[ TEST ] WWE 2K20 – Nicht zuhause nachmachen?

Am 22. Oktober diesen Jahres erschien WWE 2K20 für Xbox One, PS4 und den PC. Wir haben online überwiegend negative Kritiken wahrgenommen, uns allerdings nicht lumpen lassen und die Xbox One Version des Spiels für euch ausprobiert. Jährlich bekommen wir einen neuen Ableger der WWE 2K Reihe vorgesetzt. Dieses Jahr stand das Spiel sofort härter in der Kritik, als in den Jahren zuvor. Während der Release-Woche des Spiels kursierten in den sozialen Netzwerken Posts mit der Aufforderung, das scheinbar nicht ausgereifte Spiel zu fixen. 2K kündigte an, dass ein Patch innerhalb von zwei Wochen nach dem Release erscheinen sollte. Wir warteten also zwei Wochen und sahen uns das Spiel nach dem ersten Patch an, um ein faires Urteil abzugeben. Fehler die das Spiel abstürzen lassen und schlimme Grafikfehler sollte der Patch beheben. Wir sehen also in unserem Test über die anfänglichen Schwierigkeiten hinweg, steigen für euch auch dieses Jahr wieder in den Ring und bilden uns unsere eigene Meinung.

Wir haben das Spiel auf der Xbox One S auf einem Full HD Fernseher getestet. Für die Audio-Ausgabe stand uns ein RAZER KRANKEN FOR CONSOLE zur Verfügung. Genutzt haben wir allerdings eher die Boxen des Fernsehers. 


Ersteindruck

Aufgeräumtes Menü

Das Hauptmenü von WWE 2K20 ist sehr viel aufgeräumter als die übertrieben große Slideshow aus dem Vorgänger. In diesem Menü hat man alles auf eine Blick, was an und für sich aber auch nichts besonderes ist. Mit seinen 53,5 GB liegt der neue Wrestling-Klopper im mittleren Bereich der Downloadgröße und ist mit einer normalen Downloadgeschwindigkeit auch relativ schnell runtergeladen.
Wir beginnen das Spiel mit dem „Mein SPIELER“-Modus, der hier so etwas wie ein Story-Modus ist. Hier schlüpft man in die Rollen von Trey und Red, die wir selbst erstellen. Es geht im großen und ganzen darum, wie die beiden ihren Weg von der High School in die WWE zurücklegten. Die Idee dahinter ist nicht schlecht, jedoch merkten wir früh, dass die Umsetzung des Ganzen doch relativ lächerlich ist. Mehr dazu später.


Gameplay

Steuerung wie immer, Konter auf neuer Taste

Das Gameplay ist relativ solide, es kommt jedoch ab und zu einmal vor, dass die Zielanvisierung nicht richtig funktioniert oder Schläge schon mal ins Leere gehen oder einfach nicht connecten. Wir können wie immer zuschlagen, greifen, treten, von der Ringecke auf unseren Gegner springen und die meisten Match-Sorten durch Pin, Aufgabegriff oder K.O. gewinnen. Diverse Objekte können das Match außerdem spannender machen, variieren allerdings nicht großartig von den Vorgängern. So können wir beispielsweise den beliebten Klappstuhl oder einen Vorschlaghammer nehmen und unserem Gegner damit eins überziehen. Hierbei scheinen jedoch die Hitboxen recht fragwürdig zu funktionieren. Der erste Schlag sitzt, der anschließend gedrückte fast nie, während sich die andere Figur theatralisch vor Schmerzen krümmt. Im Vergleich zum Vorgänger fallen kleinere Probleme auch beim Gameplay stärker ins Gewicht. Zum Kontersystem sei jedoch erwähnt, dass dieses im Vergleich zum Vorgänger einfacher zu sein scheint. Die Zeitfenster um einen Angriff des Gegners zu kontern, kommen uns diesmal größer vor. Anfangs störte es ein wenig, dass der Konter diesmal auf eine andere Taste gesetzt wurde, wir gewöhnten uns aber schnell daran. In der Xbox-Version wurde der Konter von RT auf Y und in der PS4-Version von R2 auf Dreieck gelegt. Richtig negativ fiel uns auf, dass wir in unserem ersten Match der „Four Horse-Woman“ schon die erste Aufgabe nicht lösen konnten, da uns an keiner Stelle im Spiel eine richtige Move-Liste angezeigt wird. Damit konnten wir das Match nicht abschließen, wodurch wir es abbrechen mussten.
Im Online-Multiplayer schien auch keine stabile Verbindung möglich zu sein. In sämtlichen Lobbys sind unsere Gegner mitten im Match rausgeflogen und wurden durch CPU-Gegner ersetzt. Wir haben das mit zwei Leitungen verschiedener Internetanbieter getestet. Wir raten mit dem aktuellen Patch (vom 02.11.2019) auch davon ab im Exhibition Einzüge einzustellen. Bei unserem Test hing sich das Spiel zwischen den Einzügen immer auf. Die Modi aus der Vorgängern spielen sich noch immer wie vorher. Hier gibt es nichts Neues.


Grafik & Sound

Zwei Schritte zurück…

Reden wir nicht weiter drum herum: Grafisch ist WWE 2K20 im Vergleich zu WWE 2K19 ein Rückschritt. Licht- und Schatteneffekte sind an manchen Stellen nicht vorhanden und es wirkt oft extrem plastisch. In Matches passierte es uns auch recht häufig, dass bestimmte Charaktermerkmale verpixelten und Kanten flimmerten. Während in Einmärschen grafisch alles auf einem relativ guten Niveau ist, versagt die Grafik-Engine an anderen Stellen völlig. Das Ganze erinnert uns doch eher stark an die Arbeit von Indie-Entwicklern und weniger an das Niveau eines Tripple-A-Titels. Die diversen Animationsfehler sorgen mitunter für unfreiwillige Komik in Szenen der „Mein SPIELER“-Story. So wirbeln die Haare von Langhaarfrisuren zum Beispiel unkontrolliert durch die Gegend, als ob aus allen Richtungen starker Wind kommen würde oder wie bei einer seltsamen Tentakel-Masse (trotz Patch, der das beheben sollte). Wie schon eingangs erwähnt, haben wir uns den „Mein SPIELER“-Modus genauer angesehen. Die Idee ist grundsätzlich gut, jedoch traten hier auch die härtesten Animations- und Grafik-Fehler auf. Und wir gehen ebenfalls nicht davon aus, dass es beabsichtigt war, Highschool-Schüler wie Mitte-30-jährige aussehen zu lassen. Aber vielleicht brauchen Rowdies auch einfach länger um mit der Highschool fertig zu werden…. Die Soundeffekte sind weitestgehend aus dem Vorgänger übernommen, wobei selbst die Menü-Sounds identisch zu sein scheinen. Die Song-Auswahl für die Menüs deckt wieder mehrere Geschmäcker ab, auch wenn diesmal kein Heavy Metal dabei ist. Die Songs könnt ihr Wahlweise in der Jukebox, unter den Einstellungen, an- und ausschalten.
Auf der Xbox One gibt es 4k Ultra HD Unterstützung, HDR10, sowie eine verbesserte Version für die Xbox One X.


Umfang und Langzeitmotivation

Viel Content – zu wenig Entwicklungszeit

WWE 2K20 bietet nahezu die gleiche Menge an Content wie 2K19. Für schnelle Matches gibt es den Exhibition-Modus, in denen ihr alle erdenklichen Matchvarianten spielen könnt. In der 2K-Zentrale gibt es den „The Four Horsewoman“-Storymodus und die Türme, welche Herausforderungsreihen beinhalten. Die 2K Originals bieten DLC-Inhalte, wobei wir von dem ersten ziemlich begeistert sind. Das Halloween-Add-On ist hervorragend umgesetzt.
Dann gibt es natürlich noch den „Mein SPIELER„-Modus, in dem ihr in die Rollen und Red und Trey schlüpft, zwei beste Freunde, die ihren Aufstieg von der Highschool in die WWE Revue passieren lassen. Speziell hier merkt man leider, dass WWE 2K20 noch ein paar Monate Entwicklungszeit benötigt hätte. Die Witze kommen gut rüber, haben wrestlinggeschichtlichen Hintergrund, wodurch die Tatsache, dass es sich bei Red und Trey um Wrestling-Nerds handelt, ziemlich gut rüberkommt. Leider sind die Charakter-Models und Umgebungen ziemlich lieblos gestaltet. Peyton Royce hat während einer Cutscene durchgehend weit aufgerissene Augen, was extrem puppenhaft und unnatürlich wirkte. Alles wirkte auf uns einfach nur unfertig. Es kam bei unserem Test auch vor, dass der Kopf von Trey aus einem Autodach schaute, da wir ihm die maximale Körpergröße gaben.

Anfänglich noch lustig, mit der Zeit aber nicht mehr. Kommt leider zu oft vor.

Im Universum könnt ihr eure eigenen Shows planen und spielen und so eure eigenen WWE-Geschichten mit Charakter-Beziehungen aufbauen, was auch wie im Vorgänger einige Spielstunden bieten kann. Wie auch im Vorgänger ist es in WWE 2K20 möglich, eigene Superstars, Move-Sets, Einzüge, Shows, Arenen, Videos, Siege, eigene Money in the Bank-Koffer und einen eigenen Matchtyp zu erstellen. Eigene Championship-Gürtel sind diesmal leider nicht dabei.
Aufgrund der instabilen Lobbys sehen wir keine Langzeitmotivation für den Online-Multiplayer. Und selbst wenn sich das in Zukunft ändern sollte, müssen wir darauf hinweisen, dass es im Gegensatz zu vergangenen Titeln keine Ranglisten, Clanfunktionen oder ähnliches gibt.
Community Inhalte bieten mit einer Vielzahl von Uploads seitens der Community endlos viele Wrestler und Optische Erweiterungen zum herunterladen.


Fazit

Viel Inhalt, leider unfertig

WWE 2K20 enttäuscht leider aufgrund der zahlreichen Bugs und Grafikfehler. Während unseres Tests ist uns das Spiel sowohl vor dem Patch am 02.11.2019, als auch danach extrem oft abgestürzt oder hängen geblieben. Die meisten Charaktermodelle der Original-WWE-Superstars sehen relativ gut und detailreich aus, jedoch hängt 2K20 auch hier seinem Vorgänger hinterher. WWE 2K20 scheint einfach ein Projekt zu sein, welches sehr übereilt erstellt wurde. 
Ein halbes Jahr zusätzliche Entwicklungszeit hätte diesem Spiel gut getan. Abschließend können wir euch nur raten, euch eher WWE 2K19 zuzulegen, falls ihr momentan auf der Suche nach einem guten Wrestling-Spiel seid. Unseren Test dazu könnt ihr hier lesen.

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