Der schnellste Igel der Welt schont seine Beine, steigt kurzerhand ins Kart und wagt sich auf die Rennpiste. Ob Team Sonic Racing ein Must-Have ist, klären wir im Test.
Getestet wurde das Spiel bei uns auf der PlayStation 4 Pro und einem 4K/ HDR Fernseher. Dazu standen uns verschiedene Headsets bei Seite.
Ersteindruck
Im Windschatten von Mario und Crash
Im Schatten vom ebenfalls kürzlich erschienenen Crash Team Racing Nitro-Fueled, schicken Sega ihr berühmtes blaues Maskottchen ebenfalls ins Rennen. Team Sonic Racing setzt dabei mehr auf etwas komplexeren Spielspaß und rückt den Multiplayer in den Fokus. Eine gute Idee, wie sich zeigt.
Doch schauen wir uns zunächst die Einzelspielerkampagne an. Hier dürfen wir aus insgesamt drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen, mit der wir das Fahrkönnen unserer KI-Gegner regulieren. Dem Schwierigkeitsgrad gelingt der Spagat aus einem ausgewogenen Anspruch aber nicht vollends, so dass wir immer wieder auf sehr einfache Rennen stoßen und wenig später, unsere Gegner uns wieder mächtig einheizen.
Gameplay
Erfindet das Genre nicht neu, macht aber auch nichts falsch
Auf 21 unterschiedlichen Strecken müssen wir unser Fahrerkönnen unter Beweis stellen. Das Strecken-Design ist dabei erstaunlich gut gelungen und so bieten uns die Entwickler von Sumo Digital nicht nur sehr schicke und verspielt gestaltete Level, sondern auch einzelnen Strecken mit unzähligen Abkürzungen und Alternativrouten, die einfach immer wieder für Spaß und vielseitige Rennaction sorgen . Doch selbstverständlich gilt in Team Sonic Racing nicht die Regel, dass der schnellste Fahrer auch automatisch das Rennen gewinnt. Am Ende siegt dann meist doch eher der trickreichste Fahrer. Und wie auch Mario, Crash und Co., haben sich Sonic und seine Freunde auf der Piste ordentlich bewaffnet. Das Arsenal ist dabei recht üppig ausgefallen: Wir nehmen unsere Konkurrenten mit Raketen aufs Korn, versperren ihnen mit Steinsäulen den Weg oder zwingen sie mit Würfeln zur Vollbremsung. Der obligatorische Nitro-Boost ist natürlich auch dabei.
Bis hierhin macht Team Sonic Racing nicht vieles anders, als die Konkurrenz von Mario und Crash, doch bietet der Fun-Racer noch einige kleine Kniffe, die dem Rennspaß mehr Komplexität einverleiben. So teilen sich die insgesamt 15 wählbaren Charaktere in zwei grundlegende Klassen. Zum einen die Speed-Racer wie Sonic selbst verhalten sich besonders wendig und schnell, zum anderen die Power-Racer, die sich schwerfälliger Verhalten, doch im Gegenzug auch mehr einstecken können und mit ihren mächtigen Karts auch so manches Hindernis einfach umfahren und so auf unwegsame Streckenabkürzungen kommen.
Multiplayer
Teamplay ist Trumpf
Der Singleplayer bringt bereits viel Spielspaß und braucht sich nicht hinter dem italienischen Klempner und dem verrückten Beuteldachs zu verstecken. Der Multiplayer ist jedoch das Herzstück des Spiels, denn hier steht Teamplay im Vordergrund. Online dürfen bis zu 12 Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten und im Couch-Koop bis zu vier Freunde. Im Rennen selbst dürfen wir auch Teams bilden und vereinen unsere Power, um den Rest in die Steinzeit zu befördern. Als Team füllen wir beispielsweise kontinuierlich die Leiste für einen Mega-Turboschub. Wenn der erst einmal auf Maximum steht, dann dürfen wir diesen als Team gemeinsam zünden und flitzen als unzerstörbarer Trupp über die Piste und rammen nebenbei unsere Konkurrenten von der Strecke.
Eingesammelte Items dürfen wir an unsere Kameraden weitergeben. Diese bekommen das Item dabei gleich in dreifacher Ausführung und als Team erhalten wir nicht nur einen ordentlichen Schub für unseren Mega-Turbo, auch auf unser Punkte-Konto wirkt sich gutes Teamplay aus, denn der Punktestand hat Einfluss auf unsere Endplatzierung.
Grafik & Sound
Bunt und kitschig – Switch-Version schwächelt
Grafisch präsentieren sich viele Level sehr hübsch und abwechslungsreich gestaltet. Weniger durchdacht wirkt manchmal das sehr knallige Farbdesign, das uns es manchmal schwermacht, die Übersicht zu behalten.. denn viele Items lassen sich so nicht schnell genug auseinander halten. Auf der PS4 Pro und der Xbox One X sorgen die 60 Bilder pro Sekunde für ein flüssiges Bild und eine direktere Steuerung in einem schnellen Spiel, was in Team Sonic Racing ein wichtiges Kriterium ist. Die Nintendo Switch Version wirkt mit ihren 30 Bilder pro Sekunde schon nicht mehr ganz so fließend. Außerdem macht sich eine unscharfe, grobpixelige Optik auf der Switch-Version bemerkbar.
Musikalisch und Soundtechnisch kann der blaue Igel längst nicht immer überzeugen. Zwar setzt der Soundtrack auf gut gelaunte Musik mit sehr schnellen Bässen, doch ein treibendes und rasantes Gefühl, passend zur Rennaction, kommt dabei nicht auf. Zu abwechslungsarm und austauschbar wirken die Klänge, als dass sie uns dazu motivieren, uns an die Spitze der Rennstrecke zu positionieren. Die kitschigen und nervigen Dialoge der Charakter tun dabei ihr übriges.
Umfang
Viele Anpassungen, keine Mikrotransaktionen
Auf 21 Strecken dürfen sich 15 verschiedene Charaktere in den Wettstreit begeben. Im Singleplayer sorgt eine umfangreiche Kampagne dafür, dass uns der Spielspaß erhalten bleibt. Zusätzlich dürfen wir mit unserem Fortschritt jede Menge Anpassungen freischalten und Fahrzeugtunings durchführen – bisher alles ohne kostenpflichtige Mikrotransaktionen. Der Multiplayer, in dem sich bis zu 12 Spieler gleichzeitig ins Rennen stürzen dürfen, ist das wohl spaßigste Highlight. Zudem ist Team SOnic Racing wohl eines der letzten Spiele, die auch an die Liebhaber von Couch-Multiplayer denken. Bis zu vier Spieler dürfen an einer Konsole gegen- oder miteinander antreten. Das Teamplay ist ein wichtiger Bestandteil zum Sieg und dürfte für viele Lacher sorgen.
Fazit
Braucht sich nicht vor der Konkurrenz zu verstecken
Team Sonic Racing bietet für Solospieler ein gute Rund-um-Paket, das man von einem Fun-Racer erwarten darf und macht dabei erfreulicherweise vieles richtig. Das Highlight des Ganzen ist aber ohne Zweifel der teambasierte Multiplayer, der zusammen mit Freunden einfach jede Menge Spaß macht und wunderbar chaotisch daherkommt. Die Schwachstellen finden wir vor allem in der mitunter zu kitschigen Präsentation und dem langweiligen Soundtrack. Wer die Wahl hat, sollte die Switch-Version links liegen lassen und Team Sonic Racing lieber für die PS4 oder Xbox One spielen.
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