Wer darüber nachdenkt sich einen Monitor im Ultrawide-Format zuzulegen und sich nicht recht entscheiden kann, auf welche Features es zu achten gilt, der lernt vielleicht in unserem Test des neuen Flaggschiffes aus dem Hause AOC etwas dazu. Noch dazu bietet dieser Monitor eine Menge, zu einen wirklich vernünftigen Preis.
AOC wurde 1967 wurde von Ross Siragusa als Admiral Overseas Corporation in Chicago gegründet und stellte den asiatischen Zweig seiner seit 1934 operierenden, auf Elektronik spezialisierten Firma Admiral dar. Man begann in Taiwan mit der Herstellung von Farbfernsehern. AOC International ist ein Anbieter von High-Tech-Produkten aus Taiwan mit dem Schwerpunkt der Herstellung von Computermonitoren, TV-Bildschirmen und Displays. Heute arbeitet AOC als Tochterunternehmen des Hongkong-basierten Elektronikherstellers TPV Technology und verkauft Produkte in über 40 Ländern weltweit. Quelle: Wikipedia
Lieferumfang und Verarbeitung
Breite Leinwand mit wenig Zubehör
Wie bei vielen Monitoren kommt auch der CU34G2X in einer dicken Hülle aus Styropor, umhüllt von einem schicken bunten Karton. Auch wenn wir uns über wenige Kunstsoff in Verpackungen freuen, so werden solche sensiblen Geräte sicher noch lange derartig transportiert. Aus Mangel an sinnvollen Alternativen. Viel wichtiger soll uns vorerst allerdings sein, was an Zubehör neben dem kurvigen 34-Zöller im 21:9-Format in der Verpackung schlummert. Da der Monitor noch nicht vormontiert ist, befinden sich natürlich der Fuss und die Aufhängung einzeln im Karton. Wie diese montiert werden erklären wir aber im nächsten Abschnitt. Fuss und Aufhängung sind aus Metall gefertigt und mit schwarzem Kunststoff ummantelt. Die Aufhängung bietet zusätzlich eine Öffnung zur Durchführung aller Anschlusskabel. Im typischen AOC-Rot sind dezente Farbakzente gesetzt. Daneben finden sich ein 1,5 Meter langes Displayport-Kabel ein ebenso langes HDMI-Kabel. Außerdem liefert man uns eine CD mit Bedienungsanleitung, ein Produktdatenblatt und Energielabel, die uns einen eher hohen Energieverbrauch der Stufe E anzeigen. Somit zählt der CU34G2X schon einmal nicht zu den Stromsparern unter den Monitoren. Damit bleibt das Zubehör des Monitors definitiv überschaubar. Heben wir nun die obere Schicht der Verpackung ab, liegt das Display vor uns. Ebenso wie der Standfuss, ist es in schwarzem, aufgerautem Kunststoff gehalten und bietet auf der Rückseite, sowie an der Unterkante der Front, rote Farbakzente. Auf eine LED-Beleuchtung hat man allerdings verzichtet. Das gesamte Gehäuse macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist sehr gut verarbeitet. Alle Kanten und Fugen sind passgenau gefügt und das breite VA-Panel mit einer Wölbung von 1500R ist sehr gut in den etwa 3 Millimeter dünnen Rahmen eingefügt. Auf der Rückseite befinden sich, unterhalb, der Anschluss für das interne Netzteil, einen Displayport 1.2, sowie die zwei HDMI-Anschlüsse 2.0 und eine 3,5er Klinke für den Kopfhörer. Seitlich etwas abgewinkelt, liegt das integrierte USB-Hub, welches uns insgesamt 4 USB 3.0 Ports bietet. Das notwendige Kabel, mit dem wir das Hub ansteuern können, fehlt allerdings im Lieferumfang. Auch die Anschlüsse sind sauber eingepasst. Wir finden jedoch, dass das USB-Hub schlecht zu erreichen ist. Etwas unkomfortabel aber von vielen Monitoren gewöhnt, ist man die Steuerung des OSD-Menüs. Statt wie bisher einen praktischen zentralen Joystick unter dem Display zu verwenden, erreicht man die Einstellungen des CU34G2X über fünf eher einfach gehaltene und schlecht beschriftete Taster an der rechten Unterkante des Monitors. Auch der Aufbau des Menüs ist weniger komfortabel als wir es von AOC kennen. Leider gibt es auch nicht mehr die praktische Kabel-Fernbedienung die wir früher so praktisch fanden.
Aufbau und Betrieb
Fix aufgebaut und losgespielt
Der Aufbau und die Verkabelung des CU34G2X ist kinderleicht. Zuerst müssen wir den Fuss mit der Aufhängung verbinden. Dazu befindet sich am Fuss eine Verzahnung auf die wir die Aufhängung stecken. Diese passt nur in eine Richtung und so kann man wirklich nichts falsch machen. An der Unterseite des Fusses befindet sich eine Feststellschraube, die wir nun handfest anziehen. Damit ist unser Standfuss einsatzbereit. Am besten montiert man diesen bevor man das Display aus der Verpackung hebt, an das Selbige. Nun führen wir die Arretiernasen an der oberen Kante in die Nuten an der Rückseite des Displaygehäuses ein und mit einem “Klack” ist der Standfuss mit dem Display verbunden. Nun können wir den gesamten Monitor sicher aus der Verpackung heben und abstellen. Mit dem Standfuss verfügen wir über eine Höhenverstellung von 130 mm, eine Drehung von +/- 30 Grad und eine Neigung 3.5 bis 21,5 Grad. Auch eine Wandmontage ist dank VESA100 möglich. Auch die Kabel sind schnell eingesteckt und lassen sich durch die Öffnung im Standfuss geordnet verlegen. Nachdem wir den CU34G2X mit Strom versorgt haben, starten wir unseren Rechner.
Es empfängt uns ein fantastisch-breites Fenster zu Welt der Games und des Internets in der maximalen Auflösung von 3440×1440 Pixeln im Format 21 zu 9. Das muss man, wenn man nicht daran gewöhnt ist erst einmal bestaunen und verarbeiten. Die Krümmung von 1500R, welche einem Radius von 1500 Millimetern entspricht, scheint auf uns noch krasser zu wirken. Wir schauen Filme und Serien im bevorzugten Bildformat und werden mit Sicherheit das ein oder andere Spiel testen. Open-World oder Racing sind, nach unserer Erfahrung, damit grandios zu spielen. Dank der von AOC angebotenen Software, die sich leider nicht auf der mitgelieferten CD befindet, können wir das Display für das Betriebssystem aufteilen oder sogar verschiedene Quellen anschließen und so Bild-in-Bild arbeiten. Leider ist die AOC Screen+ und die G-Menü-Software nicht so einfach zu finden, sie wird sogar nicht einmal explizit für diesen Monitor angeboten. Nach einigem Suchen, können wir sie dennoch herunterladen und benutzen. Zumindest lässt sich über die G-Menü-Software der Monitor komfortabler mit der Maus einstellen. Im OSD-Menü finden sich die üblichen Einstellungen für Helligkeit und Kontrast, Farbanpassungen und die Bildausrichtung, sowie in den Game-Settings die Optionen für Adaptive-Sync und Overdrive. Auch ein eigener Zähler für die angezeigten Frames pro Sekunde ist aktivierbar. Zusätzlich können wir aus vordefinierten Presets für verschiedene Spielegenres auswählen oder selber Presets für Farbe und Helligkeit definieren. Wer will, kann sich ein Zielkreuz im Mittelpunkt des Bildschirms einblenden. Wer möchte kann man das integrierte Adaptive-Sync, beziehungsweise Free-Sync nutzen, um Tearing und Verzögerungen mit AMD Grafikkarten zu minimieren. Der AOC CU34G2X steht aber leider nicht auf der Liste der G-Sync-kompatiblen Modelle. Die zusätzliche AOC Low Blue Light-Technologie blockiert schädliche blaue Lichtstrahlen, ohne dass sich dadurch die dargestellte Farbe ändert, wie es bei einigen anderen Herstellern der Fall ist. Auch HDR lässt sich im Monitor aktivieren. Diese Funktion muss allerdings erst im Monitor und in Windows 10 aktiviert werden. So können Spiele und Filme, die dieses Feature unterstützen bedeutend intensiver abgebildet werden. Der dynamische Beleuchtungsumfang steigt erheblich an. In wunderschön ausgeleuchteten Spielen und Filmen mit HDR Unterstützung kommt dies sehr zu tragen. Merkwürdigerweise ist der Helligkeitswert mit 300 angegeben ist, was doch recht gering für echtes HDR ist.
Fakten und Technikcheck
Wer es genau wissen will…
Kommen wir zu den Fakten. Im AOc CU34G2X liefert uns ein VA-Panel in 34 Zoll mit einer W-LED Hintergrundbeleuchtung die passenden Bilder. Das Panel bietet uns eine flimmerfreie Auflösung von bis zu 3440 x 1440 Pixeln bei einer maximalen Bildwiederholfrequenz von 144Hz und einer Millisekunde Reaktionszeit. Das Seitenverhälnis ist 21:9 und das Display leistet einen Helligkeitswert von 300, bei einem statischen Kontrast von 3000:1. Die Entfernung zwichen zwei gleichfarbigen Pixeln liegt bei 0.2745 auf einem aktiven Bildschirmbereich von 797 x 333 Millimetern. Der maximale Blickwinkel wird vom Hersteller mit 178/178 Grad angegeben. Die Maße des gesamten Monitors betragen 528 x 808 x 237 Millimeter.
Auch im technischen Test hat der CU34G2X uns in vielen Punkten überzeugen können. Im Graustufentest wirkt die Darstellung des breiten Panels sehr ausgewogen und auch die Farbtemperatur stellte sich als hervorragend ausbalanciert heraus. Bei speziellen Testbildern, etwa im Eizo-Monitor-Tool, wurden allerdings feine Grau- und Farbverläufe nicht sehr gleichmäßig dargestellt und flimmerten etwas. In der täglichen Benutzung konnten wir derartige Unregelmäßigkeiten jedoch nicht feststellen. Etwas unregelmäßig ist allerdings die Ausleuchtung des Panels, welche allerdings erst bei kompletter Dunkelheit und einem komplett schwarzen Bild zu sehen ist und sich nur zu den Rändern verteilt. Hier kann man aber noch mit den Gammawerten etwas spielen und für Verbesserung sorgen. In Sachen Blickwinkelstabilität schneidet der CU34G2X recht gut ab, ist aber mit modernen IPS-Panels nicht zu vergleichen. Da wir keine optischen Messverfahren nutzen, können wir Kontrast- und Helligkeitswerte nur auf Sicht beurteilen. Hier sind wir mit voreingestellten Werten und ihren Variationsmöglichkeiten zufrieden. Der von uns ermittelte Gammawert liegt bei 2,4. Die Schärfequalität liefert in der Voreinstellung, bei der Darstellung von Texten in unterschiedlichen Auflösungen, eine sehr gute Qualität und auch die Farbwiedergabe im sRGB Farbraum ist mit den Werkseinstellungen wirklich ausgezeichnet. Die angegebene Reaktionszeit von 4 Millisekunden konnte der EX3501R in den Werkseinstellungen nicht ganz erreichen. Hier waren einige Ausreißer zu bemerken, die aber einen Wert von 5,2 Millisekunden nicht überschritten. Wir empfehlen daher im OSD-Menü die Overdrive Funktion auf “Schwach” einzustellen. So kommt man sogar deutlich unter den Wert des Herstellers. Wie weit die Werte durch AMDs FreeSync reduzierbar sind, können wir aus Mangel einer aktuellen Radeon-Grafikkarte nicht ermitteln. Ein relevantes Inputlag konnten wir im Testbetrieb mit diversen unterschiedlichen Spielen nicht feststellen. Nur ein VA-Panel typisches leichtes Ghosting war bei sehr schnellen Spielen zu bemerken. Ein Messverfahren steht uns dafür aber leider nicht zur Verfügung.
Fazit
Viel mehr geht nicht für den Preis
Wer gerne Filme schaut oder Racing- und Open-World Spiele mag, wird mit dem CU34G2X von AOC seine wahre Freude haben. Dank der etwas stärkeren Krümmung von 1500R, was einem Radius von 1500 Millimetern entspricht, ist der Bildeindruck noch immersiver als bei größeren Radien und zieht uns noch stärker in seinen Bann. Wer zum Beispiel Renn- oder Simulationsspiele wie Forza Horizon 4, F1 2019 oder Star Citizen spielt, wird dank eines solchen Panels stets ein breites Grinsen im Gesicht haben. Vorausgesetzt ist natürlich eine aktuelle Grafikkarte, damit man wirklich seine Freude in der hohen Auflösung hat. Auch Shooter, wie Call of Duty oder Battlefield machen Laune, auch wenn man dann etwas mehr Abstand halten sollte um nicht ständig den Kopf zu drehen. Endlich hat man mal übersichtliche Schlachtfelder. Einzig beim Streamen von Spielen auf Plattformen wie Twitch wird das Bildformat von 21:9 etwas problematisch, da die meisten Zuschauer im herkömmlichen 16:9 Format zusehen. Hier helfen entweder nur eine Reduzierung der Auflösung oder Zuschauer denen die schwarze Letterbox egal ist. Sicher könnte der Beleuchtungswert höher und das HDR echter sein, aber für einen Preis von knapp 530 Euro ist das Jammern auf hohem Niveau. Die Ausleuchtung ist hervorragend, die Farbbalance auch für Grafiker und Videokünstler geeignet und so wird aus diesem schicken Display ein echter Allrounder. Die Verarbeitung ist AOC-gewohnt hochwertig und lediglich die Lage des USB-Hubs ist zu schwer erreichbar gewählt. Außerdem vermissten wir die praktische Software auf CD und das passende Kabel für das Hub.
- Schnelles 34 Zoll QHD Gamingdisplay mit 1500 R Krümmung, FlickerFree und Low Blue Light Technologie für unbegrenzten Spiele Spaß, Bildwiederholung 144 Hertz
- VA Panel, QHD, mattes Display, 130 mm höhenverstellbar, Headphone out, Vesa 100 x 100, Standfuss abnehmbar, schlanker Rahmen, inkl. USB Hub (3.0)
- Helligkeit/Kontrast 300 cd/m², 1.000:1, Anschlüsse 2 x HDMI 1.4, 1 x Displayport 1,2, USB Hub x 4, Seitenverhältnis 21:9