Mit der Veröffentlichung der Firmware 21.02-04 für die PlayStation 5 können nun seit September, nach einer Beta-Phase, alle Besitzer den internen Slot mit einer extra M.2 SSD ausstatten, um den Platz an Spielen zu erweitern. Für die Verwendung einer M.2 SSD gab Sony notwendige Spezifikationen bekannt, die sich als PCI-Express Gen4x4 2230, 2242, 2260, 2280, 22110 M.2 NVMe SSD definiert, die mindestens eine Lesegeschwindigkeit von 5.500 MB/s erreichen. Zudem schreibt Sony eine effektive Wärmeableitung mit einer Kühlstruktur, wie z. B. einem Kühlkörper, und einer Wärmeableitenden Folie vor. Doch ist ein extra Kühlkörper wirklich notwendig?
Vorsicht ist die Mutter der Porzellanschüssel…
… ist ein bekanntes Sprichwort und nachdem der Architekt der PlayStation 4 und PlayStation 5 Mark Cerny in einem Tweet die WD_Black SN850 mit fertigen Kühlkörper angepriesen hat, reibt sich das Technologie- und Speicherunternehmen Western Digital die Hände, denn die SSD-Festplatte ist gefragt wie nie. Dementsprechend steigt auch der Preis, denn hier regelt der Markt, Angebot und Nachfrage. Preise jenseits der 240 Euro-Marke für die 1TB-Heatsink-Version sind keine Seltenheit. Dabei ist das Modell ohne Kühlkörper satte 80 Euro günstiger.
Wer auf absolute Nummer-Sicher gehen will und zu viel Geld für ein Produkt bezahlen will, kann das gerne machen. Andere kaufen sich die SSD-Festplatte ohne Kühlkörper und bauen sich zum Beispiel den be quit! MC1 Kühlkörper für knapp 15 Euro selber darauf. Dafür wird aber etwas handwerkliches Geschick und technisches Verständnis erforderlich sein. Entschuldigt bitte die Aussage, aber ein Konsolero könnte hier schnell überfordert sein, während PCler sowas im Schlaf machen. Okay, wir können uns auch mal irren.
Kommen wir aber mal zurück zum nicht notwendigen Extra-Kühlkörper: Laut einem aktuellen Bericht von PC Games Hardware ist ein Kühlkörper nicht notwendig. Als Gründe werden angegeben, dass die PlayStation 5 niemals die maximale Leistung der SSD abruft und auch nicht an ihre Grenzen bringt. Das Phänomen erkennt gleich jeder PS5-Besitzer, wenn er seine „hochgelobte“ M.2 SSD Festplatte verbaut. Die PlayStation 5 nimmt nach dem Einbau automatisch eine Messung der Geschwindigkeit vor und da können glatt mal bis zu 1.000 MB/s an Lesegeschwindigkeit fehlen. Das liegt auch an der Systemstruktur der PlayStation 5, die hier nie mit einem PC mithalten kann und dessen synthetischen Benchmark erreicht. Wer sich hier für eine SSD-Festplatte mit 7.200 MB/s entschieden hat, wird mit einer Lesegeschwindigkeit von 6.500 MB/s rechnen müssen. Das ist vollkommen in Ordnung, denn noch liegt man damit über den geforderten 5.500 MB/s. Aufpassen sollte man aber mit Festplatten, die geradeso mit 6.000 MB/s angegeben werden. Hier könnte es eng werden und uns fehlen dazu die Erfahrungswerte – Auch wir können nicht jede Festplatte ausprobieren.
Ob ihr nun einen Kühlkörper verbaut habt auf eurer SSD oder nicht, es hat keinen Einfluss auf die Leistung der SSD. Das haben verschiedene Tester im Netz ausprobiert und publiziert – Keine Einbußen beim Schreiben oder Lesen ohne Kühlkörper! Damit kommen wir zurück zum obigen Sprichwort mit dem Porzellan. Eine Kühlung unterstützt in erster Linie die Haltbarkeit einer verwendeten Hardware, während es bei einer SSD bisher nicht nachgewiesen wurde. Bei der extra PS5-SSD handelt es aber um eine passive Kühlung, die ähnlich wie in einem PC-Gehäuse vom Hauptlüfter gekühlt wird. Komischerweise wird im PC kein extra Kühlkörper als notwendig erachtet. Die SSD liegt in vielen Fällen im Airflow und wird automatisch mitgekühlt. So dann auch in der PlayStation 5! Ihr müsst dazu den Deckel einfach weglassen, denn die Logik von Sony ist schon sehr unverständlich. Wir sollen einen dicken Kühlkörper auf die SSD schrauben und dann alles in der kleinen Kammer wieder einsperren? Wie lange haltet ihr es im Auto aus, während die Sonne voll draufknallt? Türen und Fenster öffnen, sonst kann es ein böses Ende nehmen.
Okay, okay, Sony spendierte dem M.2 Slot eine Unterdruckfunktion. Leider geht Sony auf dieses „coole“ Feature nicht ein oder expliziert es für den Gamer genauer. Also doch Deckel darauf!
Ganz ohne Kühl-Unterstützung geht es nicht!
Jeder weiß, wenn ein Chip das Werkeln beginnt, entsteht Wärme, die nur über einen anderen Körper aufgenommen werden kann und damit mehr Körper zur Wärmeaufnahme bereitsteht, muss auch mehr Körper her – Hoffentlich habt ihr in Physik nicht gepennt!
Samsung geht mit der 980 PRO M.2 SSD einen besonderen Weg, der sich nicht gleich offenbart. Unter dem Aufkleber zur Kennzeichnung des Produktes befindet sich eine hauchdünne Kupferschicht und ein besondere Nickelbeschichtung auf dem Controller. Ein extra Kühlkörper erübrigt sich somit!
Jene Festplatte arbeitet seit Anbeginn seiner Erscheinung bei uns im PC und das ohne jemals das „Meckern“ angefangen zu haben. Aber auch andere Festplatten, wie die ADATA XPG GAMMIX S70 Blade, verfügen über einen Hochtemperatur-beständigen Aluminiumkühlkörper, der unscheinbar auftritt. Wie gesagt, den silberfarbenen Deckel nicht einfach weglassen – für den Unterdruck-Airflow. Wichtig ist nur, dass ihr keine „rohe“ Festplatte ganz ohne zusätzlichen Kühlkörper verbaut.
Für welchen Kühlkörper ihr euch letztendlich entscheidet, liegt an euch und eurem Geldbeutel. Bei uns werkelt nun aber eine Samsung 980 Pro und mit dem gesparten Geld, gegenüber der WD_Black SN850, haben wir uns nicht nur ein Spiel gönnen können. Bei unserem Dauereinsatz und dem ständigen Laden, Kopieren, Lesen und wieder Löschen kam es nie zur „Abschaltung“. Eins solltet ihr nämlich auch bedenken: Die PlayStation 5 sollte immer so aufgestellt und positioniert werden, dass die nach hinten ausströmende Luft locker abweichen kann.
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