Der 1. Juli als Stichtag rückt immer näher. Ab dann dürfen die TV-Kabelgebühren in Miethaushalten nicht mehr länger über die Nebenkosten abgerechnet werden. Worum es sich bei dem Wegfall dieses sogenannten Nebenkostenprivilegs genau handelt, darüber haben wir in den vergangenen Wochen bereits berichtet. Um euch auch bei der Berichterstattung in der jetzigen „heißen“ Phase zu unterstützen, haben wir wichtige und interessante Informationen rund um aktuelle Entwicklungen zum Wegfall der Kabel-TV-Umlage zusammengestellt.
Vodafone plant Kabelabschaltungen auch während der Fußball-EM
Ein Vodafone Vertreter hat jüngst auf dem ANGA COM Kongress in Köln angemerkt, dass die Abschaltung von Kabel-TV in Miethaushalten, die sich nicht für Einzelverträge entscheiden, auch während der Fußball-EM in Deutschland erfolgen wird. Laut einem Bericht von inside digital sagte Andreas Fuchs, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft bei Vodafone, dass Kunden, die bisher in Sammelverträgen Kabel über die Mietnebenkosten bezogen haben, das Recht haben, sich gegen einen Einzel-TV-Vertrag mit Vodafone zu entscheiden. Allerdings müssen diese Kunden damit rechnen, dass Vodafone die Kabelanschlüsse abschalten wird, und das ausdrücklich auch während der EM. Diese Entscheidung dürfte viele Fußball-Fans beunruhigen. Eine von YouGov im Auftrag von Zattoo durchgeführte Umfrage zeigt, dass ein Drittel der betroffenen Mieterinnen und Mieter (34 Prozent) tatsächlich befürchtet, ab dem 1. Juli 2024 ihr Fernsehprogramm nicht mehr wie gewohnt empfangen zu können. Die Angst vor einem schwarzen Bildschirm scheint also durchaus berechtigt. Mehr Informationen zu den Umfrageergebnissen gibt es hier.
Constanze Gilles, Leiterin des Konsumentengeschäfts bei Zattoo: „Wir begrüßen TV-Anbieter-Wechsler mit einem nahtlosen Seh-Erlebnis. Unsere Nutzerinnen und Nutzer sind nicht an lange Verträge gebunden, und unser Dienst ist sofort über das Internet nutzbar, ohne Bearbeitungszeit. So stellen wir sicher, dass niemand während der EM vor einem schwarzen Bildschirm sitzt.”
Kundenschwund bei Vodafone und große Wechselbereitschaft zu alternativen TV-Empfangswegen
Der SPIEGEL titelte vor Kurzem, dass rund 650.000 Haushalte weniger als noch vor drei Monaten das TV-Angebot von Vodafone nutzen würden. Im letzten Quartal 2023 seien es bereits 140.000 Haushalte weniger gewesen. Dass sich nicht wenige Kabelhaushalte von ihrem Kabel-TV-Anschluss trennen würden, zeigte ebenfalls eine Befragung von YouGov im Auftrag von Zattoo. Demnach plant mehr als die Hälfte (54%) der Betroffenen, den TV-Empfang aufgrund des Wegfalls des Nebenkostenprivilegs zu wechseln. Diese Wechselbereitschaft ist im Vergleich zu den Vorjahren kontinuierlich gestiegen. Mehr Informationen zu den Umfrageergebnissen gibt es hier.
Constanze Gilles, Leiterin des Konsumentengeschäfts bei Zattoo: „Ein großer Teil der wechselbereiten Kabel-TV-Haushalte kann sich vorstellen, zu Internetfernsehen zu wechseln. Das zeigt sich vor allem seit Beginn des Jahres auch im positiven Kundenwachstum der Internet-TV-Anbieter. Dies unterstreicht, dass immer mehr Menschen die Flexibilität und modernen Nutzungsmöglichkeiten wie zeitversetztes Fernsehen und personalisierte Empfehlungen von TV-Streaming-Diensten schätzen. Auch wir bei Zattoo sind sehr zufrieden mit der aktuellen Entwicklung unseres Konsumentengeschäfts.“
Internetgeschwindigkeit und Latenz sind auch regional längst kein Hindernis mehr
Ein weit verbreiteter Mythos, auch in der aktuellen Medienberichterstattung, besagt, dass die Internetgeschwindigkeit in ländlichen Regionen nicht ausreicht, um Internet-TV-Dienste zuverlässig zu nutzen. Dank erheblicher Fortschritte im Breitbandausbau ist dies jedoch inzwischen größtenteils nicht mehr der Fall. Heute verfügen mehr als 90 % der Haushalte in Deutschland über eine ausreichende Internetverbindung. Denn ein Internetzugang mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 10 Megabit pro Sekunde wird inzwischen gesetzlich gewährleistet (s. Recht auf Versorgung mit Telekommunikationsdiensten, Bundesnetzagentur). Für Fernsehen in HD oder sogar Full-HD benötigt es bei Zattoo gerade einmal 5 bis 8 Megabit pro Sekunde.
Ein weiterer Mythos ist die hohe Latenz, die immer wieder im Zusammenhang mit Internetfernsehen diskutiert wird. Auch wenn das Internet als Übertragungstechnologie technisch am längsten dauert, ist der Unterschied beispielsweise zum Kabel schon lange nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren. Tests von ComputerBILD und Heise haben schon bei der letzten Fußball WM gezeigt, dass die Latenz bei Kabel-TV bei 6 bis 7 Sekunden liegt. TV-Streaming-Dienste können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls auf 5 bis 11 Sekunden kommen.
Constanze Gilles, Leiterin des Konsumentengeschäfts bei Zattoo, erklärt: „Wer zu Hause problemlos YouTube-Videos streamen kann, kann auch Live-Fernsehen flüssig über das Internet schauen. Auch in Bezug auf die Latenz gibt es heute keinen großen Unterschied mehr zwischen Kabel- und Internetfernsehen. Für ein paar Sekunden Verzögerung kann man dafür überall fernsehen, egal ob zuhause, im Garten oder unterwegs. Denn das Fernsehen ist nicht an das TV-Gerät gebunden.“