[ TEST ] RAILWAY EMPIRE – Errichte dein Eisenbahn-Imperium

In Railway Empire übernehmen wir in bester Manier eines Railroad Tycoon die Kontrolle über ein Eisenbahnunternehmen, welches wir mit viel Geschick und Strategie zum florierenden Alleinherrscher ausbauen.

Ersteindruck

Die Wirtschaftssimulation Railway Empire kommt aus der deutschen Spieleschmiede Kalypso, die sich bereits mit der Tropico-Serie einen Namen machen konnten. Diesmal schlüpfen wir aber nicht etwa in die Haut eines selbstherrlichen Diktators, der die Kontrolle über eine karibische Bananenrepublik übernommen hat. Vielmehr dürfen wir uns nun als aufstrebender Unternehmer versuchen, der mit anderen Eisenbahngesellschaften um die Vorherrschaft des Schienentransports der Vereinigten Staaten wetteifert.

Railway Empire behandelt die Zeitepochen von 1830 bis 1910. Erst durch den Ausbau der Schienen von der Ost- zur Westküste konnten sich die USA zu der Wirtschaftsmacht entwickeln, wie wir sie heute kennen. Mit den Schienen kamen die Menschen selbst an abgelegene Orte. Aus eintönigen Steppen wurde urbanes Land wurden Dörfer, die sich letztlich zu Großstädten auftürmten. Von dieser aufregenden Zeit erzählt uns Railway Empire.

5 STERNE
5 von 5 Sterne

Gameplay

Das Hauptmenu lässt uns zwischen mehren Modi wählen. Da wäre zum Beispiel der Modellbau-Modus, in denen wir ohne Druck durch Gegenspieler oder Geld nach Herzenslust bauen und unser Werk bestaunen dürfen.  Den größten Reiz des Spiels macht aber wohl die Kampagne aus, in der wir die Entwicklung der Eisenbahn nacherleben und uns gegen unsere Konkurrenz beweisen müssen.

Die Kampagne ist gleichzeitig auch ein guter Einstieg ins Spiel. Hier erklärt man uns die Mechaniken und Strategien von Railway Empire. Wir erfahren also, dass das Land, über das wir uns mit der Kamera frei bewegen können, mit allerlei Rohstoffen und Städten gespickt ist. Bauernhöfe, die Getreide herstellen. Rinderfarmen die Fleisch produzieren. Brauereien welche Alkohol an den Mann bringen möchten. Und die Menschen in den Städten wollen nicht nur schnell und bequem durchs Land reisen, sie lechzen auch nach all den leckeren Waren. Da kommen wir ins Spiel! Unsere Aufgabe ist es, all die Rohstoffquellen wie Bauernhöfe und Fabriken mit Schienen zu vernetzen und in die Städte zu transportieren.

Um das zu erreichen errichten wir an zwei wichtigen Orten einen Bahnhof und verbinden beide durch Schienen, die wir spielende einfach durch die Landschaften ziehen. Ist uns dabei ein Fluß im Weg, führten die Schienen automatisch über eine Brücke. Versperrt uns ein Berg den direkten Weg in die Stadt, wird in Handumdrehen ein Tunnel gegraben. Ist die bestehende Strecke gezogen, bekommen wir anschließend die Baukosten angezeigt. Abschließend bestätigen wir unser Bauvorhaben und das Geld wird von unserem virtuellen Konto abgebucht. Eine Bauzeit der Strecken gibt es in Railway Empire nicht. All unsere Bauunternehmungen stehen sofort einsatzbereit da.

Die Bahnhöfe samt Streckenverbindungen stehen jetzt. Nun machen wir uns an die Feinarbeit. Dabei sei gesagt, dass die Menuführung und Steuerung in Railway Empire vorbildlich auf den Controller übertragen wurde. Alles geht einfach und schnell von der Hand und fühlt sich nie zu überladen an. Was wäre so eine Eisenbahnverbindung ohne Eisenbahn? Nichts! Also kaufen wir uns die passende aus über 40 Eisenbahnen. Alle Modelle sind mit viel Liebe zum Detail ihren historischen Ebenbildern nachempfunden und unterscheiden sich deutlich in ihren Eigenschaften. Denn entscheidend für die Wahl der richtigen Lok ist auch, was wir überhaupt mit ihr transportieren möchten. Sollen es Waren sein? Personen? Post? oder doch ein bisschen von allem?

Nachdem unsere Wahl getroffen ist, weisen wir unserer Lok die Routen und Haltestellen zu und was sie tatsächlich wohin transportieren soll. Ein wichtiger Punkt ist, die Bedürfnisse der Städter zu decken. Es macht Wenig Sinn Mais nach Boston zu liefern, wenn die angesiedelte Industrie dort eher nach Eisen verlangt. Geht es einer Stadt entsprechend gut, entwickelt sie sich durch unseren Warenaustausch. Sie floriert und wächst sichtlich. Das gibt uns die Möglichkeit, in der Stadt neue Industriegebäude wie etwa einer Textilfabrik zu bauen und ganz neue Wirtschaftszweige zu erschaffen.

Einen Entwicklungsbaum hält Railway Empire auch bereit, in dem wir nach erfolgreichen Meilensteinen und mit genug Kleingeld neue Technologien freischalten und unserer Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus sind. Denn die KI-Gegner agieren durchaus in langsamer Entwicklung, wenn auch schlau, wenn es darum geht uns schon einmal einen begehrten Standort wegzuschnappen und  uns direkte Wege streitig zu machen, wodurch wir gezwungen sind, unser Schienennetz aufwendig und kostspielig über Berge und Flüsse zu platzieren. Aber gegen die Konkurrenz ist durchaus ein Kraut gewachsen: der Aktienhandel. Am Börsenmarkt kaufen wir, das nötige Geld vorausgesetzt, den Widersacher Stück für Stück auf uns verleiben ihn uns ein. Aber Obacht! Das Gleiche kann auch mit unserem aufstrebenden Unternehmen passieren.

5 STERNE
5 von 5 Sterne

Grafik / Sound

Die Grafik von Railway Empire ist wirklich hübsch gelungen. Die Eisenbahnen sind ihren realen Vorbildern genau nachempfunden, die Landschaften und Städte wirken detailliert und charmant umgesetzt. Das erleben wir besonders eindrucksvoll, wenn wir einen unserer Züge über die Bordkamera aus der Sicht des Lokführers verfolgen und einen tollen Blick über die Landschaften und Städte erhaschen können. In den Städten herrscht reges Treiben. Auch ihre Bewohner sind deutlich zu erkennen und lassen das Spielgeschehen lebendig erscheinen.

Der Sound wartet mit passenden Sounds für die einzelnen Züge auf. Der Soundtrack allerdings ist viel zu monoton und nervt bereits nach kurzer Zeit, so das wir die Musik des Spiels irgendwann einfach ausstellen. Die deutschen Sprecher sind gut gewählt und gestalten besonders den Konkurrenzkampf mit den anderen Eisenbahn-Compannien lebendiger und unterhaltsamer.

4 STERNE
4 von 5 Sterne

Umfang

Der Umfang von Railway Empire fällt vorbildlich aus. Fast 100 Jahre amerikanische Eisenbahngeschichte können wir nacherleben und über eine Kapitelauswahl im Hauptmenu die einzelnen Zeitepochen gezielt auswählen. Das Herzstück ist die Kampagne, in der uns die Missionsziele fordern und uns die Konkurrenz im Nacken sitzt. Für alle Jene, denen das zu viel Stress ist, bietet der Modellbau-Modus den perfekten Kompromiss. Hier versenken wir Stundenlangen Spielspaß darin, nach Herzenslust ein eigenes und immer komplexeres Wirrwarr an Schienennetzen aufzubauen.

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass Kalypso versäumt hat, einen Multiplayer ins Spiel zu bringen. Ein Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft der Eisenbahnindustrie mit oder gegen einen Freund, das würde noch einmal jede Menge Spielspaß bedeuten.

4 STERNE
4 von 5 Sterne

Fazit

Herausragend

Mit Railway Empire haben Kalypso kräftig vorgelegt und einen der besten Aufbau-Simulationen rund ums Thema Eisenbahnen kreiert. Wem das legendäre Railroad Tycoon mittlerweile zu sehr in die Jahre gekommen ist, der wird mit Railway Empire einen mehr als würdigen Genre-Vertreter finden. Die Menus sind übersichtlich, die Controller-Steuerung intuitiv, die Bauführung simpel und frustfrei und das Wirtschaftssystem besitzt viel Tiefe und Charme. 

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