Seit November letzten Jahres heißt es „Sayonara“ für den deutschen Einzelhandel und die Gastronomie. Da sollte man sicherlich auch nicht den Tourismus und die weitere Unterhaltung für Körper und Geist vergessen. Mittlerweile kämpft der Einzelhandel nun förmlich um das Überleben. Derzeit macht der Einzelhandel jede Woche einen Verlust von geschätzten 5 Milliarden Euro. Damit man von dieser Summe eine Vorstellung bekommt: Alleine der Verband der Baumärkte konnte im Jahr 2019 einen Jahresumsatz von 19,5 Mrd. Euro erzielen.
Nach nun 4 Monaten Zwangsschließung und fehlenden Perspektiven sowie einer fehlenden Öffnungsstrategie der Bundesregierung, rollt eine Klagewelle los. Unternehmen wie Media Markt, Obi, Peek & Cloppenburg und Breuninger habe Klage eingereicht und ziehen vor Gericht.
„Die bereits seit mehr als zwei Monaten bestehenden Betriebsschließungen in Deutschland sind unverhältnismäßig. Der Einzelhandel war nachweislich nie ein Infektionshotspot“, begründete Deutschland-Chef Florian Gietl von Media Markt Saturn den Schritt.
„Wir haben Klagen vor den Verwaltungsgerichtshöfen in Baden-Württemberg, in Hessen, in Nordrhein-Westfalen, in Thüringen und Sachsen eingereicht – überall dort, wo wir Häuser haben. Ziel ist die sofortige Aussetzung der Lockdown-Maßnahmen, weil sie nicht verhältnismäßig sind und eine Ungleichbehandlung gegenüber dem Lebensmittelhandel bedeuten“, sagte ein Breuninger-Sprecher. Alternativ fordere das Unternehmen Entschädigungen. „Denn jeder Tag, an dem unsere Stores geschlossen sind, kostet richtig Geld.“
via Manager Magazin
„Wir brauchen Alternativen, wie man die Bevölkerung schützen kann und trotzdem öffentliches Leben möglich ist. Was die Bundesregierung hier bisher geliefert hat, ist sehr dürftig.“ In Österreich seien die Geschäfte bei weit höheren Inzidenzzahlen wieder geöffnet worden, ohne dass ein exponentielles Wachstum der Infektionen eingetreten sei.„
Mona Buckenmaier aus der Riani-Geschäftsführung
Mit der Aktion #HandelnfürdenHandel haben sich zahlreiche Einzelhändler, Unternehmen und gar ganze Ketten zusammengeschlossen, um Druck auf eine Öffnung ihrer Läden ausüben zu können. Doch alles betrifft sicherlich nur den Handel und die Gastronomie, Tourismus sowie die gesamte Unterhaltungs- und Körperpflege-Industrie steht vor den gleichen Tatsachen.
Da darf gerne das Home-Office zu Unrecht gelobt werden, denn Erleben & Anfassen ist leider im Home-Office nicht möglich. Auch wenn es für viele derzeit als unglaubwürdig klingt, die Schäden für Körper und Geist werden nicht vom vielen Zocken kommen!