Viele bekannte Hersteller bieten mittlerweile USB-Mikrofone für den immer größer werdenden Markt der privaten Medienproduktion an. Streaming, Podcasts und Videoproduktion erfordern eben auch gutes Audio-Equipment. Um so mehr freuen wir uns immer wieder auch neue Produkte noch wenig bekannter Hersteller zu testen, denn oft finden sich darunter wirklich gute Geräte, die bisher niemand so auf dem Schirm hatte. Wir testen für euch ein interessantes kleines Mikrofon.
Ausstattung und Verarbeitung
Modern und Praktisch
Der blaue Karton des Jlab Talk ist mit vielen Informationen bedruckt und netterweise spart man uns unnötigen Verpackungsmüll, wie Plastiktüten, in denen jedes Einzelteil extra verpackt ist. Neben dem 135 x 70 x 63 mm messenden Mikrofon liegt ein ausklappbarer, dreibeiniger Ständer, der uns etwas an Ministative aus dem Fotografiebereich erinnert. Der Ständer ist größtenteils aus Metall gefertigt und schwarz lackiert. An den unteren Enden der drei Streben sind kleine Gummifüße angebracht die das Blau des Kartons und damit die Farbe des Unternehmens Jlab widerspiegelt. Der Ständer verfügt über ein 5/8 Zoll Gewinde, an den später das Mikrofon montiert wird. In einem kleinen zusätzlichen Karton finden wir ein 1,8 Meter langes, textil-umanteltes Kabel, mit einem gewinkelten USB-C-Stecker, der ins Mikrofon gehört und einem USB-A-Stecker, den wir an unserem PC verbinden. Das Kabel macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Eine zusätzliche Kurzanleitung beschreibt die Funktionen des Mikrofons und dessen Installation.
Das Mikron wirkt optisch sehr interessant, hat es doch sehr kompakte Maße und ein recht modernes Design. Das Gehäuse besteht teilweise aus schwarzem satiniertem Kunststoff und ist mit einem schwarz eloxierten Ring in zwei Bereiche unterteilt. Der obere Bereich ist aus schwarz gepulvertem Metall gefertigt und in feine Lamellen unterteilt hinter denen sich die 3 Mikrofonkapseln verbergen. Ein blauer Popfilter ist zu erkennen der hinter den Lamellen hindurchschimmert. Die abgeflachte Oberseite ziert eine ebenfalls blaue Abdeckung. Der untere Teil des Gehäuses präsentiert uns einen großen Drehschalter, an dem wir die vier Richtcharakteristiken des Jlab Talk einstellen können. Außerdem lässt er sich drücken, um das Mikrofon stumm zu schalten. Rund um den Schalter ist ein beleuchteter Ring verbaut, dessen Funktion wir später noch erklären. Darunter befindet sich ein kleiner stufenloser Drehregler, mit dem wir die Empfindlichkeit des Mikrofons wählen oder aber die Lautstärke des Kopfhörer-Ausganges bestimmen. An der Unterseite des Mikros, finden sich der besagte 3,5 mm Kopfhörerausgang und der USB-C-Port zum Anschluss an den PC oder Mac. Aufgehängt ist das Mikrofon an einem Bügel aus Metall, der mit einer 5/8 Zoll Gewindeaufnahme versehen ist. So kann man es auch an jedem Schwenkarm oder Stativ montieren.
Installation und Bedienung
Plug & Play mit vielen Features
Nachdem wir das Jlab Talk mit dem Standfuß montiert haben, wollen wir es natürlich mit dem PC verbinden. Wir nutzen dafür das beiliegende USB-Kabel, dessen USB-C-Stecker unten in das Mikrofon gesteckt wird. Den USB-A-Stecker am anderen Ende verbinden wir mit einem freien USB-Port unseres PCs. In den Ausgang für den Kopfhörer am Mikrofon stecken wir natürlich den selbigen. So können wir uns beim Sprechen selbst hören und kontrollieren. Dies nennt man Monitoring. Sobald das Mikrofon verbunden ist, beginnt der Ring um den großen Schalter blau zu leuchten. Unser Betriebssystem signalisiert uns nun die geglückte Initialisierung. Um das Mikrofon korrekt zu betreiben, stellen wir es in der Sound-Systemsteuerung richtig ein, wie es in der Kurzanleitung beschrieben ist. Nun ist das Mikrofon als externe Soundkarte eingestellt und wir hören unseren gesamten Systemsound über den Kopfhörerausgang.
Am großen Wahlschalter des Jlab Talk können wir vier Richtcharakteristiken einstellen. So finden sich neben der klassischen Niere auch Kugel-, Bidirektionale und Stereo-Charakteristik. Damit bietet das kleine kompakte Mikrofon eine breite Palette, um alle möglichen Aufnahmesituationen abzudecken. So können es alleine direkt besprechen, räumliche Aufnahmen machen oder sogar ein Interview führen. Mit dem Stereo-Modus können wir sogar ASMR-Aufnahmen machen. Der leuchtende Ring um den großen Schalter hat übrigens auch eine wichtige Funktion. Ist das Mikrofon aktiv leuchtet er blau, schalten wir es stumm leuchtet er rot. Wenn wir die Lautstärke des Kopfhörers oder die Empfindlichkeit des Mikros verändern, können wir den eingestellten Wert daran ablesen. Ein ansehnliches und praktisches Feature wie wir finden. Schade ist allerdings, dass bei der Stummschaltung des Mikrofons, das Monitoring für uns nicht abgeschaltet wird. So hören wir weiterhin alle vom Mikrofon aufgenommenen Geräusche.
Technik und Klang
Für viele Aufnahmesituationen geeignet
Technisch bietet das Jlab Talk einige Features die man bei ähnlichen Produkten so nicht findet. Die drei verbauten, Kondensatorkapseln bieten die Möglichkeit vier unterschiedliche Charakteristiken zu nutzen. So können wir uns für die klassische Niere, für eine Einzelbesprechung mit minimierten Nebengeräuschen entscheiden oder die Kugel wählen, mit der man eher räumliche Aufnahmen macht. Zusätzlich stehen eine Bidirektionale Charakteristik, für Interviewsituationen oder Podcasts und eine Stereocharakteristik, für ASMR- oder Musikaufnahmen zur Verfügung. Der Frequenzbereich der Kapseln liegt zwischen 20Hz und 20kHz bei einem maximalen Schalldruck von 120dB. Die Konfiguration des Mikrofons lässt es zu, dass wir es in den Abtastraten 16 oder 24 Bit und in Frequenzen von 44,1 kHz bis 96 kHz betreiben können. Damit ist eine möglichst hohe Aufnahmequalität auch im Profibereich möglich. Das Mikrofon eignet sich zum Betrieb an PCs mit Windows 7, 8 und 10 und an Mac und iOS 10.10 oder höher.
Der Klang des Jlab Talk gefällt uns. Es bildet die Stimme sehr deutlich und sauber ab. Die Kapseln nehmen sehr empfindlich auf, sodass bei hohem Pegel auch Nebengeräusche nicht vermeidbar sind. Das Eigenrauschen der Kapseln ist als gering einzustufen. Der gesamte Frequenzbereich ist sehr gut ausgeglichen und so fallen uns weder starke Bassfrequenzen oder klirrende Höhen auf. Lediglich im Nahbesprechungsbereich klingt die Stimme etwas zu voluminös. Auch in den unterschiedlichen Aufnahmemodi klingen die Kapseln sauber und wirken sehr gut aufeinander abgestimmt. Der verbaute Popfilter leistet gute Arbeit, in der Nahbesprechung ist jedoch Übung oder ein zusätzlicher Popschutz nötig. In der folgenden Hörprobe kann man sich gut von der Leistung des Mikrofons überzeugen.
Fazit
Kompakt, mit vielen Features
Bisher kannten wir die Marke Jlab nicht aber das kleine praktische USB-Mikrofon namens „Talk“ konnte uns überzeugen. Schließlich bekommt man ein kompaktes und modern entworfenes Mikrofon mit vielen Features, die man bei ähnlichen Produkten suchen muss. Die Bedienung ist intuitiv und die Pegelanzeige im LED-Ring gefiel uns sehr gut. Die vier Aufnahmemodi bieten viele Einsatzmöglichkeiten von Sprache und Gesang bis hin zu Podcasts, Musikaufnahmen oder ASMR. Dazu steht eine maximale Abtastrate von 24 Bit und 96.000 Hz zur Verfügung, was auch keine Selbstverständlichkeit in dem Preissegment ist. Die Qualität der Aufnahmen ist hervorragend und in allen Frequenzbereichen sehr gut präsentiert. Lediglich die geringe Entkoppelung der Mikrofonkapseln gegen Vibrationen fiel uns störend auf. Mit einem Preis von etwa 130 Euro liegt das Jlab Talk in einem üblichen Preisbereich für Mikrofone dieser Bauart. Wir sprechen eine deutliche Empfehlung aus.
- HIGH-PERFORMANCE-MIKROFON IM DESKTOP-STIL: Meet Talk mit drei Kondensatoren in Studioqualität und 96 kHz/24 BIT-Auflösung, um Ihren Sound zu verbessern, wo immer Sie hingehen. Mit den vier markanten Richtungsmustermodi wählen Sie aus, was Sie aufzeichnen möchten. Egal, ob Sie einen Podcast, Einen Spielstream, ein YouTube-Video, Musik oder Voiceover aufnehmen, Talk bietet Ihnen eine leistungsstarke Klangqualität mit allen Steuerelementen.
- PROFESSIONELLE AUFNAHME: Talk verfügt über eine Auflösung von 96 kHz / 24 BIT, um sicherzustellen, dass die Aufnahme klar und detailliert ist, und liefert einen großen dynamischen Klangbereich für den täglichen Gebrauch. Ideal für zu Hause, im Büro oder im Freien.
- PROFESSIONELLE AUFNAHMEQUALITÄT STUDIO MIKROFON: Talk GO verfügt über eine Auflösung von 96 kHz/24 Bit, um sicherzustellen, dass die Aufnahme klar und detailliert ist, und bietet einen großartigen dynamischen Klangbereich für den täglichen Gebrauch. Mit seiner kompakten Passform und der leichten Bauweise können Sie es überall und jederzeit mitnehmen.