Bild: Roccat & PE

[ TEST ] Roccat Torch Mikrofon – Starkes RGB-Kätzchen in Schwarz

Roccat ist in der Gaming-Branche nicht gerade eine unbekannte Marke und wird von vielen Gamern gefeiert. Auch wir möchten uns gerne einmal wieder von einem Roccat Produkt verwöhnen lassen und haben uns deshalb das Streamingmikrofon Torch angeschaut. Ob es uns überzeugen kann und wie es im Vergleich zu anderen Mikrofonen dieser Preiskategorie abschneidet, erfahrt ihr jetzt.

Produktvideo

Die Roccat GmbH ist ein deutscher Hersteller von Computerspielzubehör mit Sitz in Hamburg, der seit 2019 zur Turtle Beach Corporation gehört. Sie haben sich der Gaming-Hardware verschrieben und bieten in diesem Bereich verschiedene Produkte wie Mäuse, Tastaturen, Headsets, Mousepads und weiteres PC-Zubehör an.Im Jahr 2018 hatte das Unternehmen über 100 Angestellte sowie einen Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich.

Ersteindruck

Schick in Schwarz

Das Torch in Kartonage gebettet

Schon beim Auspacken des Roccat Torch wird eines klar – Ein schönes Stück Technik in einer umweltfreundlichen Verpackung aus Kartonage. Wie vom aktuellen Roccat Verpackungsstil bekannt, hebt sich auch das Torch durch Hochglanzdruck von der matten Oberfläche des Kartons ab. Viele Details werden uns bereits hier präsentiert, aber dazu kommen wir später zurück. Erst einmal öffnen wir die Wunderbox und bringen das neuste Kind der Roccat-Produktfamilie zum Vorschein.  Neben dem Mikrofon, befindet sich ein zwei Meter langes USB-A zu USB-C, zwei USB-C zu USB-C Kabel in einer Länge von 2 m und 15 cm und die obligatorische Kurzanleitung. Sonst nichts, aber mehr braucht es auch nicht.

Verarbeitung & Technik

Etwas viel Kunststoff

Mikrofon mit Station und allen Kabeln

Kaum steht das Torch vor uns, wollen wir uns auch direkt der Verarbeitung widmen.  Die gesamte Technik des Mikrofons, der wir uns später noch widmen, steckt in einer trapezförmigen Hülle aus Metall, in welcher sich auch die Öffnungen für die Schallaufnahme befinden. Hinter diesen Öffnungen erkennen wir außerdem den eingebauten Popschutz in Form eines feinmaschigen Stoffes, der zu heftige Plosionen durch beim Sprechen ausgeatmete Luft vermindern soll.  Am oberen Ende der Hülle befindet sich ein kleiner Sensor. Durchs Verdecken dieser Fläche können wir das Mikrofon muten, was uns mit einem Symbol auf der LED Anzeige der Station angezeigt wird. Am unteren Ende des Mikrofons befindet sich eine kleine Station, durch welche wir verschiedene Einstellungen vornehmen können. Verbunden werden das Mikro und die Station durch eines der beiden mitgelieferten Typ-C zu Typ-C USB-Kabel. Leider wurde fast die komplette Station, inklusive der Bedienungsknöpfe und Regler, aus Kunststoff gefertigt. Hier hätten wir uns zumindest die Knöpfe aus Metall gewünscht, denn diese hätten das Mikrofon direkt hochwertiger gemacht. Vor allem der Regler für das Gain ist sehr wackelig und macht den Eindruck, als würde er leicht brechen. Dennoch macht alles zusammen einen stabilen Eindruck und sollte dem normalen Einsatz jederzeit standhalten. 

Anschlüsse und Regler auf der Rückseite der Station

An der Rückseite des Mikrofons befindet sich lediglich ein Typ-C Anschluss für die Verbindung mit der Station. Alle weiteren Anschluss finden auf der Rückseite der Station ihren Platz. Hier befinden sich der 3,5 mm Klinkeneingang für ein direktes Abhören der eigenen Stimme, zwei weitere Typ-C Steckplätze und zwei kleine Knöpfe – einer für die Beleuchtungshelligkeit und einer für die Sensibilität des Sensors zum Muten. Auf der Vorderseite der Station befinden sich drei Regler. Einer für die Richtcharakteristik des Roccat Torch, einer für die Lautstärke von angeschlossenen Kopfhörern und einer für das sogenannte Gain, also die Empfindlichkeit, bzw. Lautstärke des Gesprochenen. Um noch einmal kurz Bezug auf die Richtcharakteristiken zu nehmen. Zur Verfügung stehen uns hierbei zwei klassische, die Nierencharakteristik, die bei vielen professionellen Mikrofonen Anwendung findet und die Stereocharakteristik. Zusätzlich gibt es noch die eigens für Roccat entwickelte Charakteristik namens Whisper. Wie der Name es uns bereits verrät, handelt es sich hier um einen Flüstermodus. Heißt auf Deutsch: Du sollst weiterhin gut verstanden werden, auch wenn du aus Gründen mal nicht so laut reden kannst. Die verwendete Elektrolytkondensator-Kapsel wird von zwei  14 Millimeter Durchmesser Kondensatoren unterstützt  und deckt einen Frequenzbereich von 20Hz bis 20 kHz ab. Die Sample/Bit-Rate liegt bei 48 kHz. Außerdem bietet es satte 24 Bit mit wahlweise 44,1 kHz an.

Auch kann man das Torch an einem Stativ oder Schwenkarm befestigen und ist mit den meisten Mikrofonständern und Halterungen kompatibel. Solltet ihr dieses tun, so könnt ihr trotzdem weiterhin die Station mit eurem Mikrofon verbinden, da natürlich ein längeres Typ-C zu Typ-C Kabel beigelegt wurde. Das Roccat Torch bringt mit Mikrofon und Standfuß insgesamt 500 Gramm auf die Waage. Im Vergleich zu anderen Mikrofonen in ähnlicher Preisliga, ist dies noch vergleichsweise wenig. Dies könnte aber auch an der Verarbeitung liegen, da hier doch etwas mehr mit Kunststoff gearbeitet wurde. Wie heutzutage üblich, besitzt auch das Torch eine RGB Beleuchtung. Somit soll das Logo auf der Vorderseite und jeweils ein Streifen links und einer rechts im Mikrofon leuchten. Je nachdem, welche Charakteristika genutzt wird, leuchtet es in einer anderen Farbe. Grün bei Niere, Blau im Whisper-Modus und Violett bei Stereo. Außerdem leuchtet es rot, wenn man gemutet ist. Im Standby erstrahlt es in Orange und im Sleep-Modus, obwohl wir gerade nicht genau wissen, worin der Unterschied liegt, leuchtet es pulsierend blau. Regelt man zum Beispiel den Gain hoch, so leuchten die beiden LED Streifen links und rechts stärker oder schwächer, aber Achtung! Die beiden Streifen leuchten erst, sobald ihr auch wirklich live seid.

Installation & Klang

Schnell einsatzbereit für einen Stream

Da das Torch ein USB-Mikrofon ist, stellt die Installation selbst für den absoluten Laien keine Hürde dar. Erst das kurze Typ-C zu Typ-C Kabel in das Mikro und die Station und dann noch ein Kabel von der Station zum PC und los geht es!

Regler für Charakteristik, Kopfhörer Lautstärke und Mikrofon Empfindlichkeit

Die verschiedenen Richtcharakteristiken des Torch von Roccat und ihre möglichen Anwendungsgebiete wollen wir Euch natürlich auch noch kurz erklären. Bei vielen Mikrofonen wird die Nierencharakteristik angewandt, auch Kardioid genannt, wird meist für Sprach- oder Gesangsaufnehmen verwendet, um möglichst wenig Nebengeräusche oder Raumhall aufzuzeichnen. Die Stereo-Einstellung kann für die mittlerweile sehr beliebten ASMR-Aufnahmen verwendet werden, da man hier eine deutliche Trennung zwischen linkem und rechtem Audiokanal erzielt. Der Whisper-Modus ist hervorragend dafür geeignet, falls Ihr aus verschiedenen Gründen mal etwas leiser reden müsst, ohne dass Eure Sprache verschluckt wird und man Euch somit trotzdem noch gut versteht. Dieser Modus ist eigens für das Torch Mikrofon von Roccat entwickelt worden. All diese Einstellungen sind einfach per Drehschalter wählbar und funktionieren gut. Der Klang des Mikrofons ist bei allen Einstellungen relativ ausgewogen. Jedoch klingt unsere Stimme nicht ganz so kräftig wie mit einem vergleichbaren Mikrofon eines anderen Herstellers. Klar, aber nicht ganz so kräftig.

Sensor zum Muten

Die Testaufnahmen zeigen ein Klangbild ohne Ausbrecher oder störende Verzerrungen. Lediglich bei vollem Pegel neigt das Mikrofon zum leichten Übersteuern bei lauter Ansprache. Das ist allerdings kein Problem, da die Schallaufzeichnung selbst bei niedrigem Pegel gut ist. Was das Außerdem ist kaum ein Eigenrauschen zu bemerken, lediglich kleine Nebengeräusche in unserer Umgebung und auch das laute Klicken von Tastatur und Maus sind zu hören. Die verfügbaren Plugins für gängige Streaming Programme sorgen aber hier für Abhilfe, wenn ein Noisegate benötigt wird. Leider schafft es der eingebaute Popfilter nicht, alle Plosivlaute zu beseitigen. Grundsätzlich kann man mit dem Torch von Roccat aber sofort loslegen. Dafür ist es konzipiert und diesen Job meistert es.

Fazit

Tolles Mikrofon für den kleinen Geldbeutel

Das Roccat Torch ist ein gutes Einsteigermikrofon, gerade für den etwas schmaleren Geldbeutel, da es mit seinen rund 100 € ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Streamer und YouTuber, die auf der Suche nach einer günstigen und schnell zu installierenden Alternative zu teurer Audiotechnik sind, sollten einen Blick riskieren. Das Torch kann technisch und auch im Design überzeugen, auch wenn der Kunststoff bei der Verarbeitung dominiert. Der Sound ist in den Tiefen zwar für unseren Geschmack etwas zu schwach, aber die Höhen zeichnen sich sehr gut ab. Ob für Gesang oder Sprache, das Roccat Torch macht eine gute Figur und das nicht nur dank der schmalen Form, der extra Station und der tollen Beleuchtung.

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