Nach den oftmals eher enttäuschenden Releases der letzten Jahre, hat EA dringend ein Spiel nötig, das zu Release zu 100% fertig gestellt ist. Wir können euch jetzt schon verraten, dass dies mit Star Wars: Jedi Fallen Order gelungen ist. Wir haben das neuste Star Wars Spiel aus dem Hause Respawn Entertainment für euch auf der Xbox One getestet.
Wir haben das Spiel auf der Xbox One S auf einem Full HD Fernseher getestet. Für die Audio-Ausgabe stand uns ein RAZER KRANKEN FOR CONSOLE zur Verfügung. Genutzt haben wir allerdings eher die Boxen des Fernsehers.
Ersteindruck
Einfach nur cool
Star Wars: Jedi Fallen Order begrüßt uns mit einem minimalistischen Menü, in dessen Hintergrund ein auseinandergebrochener Sternenzerstörer der Venator-Klasse (was Fans bestimmt sofort erkennen!) zu sehen ist. Das verrät uns auch gleich die zeitliche Ansiedelung dieses Spiels: Die Zeit kurz nach den Klonkriegen. Nach den üblichen Start-Einstellungen (Helligkeit, Sound, Schwierigkeitsgrad) starten wir in das neue Abenteuer. Eingeleitet wird die Anfangssequenz mit einer gigantischen Abwrackanlage auf der Schiffe der Republik und der Klonföderation unabhängiger Systeme (KUS) auseinander genommen werden. Musikalisch wird das ganze durch den Song „Black Thunder“, der mongolischen Metalband The HU untermalt. Einfach nur ein gelungenes Setting! Jedoch merken wir schnell, dass der besagte Song eigentlich von Cal Kestis, dem Hauptprotagonisten des Spiels über Kopfhörer wahrgenommen wird. Cal, ein ehemaliger Jedi-Padawan, entkam dem Imperium und schlug sich seit der Order 66 als Schrottsammler durch.
Nach der Eröffnungssequenz beginnt sofort das Tutorial, welches erstaunlich minimalistisch gehalten ist. Uns werden in üblicher Tutorialmanier die grundlegendsten Steuerungsmerkmale gezeigt – und das war es dann auch schon. Hier wird einem wirklich nicht die Hand gehalten, was sich im gesamten Spiel so fortsetzt. Wege müssen grundsätzlich selbst gefunden werden.
Wenn man dabei die Tutorials der meisten Spiele der letzten zehn Jahre so vor Augen hat, ist das für uns mal echt erfrischend. Die Entwickler halten uns also nicht für Deppen!
Gameplay
Kämpfen wie ein Jedi, klettern wie Ezio
Anders als in der zweiteiligen „The Force Unleashed“-Reihe, spielen wir hier diesmal keinen Macht-Halbgott, der sich durch Massen an Sturmtrupplern prügelt. Bei Cal Kestis handelt es sich um einen ehemaligen Schüler, also keinen vollwertigen Jedi-Ritter, was sich im Kampfsystem extrem bemerkbar macht. Das Gameplay erinnert oft an Dark Souls.
Je nach Schwierigkeitsgrad wird das Zeitfenster zum Parieren verkürzt und der ausgeteilte Schaden, sowie das maximale Leben der Gegner, erhöht. Die Ausdauerkosten des Blockens und der Angriffe variieren zudem ebenfalls. Speziell wenn ihr mehrere Gegner gleichzeitig bekämpft, sollte die Ausdauerleiste ständig im Auge behalten werden. Punktgenaues Parieren ist etwas, was sich wirklich lohnt zu üben. Blasterschüsse können zwar mit einfachen blocken abgewehrt und reflektiert werden, jedoch fliegen die Schüsse dann kreuz und quer durch die Gegend. Wenn man die Blocken-Taste jedoch genau dann drückt, wenn der Blasterschuss Cal erreicht, kann er direkt auf den Schützen zurückgeworfen werden. Im Nahkampf können Gegner auf diese Art gestunt werden. Stärkere Angriffe können oft nicht geblockt aber dafür ausgewichen werden.
Der andere große Aspekt von Fallen Order ist das Klettersytem. Hier erkennen wir vieles aus der Assassins Creed Reihe wieder. Klettern, Hangeln und von Kante zu Kante Springen, geht nach kurzer Zeit bereits leicht und flüssig von der Hand. Im weiteren Spielverlauf muss beides oft kombiniert werden. Eine zusätzliche Erweiterung bietet Cal’s Begleiter BD-1: Mit ihm können Seilrutschen genutzt und Kisten geöffnet werden. Zudem zeigt uns BD-1 hin uns wieder auch Dinge, die es zu entdecken gibt und außerdem kann mit ihm eine Holokarte genutzt werden um einen besseren Überblick über die Level zu bekommen.
Während des Spielverlaufs werdet ihr zahlreiche Meditationskreise finden, welche uns von der Funktion her sehr an die Leuchtfeuer aus Dark Souls erinnern. Mit diesen Meditationskreisen könnt ihr Cal’s Gesundheit wieder auffüllen, was jedoch einen Respawn aller Feinde im Bereich zur Folge hat. Auch könnt ihr dort eure verdienten Skillpunkte in neue Fähigkeiten investieren. Nicht unerwähnt wollen wir hier das HUD lassen. Denn es existiert praktisch kaum. Wir haben hier eine Lebensleiste in der unteren linken Ecke und eine Ausdauerleiste, die bei Verbrauch in der Mitte angezeigt wird. Hin und wieder eine Einblendung für Quick-Time-Events, wenn eine bestimmte Taste gebraucht wird – und das wars auch schon. Absolut minimalistisch, als ob sich die Entwickler dabei am Jedi-Kodex orientiert hätten.
Grafik und Sound
Sehr hohes Niveau
Grafisch ist Star Wars: Jedi Fallen Order auf einem sehr hohen Niveau. An manchen Stellen haben wir sogar fast vergessen, dass wir tatsächlich ein Videospiel spielen. Verwaschene Texturen sind uns während unseres Tests nicht untergekommen. Einfach und kurz gesagt: Es sah alles ausnahmslos gut aus. Licht- und Schatteneffekte wirken sehr natürlich. Speziell aufgefallen ist uns das in dunkleren Passagen, die wir mit Cal’s Lichtschwert erleuchten können, in dem wir die Blocken-Taste gedrückt halten.
Auch im Sound-Bereich liefert uns Respawn Entertainment ein Produkt auf hohem Niveau. Lichtschwertsounds, Blastergeräusche, Synchronisation und Hintergrundmusik sind hier von einer Qualität, die wir, von Star Wars Battlefront 1 und 2 einmal abgesehen, aus der Filmreihe kennen. Außerdem ist der Soundtrack des Spiels so, wie man es von einem Produkt der Marke Star Wars gewöhnt ist und wie man es als Fan möchte. Episch, situationsbezogen und teilweise einfach nur schön. Wie die meisten aktuellen Spiele bietet auch Star Wars: Jedi Fallen Order eine bessere Performance auf der Xbox One x und HDR10-Unterstützung, wobei wir diese Features in unserem Test allerdings nicht begutachtet haben.
Umfang und Langzeitmotivation
Typisches Singleplayer-Adventure
Die Story von Star Wars: Jedi Fallen Order ist nach ca. 15 Stunden abgeschlossen. Das klingt erst mal relativ kurz, jedoch gibt es zahlreiche Nebenwege und Nischen, in denen Sammelobjekte wie Lichtschwert-Teile, Lichtschwert-Farbkristalle, Ponchos für Cal und Lackierungen für BD-1 für beliebige Personalisierungen gefunden werden können. Zudem ist der Skill-Baum von Cal nicht zwangsläufig mit dem ersten Durchlauf abgeschlossen. Wollt ihr also eure volle Kraft entfalten, so solltet ihr es mehrfach durchspielen. Höhere Schwierigkeitsgrade bieten außerdem eine zusätzliche Herausforderung und damit verbundene Erfolge, bzw. Trophäen.
Fazit
ein tolles Spiel
Star Wars: Jedi Fallen Order hat uns definitiv gezeigt, wie nötig man es bei EA offenbar sah, endlich wieder ein fertiges Spiel auf den Markt zu bringen. Hier bekommen wir ein Spiel, welches Gameplay, Grafik und Sound in einem Maß bietet, welches die Bezeichnung Tripple-A definitiv verdient hat. Ein harter Schwierigkeitsgrad, der keine Fehler verzeiht und die gut geschriebene Story, welche sich nahtlos in die Star Wars Lore einfügt und nicht zu viel Neues erfindet, tun dabei ihr übriges. Star Wars Fans kommen voll auf ihre Kosten und sehen unter Anderem bekannte Gesichter wie Saw Gerrera wieder (rechts im Bild zu sehen und den meisten wahrscheinlich aus Rogue One bekannt) oder andere diverse Gestalten, die ihnen bekannt vorkommen könnten. Wer auf der Suche nach einem guten Singleplayer-Adventure ist, kann aufhören zu suchen, denn hier ist es. Für Star Wars Fans ein Pflichtkauf und für Freunde schwieriger Adventures wohl die beste Empfehlung dieses Winters. Wir können daher nicht anders, als zuzugeben, dass wir vollkommen begeistert sind. Ein solches Star Wars Spiel bekommt man nicht häufig genug vorgesetzt! Ist es nun vom Gameplay her ein Dark Souls in Space oder eher Jedi’s Creed? Es ist beides gleichzeitig und dabei ziemlich gut.
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