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Warum HDMI beim PC die bessere Wahl für Sound ist – und Chinch sowie Toslink alt aussehen lässt

Ob beim Gaming, Filmabend oder Musikhören: Wer seinen PC als multimediale Schaltzentrale nutzt, möchte nicht nur gestochen scharfe Bilder, sondern auch beeindruckenden Sound erleben. Doch welche Verbindung bietet die beste Klangqualität? HDMI, Toslink oder klassische Cinch-Kabel? Während viele noch auf die altbekannten Standards setzen, hat HDMI in Sachen Audio längst die technische Führungsrolle übernommen. Der Unterschied ist nicht nur hörbar – er ist auch messbar.

HDMI: High-End-Klang mit Zukunftssicherheit

HDMI (High Definition Multimedia Interface) wurde ursprünglich für die verlustfreie Videoübertragung entwickelt, doch schon seit Version 1.3 im Jahr 2006 unterstützt die Schnittstelle auch High-End-Audio. Dabei geht es nicht nur um Surround-Sound, sondern um echte Studioqualität: HDMI überträgt digitale Audiodaten mit bis zu 24 Bit Tiefe und einer Abtastrate von bis zu 192 kHz – Werte, die sogar den Ansprüchen professioneller Tonstudios genügen.

Das bedeutet konkret: Über HDMI lassen sich hochauflösende, unkomprimierte Formate wie LPCM (Linear PCM), Dolby TrueHD oder DTS-HD Master Audio verlustfrei an AV-Receiver oder Soundbars übertragen. Selbst objektbasierte Formate wie Dolby Atmos oder DTS:X, die für immersive 3D-Klangwelten sorgen, sind über HDMI problemlos möglich. Die Klangqualität erreicht dabei ein Niveau, das weit über dem der herkömmlichen CD hinausgeht – theoretisch ist ein Dynamikumfang von bis zu 144 dB möglich.

Toslink: Optisch sauber, aber technisch begrenzt

Toslink, auch als S/PDIF (Sony/Philips Digital Interface) bekannt, setzt auf Lichtleitertechnologie. Das hat Vorteile: Die Verbindung ist unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen, was gerade bei langen Kabeln oder in Umgebungen mit vielen elektronischen Geräten von Nutzen ist. Doch Toslink hat technische Grenzen.

Die maximale Übertragungsrate liegt bei etwa 9,6 Megabit pro Sekunde, was für unkomprimierten Mehrkanalton schlicht zu wenig ist. Hochauflösende Audioformate wie Dolby TrueHD oder DTS-HD werden über Toslink nicht unterstützt. Stattdessen bleibt es bei komprimierten Formaten wie Dolby Digital oder DTS in 5.1 – oder unkomprimiertem PCM, jedoch auf zwei Kanäle (Stereo) beschränkt. Die maximale Abtastrate liegt bei 96 kHz, meist jedoch bei nur 48 kHz. In der Praxis reicht das für alltägliche Anwendungen – High-End-Audio aber bleibt außen vor.

Cinch: Analoger Klassiker mit hörbaren Grenzen

Die analoge Cinch-Verbindung, erkennbar an den rot-weißen Kabeln, ist seit Jahrzehnten Standard in der Audiowelt. Sie überträgt das Signal elektrisch, was sie anfällig für Störungen macht – insbesondere im Umfeld eines PCs mit Netzteilen, Lüftern und Hochfrequenzquellen. Außerdem hängt die Klangqualität bei Cinch stark vom verwendeten Digital-Analog-Wandler (DAC) ab.

Da Cinch nur Stereo unterstützt und keine digitalen Signale überträgt, sind moderne Audioformate ausgeschlossen. Objektbasiertes 3D-Audio, verlustfreie HD-Formate oder Surround-Sound – all das ist über Cinch nicht möglich. Wer dennoch auf Cinch setzt, verlässt sich auf eine Technologie, die klanglich längst überholt ist.

Der technische Vergleich im Überblick

Ein Blick auf die harten Fakten zeigt deutlich, warum HDMI seinen Konkurrenten überlegen ist:

VerbindungBit-TiefeAbtastrateKanäleUnkomprimierter MehrkanaltonHD-Audioformate (Dolby TrueHD, DTS-HD MA)
HDMIbis zu 24 Bitbis zu 192 kHzbis zu 8 (7.1+)? Ja? Ja
Toslinkbis zu 20 Bit*bis zu 96 kHzbis zu 6 (5.1)*? Nein? Nein
Cinch (analog)variabel (DAC-abhängig)variabel2 (Stereo)? Nein? Nein

*Theoretische Werte, in der Praxis häufig niedriger.

Besserer Klang, bessere Synchronität

Ein oft übersehener Vorteil von HDMI liegt in der Synchronität von Bild und Ton. Da beides über ein Kabel läuft, treten kaum Latenzen auf. Moderne Standards wie HDMI eARC (enhanced Audio Return Channel) und Auto-Lip-Sync sorgen für eine präzise Bild-Ton-Abstimmung – ein klarer Vorteil beim Gaming oder beim Ansehen von Filmen.

Auch in Sachen Zukunftssicherheit hat HDMI die Nase vorn: Mit HDMI 2.1 stehen bis zu 32 Audiokanäle, variable Abtastraten und Unterstützung für zukünftige Audioformate bereit. Damit ist HDMI auch in den kommenden Jahren die sicherste Wahl für anspruchsvolle Audioübertragung.

Fazit: HDMI ist der neue Standard für PC-Audio

In der Summe bietet HDMI nicht nur die beste Klangqualität, sondern auch die größte Flexibilität. Während Toslink und Cinch auf technologische Limitationen stoßen, ermöglicht HDMI High-End-Audio mit bis zu 24 Bit / 192 kHz, unterstützt moderne Surround-Formate und sorgt für störungsfreie, lippensynchrone Wiedergabe – alles über ein einziges Kabel.

Für jeden, der seinen PC ernsthaft als Medienzentrale nutzt – sei es zum Zocken, Streamen oder Musikgenuss –, ist HDMI deshalb die klare Empfehlung. Die Alternativen mögen in bestimmten Nischen noch ihre Berechtigung haben, doch im Jahr 2025 ist HDMI der Tonangeber im digitalen Klangraum.

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Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.