Mit dem EX3210U bringt BenQ einen 4K-Gaming-Monitor aus der Mobiuz-Reihe, der neben 144 Hertz über ein integriertes 2.1-Soundsystem von treVolo verfügt und mit seinem HDMI 2.1 für 4K Auflösung bei 120Hz für Next-Gen Konsolen sogt. Ob der Monitor uns so überzeugt, haben wir einfach mal ausprobiert.
Mit Monitoren ist das immer so eine Sache: Entweder sagt einem das Gerät zu oder nicht. Ausschlaggebend dürfte immer der Preis sein und welche Features oder gar technische Daten geboten werden. Der Mobiuz EX3210U kann im ersten Augenblick mit guten Argumenten aufwarten, da neben einer 4K-Auflösung samt HDR10 die Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz über den Displayport geboten werden. Wer über den DMI 2.1 einspeist, erhält immerhin noch 120 Hertz. Das dürfte gerade Gamer an der modernen Spielkonsole wie PlayStation 5 oder gar Xbox Series X ansprechen. Ein weiterer Punkt ist die Reaktionszeit, die hier bei 1–2 Millisekunden liegt. Interessant dürfte auch das eingebaute 2.1 treVolo Soundsystem sein, welches sogar über ein Mikrofon verfügt. Alle weiteren technischen Daten, wie das AMD FreeSync, dürfte man in der heutigen Zeit als Standard bezeichnen und hebt sich nicht gravieren ab. Alles hat natürlich seinen Preis, den BenQ gab den EX3210U MOBIUZ 4K Gaming Monitor zur Markteinführung im März 2022 mit einer UVP von 1.299,– Euro an (Stand heute sind 999,– Euro). Ein stolzer Preis für einen 32 Zöller, da selbst für die 27 Zoll noch an die 860 Euro auf den Tisch gelegt werden müssen.
Aufbau, Design, Handhabung
Moderne trifft auf Klassik
BenQ liefert den Mobiuz EX3210U in einem riesigen Karton aus, der mit seiner Bebilderung ein wahres Feuerwerk der Farben verspricht. Mit einigen Details wird einem zudem dessen Ausstattung und Leistung vermittelt. Gut eingebettet, hier noch in Styropor, lässt sich der Monitor sehr geschickt aufbauen. Dazu müssen wir den Karton wie ein Laptop einfach aufklappen und können dessen Standfuß montieren. Wer mag, kann auch auf die Möglichkeit der VESA Wandhalterung von 100×100 mm zurückgreifen.
Betrieben wird der Monitor über ein externes Netzteil, welches neben einem HDMI-, Displayport- und USB-Kabel zum Lieferumfang gehört. Ebenfalls werden zahlreiche Papierstücke in Form von Anleitungen, Vorschriften und Güte beigelegt, die uns aber weniger interessieren, da wir schon eine sehr schnuckelige Fernbedienung in der Hand halten. Mit dieser können wir den Monitor nicht nur einschalten, sondern auch einige Modi auswählen, die Lautstärke regeln, als auch die Eingangswahl bestimmen. Hier hat sich BenQ wohl am bekannten System von Samsung orientiert, da wir auch einen Cursor-Button mit einem mittigen OK-Knopf vorfinden. Das kleine „Ding“ ist ganz nett, wird aber auf einem Schreibtisch wohl weniger zur Bedienung in Erscheinung treten.
Mit dem Aufbau und dessen Aufstellung fällt einem das saubere und klare Design auf, welches sich in erster Linie durch die Farbe Weiß auf der Rückseite definiert. Zudem wird die Rückseite von einem Mobiuz-Schriftzug geziert, einer LED-Beleuchtung und dem Bassauslass des 2.1 treVolo Soundsystems. Leider wird man nur zu wenig sich von dessen Rücken entzücken lassen, außer man verwendet den Monitor in freien Büroräumen. Die Vorderseite sieht im Vergleich sehr trist und langweilig aus, da hier einmal mehr das langweilige Schwarz uns entgegentritt. Punkten kann der Mobiuz EX3210U dennoch bei uns, da das fast rahmenlose Design zu überzeugen weiß.
Einmal auf dem Schreibtisch platziert, erfüllt der Standfuß seinen Zweck. Für die Personalisierung lässt sich der Monitor nach links und rechts je um 15 Grad schwenken, während die Neigung in einem Bereich von rund 20 Grad eine optimale Betrachtung ermöglicht. Dennoch müssen wir erwähnen, dass uns 32 Zoll auf einem Schreibtisch zu groß erscheinen und uns 27 Zoll gut und gerne auch getan hätten. Die 32 Zoll (0,81 m) sind dann eher schon was für Konsoleros, die es sich bequem auf der Couch machen und damit auch der Abstand zum Monitor nicht ganz so nah verhält.
Ausstattung & Nutzen
Reichlich von allem
Geiz, das kann man BenQ nun wirklich nicht vorwerfen. Über die reichhaltige Ausstattung auf technischer Seite haben wir schon einige Punkte hervorgebracht. Betrachten wir aber soeben einmal die Anschlüsse, so bietet uns der Mobiuz EX3210U einen Displayport, zwei HDMI 2.1, einen USB Type B für Upstream und satte vier USB-A für Downstream. An den letzteren Anschlüssen können natürlich auch Controller und Headsets geladen werden. So lässt sich der Mobiuz EX3210U auch als zentrale Bildwiedergabe nutzen, um PC, PlayStation 5 und Xbox Series X an einem Punkt betreiben zu können.
Damit wir alle Quellen auch optimal nutzen können, werden von der Seite der internen Software zahlreiche Einstellungen und „Bildverbesserer“ geboten. Dazu gehören Flicker-free Technologie, Low Blue Light-Technologie, Brightness Intelligence Plus, Farbschwäche, ePaper, FPS Modus, Motion Blur Reduktion, Color Vibrance, Light Tuner, FreeSync Premium Pro, Black eQualizer und alles ganz schick in mehreren Sprachen im OSD-Menü auswählbar. Im Grunde schaut das jeder wie ein Schweinchen ins Uhrwerk, da die Begriffe zwar alle ganz toll klingen, aber man als Gamer nur durchprobieren kann. Wer glaubt das war es dann schon, der hat sich geschnitten da noch viele Farbmodi zur Auswahl stehen, die allesamt sich in Cinema HDRi, Benutzer, DisplayHDR, ePaper, FPS, Game HDRi, M-Book, Autorennen, RPG und sRGB zeigen. Tja, und nun? Da kann man schnell als Casual-Gamer überfordert werden. Wir entschieden uns letztendlich für eine benutzerdefinierte Einstellung und griffen dabei auf ein bekanntes Testbild zurück. Das dauert zwar alles etwas, aber wir haben dann unser Bild und nicht das vom Labor. Das darf dann aber jeder selbst entscheiden.
Bild & Eindruck
Wie Farbe auf Leinwand
Mit einem extra-hoch-definierten Labortest, wo zahlreiche Kästen über Kabel mit dem Monitor verbunden werden, können wir nicht aufwarten. Das ist sicherlich auch nicht der Sinn unseres Schaffens, da mit den zahlreichen Werten und Ergebnissen der Gamer auch nicht viel anfangen kann. Aber wir können unseren Eindruck vermitteln, der sich hier durchaus positiv zeigt. Das Bild ist knackig-scharf und die Farben kommen sehr intensiv herüber, als würden wir mit Farben auf Leinwand malen. Gerade bei bildgewaltigen Spielen wie Assassins Creed oder einem The Last Of Us 2 spielt der Monitor sein ganzes Potenzial aus. Hier macht dann auch mal eine Flimmerstunde mit einer 4K UHD über die PlayStation 5 Spaß – Ob das aber sein muss, ist dann eine andere Frage.
Ausgelegt ist der Monitor zudem mit dem 120 Hertz-Modus, um auch Shooter mit einer hohen Bildfrequenz erleben zu können. Doch hier offenbart der Mobiuz EX3210U die Defizite der Konsolen, sei es nun die PlayStation 5 oder die Xbox Series X. Die Bilder kommen zwar schnell und sehr reaktionsfreundlich herüber, können aber weder kräftige Farben noch einen hinreißenden Kontrast aufbieten. Das muss man dann schon mögen, gerade dann, wenn das neuste Formel 1 Spiel F1 23 nicht mehr ganz so im Glanz einer Boxengasse sich widerspiegelt.
Wie schon erwähnt, verfügt der Mobiuz EX3210U auch über ein internes 2.1 Soundsystem. Leider sind wir schon derartig verwöhnt worden, dass wir hier schweigen. Doch ganz ohne Worte wollen wir dann doch nicht gehen. Das Soundsystem ist ganz okay. Es bringt den Sound der Games und gar von Filmen, muss sich aber kurz hinter einer Cola-Dose anstellen. So schlimm ist das jetzt nicht, aber ein Gamer sollte dann doch lieber zum Kopfhörer oder Headset greifen. Bei großen Spielen setzen wir dann lieber auf eine Soundbar. Es ist wie bei modernen Smart-TVs, das ist okay, wirkt aber immer viel zu schwach und gerade bei actiongeladenen Szenen kommt ein schepperndes Geräusch zum Vorschein.
Fazit
High End zum hohen Preis
Mit dem Mobiuz EX3210U bringt uns BenQ einen wahrlichen Spitzensportler, was in Sachen Geschwindigkeit und Leistung kaum zu toppen ist. Die Ausstattung ist mehr als reichlich, was zudem das Design und die sehr ansprechende Verarbeitung untermauert. Hier wird Höchstleistung geboten, auch wenn die aktuellen Videospielekonsolen an ihre Grenzen stoßen.
Empfehlen können wir den Monitor uneingeschränkt, denn es macht wirklich Spaß, mit ihm zocken zu können. Doch würden wir ihn auch kaufen? Da müssen wir dann leider sagen nein, da der aktuelle Preis von knapp 1000 Euro uns dann doch zu viel ist. Einige andere Hersteller können mit ähnlichen Features aufwarten und das noch zu einem ansprechenderen Preis. Für 1000 Euro greifen wir dann doch zu einer modernen Flimmerkiste, die auch die ganzen neumodischen HDMI 2.1 Features kann und uns ein Gaming in 120 Hertz ermöglicht.