Wir schreiben das Jahr 2009, als ein japanisches Entwicklerstudio den Grundstein für einen bis heute anhaltenden Erfolg in Form eines Action-Rollenspiels legte. Niemand hätte damals ahnen können, dass sich dadurch in den letzten elf Jahren ein komplett neues Genre namens „Souls-Like“ nur durch diesen einen Geniestreich etabliert. Das Studio, das dies vollbrachte, ist kein geringeres als die Qualitätsschmiede From Software, welches mit ihrem Meisterstück Demon’s Souls ein Stück Videospielgeschichte schrieb.
Heute, im Jahre 2020, versucht das nicht weniger talentierte Entwicklerstudio Blue Point die Seele dieser bockschweren Schmiedekunst wieder einzufangen und neue Gestalt zu verpassen. Dies geschieht in Form eines Remakes in Zusammenarbeit mit den Publisher Sony Interactive Entertainment. Damals erschien diese Perle Sony Exklusiv für die PlayStation3 und sahnte auf Metacritic eine Wertung von 89 Prozent ab. Dass Blue Point dieser Aufgabe gewachsen sein kann, haben sie schon mit anderen Qualitätsarbeiten bewiesen, darunter fällt auch der Spieleklassiker Shadow of the Colossus.
Da es hier aber jetzt um einen From Software Titel geht, sollte bei der Neugestaltung eine gewisse Vorsicht vorausgesetzt sein. Denn bei einem Souls handelt es sich schon fast um eine eigene Religion. Wie schon erwähnt, hat Demon’s Souls damals ein neues Genre gegründet und zahlreiche nachkommende Spiele nachhaltig beeinflusst. Ob sich die Neuauflage mit dem Original aus vergangen Tagen messen kann, oder ob der Meister eventuell übertroffen wird, erfahrt Ihr in unserem Test.
Ersteindruck
Anfangen und Vorrankommen
Bevor wir unseren Spießrutenlauf durch Boletaria beginnen können, wartet ein sehr umfangreicher Charaktereditor auf uns. Hier ist auch schon bereits die erste Änderung zum Original festzustellen. Denn alle Charaktere, die wird erstellen konnten, sehen einem Menschen nun zum Verwechseln ähnlich. Dies liegt vermutlich daran das bis zu 16 Millionen einzelne Anpassungen per Regler möglich sind. Eine klare Weiterentwicklung zum geistigen Vorreiter, ohne einen wichtigen Kerninhalt zu verwässern.
Nachdem unser aufstrebender Seelenreiter ein passendes Gesicht, inklusive ausladender Schultern bekommen hat, geht es an die Klassenauswahl. Hier stehen schon, so wie damals, zehn Klassen mit unterschiedlichen Attributen bereit. Anhand der gewählten Startausrüstung können die anfänglichen Spielstunden, mal mehr mal weiniger einfach ausfallen. Auch diesmal verzichtet das Remake auf einen auswählbaren Schwierigkeitsgrad. Diejenigen, die einen einfacheren Start wünschen, sei der starkgepanzerte Ritter ans Herz gelegt, oder auch den alles zerberstenden Magier.
Hier gleich vorweg: Die Magier-Klasse ist, wie im Original, ziemlich übermächtig und lässt jeden Boss mit den einfachsten Seelenpfeilen in die Knie gehen. Also für Spieler, die sich wegen einem fehlenden Schwierigkeitsgrad nicht diesem Abenteuer stellen wollen, sollten einfach den Zauberstab schwingen, bis die Credits heiß laufen. Natürlich ist es dennoch kein Selbstläufer, aber wesentlich einfacher als in den Nahkampf zu treten. Für die optimale Souls-Erfahrung empfehlen wir ganz klar, die Klasse mit der niedrigsten Seelenstufe.
Wurde eine Entscheidung getroffen, befinden wir uns, dank schnellem SDD-Speicher der PS5 zügig im alt bewährten Tutorial wieder, hier werden die Grundlagen des Gameplays anhand simpler Gegnerkonfrontationen geschildert. Für die Meisten endet dieser Übungskampf allerdings beim ersten Boss mit dem ersten virtuellen ableben. Danach geht Demon’s Souls natürlich erst so richtig los.
Wie in einem Souls-Like üblich, gibt es auch im neuen Demon’s Souls keine klar definierte Story, die einem anhand aufeinander folgenden Zwischensequenzen erzählt wird. Vielmehr steht eine kryptische Erzählweise im Vordergrund und die Welt selbst steuert zu der Geschichte enorm viel bei. Nach dem kurzen Tutorial finden wir uns im Nexus, den Dreh- und Angelpunkt des Spiels, wieder. Von hier aus treten wir unsere Reise durch Boletaria und Umland an. Eine offene Spielwiese wird uns jedoch nicht geboten, denn Demon’s Souls ist in fünf größere Bereiche untergliedert. Jedes davon noch mal in drei weitere, bis auf die Burg Boletaria selbst. Denn der falsche König hat sich noch seinen eigenen Bereich genehmigt und wartet auch mit der allerstärksten Armee auf.
Die jeweiligen neu gestalteten Gebiete fallen im Vergleich zum Original sehr detailliert aus, sind aber wie gewohnt durch ihren eigenen Keilstein zu bereisen. Jeder der insgesamt 16 Bereiche lässt sich mit Ihren eigenen Keilstein aus dem Nexus ansteuern und ermöglich so ein gezieltes Vorgehen, längere Laufwege lassen sich so jedoch nicht umgehen. Die Geschichte der einzelnen Abschnitte bedarf keiner ausführlichen Erklärung, die Atmosphäre und was jedermann selbst in dem Gesehen hineininterpretiert, macht den Reiz aus. Doch in den Welten selbst, gibt es allerhand Items zu finden, die für sorgfältige Entdecker immer ein Stück Vergangenheit in Ihrer Gegenstandsbeschreibung offenbaren. Je mehr wir davon finden, desto einfacher können spätere Situationen ausfallen. So wird über die Dauer des Todesmarsches von guten 25 Stunden für Erstverbraucher, eine verschleierte Erzählung offenbart. Für Unaufmerksame oder einfach nur Gameplaygetriebene stellt die Story vermutlich nur den Sturz des falschen Königs und seiner vom Fluch verfallenen Gefolgschaft dar.
Selbst wenn wir dies auf seine Einfachheit herunterbrechen, haben wir oft im Hinterkopf was hinter Alldem wirklich verborgen liegt. Hier gibt es keine Abweichung vom Original und der Kern von Demon’s Souls bleibt unberührt.
Gameplay
Alte Seelen in neuem Gewand
Der wichtigste Aspekt, seines aus der Souls-Serie stammenden Einzelstückes, betrifft natürlich das Gameplay selbst und trägt maßgeblich zum unabdingbaren Erfolg bei. Diese Regel betrifft selbstverständlich auch eine Neuinterpretation, die sich auf den Erstling der Serie bezieht. So simpel das eigentliche Gameplay auch sein mag, genauso perfekt greifen die einzelnen Mechaniken ineinander. Unser gesamtes aufreibendes Abenteuer erleben wir aus der Third-Person-Perspektive, wir sind sozusagen der Kameramann der das Spielgesehen hinterrücks aufzeichnet. Desweitern besteht die eigentliche Spielerfahrung aus vier Grundpfeilern.
Unausweichlich sind zahlreiche Kämpfe gegen teils übermächtig erscheinende Feinde, die allerlei Formen von grotesken Wesen annehmen können. Das Gegnerdesign zählt schon immer zu den Stärken eines wahren Souls, auch wenn es in den Nachfolgern unsere Widersacher noch grotesker ausgeformt wurden. Entdecken wir einen Feind, sollten wir nicht sofort Blind drauflosstürmen. Ratsam ist es immer nur einen Feind gleichzeitig zu bekämpfen. Denn gerade unsere Ungeduld ist unsere größte Schwäche. Mit wenigen Hieben können unser Lebenspunkte auf Null fallen und der Start vom letztgewählten Keilstein beginnt von Neuem. Anders als in den moderneren Souls-Ablegern, wurde, wie schon im Original, auf eine sich selbstauffüllende Estus-Flask verzichtet. In Demon Soul’s bleiben wir der Natur treu und ziehen uns ein Stück Gras nach dem anderen rein um unser verlorenes Leben wieder aufzufüllen. Die Gräser gibt es in unterschiedlichen Stärkegraden und müssen von uns mühselig gesammelt oder beim Händler unseres Vertrauens gekauft werden. Einzelne feindlich gesinnte Seelenspender sollten wir immer per Lock-On ins Visier nehmen und mit Ihnen einen kleinen Tanz vom Taktieren der Angriffsmuster in Kombination mit dem eigenen Ausdauermanagement vollführen. Diese ist besonders wichtig. Alle Aktionen, die unser Ritter ausführt, kostet ihn ein Stück seiner Ausdauer. Diese füllt sich nur in Bereichen auf wo keine weiteren Eingaben stattfinden. Das normale Laufen ist von diesem Malus befreit. Diese Tänze können sich natürlich je nach Gegner und gewählter Spielklasse stark unterscheiden. Als schwertbasierter Kämpfer ist die Nähe zum Ziel der Begierde selbstredend fast permanent gewünscht. Als Magier, der sich zum Großteil nur auf seine Zaubersprüche konzentriert kann, sollten wir den Mindestabstand weitestgehend Einhalten, damit die verheerende Wirkung des Manas optimal Ihr Ziel erreicht. Bei dieser Herangehensweise gibt es noch eine Manaleiste, die sich mit der Zeit wieder selbst oder durch spezielle Kräuter auffüllt.
Wurde das Kampfsystem verinnerlicht wird es uns eigentlich nie langweilig einem nach den anderen um seine Seelen zu erleichtern. Die größte Änderung die hier durchgeführt wurde, bezieht sich auf das Ausweichsystem. In den Kämpfen ist es nach wie vor wichtig den Angriffsmuster der Gegnerpartei auszuweichen. Früher war dies mit einer Ausweichrolle in vier Richtungen möglich, diese wurde nun den heutigen Standard angepasst und um die vermissten vier letzten erweitert. Eine gute Entscheidung wie wir finden und den Kampf nur minimal erleichtert. Jedoch mussten wir das eine oder andere Mal feststellen, dass die gewünschte Ausweichrichtung nicht akzeptiert wurde und uns in den Abgrund schickte. Die Move-Sets der Spieler als auch die Angriffsmuster der auftretenden Monster wurden jedoch nicht verändert und lassen im Aufeinandertreffen keinen Verlust oder Gewinn überwiegen. Einem Feind hinterrücks zu attackieren.
Der nächste Star am dunklen Nachthimmel von Boleratia ist ohne Zweifel die neuentworfene Spielwelt selbst. Von der anfangs erwähnten Festung des Königs, bis hin zu den tiefen des Turms Latria bieten alle fünf Gebiete eine wahre Folterkammer der Schmerzen und warten mit einer Vielzahl von Geheimnissen auf, die dem beherbergenden Gewürm entrissen werden möchte. Auch hier wartet der Tod hinter jeder Ecke, nicht nur die clever platzierten Widerlinge möchten uns ans Leder, nein, auch die Welt lässt uns durch tiefe Stürze die Knochen brechen. Der Fallschaden wurde aber rapide gesenkt und lässt teils wahnwitzige Sprünge zu. Manche Abschnitte sind so wahre Selbstmordstrecken und lassen jeden Überheblichen unzählige Male den Schmerz seiner Ungeduld spüren. Um das Vorankommen nach einem Ableben zu erleichtert, sollten zuerst immer die Abkürzung, die die einzelnen Areale beherbergen, erschlossen werden. Hier gibt es wie auch im Original jedoch zu wenige und verleitet uns mitunter, einfach durch die Abschnitte durchzurennen. Wurden die lebensfeindlichen Gebiete ausgiebig erkundet, ist das eigentliche Ziel in Sicht. Denn es wartet immer einer der 22 anzutreffenden Bosse auf den Abenteurer. Die meisten finden sich hinter einer Nebelwand wieder, der ein oder andere ist jedoch ein optionaler Zeitgenosse. Jeder von diesen steuert etwas zur Hintergrundgeschichte bei und lassen sich von relativ einfach bis verflucht Schwer untergliedern.
Die dort gebotene Herausforderung macht den eigentlichen Reiz eines Souls aus. Denn nichts ist in Videospielform befriedigender als einen übermächtigen Gegner, nach langem Studieren und Taktieren endlich zu besiegen. Hier können bei so manchem schnell die Nerven reißen. Allerdings ist ein Versagen immer auf einem selbst zurückzuführen. Denn Unfair behandelt, fühlten wir uns zu keiner Zeit. Nur die gelegentlich stoische Kameraführung könnte sich eventuell einen Anklagepunkt ans Bein binden.
Der letzte Grundpfeiler von Demon´s Souls finden wir in der Charakterentwicklung wieder. Hier kann eine große Auswahl an Waffen und Rüstungstücken den Unterschied ausmachen. Die Rüstungen sind für uns hier wie in jedem Souls die größte Enttäuschung. Die gewährten Verteidigungsboni fallen einfach zu gering aus und lassen gerade anfangs nicht wirklich den Malus mit dem erhöhten Gewicht rechtfertigen. Zwar verstärken diese auch gewisse Resistance-Attribute, unteranderem den Widerstand gegen eine eintretende Vergiftung, allergings haben selten mehr als zwei Rüstungen Platz im Inventar. Aus diesem Grund wird am meisten Wert auf das eigentliche Erscheinungsbild gelegt, denn hier sind die Rüstungen durch die Bank weg nett anzusehen. Für jedes Verlangen gibt es mindesten eine passende Option, um einen stetigen Vorstoß zu gewährleisen. Die erbeuteten Seelen, die von jeder Kreatur hinterlassen werden oder als praktischer Snack zu finden sind, haben verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.
Zum einen wird in Boletaria und angrenzenden Gebiet damit Handel betrieben, um im besten Fall neue Ausrüstung zu ersteigern. Zum anderen verdienen die zwei anzutreffenden Schmiede damit ihren Lebensunterhalt. Das Upgraden der Waffen ist etwas komplizierter als in den moderneren Teilen der Serie. Hier gibt es nämlich für jeden Waffentyp, ob Scharf oder Stumpf, andere Scherben um die Grundwerte bis auf Waffenstufe 10+ anzuheben. Auch aus einzelnen gewonnenen Boss-Seelen lassen sich kraftvolle Schwerenöter schmieden. Diese müssen wir aber etwas mühseliger aus anderen Waffen herausschmieden, die meistens eine gewisse Stärke aufweisen sollten. Unser Seelenkonto sollte den größten Abfall jedoch durch die Charakterattribute erleben. Davon gibt es acht Seelenfresser, die entweder unsere Ausdauer, Lebenspunkt, Angriffskraft, Intelligenz oder auch die Ausrüstungslast selbst erhöhen können. Je nach Spielstil sollten wir bedacht vorgehen, da sich die Werte nicht mehr zurücksetzen lassen. Hier fand im Vergleich zum Vorgänger keine Anpassung statt und hätte es auch nicht nötig. Wer bei der Charakterentwicklung unbedacht seine Seelen investiert, kann es im späteren Spielverlauf eventuell bereuen.
Jedoch wurde bei der Ausrüstungsverwaltung eine sinnvolle Anpassung vorgenommen. Nicht nur die Ausrüstung an unserem Helden selbst, sondern auch das Inventar, trägt zum Gewicht bei. Hier können wir aus Bequemlichkeitsgründen einfach Gegenstände per Tastendruck ins Lager verschicken. Ohne dass wir selbst den Postboten spielen müssen, was nur zu unnötigen Laufwegen beigetragen hätte. Allerdings klappt dies nur mit Objekten die sich noch nicht in unserem Inventar befinden
Was Demon´s Souls von seinen Nachfolgern am meisten unterscheidet, ist wohl die Welt-Tendenz. Diese wird für jeder der fünf Karten selbst festgelegt. Entweder es besteht die weiße Tendenz, wo das Leben am einfachsten bestritten wird. Oder es fällt auf die schwarze Tendenz, hier herrscht der meiste Schrecken und es lebt sich am gefährlichsten. Um dies zu vermeiden, sollten wir paradoxerweise darauf verzichten möglichst häufig zu sterben. Um die Tendenz wieder in die angenehmeren Gefilde zubringen, müssen wir uns die Bosse der jeweiligen Welt entledigen. Vereinzelte Bereiche oder Items sind aber nur in der schwarzen Tendenz zu erreichen. Eine nette Komfortanpassung wurde hier im Menü vorgenommen um jeder Zeit zu wissen in welcher Verfärbung wir uns befinden. Auf den ersten Blick ist jedoch weiterhin unklar, wie sehr sich die Schwärzung auf die bevorstehenden Torturen auswirken. Jeder tot, der die Welt weiter ins Verderben stürzt, lässt natürlich die erledigten Monster an Ihrer gewohnten Stelle zurücktreten, die uns erneut den Weg versperren.
Fast schon als Ketzerisch könnten wir den neuen Fotomodus bezeichnen. Durch diesen ist es zum ersten Mal möglich, das laufende Spielgeschehen zu pausieren und das nimmt einen winzigen Teil des beklemmenden Gefühls, permanent angreifbar zu sein. Natürlich ist der Fotomodus mit seinen vielen Optionen eine willkommene Erneuerung und lässt sehr schöne Momentaufnahmen zu. Selbst in den hektischen Bosskämpfen lassen sich so ausgezeichnete Augenblicke festhalten.
Multiplayer
Freunde und Feinde
Ist einem Demon´s Souls selbst zu schwer oder man möchte einfach die Schlachten mit Freunden zusammen erleben, gibt es dafür einen passenden Koop-Modus. Dass die Kämpfe dadurch zum Spaziergang werden, sollte außer Frage stehen. Natürlich entsteht so für alle eine sehr gute Möglichkeit die sonst einen Bogen um Demon Soul‘s gemacht hätten, es doch zu erleben. Insgesamt kann eine Lobby, inklusive uns selbst, fünf weitere Mitstreiter beherbergen. Allergings sind von diesen maximal drei freundlich gesinnt. Die anderen zwei sind als Invader gebrandmarkt und wollen, den fröhlichen Spaziergang behindern. Der Multiplayer können wir nur benutzt, wenn der Host selbst die menschliche Gestalt verkörpert, als Hülle, bei der die Lebenslinie auf die Hälfte reduziert ist, funktioniert dies nicht. Dennoch können die Hüllen ihre Hilfe anbieten, um in andere Welten gerufen zu werden. Nach erfolgreicher Hilfe wird einem dann die menschliche Gestalt geschenkt. Der Multiplayer funktioniert bei uns zu jeder Zeit reibungslos und kann auch noch nach Abschluss der Story für viel Spaß herhalten.
Jedoch kann nur Hilfe angeboten oder genommen werden in den Gebieten, in denen der Boss noch am Leben ist, nach vollbrachter Tat, trennen sich die Wege vorerst. Als Invader haben wir jedoch immer die Möglichkeit andere Welten in Chaos zu stützen. Die benötigten Onlinegegenstände finden sich festverankert in unserem Inventar wieder. Ein weiterer Teil des Multiplayers stellen Nachrichten dar, die auf dem Boden hinterlassen werden können, um auf Geheimnisse oder starke Feinde hinzuweisen. Diese Option kann natürlich die erlebte Atmosphäre und die Spannung, es selbst zu entdecken, zerstören.
Grafik, Sound und Technik
Schrecklich schön
Zweifelsohne zählt das Remake von Demon´s Souls zu den schönsten und am aufwendig designten Spielen, die wir bisher auf der neuen PlayStation 5 zu sehen bekommen. Jedes einzelne Gebiet oder jede abscheuliche Gestalt, die in Boletaria anzutreffen ist, wurde gekonnt in die Moderne geholt. Im Vergleich zum Original strotzt fast jeder Zentimeter vor Details und lässt uns oft im Staunen zurück. Oftmals lässt es auch ein beklemmendes Gefühl entstehen, vor allem in den insgesamt engen Gebieten könnte jemand mit schwachen Nerven das Zögern anfangen. Auch wenn Demon`s Souls kein Open-World-Titel ist, lassen sich sehr schöne Panoramen erleben und laden dazu mit dem neuen Foto-Modus gekonnt in Szene gesetzt zu werden. Zu verscherzen ist das fehlende Ray Tracing, dies hatten wir zu keiner Zeit vermisst, natürlich könnte es dadurch noch bezaubernder wirken. Wählen können wir zwischen den Varianten: 30Fps und nativen 4k oder mit flüssigen 60Fps in dynamischen 4k.
Zu der stimmigen Atmosphäre spielt natürlich auch die Soundkulisse eine wichtige Rolle. Hier ist es Souls-typisch, dass in den Kartenabschnitten selbst keine Hintergrundmusik wahrzunehmen ist. Nur die jeweiligen Umwelteinflüsse, wie Windböen oder Blitzeinschläge, lassen die Stille erzittern. Natürlich auch die mitunter deformierten Lebensformen die der Welt untotes Leben beisteuern, lassen mit Ihrem Gestöhne einen sehr guten Gesamteindruck zurück.
Die Hiebe und Konfrontationen im Eigentlichen, bieten durch die komplette Neuvertonung ein hervorragendes Erlebnis und lassen keine Wünsche offen. Bei der Synchronisation der Dialoge wurden keine Laien beschäftigt. Sowohl die englische als jetzt auch erstmalig die deutsche Vertonung können sich hören lassen und unterstreichen die mystische Atmosphäre.
Der Hauptakteur im Bereich audiotechnischer Wahrnehmung tritt in jedem Bosskampf ins Rampenlicht. Ein gewaltiges Orchester wohnt hier in jedem Kampf inne. Die originalen Soundtracks wurden sinnvoll und in sehr hoher Qualität angepasst und verändert. Jedes einzelne Stück begleitet durch den aufreibenden Kampf und lässt nach Verstummen ein kleines bisschen Wehmut zurück. Natürlich könnte man hier genauso gut behaupten, dass zu viele Änderungen in den Stücken vorgenommen wurden. Jedoch sind wir von den Stücken begeistert und diese harmonieren ausgezeichnet mit der neuen grafischen Darstellung.
Durch die neue SSD-Struktur der PlayStation 5, läuft Demon Soul‘s reibungslos und lässt keinen Frust durch länge Ladezeit aufkommen. Ob nun nach dem Ableben oder zum Wechsel in den Nexus und zurück vergingen jeweils maximal drei Sekunden. Auf der technischen Seite sind bei uns keine störenden Fehler aufgetreten. Weder aufploppende Texturen noch Framerate-Einbrüche machten sich bemerkbar.
Fazit
Das größte Highlight unter den Launch-Titeln
Das Demon´s Souls Remake ist aktuell das einzige vollwertige NextGen Spiel, das auf dem Markt zu finden ist und auch nur für die Sony PlayStation 5. Sowohl bei der grafischen als auch bei der audiotechnischen Gestaltung wurden sinnvolle und qualitativ hochwertige Arbeiten geleistet. Die Komfortanpassungen lassen die Seele vom Original unberührt. Die Lobby mit mehr Freunden und Feinden zu teilen, macht gerade nach Beendigung der Story und für das altbekannte New Game Plus einen guten Mehrspielwert aus. Was wir vom Remake jedoch vermissen, ist der sechste Keilstein. Diesen gab es im Original auch nicht, doch von der Qualität, die hier abgeliefert wurde, hätten wir gern noch mehr erlebt. Gerade, weil Blue Point nicht als Remake-Schmiede in die Geschichte eingehen möchte, hätten hier die kreativen Köpfe Mut beweisen sollen und Ihre eigenen Ideen oder in Zusammenarbeit mit Form Software die Welt von Boletaria erweitern können.
Von dem Endprodukt sind wir voll und ganz überzeugt und können es nur jedem empfehlen. Für all jene, die es damals auf der PayStation3 nicht erleben konnten, biete sich nun die perfekte Lösung, den Ursprung der Souls-Serie nachzuerleben. Demon`s Souls aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades zu meiden, besteht hier im Eigentlichen nicht mehr. Da die Wahl als Magier den Spielablauf sehr stark vereinfachen kann und die Hilfe von bis zu drei Freunden genug Optionen bietet, die Credits zu erreichen.
Noch eine nette Dreingabe bietet die Funktion der zersplitterten Welt. Durch die Aktivierung kann das ganze Spielgeschehen spiegelverkehrt bestritten werden. Gerade für Linkshände bietet dies eine angenehmere Art den Streifzug durchs lebenswerte Land zu vollführen. Um Demon´s Souls Remake euer Eigen zu nennen, müsst ihr bis zu 80 Euro aus der Brieftasche entwenden. Den Preis finden wir für die gebotene Qualität und den hohen Wiederspielwert mehr als gerechtfertigt und sollte nicht vom Kauf abschrecken. Spätestens bei einem ersten Sale, wenn die PlayStation 5 dann im freien Handel erwerblich ist, macht hier niemand etwas falsch. Lasst den Fluch nicht Boletaria verzerren.
- Dieses vollständig neu entwickelte Remake lässt dich die verstörende Geschichte und die knallharten Kämpfe von Demon's Souls erneut erleben
- In diesem Remake stellen sich die Spieler den Herausforderungen des Originals, die jedoch von Grund auf neu gestaltet wurden
- Zwei Grafikmodi: 4K-Modus oder High-Frame-Rate-Modus