Bild: EPOS & PE

Mit der GSX 1000 External-Soundcard in der 2. Generation will EPOS den Gamern eine einfach zu bedienende Soundkarte am PC liefern, die einen  7.1 Surround Sound sowie separates Mixing von Gaming-Audio- und Chat-Stream bietet. Wir haben uns die EPOS GSX1000 angeschaut und zugehört.

Schon im Sommer 2020 konnten wir uns die GSX 1200 Pro Soundkarte zu Gemüte führen, wobei damals noch EPOS | SENNHEISER aufgedruckt wurde. Mittlerweile sind über 2 Jahre vergangen und EPOS konnte sich mit herausragenden Produkten, wie dem EPOS H6 Gaming-Headset, als eigenständige Marke bei uns präsentieren. Mit der GSX 1000 bringt EPOS nun einen idealen Partner für das H6 Headset in der audiophilen Oberklasse.

Lieferumfang und Verarbeitung

Ansprechendes Premium-Produkt

Eingepackt in einem doch sehr handlichen Karton erhalten wir einen ersten Blick auf die GSX1000 und werden zudem über dessen Spezifikationen informiert. So entpuppt sich die EPOS GSX1000 als Soundkarte, die über ein Touchscreen sich ganz bequem bedienen lässt und in ihren Abmessungen locker auf jedem Gaming-Tisch Platz finden wird.

Eingebettet in einem Schaumstoffbett finden wir die edle Schwarz-in-Schwarz gehaltene Soundkarte vor, dessen LED-Touchscreen-Display mit Windows-Synchronisation noch nichts aussagen kann. Beigelegt wird und ein handelsübliches USB-C zu USB-A-Kabel, welches zugleich eine Neuerung darstellt. Im Vorgängermodell muss noch auf den altgedienten Micro-USB-C zurückgegriffen werden. Alles andere würde auch nicht mehr in die Zeit passen.

Die Verarbeitung des 10 cm x 10 cm großen Gehäuses darf gerne als tadellos und ansprechend bezeichnet werden. Auf der Unterseite wurde ein rutschhemmender Gummi angebracht und gleichzeitig eine Klappe, die uns die Soundkarte ähnlicher einer Tastatur etwas in der Neigung anheben lässt. Das große runde Rad in der Mitte offenbart sich als Lautstärkeregelung und bildet mit dem Design eine Symbiose. Ob das nun wirklich eine gute Wahl ist, mögen wir derzeit noch bezweifeln, dass uns ein direkter Zugriff auf ein bekanntes Stellrad lieber ist.

Installation und Bedienung

Plug-and-Play

Der Anschluss ist indessen wirklich kein Hexenwerk, da die externe Soundkarte GSX1000 einfach mit dem beiliegenden USB-Kabel an einen PC angeschlossen werden muss. Zur Kompatibilität gibt EPOS einen Mac und Windows-PC an. In einem weiteren Kompatibilitätsversuch fanden wir heraus, dass die EPOS GSX 1000 auch ohne Probleme von einer PlayStation 5 erkannt wird. Leider war die Erkennung dann auch schon alles. Einen Spielsound wurde nicht ausgegeben, obwohl im Mikrofontest an der PS5 eine Funktion optisch erkennbar war. Für uns etwas unverständlich, da Ansätze erkennbar sind und die ältere GSX 1200 Pro es auch irgendwie kann. Letztendlich kann über das fehlende Kompatibilität-Feature gestritten werden. Eines wissen wir aber: Je kompatibler ein Produkt ist, desto interessanter ist es für Gamer und Käufer.

Wie wir es von EPOS kennen, wird die GSX 1000 ebenfalls in der hauseigenen EPOS Gaming Suite integriert. Bedauerlicherweise wird hier bis auf eine Firmware-Aktualisierung nichts geboten.

Betrachten wir diesen Schritt aus einer anderen Perspektive, kann darüber hinweggesehen werden. EPOS bietet den Gamern mit der GSX 1000 eine Soundkarte, wo noch wie am guten alten Radio alles direkt mit der Hand eingestellt werden kann – zeitlich modern über das LED-Touchscreen-Display. Gerade dieser Blickwinkel und Handhabung wird jene ansprechen, denen Plug-and-Play bei einfacher Bedienung sehr wichtig sind, ohne jetzt noch große Einstellungen in einer Software vornehmen zu müssen. Das Ganze hat dann aber seine Nachteile, da wir nur auf die vorgegebenen Modi seitens EPOS zurückgreifen müssen. Eine für uns so wichtig erscheinende Personalisierung ist nicht möglich, weil wir zudem keinen Zugriff auf einen Equalizer haben. Ein Punkt, der bei einer Soundkarte immer im Focus steht.

Zur Auswahl stehen folgende Funktionen:

  • Hallpegel für räumliche Wahrnehmung in 3 Stufen
  • Option für den Spielefokus: Hinten, Vorne, Mitte
  • Regelung der eigenen Mikrofonlautstärke
  • Stereo oder 7.1 Surround
  • Ausgangswahl von Headset oder dedizierte Lautsprecher
  • Voreingestellte Soundmodi E-Sport, Musik und Film

Sound und Klangbild

Spitzensound und fehlende Angaben

Der Sound an einem PC steht immer in Abhängigkeit mit der On-Board-Soundkarte, die heutzutage auf vielen Mainboards längst zum Standard gehört. Da immer alle USB-Anschlüsse im Einklang mit der Soundkarte auf dem Mainboard stehen, um auch an USB-kabelgebunden Audioquellen einen Sound ausgeben zu können, kann bei minderer Hardware auch die EPOS GSX 1000 keine Wunder vollbringen. Da eine Realtek-Soundkarte nur 16 Bit/ 48 kHz ausgeben kann, wird selbst eine Hi-Res-Audio-DAC nicht mehr Qualität herausholen können.

In unserem Fall hält sich EPOS leider mit den technischen Angaben ihrer externen Soundkarte zurück. Nur durch etwas Recherche haben wir einige wichtige Eckdaten herausfinden können, müssen aber daraufhin weißen, dass diese Daten nicht von EPOS stammen:

  • Unterstütze Abtastraten: Audio: 7.1: 48 kHz/ 16 Bit, Chat-Audio: 48 kHz/ 16 Bit, Mikrofon: 48 kHz/ 16 Bit
  • Frequenzbereich (Kopfhörer): 0 – 48 kHz
  • Frequenzbereich (Line-out): 1,5 Hz – 48 kHz
  • Kopfhörerimpedanz (Empfohlen): 0 – 50 Ohm
  • Max. Ausgangsspannung (Kopfhörer): 800 mV RMS bei 32 Ohm
  • Angaben zur maximalen Ausgangsleistung/ Lautstärke sind nicht bekannt

Wenn wir die GSX 1000 erstmalig anschließen und auch verwenden, zeigt sich ein verhältnismäßig gleiches Bild, als würden wir unsere Realtek-Soundkarte vom Mainboard verwenden. Beide Soundkarten, Realtek als auch EPOS, liefern uns eine Klangqualität von 16 bit/ 48 kHz. Mehr wird die EPOS GSX 1000 auch nicht liefern, da sie sich hinter der Realtek-Soundkarte einreiht. Wer mehr will, muss hier auf eine Soundkarte über einen PCI-Express-Steckplatz setzen, was sich gerade bei Laptops dann doch als nicht machbar erweist. Eine Klangqualität von 16 Bit/ 48 kHz entspricht aber dem heutigen Standard, die auch von der PlayStation 5 erreicht wird.

Punkten kann die EPOS GSX 1000 Soundkarte aber mit ihrer Surround Binaural Rendering Engine, die von EPOS entwickelt wurde und auf die Gamer zugeschnitten wurde. Die Intensität des 3D-Sounds/ 7.1 Surround kann zudem in unterschiedlichen Stufen geschaltet werden. Ob man das nun mag oder nicht, an ein wahres Dolby Atmos Heimkino reicht keine Soundkarte heran. Dennoch bietet die GSX 1000 ein sehr intensives Klangbild und wertet den Sound mit einigen Einstellungen auf. Das macht richtig Spaß und offenbart zudem das Potenzial eines Kopfhörers oder Gaming-Headsets.

Mit dem Aktivieren der vorgegebenen Soundmodi von E-Sport, Game, Film oder gar Aus, wirken sich die Höhen und Tiefen sehr unterschiedlich aus. Persönlich hat keiner der Modi unseren wahren Geschmack getroffen, da wir entweder zu schwach oder zu stark bedient wurden. Durch die fehlende Personalisierung eines Equalizers müssen wir letztendlich immer mit einem Kompromiss leben und einfach auf EPOS vertrauen. Das geht aus unsere Sicht überhaupt nicht und EPOS weiß selber, dass sie es mit dem H3Hybrid Pro schaffen, dem Gamer diese Möglichkeit zu liefern.

Fazit

Keine modernen Neuerungen

Mit der GSX 1000 externen Soundkarte in der 2. Generation liefert EPOS eine aufgehübschte Version der von Sennheiser ins Leben gerufene Soundkarte ab, ohne jetzt auf spürbare Features der Zeit zu setzen. Obwohl ein moderner USB-Anschluss und ein verbesserter Aufnahmepfad, der 16 Bit/ 48kHz unterstützt, geboten sind, hält sich unsere Begeisterung zurück. Da macht es auch keinen Unterschied, ob der Lautstärkenring nun in Schwarz, statt in Silber auftritt.

Obwohl die Soundkarte schick und sehr edel in Erscheinung tritt und mit einer doch simplen Bedienung begeistern kann, ist das, was zu einem Preis von knapp 200 Euro geboten wird, eindeutig viel zu wenig. Die fehlende Personalisierung mit einem Equalizer sowie deren eingeschränkt Kompatibilität sind neben dem hohen Preis entscheidende Faktoren, dass wir uns nicht für die Soundkarte entscheiden und uns lieber anderweitig umschauen.

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