte allerdings die leblose Open-World. Hier hätten wir uns etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht. Auch die vielen Ruckler in den Menüs sind etwas nervenaufreibend aber hier wird sich hoffentlich noch etwas verändern. Die 49,99€ – 59,99€ sind unserer Meinung nach nicht ganz gerechtfertigt, da Rage 2 leider nur eine Spieldauer von 30 Stunden bietet. Letztendlich müssen wir gestehen, dass wir uns von diesem Shooter etwas mehr erhofft haben und ein wenig enttäuscht sind. 


Rage 2 erschien am 14. Mai 2019 auf Xbox One, PlayStation 4 und PC.

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