Ende Januar veröffentliche das britische Entwicklerstudio Rebellion ein weiteres Scharfschützen-Spiel der beliebten Serie. Wir haben uns Sniper Elite Resistance angeschaut und die Gegner auf der PlayStation 5 ins Visier genommen. Ob wir es bis zum Sieg geschafft haben?
Rebellion kann auf eine lange und erfolgreiche Serie von Sniper Elite zurückschauen, die gerade mit ihren X-Ray-Ansichten bei den Gamern für neue Einblicke und Faszination sorgte. Auch diesmal entführt uns der Entwickler mitten in den 2. Weltkrieg, ins Jahr 1944, genauer gesagt ins besetzte Frankreich.
Ersteindruck
Viel zu bieten, neben der Story
Die Installation beansprucht nur 46 GB auf der Festplatte und nach kurzer Zeit landen wir auch im sehr überladenen Hauptmenü. Hier die Kampagne zu finden, da muss schon ein wenig mit dem Stick hantiert werden. Haben wir den Punkt endlich gefunden, dürfen wir zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen, die gleich Einsteigern als auch Veteranen eine entsprechende Herausforderung bietet.
Hinter feindlichen Linien ist der erste Akt, wo wir uns als Harry Hawker auf einem hoch gelegenen Turm wiederfinden und einen missglückten Bombenangriff auf einen Staudamm mit ansehen müssen. Einmal mehr liegt es nun an uns, die schweren Geschütze auszuschalten. Eine schöne Möglichkeit, sich mit dem Spiel vertraut zu machen, um die ersten Ziele ins Visier nehmen zu können. Je nach gewählten Schwierigkeitsgrad gestaltet sich es entsprechend schwer, die Gegner auf über 360 Meter perfekt treffen zu können. Mit einigen visuellen Hilfen lassen sich die Distanzen meistern, denn auch der Wind spielt dabei mit. Jeder Treffer bringt Punkte, die wir vorerst wohl mal sammeln und später einsetzen können.
Einmal mehr können wir uns an dem X-Ray, dem Flug der Kugel und wie sie im Körper der Feinde ihren Weg findet, ergötzen. Immer wieder nett, obwohl man sich im Laufe der ganzen Spieleserie fast schon sattgesehen hat. Dennoch macht es viel Spaß nicht einfach nur einen Kopfschuss nach dem anderen verbuchen zu können, denn eine Trophy gibt es auch, wenn man den Herren die Kronjuwelen wegballert.
Alleine an diesem ersten Punkt kann man sich ruhig eine Weile aufhalten und Schießübungen abhalten. Irgendwann, wenn alle feindlichen Soldaten eliminiert sind, die Munition knapp wird, schleichen wir uns vom Turm, um nicht nur Nachschub tanken zu können.
Gameplay
Einfach ohne wahre Innovationen
Die Handhabung mit dem DualSense-Controller ist eigentlich kein Hexenwerk, da man sich hier dem bekannten Layout der Tastenbelegungen von Shootern orientierte. Man muss nicht umdenken, auch wenn die zahlreichen Funktionen sehr verstreut über die Tasten wirken, gerade dann, wenn wir händisch nachladen, die Waffen über das Rad wechseln oder uns ein Gesundheits-Päckchen einwerfen wollen.
Die Mechaniken zum Snipern gehen sehr fließend, wobei der Entwickler Rebellion einmal die Mankos beim Klettern an Wänden und Hangeln noch nicht ganz perfektioniert hat. Hin und wieder gibt es zwar einen visuellen Hinweis zum Klettern und Fallen lassen, aber es wirkt so steif, als wäre Lara Croft schwanger. Da diese Momente aber nur kurzweilig vorkommen, kann man darüber hinwegsehen, auch wenn sie unser Hauptcharakter als „Spinne“ bezeichnen lässt und er solche Situation bestens meistern kann.
Das Gameplay liefert uns mehrere Wege, die Levels zu durchqueren. So gibt es eine breite Spanne zwischen dem lautlosen Kill und einem taktischen Voranschreiten, bis hin zum totalen Durchmarsch à la Rambo. Man ist nicht mehr ganz so an die Heimlichtuerei gebunden, da wir nun auch mit einem Maschinengewehr ausgestattet wurden und weitere kleine nette Extras mit uns führen. Das war einst in Afrika noch anders.
Grafik & Sound
Gute Atmosphäre
Auch bei Sniper Elite Resistance bleibt sich der Entwickler Rebellion treu und präsentiert uns eine malerische Grafik, um den Charakter der Spieleserie zu bewahren. Alles sieht sehr schickt aus, als würden wir eine Sightseeing-Tour durch die Landschaften von Frankreich machen. Während das erste Level noch sehr geradlinig gestaltet wurde, können wir schon im zweiten Level durch Gassen „bummeln“ und dabei zahlreiche liebevoll gestaltet Details in Augenschein nehmen. Es wirkt alles sehr friedlich, dass wir uns liebend gerne für einen Kaffee mit Croissant an eines der Cafés niederlassen würden.
Sniper Elite Resistance kann nicht nur visuell überzeugen, sondern verwöhnt zugleich unsere Ohren. Die Vögel zwitschern, die Glocken der Kirche läuten und ein Hauch von Frühling offenbart sich, was in diesen Tagen unser Herz mit Glück und Freude beschränkt. Doch wir haben einen Auftrag und da sollten wir uns eigentlich auf diesen konzentrieren und nicht an Blumen riechen und am Gottesdienst teilnehmen.
Im Fokus steht weiterhin der X-Ray-Modus, wenn unsere Kugel sich durch Körper winden und sehr anschaulich die Anatomie des menschlichen Körpers zur Schau stellen. Hier müssen wir aber sagen, dass wir uns durch die Spieleserie schon sehr satt gesehen haben und die Entwickler jenen etwas detaillierter hätten ausbauen sollen.
Alles in allem schafft es Rebellion eine wunderbare Atmosphäre zu schaffen, die einen Reiz zur Herausforderung bietet, nicht nur erfolgreich ein Level abzuschließen, sondern auch jeden Winkel genüsslich begutachtet zu haben.
Umfang & Langzeitmotivation
Unterhaltsam plus Multiplayer
Sniper Elite Resistance bietet eine sehr unterhaltsame Story, die uns zahlreiche Weg zum Ziel ermöglicht. Man ist auch hier schon längst von Schlauchlevels abegkommen und liefert uns ein breites Areal, um die gestellten Aufgaben erfüllen zu könnne. So gibt es immer wieder neue Wege zu entdecken, wenn wir den Schwierigkeitsgrad hochschrauben und das Spiel nochmal durchspielen wollen. Man ist gar gezwungen, geheime Gänge und Deckungen zu nutzen, um nicht entdeckt zu werden. Da liegt natürlich der Reiz darin, denn nicht nur die X-Ray-Abschußkamera steht hier im Fokus.
Rebellion weiß aber auch alles mit etwas Scharm und Witz auszubauen, was uns ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Klar ist aber auch, dass vieles davon eher hohl und schwachsinnig erscheint, aber genau das ist prägend für den Charakter des Spiels. So wird aus der Story kein ernstzunehmnder Schooter, sondern eher eine lustvolle Komödie.
Damit wir uns auch von Level zu Level weiterentwickeln können, sammelns wir Punkte, die wir mit unseren Erfogen einfahren, um die Punkte später in den Ausbau unserer Waffen und Equipment stecken zu können. Das gehört aber mittlerweile zum guten Ton eines jeden Spiels und ist als selbstverständlich anzusehen.
Haben wir genug von zahlreichen Schurken in grauer und schwarzer Uniform, die dank der künstlerischen Freiheit sehr autentisch zu erkennen sind, darf man sich gerne in den Multiplayer werfen, der auch so als Allierten-Unterstützung in Form eines Koop-Modus mehr Laune bringt. Zahglreich weitere Optionen wie Invasion der Achsenmächte, Propagada-Heruasforderungen, Überleben oder gar weitere DLCs lassen uns das Spiel auch über einen längeren Zeitraum zocken. Letztendlich bekommt man hier viel Unterhaltung im Spiel für einen humanen Preis von 60 Euro. Wer gerne mehr haben möchte, kann mit dem Season-Pass sein Spiel erweitern, welcher 3 weitere Kamagnemissionen und viele nette Gadget liefert.
Fazit
Ein toller Shooter mit viel Unterhaltung
Auch diesmal schafft es Rebellion mit Sniper Elite Resistance uns einen unterhaltsamen Shootern zu liefern, der einem viel Spielraum zum Erfüllen der Aufträge und Missionen bietet. Dank charkteristischer und ansehnlicher Grafik, die im Zusammenspiel mit dem Sound und der Musik eine wunderbare Atmopshäre liefert, macht der Shooter richtig Laune und bietet mit der X-Ray-Abschusskamera auch glückliche Phasen, um nicht nur mal kurz verschaufen zu können, sondern uns auch am eigenen Abschuss ergözen zu können. Das Spiel darf gerne als umfangreich und vielseitig im Erlebnis bezeichnet werden, welches mit zahlreichen weiteren Missionen, Aufträgen und einem Multiplayer komplettiert wird. Wir hatten viel Spass und können nicht nur Fans der Serie das Spiel ans Herz legen, sondern auch Vetereanen, die einst mit Medal Of Honor großgeworden sind. Aber auch Neueinsteigern, die einmal als Geheimagent sich im 2.Weltkrieg etablieren wollen.
- Neuer Agent, neue Bedrohung, neue Legendäre Kampagne
- Viszerale X-Ray-Kill-Cam und fortschrittliche Waffenphysik
- Authentische Waffen und Anpassungen aus dem zweiten Weltkrieg