Am 8. Dezember erschien der gefeierte Shooter Doom Eternal für die Nintendo Switch. Die Patronenhülsen sind also quasi noch warm, als wir diesen Text verfassen. Die Switch-Version wurde in Zusammenarbeit mit Panic Button – dem Studio hinter den Nintendo Switch-Ports von DOOM (2016), Wolfenstein II: The New Colossus und Wolfenstein: Youngblood – entwickelt und bietet Spielern die Möglichkeit, die epische Einzelspieler-Kampagne jetzt zu Hause oder unterwegs zu erleben. Wie sich der mehrfach ausgezeichnete Shooter spielt und was Doom Eternal zu etwas ganz Besonderem macht auf der Nintendo Switch, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Ersteindruck
Es macht sich Euphorie breit
Sobald wir Doom Eternal starten, begrüßt uns im Hauptmenü schon ein martialischer Soundtrack, in dem auch eine neuere Version der alten Doom-Theme nicht fehlt. Knallharte Metal-Sounds, gemischt mit elektronischen Klängen, ballern uns um die Ohren, während wir ganz in Ruhe, noch, einige Einstellungen machen. Sobald wir das Spiel starten, beginnt eine Filmsequenz in der wir, als Doom-Slayer, den Angriff der Dämonen auf die Erde erleben. Wir fliegen vorher noch ganz enspannt mit unserer Doom-Festung durchs Weltall, als wir die ersten Funksprüche auffangen, die uns schmerzzerissen um Hilfe rufen. Klar, dass wir uns da nicht lange bitten lassen. Der Doom-Slayer macht sich auf, um die drei Höllnepriester zu finden und ihrem Treiben ein Ende zu machen. Das erste Level des Spiels dient außerdem als Tutorial, in dem wir unsere ersten Waffen finden und lernen wie wir sie einsetzen. Dabei bietet Doom Eternal uns schon am Anfang eine interessante Vielseitigkeit. Wir können nicht nur mit diversen Waffen schießen, sondern auch eine Kettensäge einsetzen, die uns aus den zersägten Dämonen Items für Heilung, Rüstung und Munition freigibt. Damit können wir uns sicher oft aus brenzligen Situationen befreien. Wir beginnen unser Spiel auf einem sogenannten Binnenschiff der Hölle, ein von einem Titanen getragenen Priestertempel. Hier bekommen wir die Kreissäge, lernen den Glory-Punch und finden erste Geheimnisse.
Ja, im Spiel gibt es wie in alter Shooter-Manier versteckte Items, die es zu finden gilt. Der Glory-Punch ist ein Finishing-Schlag, mit dem wir angeschlagenen Gegnern den Rest geben. Dabei werden je nach Gegner unterschiedliche Animationen abgespielt, die für reichlich Spaß und Abwechslung sorgen. Nicht, dass man uns falsch versteht – Doom Eternal ist definitv brutal und ziemlich blutig. Definitiv ist es aber auch übertrieben und unrealistisch. Und es macht einen Heidenspaß sich durch die Gegnerhorden zu metzeln.
Gameplay und Story
Das brutalste „Mario“ auf der Switch
Das Gameplay in Doom Eternal bleibt natürlich der Serie treu und wurde perfekt auf die Switch portiert. Ein Shooter wie er im Buche steht, könnte man sagen. Wenn da nicht auch einige Neuerungen wären, die dem Spiel eine gewisse Abwechslung und somit deutlich mehr als eine rein stumpfe Ballerei daraus machen. Wir kämpfen gegen die Dämonen auf der Erde und auch an den Gegnertypen hat sich nicht viel verändert. Anfangs lernen wir die Fortress of Doom kennen, unsere neue Basis im Orbit um die Erde. Hier können wir Kraft tanken und unsere Waffen, Fähigkeiten und den Kampfanzug verbessern. Mit diesen und weiteren netten Features setzen die Entwickler im neuen Teil der Serie alles perfekt um. Direkt im ersten Level erhalten wir zum Beispiel einen am Anzug montierten Granatwerfer, der aber eben nicht nur Granaten spuckt, sondern auch Eisbomben wirft und als Flammenwerfer dient. Setzen wir damit Gegner in Brand, nimmt deren Rüstung Schaden, dessen Werte wir dann einsammeln, um wiederum unsere Rüstung aufzufüllen. In den teilweise sehr hektischen Kämpfen gegen mehrere Gegner kann uns das oftmals den Hintern retten. Zögert also nicht, davon Gebrauch zu machen. Die schon angesprochene Fortress of Doom ist unsere Basis in der wir neben Verbesserungen und neue Waffen, sowie gefundene Gegenstände und Eastereggs sammeln. Zusätzlich können wir alte Missionen laden, um sie noch einmal zu spielen oder vergessene Geheimnisse und Gegenstände zu finden. Ganz besonders hat uns jedoch das Bewegungssystem erfreut. Da Doom Eternal nämlich viele Sequenzen bietet, in denen wir Springen und Klettern müssen, benutzt man nicht nur den bekannten Doppelsprung um höhere Positionen zu erreichen, sondern kann mit dem „Dash“ auch schneller ausweichen oder größere Entfernungen überbrücken. Das geht so weit, dass man sogar in einer Spring- und Klettersession sogenannte Dash-Booster einsammelt, um weiterzukommen. Das fordert uns jederzeit neu heraus, denn hier muss das Timing stimmen. Durch die Kletterpartien erreichen wir neue Abschnitte in den Leveln, finden geheime Items und Eastereggs – Für geübte Mario-Gamer dürfte das aber kein Hexenwerk sein – So haben wir noch kein Doom gespielt!
Neu im Gameplay von Doom Eternal sind auch die Schwachstellen der Gegner. Lernen wir einen neuen Gegnertyp kennen, erklärt uns das Spiel in einem Minitutorial, per Video, wie wir ihn am effektivsten bekämpfen. So haben einige Dämonen besondere Waffenteile oder Rüstungen, die sich mit speziellen Waffen zerstören lassen um ihnen dann erst wirklich dann Garaus machen zu können. In den Levels finden sich außerdem die „Geheimen Begegnungen“. Dies sind inszenierte Kämpfe gegen einen oder mehrere Dämonen, in denen wir es nochmal so richtig krachen lassen können, um Extrapunkte für Waffenupgrades zu erhalten. Auch sind die Masterlevels, die euch nach dem Durchspielen von Doom Eternal erwarten. In diesen Kampagnenmissionen trefft ihr auf neue Herausforderungen in Form von stärkeren Gegnern oder wahnsinnigen Schwierigkeitsgraden.
Das Waffenarsenal in Doom Eternal ist großartig. Natürlich bekommen wir unsere Shootgun zurück, die nun aber mit einem Haken versehen ist, mit dem wir uns zu den Gegner ziehen. Es gibt ein Plasmagewehr und den Rocketlauncher, nur um einige weitere zu nennen. Zusätzlich haben die Waffen jeweils zwei Mod-Slots, in denen wir alternative Schuss-Modi installieren können. Die setzen der Knarre dann nochmal einen obendrauf. Das Gunplay ist unfassbar gut und man fühlt sich mit jeder Bewaffnung fast unschlagbar. Aber auch nur fast. Wo anfangs die Kämpfe noch einfach sind, werden sie im späteren Verlauf sehr knackig und bisweilen mehr als herausfordernd. Stillstand bedeutet in Doom Eternal den Tod. Ständig in Bewegung bleiben und ballern, was das Zeug hält! Bei Mangel an Munition, Heilung und Rüstung hilft ein Hieb mit der Kettensäge, um uns das Leben zu retten. So fördert und fordert Doom Eternal euer Denken stets neu. Statt nur stumpf zu ballern, müsst ihr taktisch denken, um am Leben zu bleiben. Wo Doom 2016 euch an Grenzen brachte, fordert Doom Eternal von euch das Doppelte. In jeder Hinsicht.
Zur Story sei nur wenig verraten. Immerhin wollen wir euch die Freude nicht nehmen, die Höllenpriester und Khan Maykr persönlich kennenzulernen. Klar ist, dass wir natürlich die Erde von allem Übel in Form der Dämonen befreien und uns dafür in unfassbar intensive Kämpfe begeben. Dennoch erzählt Doom Eternal eine interessante Geschichte rund um den Doom-Slayer. Das ist auch neu und überrascht uns sehr. So lernen wir viele Hintergründe der Geschichte der Serie, die bis in die 90er Jahre zurückreicht. Wer noch mehr als in den vielen Filmsequenzen erfahren will, kann sich die Datenbankeinträge durchlesen, in denen Personen, Dämonen und Hintergründe detailliert erklärt werden.
Grafik und Sound
Auch auf der Switch wunderschön
Die Levels von Doom Eternal bieten grafisch viel Abwechslung. Ballern wir uns anfangs in einer brennenden, zerstörten Großstadt durch die Häuserschluchten und Ruinen, treffen wir später in überwucherten Tempelanlagen oder vor Blut und Gedärm strotzenden Titanenleichen auf unsere Gegner. Festungen, Tempelanlagen und Dämonenfabriken sind das Terrain, auf dem sich der Doom-Slayer wohlfühlt. Dabei bietet die Grafik eine wirklich atemberaubende Pracht und faszinierende Schauplätze. Die Dämonen sind hochdetailliert gestaltet und durch die neuen Schwachstellen können wir ihnen brachial die Einzelteile vom Körper schießen. So erhalten wir also auch grafisch eine Rückmeldung über unsere Treffer. Das martialische Design der Level mit Schädeln, Feuer, Blut und Lava macht klar welches Spiel man hier spielt. Dabei sind durch die fein gesetzte Beleuchtung tolle Akzente gesetzt, was die düstere Atmosphäre deutlich unterstreicht. Es sollte aber bedacht werden, dass die Switch-Version nicht mit der PC-Version verglichen werden kann. Wer hier Wert auf Raytracing und mehr setzt, könnte bei diesem Handheld-Shooter ent
Auch das grausige Kreischen von Gegnern, denen wir den Rest geben, klingt an unser Ohr. Das macht das Spiel deutlich intensiver und sorgt für eine grandiose Klangkulisse. Was nicht fehlen darf, ist natürlich der passende Soundtrack. Den liefert für Doom Eternal kein geringerer als Mick Gordon, der schon für diverse Soundtracks mit Publisher Bethesda zusammenarbeitete. So suchte er Gesangstalente für einen Chorgesang zum Spiel, die er wohl auch fand. Denn dieser Chor vermittelt die wohl krassesten Klänge im Soundtrack überhaupt. Im Video seht ihr ein „Behind The Scenes“ dazu. Der natürlich stark auf „Metall“ geprägte Soundtrack passt hervorragend zur Optik und dem Thema des Spiels. Für die intensiven Kämpfe können wir uns auch keine bessere Musikuntermalung vorstellen. Dennoch kommen auch klassische und elektronische Klänge zum Einsatz die etwas Variation in die Musikauswahl bringen.
Fazit
Der beste Shooter für die Nintendo Switch
Doom Eternal begeistert uns immens. Seit langem bietet uns ein Shooter endlich wieder mehr, als nur stumpfes Geballer durch bekloppte Gegnerwellen. Zu den unfassbar intensiven und herausfordernden Kämpfen gesellen sich taktische Elemente wie das Leveln von Waffen und Rüstung, diverse Kampfmechaniken und abwechslungsreiche Rätselelemente. Damit sind wir stets gefordert und manches Mal sogar etwas überfordert. id Software hat mit Doom Eternal einen Shooter geliefert den so schnell kein Herausforderer vom Thron stößt. Danke id und Bethesda für dieses grandiose Erlebnis in wunderschönen Leveln, in einer atemberaubenden Atmosphäre, die von grandiosen Sounds und einem opulenten Soundtrack gekrönt wird – Jetzt endlich auch auf unserer Switch, die eigentlich nur Spiele für brave Gamer bietet. Von uns gibt es eine klare Empfehlung. Also: Gönnt euch!
- Funkverbindung per Bluetooth 5.0
- Mit Bewegungssteuerungen und programmierbare Tasten für erweiterte Spielfunktionen
- Ergonomischer Controller mit Standard-Tastenanordnung und Doom-Eternal-Design