Im vergangenen Sommer verbesserte Ultimate Ears ihren kleinen Bluetooth-Lautsprecher Wonderboom und brachten den Nachfolger schlicht und ergreifend als Wonderboom 2 heraus. Gerade in diesen schwierigen Zeiten kann Musik die Stimmung heben und daher haben wir uns den Wonderboom 2 gleich im Doppelpack angeschaut und angehört. Der Wonderboom 2 wird zu einer UVP von 99,99 € angeboten und ist teilweise schon für die Hälfte des Preises auf amazon.de erhältlich. Wer etwas mehr sucht, der bekommt zum Preis der UVP den Wonderboom im Doppelpack. Es stehen verschiedene Farben zur Auswahl, die je nach Wonderboom und Wonderboom 2 zur Verfügung stehen. Hier sollte vorab ein Blick auf das neuste Modell geworfen werden. Der Wonderboom 2 ist in Bermuda Blue, Radical Red, Deep Space Black, Crushed Ice Grey und Just Peach verfügbar. Je nach ausgewählter Farbe kommt der Wonderboom 2 mit weiteren farblichen Applikationen daher. Wir entschieden uns für den grauen und roten Wonderboom 2, da sich beide für einen „Stereoklang“ verbinden lassen.
Ultimate Ears ist ein 1995 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, mit Sitz in in Irvine und Newark, Kalifornien. Gegründet wurde das Unternehmen von dem Toningenieur Jerry Harvey, der einst die Bühnenmonitore für die Band Van Halen platzierte und konfigurierte. Da der Schlagzeuger von Van Halen aber nie zufrieden war, schuf Jerry Harvey einen speziellen Monitor: Einen Prototyp-Ohrhörer, der zwei winzige Lautsprechertreiber enthielt, einen für niedrige Frequenzen und einen für hohe Frequenzen, wobei die Frequenzen geteilt wurden mi einer passiven Audio-Frequenzweiche. Ultimate Ears wurde im August 2008 von Logitech übernommen. Am 21. Mai 2013 trat Ultimate Ears mit der Einführung des UE Boom in den Markt für tragbare drahtlose Consumer-Lautsprecher ein .
Ausstattung & Erscheinen
Für die Hosentasche gemacht
Der Wonderboom 2 präsentiert sich schon mit seiner Verpackung sehr handlich und demonstriert mit einigen Bildern sein gezieltes Einsatzgebiet – Outdoor. Mit einer guten aber kurzen Beschreibung werden wir auf die wichtigsten Features aufmerksam gemacht: Outdoor-Modus, 13 Stunden Akkulaufzeit, 360 Grad Sound, wasserdicht und staubdicht, sturzfest, 2 Jahre Garantie sowie eine Bluetooth-Reichweite von bis zu 30 Metern. Mit einem weiteren Bild wird uns sogar dessen Schwimmfähigkeit verdeutlicht. Eingebettet in einem Kunststoff-Inlay finden wir neben dem Bluetooth-Lautsprecher noch das Mikro-USB-Kabel sowie eine klein gefaltete Bedienungsanleitung. Wer gerne gleich zwei Wonderboom 2 miteinander nutzen möchte, für den ist ein kleiner Zettel beigelegt worden. Dort erhalten wir umgehend die Anleitung, wie wir zwei Lautsprecher miteinander koppeln können. Obwohl wir hier keine unnötigen Plastiktütchen zur Einhüllung vorfanden, sollte Ultimate Ears vielleicht noch mal über das Bett aus Kunststoff nachdenken – ist nicht gerade klimafreundlich.
Optisch tritt der Wonderboom kugelförmig auf, der rund 10 cm in der Höhe und etwas weniger in der Breite aufweist. Damit lässt er sich problemlos auch in größere Hosen- oder Jackentaschen stecken. Für eine anfängliche Verwirrung sorgte das riesige Plus und Minus, das uns ein wenig an ein christliches Symbol erinnert. Letztendlich sind das aber die beiden Buttons um die Lautstärke definieren zu können. Auf der gummierten Oberseite lassen sich die Bedienung zum Einschalten und Bluetooth vorfinden, die vorab nur in der Bedienungsanleitung erklärt werden. Hier wäre uns eine bessere Beschriftung dann lieber gewesen. Auf der Unterseite ist ein Tannenbaum abgebildet, der uns den Outdoor-Boost-Sound aktivieren lässt. Hinter einer festgebundenen Kunststoff-Klappe finden wir den Micro-USB Anschluss vor, der uns den Wonderboom 2 innerhalb von 2,6 Stunden an einem handelsüblichen USB-Anschluss aufladen lässt. Warum Ultimate Ears hier noch auf den alten und unbeliebten Micro-USB setzte, können wir leider nicht beantworten – Micro USB leiert nach häufigen Gebrauch schnell aus und bedarf neuer Kabel mit frischen Federn an dem Stecker. Für ein wenig Aufmerksamkeit sorgt die angebrachte Kordel mit dem Firmennamen. Damit können wir den Wonderboom 2 auch schnell am Fahrradlenker oder am Rucksack befestigen, denn dank dem Schutzstandard IP67 ist der Wonderboom 2 nun auch wasserdicht und vor Staub geschützt. Er macht sogar ein Baden bis 1 Meter Tiefe locker mit.
Technik & Klangbild
Satt, ehrlich auftrumpfen
Im Inneren wurden zwei gegenläufig positionierte 40 mm Klangtreiber eingebracht, die mit je einer passiven Spule ausgestattet sind. Diese liefern einen Frequenzbereich von 75 Hz bis 20 kHz und erreichen im Outdoor-Modus einen maximalen Schalldruckpegel von 86 dB. Durch ihre gegenläufige Positionierung wird ein 360 Grad-Sound erreicht, der in erster Linie sehr ehrlich im Klang herüberkommt. Die Höhen dominieren und harmonieren mit den Mitten sehr gut, während die Tiefen ebenfalls zur Geltung kommen. Wer sich einen basslastigen „Beats Audio“ oder „Teufel“ Sound erhofft, den müssen wir leider enttäuschen. Der Bass ist zwar da, dominiert aber nicht. Das lässt sich wohl auf eine fehlendene Bassmembran zurückführen, wie wir sie vom Teufel Rockster Go oder dem Cambridge Audio YOYO S kennen. Damit bleibt der Klang sehr ehrlich und authentisch – Der Bass überlagert das Klangbild nicht und alle Stimmen und Sounds bleiben erhalten. Das könnte anfänglich für etwas Ernüchterung sorgen, da wir heute doch von kraftvollen und volumenreichen Sounds verwöhnt worden sind. Wer mag, kann auf der Unterseite den Outdoor-Modus aktivieren, wobei hier der Klang nochmals etwas in den Höhen angehoben wird und etwas lauter zur Geltung kommt.
Doppelt klingt besser:
Ein Wonderboom 2 alleine klingt mit seinem 360 Grad-Sound schon sehr angenehm und wer mag kann gleich zwei Wonderboom 2 mit einer Klangquelle verbinden. Die Koppelung geht auch schnell von der Hand, da nur ein Wonderboom 2 mit einer Audioquelle über Bluetooth verbunden wird und im Anschluss gleichzeitig die obere mittlere Taste gedrückt werden muss. Das war es dann auch schon, wäre da nicht die Option zum Umschalten zwischen Stereo und Mono. Diese ist etwas verwirrend und muss ausprobiert werden – den gleichen Schritt also nochmal um Stereosound zu erhalten. Das klingt dann auch richtig verwöhnend für unsere Ohren, da Mono eigentlich nur den Betrieb zweier Geräte darstellt. Auch wenn jetzt fast schon von einem räumlichen Klang die Rede ist, ein wahrer Stereosound, wie wir ihn von der heimischen Hi-Fi-Stereoanlage kennen, wird nicht geboten – Virtuelles Stereo wäre wohl eine bessere Aussage, den für einen wahren Stereobetrieb sollte die Audioquelle zweimal per Bluetooth verbunden werden. Einmal für den linken und einmal für den rechten Kanal. Aber es klingt dennoch verdammt gut und bringt viel Räumlichkeit ins Klangbild. Da haben wir schon andere Bluetooth-Lautsprecher in den Fingern gehalten, die nicht an den Wonderboom 2 im Stereobereich heranreichten.
Ganz nett fanden wir noch, dass im gekoppelten Stereomodus nur ein Wonderboom 2 zur Regelung der Lautstärke oder zur Wahl des Outdoor-Modus in die Hand genommen werden muss.
Fazit
Nette kleine Musikmacher
Mit der Neuauflage des Wonderboom hat Ultimate Ears nun den kleinen Bluetooth-Lautsprecher nochmals verbessert und ihn in damit mehr für eine Outdoor-Nutzung ausgelegt. An die 13 Stunden Akkulaufzeit sind schon ordentlich überzeugend und das Klangbild kommt sehr ehrlich und unverfälscht herüber. Die UVP von rund 100 Euro sind natürlich nicht ansprechend, gerade wenn man es gleich auf zwei Wonderboom 2 für einen Stereobetrieb abgesehen hat. Doch der Markt regelt die Lage und macht den Wonderboom 2 mit rund 50-60 Euro sehr attraktiv – das Duo-Pack gibt es um die 110 Euro, es darf aber auch gerne selbst die Farbe ausgewählt werden. Alleine würden wir den Wonderboom 2 nur ungern stehen lassen, denn zu zweit ist er wesentlich stärker – Ein Schüler und ein Lehrer, wie bei den Sith aus Star Wars. Wir sind auf jeden Fall sehr angetan von dem Duo-Pack des Wonderboom 2 und können ihn uneingeschränkt empfehlen und werden jetzt mit ihnen ein Bad der Entspannung nehmen.