Schon im August 2016 brachte Namco Bandai das Spiel Tales Of Berseria in Japan auf die PlayStation 3 und 4. Endlich dürfen wir auch in Europa ebenfalls ins Getümmel stürzen. Wir haben uns das Spiel mal näher angesehen.
Die Spiele rund um Tales können auf eine lange Serie zurückblicken und Tales Of Berseria bildet den sechszehnten Eintrag in dieser Serie. Nun mit dem neusten Teil geht es weiter und wir stürzen uns in die Welt rund um das heilige Midgand Reich.
Wir haben das Spiel auf der PlaySattion 4 Pro gespielt. Die Installationsgröße beträgt in der Version 1.00 nur 12,44 GB. Einen PS4 Pro Support bietet das Spiel leider nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ersteindrück/Menü
Nach dem Start werden wir mit einem wunderbaren schönen Intro schon mal in das Spiel gezogen. Das Intro ist typisch für die Spieleserie und braucht sich hinter keiner Anime-Serie verstecken.
Nach dem beeindruckenden Video kommen wir in das passend gehaltene Menü. Dieses bietet anfänglich nicht viel. Neues Spiel, Fortsetzen, Lizenz und Add-Ons.
Über das Touchpad erreicht man das Optionsmenü, welches eine gute Auswahl an Einstellmöglichkeiten bietet.
Auch wenn die Auswahl an Einstellmöglichkeiten nicht viel hergibt, so ist diese in Deutsch und damit klar verständlich gehalten. Hier dürften Individualisten zu frieden gestellt werden. Mehr braucht man nicht für diese Art des Spiels.
Einen großen Pluspunkt gewinnt das Spiel durch die frei einstellbare Tastenbelegung. Damit kann jeder für sich alles so einstellen um die Combos optimal für sich nutzen zu können.
… jetzt gehts los/ Gameplay
Tales Of Berseria bleibt seinem Kampfsystem wie schon immer sehr treu. Auch diesmal verwendete man das Linear – Motion Kampfsystem. Dadurch kann man sich in der Arena frei bewegen und die Kamera nach Herzenslust drehen.
Ob man nun mit hau-drauf Angriffen oder mit magischen Zauber seine Gegner bezwingt, das Gameplay bleibt immer sehr aktionlastig und beschränkt sich eher auf die Schnelligkeit beim Knöpfe drücken.
Wunderbares Gameplay, einfach aber dem einen oder anderen vielleicht zu schnell gehalten. Durch die Möglichkeiten im Menü die Tasten selber belegen zu können, kann man seine Schwachpunkte schnell ausmerzen. Gewohnt gut und spassig.
Grafik
Das man bei Tales Of Berseria nicht auf eine Grafikperle wie Uncharted 4 oder Battlefield 1 setzen darf, sollte einem bewusst sein. Ohne diese wunderbare Anime-Grafik würde man den Charakter des Spiels zerstören.
Gelegentlich flimmern einige Kanten, vor allem bei Objekten in großer Entfernung. Die Umgebungstexturen sind alles in Allem gut, wirken aber etwas etwas kantig und nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Das fällt vor allem bei Landschaften und Schatten etwas auf. Bei genauerem Hinsehen wirkt das Bild auch etwas verwaschen und nicht wirklich knackig scharf.
Etwas ärgerlich sind die gelegentlich aufploppenden Elemente wie z.B. NPCs, wenn man die Gebiete betritt. In einigen Fällen sind Gegner z.B. erst nach ein paar Sekunden erschienen und standen dann plötzlich hinter mir. Besonders in kleineren Arealen ist mir das häufig aufgefallen.
Die Charaktere sind im Spielgeschehen schön animiert und die Bewegungsabläufe wirken flüssig und passend zum Spielgeschehen. Lediglich in den Zwischensequenzen sind die Animationen etwas hölzern. Vor allem die Gesichtsanimationen bei Dialogen wirken manchmal etwas starr.
Sound/ Klangkulisse
So wie die Grafik so auch der Sound. Zwar wird einem im Menü die Möglichkeit gegeben einige Soundoptionen einzustellen, aber ein audiophiles Feuerwerk wird uns trotz aktionlastigem Gameplay nicht geboten.
Dennoch, egal ob TV-Lautsprecher oder Headset. Der Sound passt zum Spiel. Wer gerne über eine Heimkino-Anlage spielt, muss etwas mit den Soundmodis spielen, so den richtigen Klang und damit das perfekte Umfeld ist leider nur schwer zu finden. Da fehlt irgendwie noch so etwas… in der Ferne.
Umfang/ Spielangebot/ Langzeitmotivation
Die Story ist ein wenig ernster, als bei anderen Genrevertretern, wie z.B. Sword Art Online. Sowohl die Inszenierung als auch die Erzählweise kommen im Vergleich mit sehr wenig vom eigentlich typischen Anime-Humor rüber. Hier passt es jedoch zur Geschichte um Verlust, Rache, Gefühle und den Verstand.
Die Geschichte wird abwechselnd im Visual Novel Stil, einfachen Zwischensequenzen und gezeichneten Anime-Sequenzen erzählt. Wobei besonders die Anime-Sequenzen sehr positiv herausstechen.
Die Story selbst ist zwar etwas unspektakulär, wird aber durch immer wieder eingeworfene Details und neue Charaktere mit den unterschiedlichsten Motiven nie wirklich langweilig. Allerdings hatte sie nach bisher ca. 8 Spielstunden noch keine wirklichen Highlights. Bei ca. 50 vom Entwickler angesprochenen Spielstunden darf man im weiteren Verlauf allerdings noch mit ein paar Highlights rechnen. Das interessanteste der Geschichte ist für mich die Entwicklung der Hauptprotagonistin Velvet. Schon in den ersten Stunden merkt man eine immer weiter voranschreitende charakterliche Veränderung. Allein das macht extrem neugierig darauf, wohin sie sich entwickeln wird und sorgt für anhaltende Motivation.
Fazit
Trotz einiger technischer Schwächen ist Tales of Berseria einer der besseren Genrevertreter. Die Story ist solide und wird nachvollziehbar erzählt. Die Charaktere sind abwechslungsreich und interessant gestaltet. Das Gameplay ist einsteigerfreundlich, bietet aber auch für erfahrene Spieler viele Möglichkeiten. Allein durch die frei einstellbaren Comboketten und die Möglichkeit die Taktiken aller Gruppenmitglieder komplett frei einzustellen, sorgt man für jede Menge Abwechslung im Kampfgeschehen und ermöglicht jedem, seine eigene Spielweise zu nutzen. Wer lieber wild drauf los prügeln möchte, kann es machen.
Tales Of Berseria ist für PlayStation 4 ab dem 27. Januar 2017 erhältlich.