[ TEST ] Steelseries Arctis 1 Wireless – Freiheit im eleganten, minimalistischen Design

Im Frühjahr diesen Jahres konnte Steelseries die Gamer mit dem Einsteiger-Headset Arctis 1 glücklich machen. Doch die Welt dreht sich weiter und auch in Dänemark wird sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht. So brachte Steelseries im Spätsommer, eine Wireless-Version des Arctis 1. Aktuell ist das Arctis 1 bei amazon für rund 55 Euro erhältlich, während die Wireless-Version bei rund 119 Euro liegt.  Wir haben uns das Arctis 1 Wireless auf die Rübe gesetzt. Da das kabelgebundene Headset der erstgeborene Zwilling des Arctis 1 Wireless ist, kann dieser Test auch gerne dazu mit in Betracht gezogen werden.

Das Arctis 1 Wireless verwendet zur Übetragung die „Low-Latency“ 2,4 GHz-Technologie, welche auch schon beim Arctis 9X zum Einsatz gekommen ist. Konzipiert wurde das Headsets als Multiplattform-Headset und kann am PC, der PlayStation 4, Nintendo Switch sowie zahlreichen Android-Geräten mit einem USB-C Anschluss verwendet werden. Hierzu liegt ein USB-C Transmitter bei, der durch ein Adapterkabel auf USB-A seinen Einsatz an der PlayStation 4 und PC findet. Mit dem beiliegenden 4-poligen 3,5 mm Klinkekabel besteht die Option, es an weiteren kompatiblen Geräten nutzen zu können. Dazu gehören zum Beispiel die Nutzung am PlayStation 4 Controller aber auch am X-Box Controller, sowie direkt am PC oder Smartphones und Tablets. Hier sollte aber beachtet werden, dass der Voice-Chat nicht immer unterstützt wird.

SteelSeries ist ein 2001 gegründetes dänisches Unternehmen, welches unter dem Namen Soft Trading seinen Ursprung fand. Soft Trading konnte sich schnell einen Namen machen, da man sich auf die Produktion von Icemat- und Steelpad Mauspads spezialisierte. Erst im Jahr 2007 fand das Unternehmen zu seinem heutigen Namen. Durch die Übernahme des nordamerikanischen Herstellers Gaming-Peripheriegeräten Ideazon, baute SteelSeries sein heutiges Portofolio aus. Weitere Investitionen im Jahr 2012 durch eine US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft, machten SteelSeries zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen im Bereich Gaming-Peripherie. Heute sponsert SteelSeries eine Vielzahl an eSportlern und ist Partnerschaften mit vielen bekannten Namen im Gaming-Bereich eingegangen.

Komfort und Verarbeitung

gewohnt gut aber ohne Wow-Effekt

Typisch und für uns schon sehr gewohnt, präsentiert Steelseries das Arctis 1 Wireless in einem orangefarbigen Karton, der uns wie immer über alle Vorzüge und technischen Eigenschaften des Headsets informiert. Mit einigen Bildern im Layout, können wir einen ersten Blick auf das Headset erhaschen und werden über das Zubehörs informiert. Befreien wir das Arctis 1 Wireless aus dem Karton, so zeigt es sich in einem Kunststoffbett. Hier merken wir kurz an, dass diese Art uns in der heutigen Zeit nicht gerade anspricht. Neben dem Headset, finden wir den USB-C Dongel und drei weitere Kabel vor. Eine kurze Bedienungsanleitung informiert uns über die grundlegende Nutzung und weist auf die bekannte Software von Steelseries hin – auch als Steelseries Engine bekannt.

Auf den ersten Blick lässt sich die Zugehörigkeit des Arctis 1 in die Steelseries-Familie erkennen. So zeigen die beiden Ohrmuscheln sehr deutlich, dass es sich um ein Steelseries-Headsets handelt. Hier greifen die Dänen zum altbewährten und bekannten Design, auch wenn zugleich der Kopfbügel nun mit den Ohrmuscheln ehr eine Einheit bilden. Die bekannte Aufhängung eines Arctis-Headsets kommt hier nicht zum Tragen, auch finden wir das beliebte elastische Kopfband nicht vor. Das Arctis 1 verfügt diesmal über einen schmalen Kopfbügel, der sich über ein hörbares Raster in der Größe verstellen lässt. Setzen wir das Arctis 1 Wireless das erste Mal auf, kommen die gewohnt guten Trageeigenschaften zum Vorschein, auch wenn zugleich der Wow-Effekt wie beim Arctis 9X oder Pro nicht in Erscheinung treten kann. Es sitzt etwas straffer ohne ein drückendes Gefühl zu erzeugen. Die Air-Weave-Ohrpolster schmiegen sich wunderbar über unsere Ohren und können diese angenehm umschließen, während der Kopfbügel mit seiner Polsterung in Leder, für ein sanftes Aufliegen auf unserem Kopf sorgt. Hier verspürten wir ein ungewohntes Drücken auf die Fontanelle, das wir bisher von den Arctis-Headsets nicht kannten. Steelseries hat uns einfach mit den Federkopfbügeln und dem Gummiband verwöhnt.

Das Arctis 1 besteht zum größten Teil aus Kunststoff – Selbst an den Gelenken können wir keine metallischen Verstärkungen erkennen. Nur der Kopfbügel wurde mit einem Federstahl verstärkt, während alle Gelenke miteinander verschraubt wurden. So bieten Steelseries auch beim Arctis 1 ein qualitativ hochwertig verarbeitetes Headsets, für das es im Bedarfsfall auch das eine oder andere Ersatzteil gibt. So werden neben Velour- und Lederpolstern auch weitere Kabel, Mikrofon und der Dongle im hauseigenen Shop bereitgestellt.

„rum oder num“ – er funktioniert, egal wie er eingesteckt wird

Bedient wird das Arctis 1 Wireless über die Elemente an der linken Ohrmuschel. Ein Regler für die Lautstärke, ein Schiebeschalter zur Stummschaltung, die Micro-USB Buchse zum Laden, sowie der Anschluss für das 3,5 mm Klinkekabel, finden wir vor. Die Inbetriebnahme mit dem Powerknopf wurde an die rechte Ohrmuschel gelegt. Oh – jetzt hätten wir es fast vergessen: Das Mikrofon ist abnehmbar und wird über einen 4-poligen Klinkestecker, per Führung an der linken Ohrmuschel angebracht. Eine nette Option um aus dem Headset einen Kopfhörer machen zu können.

Hier zeigt sich dann aber auch ein Kritikpunkt von uns: Für den Dongle wird auf USB-C gegriffen, während man das Arctis 1 Wireless über ein unbeliebten Micro-USB Stecker mit neuem Saft versorgen muss. Wer hier viel und oft das Headset nachlädt, wird die negativen Eigenschaften des Micro-USB viel zu schnell kennenlernen – Micro-USB leiert viel zu schnell aus und neue Kabel werden benötigt.


Technik & Wireless

Willkommen in der Familie 

Wie in der Bedienungsanleitung vermerkt und für uns schon selbstverständlich, können wir das Arctis 1 Wireless in die hauseigene Steelseries-Engine einbringen. Diese ist jetzt für das Headset nicht unbedingt notwendig, bietet aber einige Vorteile für die Nutzung. So können wir neben der Firmware-Aktualisierung, den Klang personalisieren. Die Steelseries-Engine findet ihr unter folgenden Link: https://de.steelseries.com/engine

Damit das Arctis 1 Wireless von der Treibersoftware erkannt wird, müssen wir das Headset über den Dongle, plus beiliegenden USB-Adapter-Kabel, mit unserem PC verbinden. Nachdem Windows eine Installation durchgeführt hat, ist es auch in der SteelSeries Engine zu sehen:

Mit einem erneuten Klick offenbaren sich weitere Möglichkeiten, die uns das Arctis 1 Wireless personalisieren lassen. So können wir eines der vorgegeben Klang-Einstellungen wählen oder in dem 6-Band-Equalizer unseren Geschmack freien Lauf lassen. Zusätzlich können wir die Kompression des Dynamikbereichs in 4 Stufen verstärken und auch das Mikrofon anpassen. Interessant dürfte die Option zum Side-Ton sein. Wir mögen diesen aber nicht und haben ihn deshalb ausgeschaltet. Ganz nebenbei werden wir noch auf die Multimedia-Control-Bedienung hingewiesen – am Smartphone sicherlich eine hilfreiche Option. Mit der Energieoption können wir unnötige Ladezeiten vermeiden, da hier ein automatisches Ausschalten bei Inaktivität sich zeitlich einstellen lässt. Sämtliche Einstellungen werden auf dem Headset gespeichert und können zum nächsten Gerät einfach mitgenommen werden.

übersichtlich und fast schon selbsterklärend

Beim Arctis 1 & Wireless kommen 40 mm Treiber zum Einsatz, die Steelseries schon beim beliebten Arctis 7 Headset verbaute. Diese liefern uns bei einer Impedanz von 32 Ohm einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz. Das Mikrofon des kabelgebundenen Arctis 1 bietet einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10 kHz, während beim Wireless uns ein Frequenzbereich von 100 Hz bis 6500 Hz geboten wird. Beide Mikrofone sind Discord-zertifiziert. Damit ordnet sich das Arctis 1 technisch im breiten Mittelfeld zahlreicher Gaming-Headsets ein. Das hat aber im Vorfeld nichts zu sagen, da je nach Software die Ansteuerung der Treiber letztendlich ausschlaggebend ist.


Sound & Klangbild 

es kann überzeugen 

Die Treiber des Arctis 7 kommen hier zum Einsatz.

Das Arctis 1 Headsets kann jetzt nicht direkt mit technischen Zahlen überzeugen. Wie schon erwähnt, wird uns nur der Standard-Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz geboten. Hi-Res oder andere weiträumigere Bereiche werden nicht geboten. Dennoch kann es gleich am Anfang überzeugen. Je nach Einstellungen in der Steelseries-Engine, können wir es für unterschiedliche Bereiche nutzen. Die Arctis 1 Ohrmuscheln bieten ein sehr fülliges Klangbild, um mit Höhen, ausgewogenen Mitten und dem Hang zum Bass unsere Ohren verwöhnen zu können. Der Höhenbereich ist gut definiert worden und lässt sogar den Einsatz im eSports zu. Die Mitten bleiben zu jederzeit erhalten, selbst dann, wenn wir den Equalizer mit mehr Bass füttern. Der Bass hält sich aber gekonnt ehrlich zurück und bleibt im Bereich der Tiefen.  Die Trennung zwischen den einzelnen Bereichen wird nur leicht verschluckt, hält sich aber fließend zusammen. Durch die Option den Dynamikbereich mehr Kraft zu verleihen, kommen die Treiber gut zur Geltung, ohne auch nur an die unschönen Grenzen zu stoßen. Steelseries orientierte sich mit den Arctis 1 nicht zu sehr an der Soundlinie beim Gaming und operiert mehr im allgemeinen Kopfhörer-Bereich. Damit ist das Arctis 1 eine „Allzweckwaffe“ für alle Sounds und Klänge. Egal ob Musik, Film, Fernsehen oder Konsole: Das Arctis 1 bedient einfach sämtliche Genre und kann mit der Steelseries-Engine sogar noch verfeinert werden. Jederzeit ist Volumen und Fülle vorhanden und niemals macht sich ein leerer und hohler Klang breit. Für ein Headset in dieser Preisklasse ist das einfach mehr, als der breite Durchschnitt uns bieten kann – immer satt ohne das etwas verhungert.


Mikrofon & Verständigung 

Housten, wir hören euch klar und deutlich

Das Mikrofon lässt sich abnehmen.

Am 13. April 1970 sagte James Lovell einen Satz, der heute noch in den Geschichtsbüchern steht: „Housten wir haben ein Problem“. Leider wurde er im ersten Funkspruch nicht verstanden. Dieses Problem haben wir mit dem Arctis 1 Headset nun nicht feststellen können. Wir wurden immer im ersten Satz und Anlauf verstanden. Egal an welchem Gerät wir das Arctis 1 mit seinem abnehmbaren Mikrofon bestückten. Das Mikrofon verrichtet seinen Dienst und weiß in dieser Preisklasse zu überzeugen. Sicherlich können wir hier nicht von einem gehobenen Standard oder gar Studioqualität sprechen aber von einer Qualität, die dem Gamer gerecht wird. Wer aber mit einem Dialekt oder etwas undeutlich in die „Sprechmuschel“ spricht, der wird auch hier nicht wahrgenommen werden können. Eine Wunderwaffe ist das Mikrofon nicht. Es ist zweckdienlich für dieses Headset ohne Schwächen offen zu zeigen.


Fazit 

Freiheit im eleganten, minimalistischen Design

Mit dem Arctis 1 bietet Steelseries ein qualitativ hochwertiges Headset, das sich im eleganten, minimalistischen Design zeigt. Mit einem Einstiegspreis von rund 60 Euro, für die kabelgebundene Version, wird uns aber mehr geboten als wir bisher in unseren Fingern halten konnten. Wer gerne die Freiheit, ganz ohne Kabel, beim Zocken erleben möchte, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch Steelseries raubt euch dabei nicht aus. Für 120 Euro erhält man aktuell das beste Wireless-Headset in der unteren Preisklasse. Die Verarbeitung weiß zu überzeugen, während der Klang sich ehrlich mit viel Volumen und Kraft in Szene setzt. Mit einer Akkulaufzeit von rund 20 Stunden werden wir bestens versorgt, um auch mal ein Wochenende auf „Reisen“ gehen zu können. Dank dem USB-C Dongle können wir das Arctis 1 Wireless an unseren zahlreichen Geräten verwenden und haben damit ein Headset und einen Kopfhörer für alle Gelegenheiten. Es gibt nur einen Kritikpunkt: Eine Aufbewahrung für den Dongle vermissen wir. Das Arctis 1 Wireless ist ein Headset für alle Fälle. Wir können das Headset allen empfehlen, die sich neben der Freiheit etwas mehr wünschen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.

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