Bild: Plaion

[ TEST ] Scars Above – Ballern in einer mysteriösen außerirdischen Welt

Mad Head Games und Prime Matter veröffentlichten heute Scars Above, ein 3rd-Person- Sci-Fi-Actionspiel, das in einer mysteriösen außerirdischen Welt spielt. Wir haben uns in die Weiten des Weltalls geworfen und das Spiel für euch gezockt.

Scars Above – Gameplay Overview

Ersteindruck

Es wirkt etwas steif

Aufgewacht in unserem persönlichen Quartier, wird der Wissenschaftlerin Kate gleich die erste Aufgabe zugewiesen. Denn nach der Frage, ob wir alleine im Weiten des Weltalls sind, will Scars Above uns eine Antwort geben. Nachdem das kleine Tutorial abgeschlossen wurde, stehen wir dem unbekannten außerirdischen Konstrukt gegenüber und erleben einen abrupten Totalausfall. Der Absturz ist gelungen, doch nun stellt sich die Frage, was nun eigentlich passiert und wo unsere wissbegierige Kate gelandet ist. Auch den Verbleib der restlichen Crew sollten wir aufklären. So klingt der Anfang doch sehr vielversprechend.

Mit etwas zu ungelenkigen Bewegungen und den Cham aus der letzten Generation, erkunden wir die uns noch unbekannte Welt. Schon in den ersten Minuten wird uns klar, was wird es hier nicht mit einem Tripel-A Titel zu tun haben und wir gespannt sind, wo Scars Above sich am Ende einordnen wird.

Gameplay

Es könnte herausfordernder sein

An unsere neue Umgebung gewöhnen wir uns schnell und Kate nimmt die neuen Informationen gelassen auf. In Scars Above ist nämlich Wissen gleich Macht. Die ersten kleinen Bewohner des unbekannten Planeten werden wir noch im Nahkampf erledigen, schon kurze Zeit später wird diese Funktion nur noch zu einer sehr winzigen Nebenrolle. Die Hauptrolle geht an die vier Schießeisen, die wir im Laufe unseres ca. 10-stündigen Aufenthalts, anfertigen. Mit Feuer, Eis, Säure und elektronischen Angriffen, ist es uns möglich, die Natur von ihren ungewollten Kreaturen zu befreien.

Erkunden können wir größtenteils schlauchartige Gebietsabschnitte, die mit einer überschaubaren Stückzahl von Feindarten gesegnet ist, die meisten verstecken sich unterirdisch, um eine gewisse Überraschung darzustellen. Gelegentlich dürfen wir Rätselmechaniken lösen, die jeweils nur einmal im Durchlauf vorkommen. Diese sind allerdings auch sehr schnell gelöst. Haben wir ein Monster erledigt, können wir dieses Scannen um Informationen zu erhalten, was unser Leben vereinfacht. Dieses Wissen ist auch gleichzeitig dafür da, um unsere Fähigkeiten weiter auszubauen. Das meiste Wissen sammeln wir allerdings während der Erkundung, da fast an jeder Ecke ein kleiner Würfel vollgepackt mit den Wissenserfahrungspunkten liegt. So schnell wie in Scars Above haben wir noch nie Fähigkeitspunkte erspielt, obwohl die ständigen Kämpfe nur beim ersten Mal Erfahrungspunkte (Wissen) abgeben. Danach lassen Feinde nur noch gelegentlich Ressourcen zurück, die für Munition Verwendung findet.

Neben den Waffen gibt es noch eine Handvoll an Gadgets, die die Reise von der Wissenschaftlerin erleichtern. Unter anderem ist hier eine Barriere oder eine Gravitationsgranate vorzufinden. Alle teilen sich eine Batterie und können so bis zu fünfmal eingesetzt werden. Die Batterie können wir natürlich auch auf unterschiedliche Weise aufladen. Eine Möglichkeit ist die Säule, also ein Speicherpunkt, den wir häufiger antreffen. Manche davon sind auch durch freischaltbare Abkürzungen häufiger zu sehen. Dort laden wir auch die Munition und Gesundheit wieder auf. Sind wir von der Säule entfernt, können wir auch auf andere Heilungsgegenstände zurückgreifen, sogar Munition kann selbst hergestellt werden. In Scars Above ist der Tod nämlich ein ständiger Begleiter. Zumindest sollte er dies sein, jedoch ist das Spiel selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ziemlich einfach, sodass die Dark Souls Mechanik eigentlich nicht zum Einsatz kommt. Sollte es doch mal passieren, dass wir sterben, meist, nur wenn die Gegner uns pummeln, dann wird alles bis zur letzten Säule zurückgesetzt. Verlieren tun wir jedoch nichts, müssen uns einfach nur den wiederbelebten Scheusalen stellen.

Durch die effektiven Kombinationen der vier Elemente sind die Kämpfe sehr einfach zu bewältigen, da wir nicht nur die Umgebungen geschickt ausnutzen können, sondern auch starke Kreaturen mit ihren Schwachpunkten schnell erledigen. In den Gefechten müssen wir natürlich trotzdem unsere Ausdauer im Auge behalten, sinnlose Munitionsverschwendung führt auch hier nicht zum Ziel. Haben wir uns aber auf das Schwachpunkt-System eingeschossen, gab es selbst beim Endboss keine Probleme mehr, da Kate auch durch ihre Skills sich gut den Planeten angepasst hat.

Technik, Grafik, Sound

Nicht ganz zeitgemäß

Bei der technischen Umsetzung könnten wir denken, dass wir mit Scars Above mit einer frühen Playstation 4 Version zu kämpfen haben. Die Bewegungen von unserem Protagonisten wirken etwas holprig und lassen auch im Kampf mit der Ausweichrolle zu wünschen übrig. Auch wenn die Steuerung flüssig von der Hand geht, haben wir immer den Eindruck eine bewegungseingeschränkte Puppe zu spielen. Durch die veraltet wirkende Grafik kommen auch in den wenigen Zwischensequenzen keiner glaubhaften Emotion bei uns an. Im gesamten wirkt die Welt auch etwas zu Grau und auf glaubwürdige Schatten wurde gekonnt verzichtet. Die Mimik von Kate und den anderen drei Besatzungsmitgliedern bleibt immer auf einem ausdrucksschwachen Level und hat uns mehr zum Lachen gebracht, als den Ernst der Lage wahrzunehmen.

Unangenehme Bugs, die den Spielablauf behindern, waren wir jedoch nie ausgesetzt. Der Sci-Fi Shooter wird in stabilen 60fps wiedergegeben, es gibt keine weiteren Grafikeinstellungen. Die Soundgestaltung hebt sich nicht von der grafischen Präsentation ab. Wir hatten öfter auch mal Töne wahrgenommen, wo wir nicht gleich wussten, ob diese jetzt aus dem Spiel stammen. Die Synchronisation ist von guter Qualität, auch wenn manche Satzabschnitte genuschelt von uns wahrgenommen wurden. Wir konnten während des Spiels bequem zwischen den vier Tonspuren wechseln. Die Waffensounds waren wohl das Highlight, da auch das Kampfsystem einen befriedigenden Eindruck hinterlassen hat.

Fazit

Ein Spiel für Zwischendurch

Ein kurzer Snack, das wäre wohl die beste Bezeichnung für Scars Above. Es ist ein Frust-freies Spiel, was mit knapp 10 Stunden schnell verdaut wurde. Trotz kurzer Spielzeit gibt es auch kein New Game Plus. Nach Beendigen wird der Spielstand automatisch gelöscht und wir können nur wieder von vorne anfangen. Die technische Umsetzung ist jetzt nicht auf dem höchsten Niveau und es hätte so auch locker vor 8 Jahren erscheinen können. Nichtsdestoweniger macht das Kampfsystem mit den Elementen einen soliden Eindruck und kann für ein paar Stunden Spaß herhalten. Viel mehr biete Scars Above jedoch nicht, da die Geschichte nicht besonders ausgeklügelt ist und die Aliens schnell ihren Reiz verlieren. Wer eine Mischung aus Returnal und Dark Souls erwartet, kann diese hier finden, doch sollte keine Offenbarung erwarten. Die Charaktere könnten nicht austauschbarer sein und auch der neue Planet bietet keine Flora, die noch nie erkundet wurde. Die Entwickler von Mad Head Games lassen aber darauf schließen, dass eventuell ein Nachfolger geplant sei, vielleicht können Sie dann die Schwachpunkte besser anvisieren.

Top-Angebot
Scars Above (PlayStation 5)
  • Tauche in ein ausgeklügeltes Abenteuer ein, das von Klassikern der Science-Fiction inspiriert wurde
  • Setze eine Kombination aus Fernkampfwaffen, Gerätschaften, Verbrauchsgegenständen und Nahkampf ein
  • Schalte mit dem gesammelten Wissen neue Gerätschaften, Waffen und Fähigkeiten frei