[ TEST ] the Hunter: CALL OF THE WILD – Natur pur, Sport und Geduld

Am 2. Oktober bringt der schwedische Entwickler Avalanche Studios zusammen mit dem dazugehörigen Entwicklerstudio  Expansive Worlds die Jagd-Simulation theHunter: Call Of The Wild auf die Konsolen. Wir haben uns für euch auf die Pirsch begeben.

Die Schweden rund um die Avalanche Studios dürften dem Gamer durch Spiele wie Just Cause oder dem Spiel Mad Max bekannt sein. Nun bringen sie mit theHunter Call Of Wild eine Jagd-Simulation auf die PlayStation 4. The Hunter ist dabei keine neue Erfindung, sondern feierte schon 2009 seine Debüt auf dem PC.  2015 folgte The Hunter: Primal, dort durfte man in der Manier von Jurassic Park Dinosaurier jagen gehen. Es gibt sogar eine Free to Play Version mit The Hunter Classic für den PC. Dieses verzeichnet über 7 Millionen registrierte Spieler.

theHunter: CALL OF THE WILD wird aktuell mit dem Patch 1.01 ausgeliefert.  Das Spiel nimmt nur  11,53 GB auf der Festplatte ein. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 4 Pro mit einem Samsung 4K/ HDR TV und mit der Magnat SB 180 Soundbar sowie dem Trust GXT 344 Headset  getestet. 

Ersteindruck/Menü

Ohne große Umschweife oder einem einbindenden Intro landen wir im Hauptmenü. Die Musik hält sich dabei dezent im Hintergrund und sorgt für den Ruf der Wildnis.  Alle weiteren  Menüpunkte sind ersichtlich und selbsterklärend. Nicht gerade weltbewegend, dafür aber übersichtlich. Die einzelnen Menüunterpunkte beschränken sich hier rein auf das Gameplay und die Einstellungen in den Optionen.

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Leider ist kein Tutorial ersichtlich und spielbar und so werden wir wohl ins kalte Wasser geworfen. Wie wir zu jagen haben, wird uns leider nicht erklärt. Erst im Spiel selber erhalten wir einen Kodex wo uns die einzelnen Abläufe, Tiere & mehr wie in einem Guide zum nachlesen erklärt wird.

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Schlicht und einfach präsentiert sich anfänglich das Spiel. Es hätte uns ruhig etwas mehr einbinden können um uns  die Jagd als Sport näher zu bringen.

3 von 5 Sterne

Gameplay

Abgestellt mitten im Wald von Hirschfelden mit einer Flinte, einem Smartphone und einem Fernglas startet das Spiel. So stehen wir hier und erhalten unsere ersten Anweisungen über das Smartphone. Dieses dient in erster Linie um uns eine Story oder auch Kampagne mit Aufgaben zu liefern. So laufen wir dann mal los und versuchen die ersten Wildtiere aufzuspüren.

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Die Steuerung ist stark an jene von Shootern angelehnt und somit auch schnell verinnerlicht. Einzig und alleine die Auswahl der Gadgets gestaltet sich etwas hakelig. Hier bedarf es immer erst einen Klick mehr auf dem Controller, aber die Bewegungen und Interaktionen laufen nach kurzer Zeit wie von selbst von der Hand.

Neben dem Smartphone stehen uns intern weitere Optionen zur Verfügung, so erhalten wir Einstellungen zu unserem Rucksack und auch eine Übersichtskarte damit wir uns nicht verlaufen.

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Das Gameplay ist simpel, bildet aber mit viel Geduld und Schleichaktionen seine Herausforderung. Wild und stürmisch wie in einem Battlefield sollte aber nicht durch den Wald gerannt werden. Einige Interaktionen sind doppelt belegt und führen schnell zur Verwirrung, aber wir haben Zeit und davon sollte jeder genügend mitbringen. Selbst die Steuerung mit dem Quad geht gut von der Hand.

4 von 5 Sterne

Grafik/ Sound/ Technik

Das Avalanche Studios greift bei theHunter Call Of The Wild auf die hauseigene APEX Engine zurück. Diese kommt vermehrt bei großen Open-World-Spielen zum Einsatz und hat hier ihren richtigen Platz gefunden.

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Die erste Map Hirschfelden präsentiert sich in einem herbstlichen Gewand und ist sehr abwechslungsreich. Tag und Nachtwechsel sowie die Wetterumschwünge erzielen fast einen heimatlichen National Geographic Effekt. Nebel der über die Wiesen im morgendlichen Tau sich dahinzieht, der Regen welcher unaufhörlich niederschlägt und die Sonne den Tag zum erwachen bringt. Es ist wunderschön und spiegelt die Schönheit unserer Natur perfekt wieder.

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The Hunter Call Of The Wild präsentiert sich auf der PlayStation 4 Pro in einem dynamisches 4K und HDR wird leider nicht geboten. Dennoch ist diese mehr als überzeugend. Alles kann durchstreift werden und selbst das Gras ist in Bewegung und legt sich beim Anrobben nieder. Die Details und deren Liebe, teilweise stockt einem der Atem.

Doch nicht nur die Grafik überzeugt, im Zusammenspiel mit der Akustik zieht es euch mitten in die Natur. Der Wind rauscht durch die Bäume, Laufgeräusche unterscheiden sich je nach Untergrund und fallen ins Gewicht beim Pirschen. Die Tiere zur Jagd sind hörbar, Parrungsrufe oder Schritte, das Rascheln der Blätter auf ihrem Weg, Der entscheidende Schuß halt wie Warnschrei für die anderen Tiere durch das Land.  Zwar ist der Sound nur ein Stereo-Upmix und die Sprachausgabe nur in Englisch gehalten, aber wir stehen sprichwörtlich im Wald und bekommen die unberührte Freiheit, den Ruf der Wildnis zu spüren.

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Technisch gibt es so gut wie nichts zu meckern, zwar gibt es optisch hin- und wieder einen kurzen Nachlade-Effekt, aber dieser fällt weniger ins Gewicht.

The Hunter Call Of The Wild ist ein audio-visuelles Naturschauspiel, egal ob wir auf der europäisch-deutschen Karte oder auf der nordamerikanischen Map spielen.

5 von 5 Sterne

Umfang/ Langzeitmotivation

The Hunter Call Of The Wild bietet euch zwei riesige Maps. Jede Karte verfügt über ein 130 qkm großes Areal zur Jagt und kann mit unterschiedlichen Terrains aufwarten. Ob nun Flußlauf, See, dichter Wald, Gehölz oder felsbedeckte Landschaften. Ein Spaziergang alleine quer über die Map kann schon mal schnell einen Tagesmarsch in Anspruch nehmen. Je nach Gebiet findet ihr auch die unterschiedlichen Tierarten. 12 unterschiedliche Tierarten zur Jagd werden euch geboten, welche zudem nur in bestimmten Landen anzutreffen sind.

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The Hunter Call Of Wild bietet euch verschiedene Arten der Jagd an.  Anfänglich wird euch die Pirsch wohl eher ansprechen. Hier verfolgt ihr Spuren und macht von der Revierkenntnis gebrauch. So schleicht ihr euch gegen den Wind an, um euer Wild erlegen zu können. Die zweite Art jagen gehen zu können, ist die Ansitzjagd. Hier könnt ihr an vorgegebenen Punkten einen Hoch- oder Unterstand errichten und einfach abwarten. Die wohl interessanteste Jagdart bietet der Multiplayer, dies ist in Fachkreisen auch als Gesellschaftsjagd bekannt. Hier könnt ihr mit bis zu 8 Spielern auf einer Karte das Wild erledigen.

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Damit der Reiz für den Spieler gegeben ist, wurde ein Levelsystem eingebaut. Ihr erhaltet sogenannte EP-Punkte um im Rang aufzusteigen. Dabei erhaltet Ihr Skill-Punkte um diese in einem Baum verteilen zu können. Zusätzlich gibt es eine In-Game Währung für jedes erledigte Tier um sich damit besser auszustatten. Dazu gehören eine Auswahl an Waffen und Visieren, Lockrufe und Sprays. Munition und Pfeile, Zelte und sogar Pistolen wer mag. So rennt man dann wie ein Cowboy durch die Wälder von Nordamerika.

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Ins Gewicht bei der Jagd fallen auch die Art und Weise wie ein Tier erledigt wird. Dabei spielen Entfernung und Trefferzone sowie die Trophäe, welches das Tier mit sich bringt, eine wichtige Rolle. Die Entlohnung fällt dann dementsprechend aus und das liebe Geld darf nach Herzenslust investiert werden.

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Für alle Wissbegierigen stellt euch das Spiel eine Statistik zur Verfügung und wir mussten feststellen, die Jagd ist eine Kunst und ein Sport der besonderen Art. So haben wir zwar kaum Tiere gesehen, aber wohl 1000 verscheucht. Immerhin konnten wir dann doch den einen oder anderen Hirsch oder Wildschwein mitnehmen.

Auch wenn das Spiel im ersten Augenblick eher langweilig wirkt und sich zäh in die Länge zieht, loslassen konnten wir nur schwer. Besonders wenn wir eine Spur entdeckt haben und dieser unaufhörlich gefolgt sind. Nebenbei ergeben sich nette Orte wie Aussichtstürme, Übernachtungslager oder die eine oder andere Hütte im Wald.  Gemeinsam im Multiplayer ist die Jagd besser und effizienter, denn ein Wildschwein zeigt sich  von einem Treffer mit unserem Bogen eher weniger beeindruckt und rannte blutend in die Wildnis zurück. …schwer zu folgen diesen Blutspuren.

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Die Motivation aufrecht zu erhalten, ist eine Gratwanderung der persönlichen Einstellung zum Spiel und daher nur schwer für eine breite Masse beurteilbar. Hier sollte jeder selber wissen ober diese Ruhe und Stille mit dem entscheidenden Moment für sich das richtige auf Dauer ist.

Das Spiel hat viel Potenzial und hat einige Details auf der Strecke liegen gelassen, aber  schon im Frühjahr kündigte der Publisher Astragon weitere DLCs an. In welcher Form diese kommen werden, ist bisher noch unbekannt.

4 von 5 Sterne

FAZIT

theHunter: Call Of The Wild ist die beste Jagdsimulation und endlich auf der PlayStation 4 verfügbar. Das Ambiente bietet ein Naturschauspiel und die Jagd als Sport zugleich. Auch auf der PlayStation 4 wird das Spiel seine Fans und eine Community finden, ihr solltet nur genügend Ruhe und Geduld mitbringen, denn es hebt sich von den schnelllebigen und rasanten Spielen auf der Konsole deutlich ab. Ein Spiel der wunderbaren Art, gepaart mit der Mutter Natur lässt es einen nur schwer wieder los auch wenn es Momente der Langeweile mit sich bringt. 

4 von 5 Sterne

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Solltet ihr euch noch etwas unsicher sein, ob das Spiel etwas für euch ist, so leiht es euch doch einfach bei Gamesflat mal aus. 


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Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.