Die Berliner Lautsprecher-Schmiede, bekannt für die Entwicklung von hochwertigen Lautsprechern und Kopfhörern mit kraftvollem Sound für Musik-, Heimkino- und Gaming-Freunde aus aller Welt, erweiterte mit dem Cage Pro im September ihr Angebot an Gaming-Headsets. Nach dem Cage, Cage ONE und Zola ist es das erste Wireless-Headset, das weitere Features bereithält und an zahlreichen Plattformen betrieben werden kann. Auch wir zeigten uns sehr interessiert und haben uns das Headset auf die Rübe gesetzt. Was es kann und ob es zu überzeugen weiß, könnt ihr den weiteren Zeilen entnehmen.
Ersteindruck & Auslieferung
nachhaltig, mit ansprechendem Design
Teufel liefert das Cage Pro in einer nachhaltigen Verpackung aus, die gänzlich auf Plastikverbundwerkstoffe verzichtet und problemlos über den Recyclingkreislauf entsorgt werden kann. Der erste Eindruck wirkt etwas langweilig, wenn nicht sogar zweitklassige, wird aber dem Versprechen, dass „guter Sound das Leben besser macht, aber nicht der Umwelt schaden sollt“ gerecht. Unter diesem Gesichtspunkt, ist die Verpackung nicht als zweitklassig zu betrachten, sondern tritt sogar als Vorreiter in Szene. Letztendlich erfüllt die Verpackung ihren Zweck als Transportschutz. Dennoch gewährt uns Teufel einen ersten Blick auf die Strukturen des Cage Pro Headsets, was die Spannung beim Auspacken hebt.
Sicher eingebettet, finden wir das neue Headset vor, welches neben einer bebilderten Bedienungsanleitung, das abnehmbare Mikrofon, ein rund 30 cm langes USB-Ladekabel, ein 110 cm langes 4-poliges TRRS 3,5 mm Klinkekabel und natürlichen dem USB-A-Dongle für die Wireless-Verbindung mitbringt. Das Gesamtgewicht des Cage Pro Wireless Headsets wird mit 345 Gramm angegeben, was wir mit einer Messung inklusive Mikrofon bestätigen können.
Das Design ist ansprechend und wird von Rundungen und aparten Strukturen geprägt, die einmal mehr die Handschrift von Teufel verdeutlichen und mit einem riesigen T, dem Logo von Teufel, geziert wird. Beim Cage Pro wird zwar auf metallische Bauteile im Aufbau verzichtet, wobei dennoch ein Federstahlbügel für die Größenverstellung vorhanden ist und man mit Applikationen in Hochglanz aufwarten kann. Die unterschiedlich verwendeten Materialien lassen das Headset nicht nur hochwertig erscheinen, sondern spiegeln auch einen aufwendigen Aufbau wider. Alle Bedienknöpfe sind freundlich erreichbar, groß genug auch für breite Hände und Finger, und das magnetisch fixierte Mikrofon lässt uns aus dem Headset schnell einen mobilen Kopfhörer machen.
Teufel konstruiert die Ohrmuscheln oval, damit unsere Ohren komplett umschlossen werden und auf diese Art auch eine passive Geräuschdämmung zu ermöglichen. Die Ohrpolster, bestehen aus Leder, während die Innenseite aus Textil für ein angenehmes Hautgefühl sorgt und eine Belüftung unterstützt, um einen Wärmestau zu verhindern. Alles ist so konzipiert worden, dass selbst Brillenträger in den Hochgenuss des Komforts kommen, welches mit einem gepolsterten Kopfband jederzeit unterstützt wird. Wir bezeichnen den Tragekomfort als leicht, angenehm und wohlwollend, was mit dem Design unterstrichen wird und sogar eine stylische Multicolor-LED-Beleuchtung geboten wird. Schon jetzt bietet Teufel Ersatzohrpolster an, die es für etwas Kleingeld über den Support gibt. Wir würden uns freuen, wenn in naher Zukunft auch eine Auswahl an Vollleder oder Velours angeboten wird.
Kompatibilität & Anschlüsse
ausgelegt auf Multiplattform
Das Teufel Cage Pro Wireless-Headset ist für zahlreiche Plattformen ausgelegt worden. In erster Line kommt hier der Wireless-Dongle zum Einsatz, der eine Nutzung am PC/ Mac und sogar an der PlayStation 4 & 5 ermöglicht. Danke dem Bluetooth können wir das Headset sogar mit kompatiblen Geräten, wie dem Smartphone verwenden, um so einen Einsatz als Kopfhörer zum Musikhören oder für Mobile-Gaming in Betracht zu ziehen. Mit dem abnehmbaren Mikrofon kann das Cage Pro sogar als Reisebegleiter herangezogen werden. Xbox Gamer müssen leider etwas in die Röhre schauen, da hier ein Wireless-Betrieb wegen der komplizierten Lizenzierungen und Technikschranken nicht möglich ist. Jene brauchen aber nicht auf das Teufel-Headset verzichten und können es mit dem 3,5 mm Klinkenkabel einfach am Controller einstecken. Das erscheint in erster Linie nicht gerade zweckdienlich, spricht aber Gamer mit mehreren Konsolen, als nur die Xbox, an, ein Headset für alle Plattformen nutzen zu können. Mit dem Klinkekabel lässt sich das Headset natürlich auch mit der Nintendo Switch verbinden. Von einer direkten USB-Verbindung haben wir abgesehen, da nicht nur das Kabel viel zu kurz dafür ist, es steht auch nicht im Fokus steht.
Wer das Cage Pro am PC nutzt, dem werden mit dem Teufel Audio Center weitere Optionen zur Klangpersonaliserung geboten, die bis zum 7.1 Virtual-Surround-Sound reichen. Mit der optionalen CAGE PRO-APP lässt sich sogar DTS Headphone:X v2 aktivieren.
Da es sich um ein Wireless-Headset handelt, gehen wir natürlich noch auf die Akkulaufzeit ein. Jene beträgt im Donglebetrieb 68 Stunden, während über Bluetooth sogar 88 Stunden möglich sind (Die angegebenen Werte stehen immer im Verhältnis zur genutzten Lautstärke). Das ist bemerkenswert und liegt deutlich über dem allgemeinen Durchschnitt. Eine Ladung von rund 20 Minuten ermöglicht 25 Prozent Akkuladung für weitere 15 Stunden, während eine volle Ladung nur 108 Minuten braucht. So lässt sich das Headset kürzester Zeit aufladen, was Streamer locker in einer Mittagspause tätigen können. Interessant ist Bluetooth, welches im Standard 5.2 anliegt und Google Fast Pair, Microsoft Swift Pair und Multipoint mitbringt.
Sound & Klang
aufgefächerte Klangbilder & eine stabile Ortung
Die Leichtigkeit und der gute Tragekomfort sind die Grundbausteine für einen Klang, abgeschirmt und ungestört nicht nur zocken zu können, sondern auch mal einen Film sich reinzuziehen oder gar Musik zu hören. Teufel erfüllt das locker und so legen wir los, angefangen mit einer Verbindung über Bluetooth, weil es halt am einfachsten zu handhaben ist. Dazu muss der Schiebeschalten von Wi-Fi einfach in Richtung Bluetooth stehen und einfach mal die Powertaste drücken. Das Pairing erfolgt automatisch und binnen von Sekunden steht die Verbindung. Teufel bietet beim Cage Pro SBC und AAC, verzichtet aber auf die kostspieligen aptX-Lizenzen, was für ein Gaming-Headset vollkommen in Ordnung ist.
Die 40 mm Breitbandlautsprecher im geschlossenen System mit einem Frequenzbereich von 20 Hertz bis 20.000 Hertz reißen uns sofort in ihren Bann, da der Klang im ersten Moment zu überzeugen weiß. Ein sehr dynamisches Klangbild offenbart sich, das für kraftvolle Bässe, natürliche Mitten und klare Höhen sorgt. Hier bleibt sich Teufel treu und liefert den typischen Berliner-Teufel-Sound. Lassen wir dann Songs mit 3D-Sound laufen, wie Dolby Atmos oder Tempest 3D, werden wir regelrecht verwöhnt und mitten in ein Konzert gesogen. Kontrollierter Klang, der die Energie der Musik bewahrt, ohne dass die Details vernachlässigt werden. Dennoch muss gesagt werden, dass gegenüber hochwertigen HiFi-Kopfhörern etwas die Präzision vermisst wird. Der Fairness halber sollte nicht vergessen werden, dass das Teufel Cage Pro ein Gaming-Headset ist und kein audiophiler HiFi-Kopfhörer. Anspruchsvolle Musikliebhaber sollte sich vielleicht mal den Teufel Real Blue Pro zu Gemüte führen, der diesen Ansprüchen mehr gerecht werden kann.
Im Fokus des Teufel Cage Pro steht die Wireless-Verbindung über den USB-Dongle, der sowohl am PC als auch an der PlayStation genutzt werden kann. Da die PlayStation gegenüber dem PC mit 16 Bit/ 48 kHz die schlechtere Bandbreite liefert, testen wir zuerst das Cage Pro an der PlayStation. Unsere PlayStation 5 erkennt den Dongle und stellt die Verbindung automatisch her. Gamer an der Sony-Konsole können umgehend loslegen. Auch hier liefert das Cage Pro ein überzeugendes Klangbild. Gerade die Liebe zum Bass wird bei jeden PlayStation-Gamer sofort einen erhöhten Puls hervorbringen. In einem Battlefield schlagen Granaten mit voller Wucht ein, lassen uns aber weiterhin die Gegner perfekt orten, dass wir fast schon als Cheater bezeichnet werden, wenn wir ihnen den Garaus machen. Da hat kaum jemand die Chance, sich heimlich von hinten an uns heranzuschleichen, da wir den „Feind“ hören kommen. Die Liebe zum Bass, die Teufel gerne in ihren Produkten als Philosophie sieht, könnte aber in manchen Shootern, wie einem Call Of Duty, einem mit zu viel Wumms entgegentreten. Wir finden das aber gut, da diese auf den E-Sport ausgelegten Headsets uns immer zu grell und hellhörig erschienen und so manches Abenteuer-Game à la The Last Of Us klanglich eher statisch und leblos erscheinen lassen.
Mithilfe des Teufel Audio Centers am PC spielt das Cage Pro sein volles Potenzial aus und ermöglicht nicht nur eine Personalisierung des Klangs, sondern bietet mit DTS Headphone:X v2 ein deutlich besseren Raumklang. Am PC erhalten wir nicht nur eine höhere Bandbreite, die sich bei 24 Bit/ 48 kHz bewegt, zugleich auch bemerkbar zeigt. Die höhere Präzision bekommen wir zu spüren und lässt die Ortung besser zur Geltung kommen. Der Raumklang entfaltet sich breiter, klarer und lässt das Spielgeschehen realistischer und größer erscheinen.
Auch wenn Teufel hier eine übersichtliche und bedienerfreundliche Software dem Nutzer zur Seite stellt, die neben Klangpersonalsierung, Beleuchtungseinstellung und 3D-Sound-Optionen viel zu bieten hat, sind wir immer sehr abgeneigt von solchen Programmen. Solche Programme erfordern nämlich immer viel Fingerspitzengefühl, da uns der PC von Haus aus schon eine Klangsoftware liefert, in den Spielen weiter der Klang eingestellt werden kann und dann noch die Headset-Software alles nur verschlimmbessern kann. Das ist aber Ansichtsache, da ein Headset von Grund auf einen guten Klang liefern muss, was das Teufel Cage Pro mit links macht.
Wie schon anfänglich erwähnt, lässt sich das Mikrofon magnetisch fixieren und damit locker und einfach abnehmen. Beim Zocken in fröhlicher Runde ist es aber unabdingbar. Auffällig ist, dass das Cage Pro gegenüber seinen Brüdern und Schwestern von Teufel ohne Pop-Schutz ausgeliefert wird. So müssen wir für einen Centbetrag in die eigenen Schublade greifen und das Mikrofon mit einem Pop-Schutz ausstatten, um unschöhne Atemgeräusche unterbinden zu können. Dennoch kann das Mikrofon seinen Zweck erfüllen und liefert eine gute Sprachverbindung. Sicherlich sind wir etwas verwöhnt und kreiden daher dem Mikrofon lediglich leichte Defizite im Bereich von Konsonanten an. Für eine lockere Runde in netter Gesellschaft steht nichts im Wege und unsere Mitspieler beschwerten sich auch nicht. Zum Streamen würden wird dann aber doch auf ein externes Mikrofon zurückgreifen, was mit dem abnehmbarem Mikrofon dann auch kein Problem darstellt, wenn wir die Sache mal optisch betrachten.
Fazit
Beliebter Berliner-Teufel-Sound
Teufel präsentiert mit dem Cage Pro ein neues Wireless-Gaming-Headset, das durch Komfort und Soundqualität besticht. Es bietet ein ansprechendes, ergonomisches Design, das auch für Brillenträger geeignet ist. Das Headset ist plattformübergreifend einsetzbar, unterstützt Bluetooth und einen USB-Dongle, ist jedoch für Xbox-Gamer nicht kabellos nutzbar. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 88 Stunden sowie personalisierten Klangeinstellungen über Teufels Software bietet das Headset ein dynamisches Klangerlebnis. Dennoch müssen audiophile Nutzer bei der Klangpräzision Abstriche machen. PlayStation Gamer werden den typischen bassigen Berliner-Teufel-Sound zu schätzen wissen, der pure Action und Abenteuer vermittelt. Insgesamt ist das Cage Pro eine solide Option für Gamer, die Wert auf Sound und Komfort legen. Nur der hohe Preis von 199,- wird letztendlich viele Gamer nach Alternativen suchen lassen. Wir können das Teufel Cage Pro trotz einiger Defizite mehr als nur empfehlen.