Seit 2007 kommen nun Mäuse und Tastaturen aus Hamburg und damit aus deutschen Landen. Wir sind aber immer froh, wenn ein gutes Stück Hardware aus unseren Landen kommt und besonders, wenn es sich bei der Qualität von der Konkurrenz abhebt. Ob das so bei der Horde und der Kova ist, wird der heutige Test zeigen.#
Ausstattung Design
Stylisch, unauffällig, ausgereift
Horde Tastatur
Sowohl die Horde Tastatur, als auch die Kova Maus kommen schön und hochwertig verpackt daher. Im inneren der Kartons wartet dann neben den eigentlichen Geräten, auch ein bisschen obligatorischer Papiermüll auf uns. Doch Roccat löst das Problem, dass niemand mehr eine Bedienungsanleitung und auch keinen Quick Start Guide mehr braucht. Die Rückseite ist ein Poster mit stylischem Roccat-Motiv. Im Falle der Tastatur liegen auch noch Aufkleber von Roccat dabei. Bei der Maus war es das auch schon, bei der Tastatur finden wir noch die Handballenauflage im Karton und dann war es das auch. Kommen wir nun zu den harten Fakten. Die Tastatur ist 47 cm lang, 20 cm breit und erreicht eine Höhe von knapp 5 cm. Sie wiegt 1,1 kg. Das ist schwer genug, um auf dem Schreibtisch nicht ständig durch die Gegend zu rutschen. Das Kabel ist mit 1,8 m ausreichend lang und gesleeved, also ummantelt. Die gummierten Füße bewirken ihr übriges. Die Größe der Horde ist angenehm. Viel mehr Platz als ein altes Modell mit ausschließlich normalen Tasten nimmt die Horde nicht ein. Was mich trotzdem irritierte, darauf komme ich später zu sprechen. Optisch hervor sticht mit Sicherheit das Tuning Wheel. Rechts oben ist es zu finden und nicht zu übersehen. Direkt daneben sind Sondertasten angeordnet, die schließlich von rechts nach links zu Multimedia Tasten werden. Die ersten dieser Reihe aber sagen dem Tuning Wheel was es gerade kann. Z. B. Scrollen oder die Lautstärke ändern. Auch dazu später mehr. Wer nun Angst hat er könne die fünf zusätzlichen Sondertasten “M1” bis “M5” übersehen, der schließt die Tastatur einfach an und alle Tasten werden in RGB-Schein erstrahlen. Verschieben wir aber auch die RGB-Kritik an eine andere Stelle im Test, da hier das AIMO-System mitspielt und das geht über “sieht schön aus und leuchtet toll” hinaus. Abschließend zum Material der Tastatur. Es kommt schonmal kein chemischer Geruch aus dem Karton, das Plastik dampft also nicht mehr aus. Das Gehäuse fühlt sich angenehm an. Die Tasten wiederum sind mit einem Silk-Material überzogen, dass angenehmer als eine Gummierung ist und die Finger trotzdem nicht abrutschen lässt. Auch das Tuning Wheel ist mit diesem Stoff überzogen. Die Handballenauflage ist im Lieferumfang enthalten, lässt sich leicht montieren, ist aber leider nicht wattiert. Eine leichte Polsterung wäre gut gewesen. Vielleicht könnte Roccat eine gepolsterte Auflage ja als optionales Zubehör anbieten.
Kova Maus
Genug Tastatur, machen wir mit der Maus weiter. Die Kova ist 6,7 cm breit, 13 cm tief, 4 cm hoch und wiegt dabei etwa 100 g. Meinen kleinen Händen gefällt das, die größeren Griffel eines Freundes aber wollten keine Freundschaft mit der Kova schließen. Das Kabel ist auch bei der Kova gesleeved und mit 1,8 m ausreichend lang. Angeschlossen wird die Maus über einen normalen USB-Anschluss, dieser versorgt auch hier die RGB-Beleuchtung mit Energie. Was die Tasten angeht, kommt die Kova mit einem guten Mittelmaß daher. Ich kenne Mäuse von früher mit 2 Tasten, dann kam ein Rad hinzu und irgendwann hier und da mal eine Taste. Ins extreme ging das irgendwann, als es Mäuse gab, die alleine an der linken Seite 9 Makrotasten hatte. Das war zu viel. Die Kova bietet uns weniger, aber ausreichend Sondertasten. Teilen wir die Maus aus gutem Grund in 2 Hälften! Links findet sich die eigentliche Maustaste, direkt links daneben eine ins Design eingepasste Taste, darunter nochmal 2 Tasten. Die Mitte wird durch das klickbare Mausrad und einer weiteren Taste darunter gebildet. Und das reicht zur Beschreibung der Maus. Denn die Kova ist sowohl für Links- als auch Rechtshänder geeignet. Auf der rechten Seite ist die Maus also identisch ausgestattet. Doch der Unterschied zu manch anderer beidhändig nutzbarer Maus ist, dass alle Tasten immer funktionieren. Ich muss die Maus nicht von links auf rechts umstellen, denn alle Tasten sind immer aktiv. Wir kommen also auf 10 Tasten und durch einen Kniff auch noch auf weitere. Dazu später mehr. Äußerlich haben wir hier eine Maus im Plain-Grip-Stil. Die Kova bringt natürlich auch eine RGB-Beleuchtung mit. Dezent leuchtet sie am Mausrad und am hinteren Teil der Maus. Auch ist Roccats AIMO-Technologie an Bord. Auf der Unterseite finden wir den Sensor und Teflon-Gleiter. Die Oberfläche ist wie die Tasten der Horde mit einem Silk-Material überzogen und schmiegt sich so an die Haut an, ohne sich wie Gummi anzufühlen. Leider hinterlasse ich auf der Maus direkt Abdrücke. Das hat mich punktuell aber nur für die Bilder gestört, sonst ist es mir egal und auch nicht extrem ausgeprägt. Das Mausrad allerdings ist gummiert, aber das ist hier auch nötig und gut. Genug vom äußeren. Kommen wir zu den für Gamer wichtigen Features. Die Maus bietet einen Sensor mit 7.000 dpi und einer Abtastrate von 1.000 Hz. Sie wird also alle eure kleinsten Bewegungen wahrnehmen und in den PC schicken.
Anmerkung: In der weißen Farbvariante sind sowohl Maus als auch Tastatur nochmal eine Schüppe schöner!
Handhabung
Da gibt es wenig zu meckern
Sowohl Horde als auch Kova funktionieren erstmal out of the box. Auspacken, anschließen, loslegen. Windows erkennt unsere neuen Eingabegeräte sofort. Um die vielen Sonderfunktionen zu nutzen brauche ich aber die Roccat Software. Diese liegt nicht dem Karton bei und das ist gut. Dies schont die Umwelt und wir bekämen zwangsläufig auch eine veraltete Version. Also Roccat Webseite angesteuert und heruntergeladen. Kostet keine Mühe und geht leicht von der Hand. Nach der Installation von Roccat Swarm werden beide AIMO-Geräte erkannt und es kann losgehen.
Kova Maus
Beginnen wir mit der Maus. Das wichtigste Feature ist natürlich die Veränderung der DPI. Dies kann die Kova in verschiedenen Stufen. Auch bereits out of the box. Die Taste unter dem Mausrad schaltet jede einzelne Stufe durch. In der Software können diese nun konfiguriert werden. Ich lege also meine Maximal-und Minimalwerte fest und 3 weitere Stufen dazwischen. Welche Werte ich hier möchte, muss ich natürlich erstmal herausfinden. Das geht in Spielen und Windows. Das UND ist hier wichtig, denn ihr werdet unterschiedliche Werte im Windowsalltag und in die Spielen nutzen wollen. Leider zeigt die Kova nicht an, welchen Modus ich gerade mit der Taste an der Maus ausgewählt habe. Also hilft nur zählen und merken. Andere Mäuse nutzen hier eine kleine zusätzliche RGB-LED-Anzeige. Schade. Bleiben wir aber beim Thema RGB. AIMO nennt Roccat ihre Technik, die Beleuchtung ihrer Eingabegeräte zu steuern. Hierbei gibt es den intelligenten Modus, der alles entsprechend eures Verhaltens leuchten lässt. Dies soll sich auf Dauer dann einprägen, wie stark und schnell ihr tippt und die Beleuchtung entsprechend anpassen. Natürlich dürft ihr aber auch aus anderen Profilen wählen und z. B. ein pulsierendes Muster oder auch eine einfarbige Beleuchtung zu realisieren. Wie bereits erwähnt ist die RGB-Beleuchtung bereits sehr dezent, lässt sich aber auch noch dimmen. Ein wichtiges Feature der Maus sind natürlich die 10 Tasten. Oder sollen wir 20 sagen? Roccat wirbt damit und schafft dies durch einen Kniff. Die Taste links unten ist die Easy Shift Taste. Drücken wir diese, wird jeder Taste und auch dem Mausrad eine zusätzliche Aktion gewährt. Jede Taste hat also zwei Funktionen. Selbstverständlich dürfen wir den Tasten die Funktion zuweisen, die wir möchten. Die Tasten sind frei konfigurierbar.
Bevor die Tastatur unter meine Lupe darf, nehme ich die Kova nochmal in die Hand und erläutere, wie sich diese Maus nun eigentlich handhabt. Die Maus ist sehr leichtgängig und jede Bewegung und jeder Klick wird exakt und ohne merkliche Verzögerung an den PC übertragen. Die Kova liegt sehr gut in der Hand und fühlt sich auch angenehm an. Jede Taste ist schnell und präzise zu erreichen. Die Nutzung artet weder in Finger-Yoga aus, noch muss ich mir 100 Tasten merken. Die Standard-Belegung der Tasten ist schon gut gewählt. So sind auch spezielle Funktionen wie ein extremer low-DPI Mode bereits out of the box belegt. Drücken wir diese Taste schraubt sich bis zum Loslassen die Auflösung auf 200 dpi runter und wir können sehr langsam aber exakt z. B. in Shootern mit einem Scharfschützengewehr Zielen. Außerdem sind andere Tasten bereits als STRG links und rechts belegt und Makros sind natürlich auch möglich. Ich habe früher ganze Grind Nachmittage in Diablo 3 verbracht und alles über Makros so eingestellt, dass ich keine Tastatur mehr brauchte. Das war chillig. Sowas muss eine Maus können und das ohne Third-Party-Software. Die Kova bringts mit! Alles in allem bin ich mit der Maus sehr zufrieden. Nicht überladen, jedoch vom Gewicht für meinen Geschmack eher zu unterladen, denn ich empfinde sie als zu leicht. Ein normalerweise bei Gaming-Mäusen zu findendes Feature fehlt der Kova leider. Ich habe echt gesucht, aber das Fehlen von kleinen Gewichten hat mich dann leider bestätigt. Ich kann die Kova nicht an mein persönliches Wohlfühlgewicht anpassen. Es gibt keine Möglichkeit das Gewicht der Maus zu erhöhen. Sowas hätte noch drin sein müssen.
Horde Tastatur
Genug von Nagetieren, kommen wir zur Horde. Die Tastatur zeigt sich von ihrer besten Seite. Es wird hier echt nur wenig zu mäkeln geben. Kommen wir dieses Mal aber zuerst zu den inneren Werten. Roccat verzichtet bei diesem Modell auf mechanische Tasten und hat ihre eigenen Membranical-Auslöser entwickelt. Diese lösen für mein Empfinden sehr gut aus und bieten auch ausreichend Feedback. Außerdem ist natürlich auch der Sound angenehmer, als bei mechanischen Switches. Diese haben sicherlich Vorteile, aber im Bereich Live-Streaming oder auch nur wenn andere mithören müssen, sind leise nichtmechanische Tasten zu bevorzugen. Die Auslösegeschwindigkeiten, die Roccat angibt, können sich aber sehen lassen. Makrotasten der Horde, welche tiefer liegen, als die normalen Tasten, lösen bereits nach 5.0 ms aus. Alle anderen Tasten der Horde liegen bei 7.8 ms und damit nochmal 1.2 ms unter normalen Membrantasten. Ebenso wie bei der Kova liegt die Abtastrate bei 1. 000 Hz und gibt somit ordentlich Gas. Auch schnelle, präzise Eingaben werden registriert und übermittelt, was der kurze Auslöseweg von nur 1.2 mm garantiert. Die interne Software der Horde sorgt außerdem dafür, dass keine Störeingaben entstehen und Präzision immer garantiert ist. Zwischen inneren und äußeren Werten liegt bei einer modernen Tastatur die Beleuchtung. Kommen wir also zu den RGB-Features der Horde. Auch hier ist AIMO mit dabei. Der intelligente Modus lernt euch also nach und nach kennen und wird die Intensität der LEDs entsprechend anpassen. Tippt ihr schnell und heftig wird auch die Beleuchtung entsprechend angepasst. Oder ihr lasst die Tastatur “atmen” oder wie ein Herz schlagen. Wellenförmig darf das Licht auch über die Tasten gleiten oder ihr stellt die Zonen der Tastatur nach eurem Willen ein. Die Tasten sind aus dem Inneren heraus beleuchtet und die LEDs scheinen nicht zwischen den Tasten durch. Allerdings ist die Beleuchtung auch sehr dezent. Tagsüber werdet ihr sie nicht wahrnehmen, aber im dunklen dann bewundern. Schön gemacht ist das nämlich, dürfte allerdings gerne einen Power-Mode haben, der für manche Zwecke nochmal richtig Licht aussenden kann. So final beschäftige ich mich mit der Tastatur von außen, wie man sie nutzt und was sie bietet.
Obligatorisch ist die Höhenverstellbarkeit an der Unterseite, um eine gewisse Neigung zu erzeugen. Doch nur eine Stufe steht hier zur Verfügung und das ist Schade. Reicht mir und den meisten anderen Nutzern aber. Die Gummifüße lassen sich einfach ausklappen, wirken stabil und sind natürlich gummiert. Gummiert hätte auch das Tuning Wheel sein sollen. Die Silk Oberfläche der Tasten wirkt in dieser Größe nicht gut und man rutscht zu sehr drüber. Da bietet der glatte Rand besseren, aber noch immer keinen perfekten Halt um das Rad zu drehen. Die Tasten neben dem Wheel weisen ihm eine Funktion zu, die kann in der Software aber nochmal umfangreicher eingestellt werden. Dann ist das Wheel eine echte Bereicherung. Ebenso wie die obligatorischen Multimediatasten sind dies nützliche Komfortfunktionen. Am linken Rand finden wir dann auch 5 Makrotasten. Diese liegen tiefer als die normalen Tasten, um ein versehentliches Auslösen zu verhindern. Dies klappt mehr oder weniger gut. Ich bin einfach keine weiteren Tasten auf der Tastatur gewöhnt, orientiere mich aus Gewohnheit am Rand der Tastatur und lande somit gerne auf den Makrotasten statt auf Umschalt. Aber dies ist mein Problem, nicht das von Roccat. Daran werde ich mich gewöhnen. Die Makrotasten können natürlich frei belegt werden und fügen sich dann komfortabel in euer Game ein. Alle Tasten können gut erreicht werden, das Tastengefühl ist gut, das Feedback auch und die Tasten lösen fix und zuverlässig aus. Doch es wäre nicht Roccat, wenn wir nicht noch mehr Funktionen finden würden. Ebenso wie die Kova, hat auch die Horde eine Shift+ Taste. Hier ist es die Feststelltaste und dieses Mal vergrößert sich die Anzahl der Sondertasten enorm. Nahezu die gesamte linke, die spielrelevante Hälfte der Tastatur kann doppelt belegt werden. Feststellen drücken und dann eine andere Taste. Diese hat nun eine weitere Funktion. Konfigurierbar natürlich komfortabel in Roccat Swarm, die Software für alles aus dem Hause Roccat. Und nun ein Makel, der mich leider enttäuscht hat. Aber ihr werdet nun etwas denken wie, ob ich bekloppt sei. So eine Tastatur an einem Handy betreiben. Aber 1. das geht sofort und die LEDs saugen den Akku gnadenlos leer und 2. es gibt optional eine Handyhalterung die links oben an die Tastatur angebracht werden kann. Erst dachte ich, diese Halterung läge bei, ist sie doch auf der Rückseite des Kartons abgedruckt, aber dann erblickte ich leider den “optional” Hinweis. Schade. Eine Ausklapplösung hätte mir hier gefallen.
Fazit
stylisch überzeugend
Die Kova von Roccat überzeugt in den meisten Punkten. Sie ist genau, sie ist leichtgängig und wichtiger fast noch ist, dass sie sich echt gut in die Hand schmiegt. Zu groß sollten die Hände nicht sein, meine kleinen aber kommen sehr gut zurecht. RGB ist gefühlt kaum ein Thema, leuchtet dies kleine Gerät sehr seicht und akzentuiert. Nur am Rad und hinten raus scheint es ein bisschen, aber dafür stylisch. Die Kova überzeugt eigentlich in allen Punkten, lässt aber in einem wichtigen Punkt Luft nach oben. Wäre es möglich das Gewicht der Maus zu variieren, wäre diese Maus nicht nur für Gamer interessant, die sehr leichte Mäuse favorisieren. Schade, denn alle anderen Werte stimmen und den günstigen Preis darf man auch nicht außen vor lassen. Also nochmal: Wer eine leichte Gaming Maus sucht, wird mit der Roccat Kova mehr als glücklich!
Die Horde ist eine sehr gute Tastatur. Sie bietet alles was das Herz begehrt. Die vielen Funktionen und die schier grenzenlose Anzahl an Sondertasten macht jeden Gamer glücklich. Das Tuning Wheel ist eine echt grandiose Bereicherung. Die Tasten und die Tastatur an sich fühlen sich sehr gut und wertig an. Mit der Horde wird man lange Spaß haben. Die RGB-Beleuchtung ist gut umgesetzt und die Modi in denen die Farben wechseln und pulsieren können sind zahlreich und sehr schön. Der einzige Makel der hier besteht: ein wenig heller hätte es sein dürfen. Doch alles in allem erwirbt man mit der Horde eine grandiose Tastatur, die leise ist, mechanischen Tastaturen aber in nichts nachsteht und vom Look and Feel einfach überzeugt.
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