Shadow Tactics: Blades Of Shogun ist ein Echtzeit-Strategie-Adventure aus dem deutschen Studio von Mimimi Productions und dem Publisher Daedelic Entertainment. Im feudalen Japan des 17. Jahrhunderts schleichen wir uns durch feindliche Linien, führen Attentate aus oder manipulieren feindliche Stellungen.
https://www.youtube.com/watch?v=LDiD6RFc_u4&t=8s
Ersteindruck
Shadow Tactics erleben wir in der Draufsicht, einer Kameraperspektive, die uns jeder Zeit einen guten Überblick über unsere Umgebungen erlaubt. Ständig zu wissen, was um uns herum passiert, das haben wir auch dringend nötig, denn die Burgen, Festungen, Städte und Wälder, die wir im Laufe der Story infiltrieren werden, sind stets gut bewacht. Uns direkt in den offenen Kampf zu stürzen bringt wenig – der Feind ist zahlenmäßig haushoch überlegen. Wir müssen aus dem Verborgenen zuschlagen und uns einen leisen Weg durch die Reihen der Gegner bahnen. Wie wir das anstellen und welche Wege uns zum Ziel führen, ist unserem Einfallsreichtum überlassen.
Gameplay
Zum Glück ist unser anfänglicher Held, genannt Mugen, nicht allein auf sich selbst angewiesen. Im Laufe der Geschichte gesellen sich vier weitere Protagonisten dazu. Neben Mugen, der als Ninja im Schatten agiert und seine Feinde lautlos meuchelt, gibt es auch noch den Samurai, der durch Kampfkraft besticht, die Diebin, die hinterlistige Fallen legt, den Scharfschützen, der die Wachen aus sicherer Entfernung aufs Korn nimmt und die Geisha, die sich diskret verkleiden oder Wachen verführen kann.
Zwischen den Charakteren können wir in einer Mission fließend hin und her schalten und uns ihre einzigartigen Taktiken zu Nutze machen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere sorgt für reichlich taktische Spieltiefe und macht einfach riesigen Spaß. Bereits im Laufe der ersten Mission haben wir die Spielweise von Shadow Tactics verinnerlicht, auch dank der kurzen Tutorials, die wir in Form kleiner Schriftrollen in der Spielwelt aufsammeln. Schon nach kurzer Zeit haben wir ein gutes Gefühl für die Charaktere gewonnen. So wissen wir etwa, dass nur der Ninja auf Dächer klettern kann, um einzelne Feinde von oben herab anzugreifen. Der Ninja agiert schnell, ist aber gegenüber mehren Gegnern schlecht aufgestellt. Hier kommt der Samurai ins Spiel, der mithilfe einer geschickt platzierten Sake-Flasche, einzelne Gegner weglocken kann. In brenzligen Situationen kann der Samurai eine mächtige Schwertattacke starten und so bis zu drei Gegner auf einmal ausschalten. Dafür bewegt er sich deutlich schwerfälliger durch das feindliche Hinterland.
Sich auf nur einen der fünf Charaktere zu konzentrieren, bringt dabei nicht viel. Nur wer es schafft, die einzelnen Fähigkeiten clever zu kombinieren, der wird am Ende ans Ziel kommen. Ein weiteres Feature ist dabei der Schattenmodus, der uns gleich mehrere Aktionen der unterschiedlichen Charaktere planen und durchführen lässt. So kommen wir beispielsweise zu einem Tor, welches sehr gut bewacht wird. Wenn wir nur den Gewehrschützen auf dem Balkon über dem Tor ausschalten, schlagen die anderen Wachen sofort Alarm und schwer bewaffnete Verstärkung trifft kurz darauf ein. Wir müssen also alle Feinde gleichzeitig ausschalten, ohne dass einer der Wachen die Gelegenheit hat, Verstärkung zu rufen. Hier kommt der Schattenmodus ins Spiel! Mit ihm planen wir genau, dass unser Scharfschütze den Balkon säubert, während unser Samurai in die Gegnermenge stürmt und die drei Wachen direkt vorm Tor niedermetzelt. Der letzte verbleibende Feind wird durch einen Schurikenwurf des Ninjas ausgeschaltet.
Zu sehen, wie der eigens im Schattenmodus geschmiedete Plan aufgeht, das ist eines der größten spielerischen Highlights von Shadow Tactics.
Dabei verhalten sich die KI-Gegner oft sehr ausgefeilt und clever. Wenn wir die Leichen ihrer Kameraden nicht vor ihnen verstecken, wird unverzüglich Alarm geschlagen und die Umgebungen nach uns abgesucht. In den Schneelandschaften kommt dabei noch hinzu, dass die Wachen auf unsere Fußspuren im Schnee aufmerksam werden und unsere Spur verfolgen. Doch sollten wir trotzdem einmal scheitern ist das aufgrund der sehr fairen Speicherfunktion nicht wirklich ärgerlich. Wir können auf Knopfdruck jederzeit und so oft wir wollen das Spiel sichern und im Pausenmenu unsere drei letzten Speicherstände laden.
Ein bisschen zusätzliches Gameplay für die, die etwas mehr sehen wollen, haben wir hier für euch:
https://www.youtu.be/4JvujzE7_nQ
Grafik / Sound
Die einzelnen Level sind hübsch detailliert und transportieren das japanische Setting glaubwürdig auf den heimischen Bildschirm. Auch an kleine Details wir etwa wehende Flaggen, sich im Wind wiegende Bäume oder Licht- und Schatteneffekte wurde gedacht und lassen die Spielwelt lebendig und angenehm sehenswert erscheinen. Obwohl Shadow Tactics ein Spiel aus deutschen Studios ist, fehlt eine deutsche Sprachausgabe. Das wirkt irritierend und ist aufgrund der recht interessanten Dialoge, die im Laufe des Spiels stattfinden, auch etwas ärgerlich.
Der Soundtrack besteht passenderweise aus traditioneller japanischen Musik und trägt die Atmosphäre des feudalen Japans gut mit, ohne dabei störend oder eintönig aufzufallen.
Umfang
Das etwa 9 Gigabyte große Shadow Tactics verlässt sich ganz auf seinen Story-Modus und besitzt auch keine weiteren Modi. Dafür bietet der Story-Modus etwa 15 Stunden lang ein gut durchdachtes und spaßiges Schleich-Abenteuer.
Fazit
Shadow Tactics: Blades Of Shogun ist ein Highlight unter den Echtzeit-Strategie-Adventures. Das auf Schleichen ausgelegte Gameplay funktioniert erfreulich gut und durchdacht und birgt durch die fünf unterschiedlichen Charaktere auch viel Platz für eigenes taktisches Vorgehen. Unterstützt wird das offene Gameplay noch von den weitläufigen und schön inszenierten Leveln. Kleine Schwächen wie die fehlende deutsche Sprachausgabe oder die recht dröge Story sind dabei zu verschmerzen und verhindern nicht, dass wir mit Shadow Tactics ein erstklassiges Schleichabenteuer abgeliefert bekommen.
Shadow Tactics: Blades Of Shogun ist ab dem 28. Juli für PS4 erhältlich.
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