Bild: Koch Media

[ PS5 TEST ] NECROMUNDA: HIRED GUN – Shooter im Warhammer-Universum

Der Sommer ist erreicht und die Sonne knallt erbarmungslos auf uns hernieder. Das bietet die perfekte Gelegenheit, uns in der Unterwelt von Hired Gun zu verschanzen. Die Entwicklerschmiede Streum On Studio, die aus knapp 15 Leuten besteht, hat sich als so freundlich erwiesen, dies zu ermöglichen. 

In Hired Gun verschlägt es uns in die tiefen und rostigen Welter des WarHammer 40k Universums und geizt zu keiner Zeit mit bleihaltigen Argumenten. Diejenigen die dem Ganzen Ihre Zustimmung gegebenen haben, waren die Verantwortlichen von Focus Home Interactive. Durch welche Höllenqualen wir gegangen sind und welcher Eindruck Necromunda: Hired Gun bei unserem Testlauf auf der PlayStation 5 hinterlassen hat, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.

Ersteindruck
Willkommen im WarHammer 40k Universum

Gleich zu Beginn sollten wir ehrlich sein. Für uns, die mit dem WarHammer 40k Universum überhaupt nichts am Hut haben, wurde der bestehende Zusammenhang gar nicht wirklich bewusst. Unser erster Eindruck hat uns mehr an Cyperpunk im tiefen Untergrund erinnert und wir mussten erst einmal langsam an das Ganze herangeführt werden. Bis zum Schluss haben wir keine richtige Verbindung mit dem so großen Kosmos schließen können.Die uns zu Anfang gebotenen vier Schwierigkeitsgraden haben uns jedoch dazu verführt unseren Test nur auf dem Modus Oldschool durchzuführen, dem höchsten der Schwierigkeitsgrade. Wir wollten unserem Spieldurchlauf einen gewissen Reiz verpassen. Im Großen und Ganzen wurde uns dann schnell klar, worum es eigentlich geht.

Das Hauptziel ist es, Kopfgelder einzusammeln und die zahlreichen gegnerischen Fraktionen und Gilden zu dezimieren. Die gegebenen Schlachtfelder wandeln sich zu unseren Spielplätzen, in denen wir die Gegner nach Belieben aufreiben. Nach unserer ersten unrühmlich verlaufenen Mission werden wir von unserem verlässlichen Mitstreiter und Auftraggeber Jericho gerettet und in das unterirdische Lager Martyr’s End gebracht. Dort angekommen wird uns beiläufig erzählt, dass uns ein Gehirnimplantat eingepflanzt wurde.

Gameplay
Ballerorgie nach Doom´schen Erfolgsrezept

Damit öffnet der Rogue Doc seine Pforten und ist bereit für das nötige Kleingeld in Form von Credits an unseren Bionics herumzuwerkeln. Hier dachten wir in erster Linie gleich an das erwähnte Cyperpunk, nur dass uns die hier zu Verfügung stehenden Optionen interessanter und hilfreicher erschienen. Um die 23 Anpassungsoptionen stehen uns zur Auswahl. Davon lassen sich sieben manuell im Kampfgeschehen einsetzen. Diese reichen von der simplen Anpassung des Doppelsprunges in Höhe und Weite, als auch die Verfeinerung des Wandlaufes bis hin zu speziellen Kampffähigkeiten. Dort ist vor allem zum Anfang die automatische Kopfzielerfassung, als auch die Zeitverlangsamung eine befriedigende Option.

Die einzelnen Fähigkeiten lassen sich in den meisten Fällen auf fünf Stufen verbessern. Nach dem ersten Arztbesuch geht es dann nach einem kurzen Gespräch mit unserer Informationsgeberin, die gerne Hochprozentiges verteilt, auch schon ans eingemacht. Das Missionsbord in der Safe Zone bietet eine Menge Auswahl, um die begehrten Credits anzuhäufen. Für den Anfang müssen aber die Kampagne-Missionen als Wahlmöglichkeit ausreichen. Diese werden in einzelne Kapitel unterteilt und bringen uns für gewöhnlich nach erfolgreicher Beutejagd wieder ins sichere Land zurück. Bevor eine Mission startet, sollten wir jedoch unsere Ausrüstung unter die Lupe nehmen. Einmal in jeder Mission können wir auch selbstständig zurückkehren und nochmal Anpassung am gewählten Equipment vornehmen.

Gefundene Waffen, stärkere Rüstung, effektreichere Accessoires und vor allem Verbrauchsgegenstände sollten unbedingt immer aufgefüllt sein. Bei letzterem Sprechen wir hauptsächlich von den Stims. Davon können wir drei Stück bei uns tragen und diese dienen als Lebensversicherung. Hält unser Kraftfeld was den eingehenden Schaden reduzieren soll, unsere Lebensleiste nicht davon ab auf null zu fallen, kommt der große Einsatz der kleinen roten Ampullen. Diese beleben uns an Ort und Stelle mit samt Kraftfeld und allen verlorenen Lebenspunkten wieder. So gelingt oftmals ein erfolgreicher Racheangriff da wir für gut drei Sekunden unverwundbar erscheinen. Die Stims können auch an einzelnen Speicherpunkten in den Leveln erstanden werden. Allerdings steigt Ihr Preis mit jedem Kauf leicht an.

Gelang es uns nach der perfekten Vorbereitung die uns gegebene Mission zu absolvieren, kommt der große Zahltag. Am Ende eines jeden Auftrages wird unsere erworbene Beute aufgelistet und alle Waffen und Verbesserungen, die wir nicht unser Eigen nennen möchten, werden automatisch in Credits umgewandelt. Danach erfolgt noch die Auswertung der eigentlichen Mission. Hier wird zum Schluss mit einem D bis S-Ranking bewertet, imperiale Steuern und Arzt-Wartungskosten geben beispielsweise immer einen negativen Einfluss auf das Gesamtbild. Abwechslungsreiche Tötungsmechaniken oder eine erfolgreiche Schatzsuche kann dem ganzen entgegenwirken. Positiv zu erwähnen sind die zahlreichen Nahkampftötungsanimationen, diese laufen zwar nicht immer reibungslos ab, lassen sich aber sehen lassen.

Während der Jagd sind wir nicht komplett auf uns allein gestellt. Wir haben zeitweise immer unseren vierbeinigen Begleiter Mastiff bei uns, der Feinde aufspüren oder dieser als Snack aus dem Weg räumen kann. Unser pelziger Freund hat nach dem Ruf mit der imperialen Quietsche-Ente immer eine vorbestimmte Zeit, die er uns zur Seite steht und braucht danach eine kurze Verschnaufpause. Letzteres gilt auch für alle Fähigkeiten, die unserer Söldner über die Zeit erlernt hat. Verschwinden tut er jedoch auch dann, wenn seine Lebenspunkte das untere Ende erreichen. Wer mit dem Gedanken eines normalen Haustiers nicht leben kann, kann dies bei oben genannten Rogue Doc ändern. Hier lässt er sich in 14 Bereichen verstärken und kann zu einer wahren Kriegsmaschine transformieren.

Nach kurzer Zeit stehen dann am Missionsbord auch Nebenmissionen zur Auswahl, die in alte Gebiete zurückführen. Dort gibt es einen Klassenunterschied von B bis S, was für den Schwierigkeitsgrad steht und natürlich mit fetter Beute einhergeht. Je höher der am Anfang gewählte Schwierigkeitsgrad gewählt wurde, desto höher ist auch der im Level selbst gewonnene Loot. Die Sidequests bieten eine gewisse Abwechslung: Von Munitionslagern, die es zu zerstören gilt, um der dazugehörigen Fraktion zu schaden, als auch von wellenartigen Invasionsangriffen. Eines ist auf jeden Fall klar, wir benötigen Tonnen an Munition, denn oftmals gibt es kein Stopp an einfallenden Gegnern, die auch gerne einfach mal in unsere Schatten Ihre Geburtsstunde feiern und überraschend spawnen. Schießwütige Gegner, die unsere Kugeln empfangen, gibt es in Hired Gun unserer Ansicht nach mehr als genug. Der Großteil lebt zwar in menschlicher Gestalt, diese bedienen sich aber an unterschiedlichen Mordinstrumenten, um für die nötige Abwechslung zu sorgen. Auch autonome Kriegsmaschinen und feindliche Wadenbeißer leisten in den teilweise unübersichtlichen Kugelstürmen Ihren Beitrag.


Grafik & Sound
Schmutzig-atmosphärischer Artstyle

Bei der optischen Präsentation spielt Hired Gun gewiss nicht in der Königklasse mit, lässt sich aber auch nicht als unansehnlich beschreiben. Der eigene Charme, der durch die grafische Gestaltung hervorgerufen wird, trägt uns ohne schmerzende Augen durch das ganze Spielgesehen. Der Artstyle und das grandiose Leveldesign wirkt mit seinen dreckig-metallischen Umgebungen einschüchternd und trägt viel zu einer überzeugenden Atmosphäre bei. 

Zu keiner Zeit kam uns der Gedanke nach einer grafischen Anpassung. Öfters gibt es matschige Texturen zu bestaunen, jedoch passt das fast schon zu der eisenhaltigen Unterwelt, in der wir unser Treiben nachgehen. Nerviger waren da schon gelegentliche Abstürze, nach denen wir glücklicherweise ohne beschädigten Speicherstand am letzten Punkt nochmal weiterspielen konnten. 

Die audiotechnische Verarbeitung befindet sich auf dem gleichen Niveau und kann sich ohne Probleme dem Spielerlebnis unterordnen. Für uns war es eine angenehme Überraschung, dass sowohl männliche als auch weibliche Hauptakteure komplett und aufwendig mit vertont wurden. Leider bewegen viele NPCs ihre Lippen nicht synchron zu ihren Stimmen.

Bei den einzelnen Dialogen merken wir auch schnell, dass sich Hired Gun selbst nicht als zu ernst nehmen möchte. Einen Klasseneditor gibt es nicht, zu Beginn dürfen wir von über 10 Söldner uns den Fähigsten aussuchen, unterschied im Spielverlauf werden dadurch nicht eröffnet.

Fazit
Ein actiongeladener Egoshooter. WarHammer 40k Fans freuen sich. Alle anderen auch. 

Wir sind ohne die kleinste Erwartung und auch mit genauso wenig Vorkenntnissen an den FPS-Egoshooter herangetreten. Nach anfänglichen Steuerungsschwierigkeiten und kleinen technischen Problemen, wie leicht versetze Zwischensequenzen und Spielabstürze, fing jedoch der Ball, der sich Spielspaß nennt, an sich zu bewegen. 

Das sehr schnelle Gameplay das wir mit einem Doom guten Gewissens vergleichen können, trägt uns mit Leichtigkeit über die Spielzeit von rund 25 Stunden. Wenn wir bedenken, dass ein sehr kleines Team an dem Projekt gearbeitet hat. Dennoch tauchen kaum Probleme auf, die uns bei unserer 60fps-Ballerorgie einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Die für Hired Gun verlangten 40 Euro sind gut investiertes Geld. Shooter-Fans und WarHammer 40k Anhänger bekommen ein wirklich starkes Actionspiel mit kleinen Schwächen geboten.

Und auch wir, als totale Außenseiter des WarHammer Universums, finden jede Menge spannende Stunden mit Hired Gun. Das Parkour-artige Shooter Gameplay und die Anpassungen sowohl an Waffen als auch an unserer Kopfgeldjägerin, sind für uns klar die größten Stärken und bieten einen sehr weichen Spielfluss, der gut von der Hand geht und einfach immer Spaß macht.

 

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