Bild: JBL & PE

Wireless-Gaming-Sound für unter 100 Euro: JBL Quantum 360P im Test

Mit dem Quantum 360P Console Wireless baut JBL sein Angebot an Headsets weiter aus und macht im Grunde das bisherige Quantum 100P Console kabellos. Ob es ein nennenswertes Headset für den Gamer an der PlayStation, der Switch oder gar am PC ist, haben wir für euch getestet.

Werbevideo von JBL by Harman

Wie schon anfänglich erwähnt, basiert das Quantum 360P Wireless auf Basis des kabelgebundenen Quantum 100P, welches aktuell für einen Preis von knapp 30 Euro zu haben ist. Die Wireless-Version schlägt allerdings mit knapp 100 Euro auf euren Geldbeutel, was im ersten Moment auch berechtigt erscheint, da hier nicht einfach nur ein Dongle beiliegt, um eine WiFi-Verbindung aufbauen zu können. Das Quantum 360P Console Wireless bietet JBL Dual Source, was euch eine Verbindung über den USB-Dongle und über Bluetooth ermöglicht. Soweit die Theorie, denn an der PlayStation zu zocken und gleichzeitig mit dem Smartphone telefonieren, Musik hören oder gar sich im Discord zu bewegen, ein Feature, das wir heute fast schon als selbstverständlich ansehen. Ob es so ist? Packen wir es aus!

Verarbeitung & Komfort

Vertrautes Design in Leichtigkeit

JBL liefert das Headset in einem sehr ansprechenden Karton aus, der uns nicht nur einen Blick auf das Design des Headset gewährt, sondern auch dessen Feature in mehreren Sprachen präsentiert. So ist das JBL Quantum 360P Console Wireless Discord und Zoom zertifiziert, kann aber locker auch mit Skype oder Teamspeak genutzt werden. Dabei spielt der Sony PlayStation-Chat sicherlich auch eine tragende Rolle, auch wenn sich nun Wege hin zum Discord vermehrt etablieren.

Netter Auftritt

Die Verpackung darf gerne als nachhaltig bezeichnet werden, da hier Kartonage in Erscheinung tritt und das Headset im Presskarton sicher einbettet. Neben dem eigentlichen JBL Quantum 360P Console Wireless finden wir noch einen weiteren kleinen Karton im Inneren, der den USB-A-Dongle, das abnehmbare Mikrofon samt beiliegenden Pop-Schutz, die mehrsprachige Bedienungsanleitung und ein äußerst robustes Ladekabel hervorbringt. Dabei muss lobend erwähnt werden, dass JBL beim Ladekabel auf den modernen Standard von USB-C zu USB-A achtete und mit einer Länge von 2 Metern genügend Spielraum bietet. So kann selbst beim Zocken mal schnell geladen oder nachgeladen werden, da hier alleine 5 Minuten schon 1 Stunde Nutzung ermöglichen.

Halten wir das Headset erstmalig in der Hand, ist unsere Reaktion doch sehr ernüchtern und fast schon schreckhaft. Das Headset punktet zwar mit seiner Leichtigkeit, die aber auf Kosten der doch sehr einfachen Materialauswahl herrührt. Diese Kunststoffe können fast als preisgünstiges Plastik durchgehen und werden wohl der kabelgebundenen Variante für knapp 30 Euro gerecht. In unserem vorliegenden Preissegment von 100 Euro ist das absolut nicht mehr zeitgemäß, auch wenn noch so ansprechende Technik verbaut wurde.

Das Gesamtbild lässt schon erahnen, dass Wertigkeit hier nicht zum Tragen kam.

Setzen wir uns das Quantum 360P Console Wireless auf die Rübe, verdeutlichen die Materialien ihren Tragekomfort, der wohl als sehr schrecklich bezeichnet werden kann. Im Gegenzug sitzt selbst das Sony Pulse 3D Headset geschmackvoller. Obwohl es genügend Verstellmöglichkeiten gibt, sitzt es deutlich zu lasch und bietet viel zu wenig Wohlgefühl. Dafür verantwortlich ist das einfach gehaltene Kopfband aus einer gummierten Auflage und die grauenhaften Ohrpolster, die uns schon beim Hinsehen Schweiß an den Ohren erzeugen lässt. Hier hält man es wohl an heißen Sommertagen nicht lange aus. Geschweige die Lebensdauer wird euch eine Saison an das Headset binden können. Alleine an diesem Punkt verliert man die Lust am Test weiterzumachen. JBL by Harman hat hier definitiv sich bei den Amerikanern mit den Schildkröten am Strand orientiert, die einen genauso überzeugenden Plastikhaufen zum Zocken für die Gamer auf den Markt haut. Gegenüber unseren bisherigen Testkandidaten aus der JBL Quantum Serie, kann das Quantum 360P nicht mithalten!

Scharfe Kanten sind sehr unschön und lassen es so auch nicht liebevoll händeln.

Sound/ Klangbild 

Sehr ernüchternd, aber ausgewogen

JBL verbaute beim Quantum 360P Console Wireless 40 mm Treiber mit einem standardisierten Frequenzbereich von 20 Hertz bis 20.000 Hertz. Diese erzeugen eine Treiberempfindlichkeit von 115 dB SPL @1 kHz. Das reicht aus, um über Bluetooth mit dem Smartphone ein ansprechendes Klangbild zu erzeugen, welches sehr ausgewogen erscheint. Die Höhen sind stabil, während die Mitten das Bild abrunden, den Bass aber im Hintergrund halten. Über Bluetooth werden wir den Eindruck nicht los, dass wir zwar mächtig Feuer geben können, aber das Quantum 360P uns mächtig einbremst oder gar abriegeln will. Obwohl diese Wireless-Version deutlich mehr Treiberempfindlichkeit bietet – gegenüber dem 100P – ist die Lautstärke viel zu gering gehalten. Mit niedriger Lautstärke geht gar der Bass gänzlich verloren, was dann eher hohl und lieblos klingt.

Viele werden das Headset hauptsächlich am PC oder der PlayStation nutzen. Dafür wurde es letztendlich konzipiert. Also ran die PlayStation 5 damit. Dongle einstecken und automatisch wird das Quantum 360P erkannt. Grundsätzlich kein Hexenwerk! Am PC wird uns zudem eine kostenlose Soundsoftware geboten, die aber an der Konsole nicht mitwirken kann und zudem den Grundstein des Headsets „verschlimmbessern“ kann.

An der PlayStation wird im ersten Moment ein grundsolides Klangbild geliefert, welches klare Höhen und mitschwimmende Mitten liefert, während die Tiefen gar im Hintergrund versunken sind, als wären sie nicht da. Bei einem Shooter mag das gar seine Vorteile bringen, da hier Schritte klar und deutlich hörbar sind, aber die Ortung aufgrund der preisgünstigen Materialien des Klangkörpers und der Einfachheit der Treiber schlichtweg nicht zur Geltung kommen. Wer gerne auf ein Adventure samt Actionfeuerwerk steht, sollte gar Abstand vom Quantum 360P Console Wireless, weil das dann wie ein Film mit Tabletlautsprechern wirkt. Oder um es kurz und knapp zu sagen: Der Sound macht keinen Spaß, egal welches Spiel wir hervorholen. Jeder einfache Studiokopfhörer kann am Klinkenanschluß des DualSense mehr verzaubern.

Obwohl das Mikrofon in Mundwinkel-Nähe platziert werden kann und ein Pop-Schutz beiliegt, die vielen Zertifikate es aufhübschen, ist es nicht mehr als zweckdienlich zu bezeichnen.

Fazit 

Eines JBL unwürdig, da billiger Schrott

Mit dem Quantum 360P Console Wireless liefert uns JBL eine kabellose Version des preisgünstigen 30 Euro-Euro-Headsets Quantum 100. Die Materialauswahl wirkt extrem billig und weist sogar ein scharfkantiges Design auf. Der Tragekomfort trifft wohl kaum den Geschmack von Dauerzockern, während der Klang zwar ausgewogen ist, aber deutlich unter dem von JBL bleibt.

Das Quantum 360P Console Wireless wird für rund 100 Euro angeboten, kann aber dem Markt in puncto Auftritt, Qualität und Klang nicht gerecht werden. Wir würden schlichtweg keine 100 Euro dafür auf den Tisch legen und die Finger davon lassen. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, dass keine gleichzeitige Nutzung von Bluetooth und USB-Dongle Verbindung möglich ist. Hier trügt zudem der Schein, da es nur ein Dual Source Switching ist! …Mensch JBL, ihr könnt es doch besser!

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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