Lange Zeit herrschten gewisse Vorurteile und Stereotypen in der Gaming-Welt vor. In den 90er und 2000er Jahren wurden Spieler gerne als einsame Nerds porträtiert, die ihre Nachmittage in verdunkelten Zimmern verbrachten und Junkfood aßen. Heute wissen wir natürlich, dass diese Stereotypen nicht den durchschnittlichen Gamer darstellen. In Deutschland nutzen 6 von 10 Bürgern gelegentlich oder regelmäßig Videospiele oder mobile Games, um sich zu unterhalten. Dabei wollen sich viele aber auch gleichzeitig mit anderen Menschen verbinden. Derzeit herrscht ein regelrechter Multiplayer-Hype vor. Dabei werden immer wieder neue Wege gefunden, um Gaming zu einem sozialen Phänomen zu machen.
Gemeinsam spielen: Vielfältige Arten von Multiplayer-Games
Wer seine Leidenschaft für Gaming mit anderen teilen möchte, muss sich heute nicht mehr an der Konsole treffen und benötigt auch keine weiteren Controller. Stattdessen gibt es zahlreiche Wege, um sich virtuell zu verbinden und gemeinsame Gaming-Erlebnisse zu kreieren. Vielen ist gar nicht bewusst, auf welche unterschiedlichen Weisen sie gemeinsam zocken können. Zu den beliebtesten Arten zählen unter anderem:
· Virtuelle Gameshows: Spiele wie crazy time von Evolution Gaming fallen in das Genre der virtuellen Gameshows. Dabei werden Spieler per Video mit einem Host verbunden, der sie durch die unterhaltsame Spielerfahrung leitet. Dieser folgt den Anweisungen des Spielers und dreht z. B. das Glücksrad. So verbindet das Spiel Nervenkitzel mit einer sozialen Komponente.
· Spielen im Videochat: Videokonferenzen sind in den letzten Jahren für viele Menschen Teil des Alltags geworden. Über Programm wie Zoom wird mit Mitarbeitern, Freunden und Familie gesprochen. Dass der Videochat jedoch auch Spielmöglichkeiten bietet, ist vielen nicht bewusst. So können bspw. Escape Rooms wie Cyberpunk von Virtual Escape virtuell erkundet werden. Dabei verbinden sich Spieler per Video und können dann gemeinsam die Applikation starten.
· MMOs: MMO steht für Massive Multiplayer Online und beschreibt Spiele, die im Netz von tausenden oder sogar Millionen von Usern genutzt werden. Besonders beliebt sind MMORPGs, in denen offene Welten erkunden und spannende Missionen erledigt werden können. Aber auch MOBA sind heute beliebter denn je – vor allem dank ihrer Rolle als eSports. In der Arena treten sich Teams gegenüber und müssen sich bis zum bitteren Ende bekämpfen.
· Klassische Multiplayer: Natürlich sind Multiplayer keine neue Erfindung. Schon lange werden Spiele produziert, die auf klassische Weise gemeinsam erlebt werden können. Zum einen gibt es Offline Games, die als Couch-Koop genutzt werden können, zum anderen können sich Freunde einfach über einen Server verbinden und zusammen in die virtuelle Welt eintauchen. Einige Titel sind sogar reine Multiplayer, dazu zählen Titel wie It Takes Two oder A Way out.
Wird der Multiplayer zur Norm?
Vor einigen Jahren waren Multiplayer-Spiele klar in der Unterzahl. Kaufte man ein Spiel für den PC oder die Konsole, so ging man standardmäßig von einem Singleplayer-Titel aus. Wollte man das Spiel mit mehreren Personen genießen, musste man genau hinschauen, denn viele Games hatten kein Feature für mehrere Nutzer. Heute scheint sich das Blatt jedoch zu wenden. Gaming ist zu einem sozialen Phänomen geworden, wie eSports beweisen. Statt alleine im Kämmerchen zu zocken, gehen die Gamer auf die große Bühne und werden beim gemeinsamen Spielen von einem Millionenpublikum angefeuert. Auch der starke Zuwachs an Online-Spielen zeigt, wie groß der Bedarf nach sozialem Austausch ist. Ein Beitrag der game, dem deutschen Verband für Videospiele, sprach unlängst außerdem davon, dass auch im Mobile Gaming immer stärker auf Multiplayer gesetzt wird. Dreht sich damit das Blatt? Müssen Fans von Singleplayer-Games schon bald vor dem Kauf überprüfen, ob ein Spiel einzeln gespielt werden kann? Es sieht fast danach aus!
Die Möglichkeit, gemeinsam zu spielen, hat viele neue Gamer in die Spieleindustrie gelockt. Mittlerweile ist Gaming ein soziales Phänomen, das Menschen zusammenbringt. Multiplayer sind damit zu einem regelrechten Hype geworden. Das Klischee des einsamen Hardcore-Gamers sollte nun also endlich passé sein. Was spielt ihr am liebsten: Singleplayer oder Multiplayer?