Mit dem Release der PlayStation 5 trat ein Phänomen in den Vordergrund, das als Spulenfiepen die Runde macht. Doch was ist es eigentlich und was kann dagegen unternommen werden? Wir sind der Sache mal auf den Grund gegangen.
Spulenfiepen ist erstmal nicht schädlich für ein elektrisches Gerät und entsteht, wenn elektrische Spannung durch die Spulen fließt und sie dabei anfangen zu vibrieren. Hierbei kann es zu hörbaren oder nicht wahrnehmbaren Geräuschen kommen, welche vereinzelt sich als Surren, Fiepen, Schnarren oder für einen selber als unangenehm zeigen. Das Phänomen ist nicht neu und eigentlich auch ganz normal, denn auch die PlayStation 4 und Grafikkarten erzeugen ein Spulenfiepen, dass aber bisher von den Geräuschen der Lüfter übertönt wurde. Sehr bekannt dürfte es Besitzern von älteren Stereo-Geräten und Verstärkern sein, da hier das Spulenfiepen in Form eines leichten Brummens auch noch heute hörbar ist, das sich sogar bis auf die Lautsprecher ausbreitete. Hier kommen vermehrt elektrische Felder und das Übertragen von Geräuschen über Vibrationen zum Tragen. Das bedeutet, dass das Vibrieren der Spulen auf die Platine und verbundene Gehäuse übertragen werden können – Das Geräusch wird somit verstärkt oder vermindert.
Was kann dagegen unternommen werden?
Da das Spulenfiepen in erster Instanz auf eine elektrische Spannung zurückzuführen ist, sollte diese reduziert werden oder vereinzelt stattfinden. Das klingt im ersten Moment als einfach gesagt als getan. So schauen wir uns zur Verdeutlichung einen Screenshot aus einem Video an:
So wird es sicherlich bei einer Vielzahl an Gamern daheim aussehen. Eine oder gleich mehrere Spielkonsolen, ein riesiger Flachbildfernseher, AV-Receiver mit Heimkino-Boxen und einen „fetten“ Subwoofer – Das sind ganz schön viele elektrische Geräte. Hier kommen wir zu einer möglichen Fehlerquelle: Spulenfiepen tritt häufig bei Stromwandlern auf, auch als Netzteile bekannt. Viele Gamer rennen dabei in das nächste Geschäft um die Ecke und hängen all diese teuren Geräte an eine 08/15 Steckdosenleiste, die eventuell nochmals verlängert wird, weil die Steckplätze nicht ausreichen. Hier kann es zu einem zu einer Überspannung kommen, aber auch zu einer „Unterversorgung“ gleichbleibender Spannung kommen – Möget ihr gut versichert sein!
Eine Steckdose in der Wand liefert theoretische maximale 3680 Watt bei einer Absicherung mit 16 Ampere. Steckdosenleisten sollten aber niemals mit mehr als 2000 Watt belastet werden. In Fachkreisen wird eher von 1500 Watt gesprochen. Sind eure Haussteckdosen nun mit weniger Ampere abgesichert, reduziert sich entsprechend auch die maximale nutzbare Wattleistung entsprechend. Kehren wir nun zu dem Bild zurück und zählen doch einfach mal zusammen; ausgehend von der maximalen Leistungsaufnahme (runde Werte): Xbox Series X = 300 Watt, PlayStation 5 = 300 Watt, AV-Receiver = 300 Watt, 65 Zoll Fernseher = 200 Watt, Subwoofer = 250 Watt und weitere Geräte X/Y = 300 Watt. In Summe macht das 1650 Watt, was den Wert von 1500 Watt deutlich überschreitet. Hier entsteht Brummschleifen, welches nur mit speziell ausgelegten Steckdosenleisten unterbunden werden kann – Die wenigsten werden im Besitz einer solchen Steckdosenleiste sein!
In erster Linie sollten Subwoofer und AV-Receiver über eine andere Steckdose laufen. Zudem sollte feinste elektronische Geräte, wie die Playstation 5, nicht unmittelbar von magnetischen Feldern wie Boxen oder Subwoofer platziert werden. Trennt die Geräte voneinander, damit sie nicht über den gleichen Stromkreis laufen – Das muss nicht heißen ihr sollt die PlayStation 5 in der Küche einstecken, sondern möglichst getrennte Steckdosen mit einzelnen Steckdosenleisten. Was gar nicht geht ist, Geräte direkt neben Boxen platzieren. Haltet hier mindestens 30 cm Abstand ein, um nicht in das magnetische Feld zu tauchen. Ladet eure Smartphones, Tablets oder andere mobile Geräte über andere Steckdosen.
Die Kabel sind auch entscheidend!
Rückführend auf das obige Bild ist zu erkennen, dass die PlayStation 5 womöglich mit einem HDMI-Kabel an den AV-Receiver angeschlossen wurde, dass an dem Center-Lautsprecher vorgeführt wird. Hier erzeugt der Lautsprecher ein elektromagnetisches Feld, das sich auf das Kabel auswirken kann, wenn dieses nicht gut abgeschirmt ist. Das kann sich auf die verbundenen Geräte auswirken und ein weiteres Brummen oder Surren erzeugen. Verwendet bitte gut abgeschirmte Kabel, die es auch für wenig Geld gibt.
Standfläche abdämpfen!
Da Spulenfiepen durch die Vibration von Spulen, Wandlern und Kondensatoren erzeugt wird und diese in einer gewissen Form mit dem Gehäuse verbunden sind, können sich diese Vibrationen auch auf die Standfläche übertragen und verstärkt werden. Im HiFi-Bereich werden nicht umsonst Boxen in der Standfläche gedämpft, was mit Spikes, Dämpfern oder einfachen Filz getätigt wird. So wird der „wummernde“ Bass nicht über den Fußboden oder Standfläche im Regal übertragen. Obwohl der Fuß der PlayStation 5 mit einem rutschfesten Gummi ausgestattet wurde, empfiehlt es sich hier Filz oder Kork darunterzulegen. So werden auch störende Vibrationen von Lüfter und Laufwerk auf die Standfläche reduziert.
Performance reduzieren!
Obwohl die neuen Konsolen mit 4K und 120 Frames beworben werden und damit die Spulen auch in ihrer Performance besonders beansprucht werden, kann es helfen, die Performance herunterzuschrauben. Eine Reduzierung von 120 Frames auf 60 Frames konnte in der Vergangenheit bei Grafikkarten gar Wunder bewirken und das wahrnehmbare Spulenfiepen reduzieren oder gar unterbinden.
Alles nur mögliche Vorschläge und keine endgültige Lösung
Alle von uns hier vorgebrachten Vorschläge sind natürlich keine endgültigen Lösungen, können aber zu einer Reduzierung der Wahrnehmung des Spulenfiepens führen. Zudem diente das dargestellte Bild nur als Anschauen und nicht als Vorwurf, dass der YouTuber hier alles falsch gemacht hat. Wir wissen leider nicht seine Verkabelung und haben mit ihm auch nicht seinen Aufbau und seine Wahrnehmung des Spulenfiepens besprochen. Sollte alles nicht helfen, setzt euch bitte mit dem Support des Herstellers von dem betroffenen Gerät in Verbindung.
Eine gute Steckdosenleiste kann aber niemals schaden, denn Überspannschutz und eine Leistung von 2300 Watt sind immer gut – Gerade in Altbauten sehr zu empfehlen.
- Hochwertige Mehrfach-Steckdosenleiste mit acht Einzelsteckplätzen
- Laden sie ihre USB-Geräte direkt an der Steckdosenleiste über zwei USB-Buchsen; Überspannungsschutz
- Innovativer Innenleiteraufbau aus sauerstofffreiem Kupfer und 24 kt. vergoldete Kontakte garantieren eine stabile Stromversorgung