Am 12. Oktober 2017 hat UIG Entertainment und Crafty Studios das Hardcore-Pen-&-Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge (Realms of Arkania: Blade of Destiny) endlich auch für PlayStation 4 veröffentlicht.
Vom PC-Retro Spiel (1992)- zur PlayStation 4 -Version war es ein langer Weg und endlich können wir das Hardcore-Rollenspiel nun auch auf der aktuellen Konsolengeneration erleben. Wie die PlayStation 4-Version sich schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge wird aktuell in der Version 1.00 ausgeliefert und nimmt gute 5 GB auf eurer Festplatte ein. Somit ist das Spiel ziemlich kompakt und schnell zu installieren.
Ersteindruck
Sobald das Spiel nach einem kurzen Intro startet, sind wir auch schon direkt in der Nordlandtrilogie drin und das ganze ohne ein vorgeschriebenes Tutorial. Somit müsst ihr selbst als Helden-Truppe eure erste Quest finden. Ganz im Regen lässt euch das Spiel aber nicht stehen, wie bei einem richtigen Pen-&-Paper-Rollenspiel hilft euch das Regelwerk weiter und das heißt, lesen, lesen und nochmals lesen. Das Regelwerk ist nicht gerade klein und somit füttert das Spiel euch mit vielen Informationen, was nicht jedermanns Sache sein könnte. Dabei hätten die Entwickler das Tutorial bzw. Regelwerk auch besser im Spiel verpacken können. Somit ist der Ersteindruck ein wenig mager und kann nicht wirklich überzeugen. Nachdem wir uns ins Spiel eingefunden haben, kommen wir nun doch erst Mal zur Geschichte von die Schicksalsklinge.
Story
Die Geschichte wird kurz und knapp im Intro des Spiels wiedergegeben. Wir beginnen in der Stadt namens Thorwal und müssen eine sagenumwobene Waffe finden, welche eine drohende Ork-Invasion aufhalten soll. Hierbei richtet sich das Remake treu dem Vorbild. Den Rest der Geschichte erlebt ihr leider nur klassisch in schlichten Textfenstern. Das Intro biete aber schon gute kleinere Informationen. Angekommen in der Stadt Thorwal, noch nichts ahnend von der bevorstehenden Ork-Invasion begebt ihr euch in die nächste Kneipe um eure Hauptquest (Schicksalsklinge) entgegenzunehmen. Bevor das Abenteuer so richtig starten kann, kommen wir nun doch zum nächsten Punkt.
Gameplay
Das Spiel wird euch klassisch wie im PC-Retro Spiel (1992) aus der Ego-Perspektive präsentiert, dabei können wir uns in den teilweise großen Städten frei bewegen. Sobald ihr eine Stadt verlasst, befindet ihr euch auf einer Landkarte wieder und gebt wie in einem Navigerät die Route zur nächsten Stadt ein. Leider könnt ihr die Umgebungen nur in den Städten erkunden und nicht außerhalb wie bei anderen Open-World-Rollenspielen. Der Ansatz ist zwar von einer offenen Spielwelt da, bricht aber auch sehr schnell wieder ab. Das Reden mit NPCs oder auch das Handeln und Kaufen von Gegenständen wird nur in mageren Textfenstern wiedergegeben. Somit wirkt alles viel zu eintönig und das komplizierte Kampfsystem macht es uns dabei nicht einfacher. Gameplaytechnisch steckt viel Nostalgie in dem Titel, daher ist es auch kaum mit anderen Rollenspielen zu vergleichen und wirklich nur etwas für Hardcore-Rollenspiel-Fans der Altenschule. Das spiegelt sich auch wiederum stark im nächsten Punkt wieder.
Grafik/Sound
Im Punkt „Grafik“ ist der Titel wirklich sehr altbackend, dies ist sehr guten an den Charakteren zu erkennen. Alle Charaktere kommen nämlich sehr klotzartig rüber und haben keine Mimik. Die Umgebungen sehen auf den ersten Blick dabei nicht ganz so altbackend aus und können hier und da sogar ein wenig überzeugen. Auch alte Texturen bzw. Bilder aus dem Klassiker von 1992 wurden in das Remake übernommen und bringen einen nostalgischen Wert mit sich. Leider wurde die Unity-Engine hier nicht ausgenutzt und somit ist das komplette Paket eher enttäuschend. Jedenfalls der immer vorhandene und epische Soundtrack kann zu jederzeit voll und ganz überzeugen. Nun kommen wir zum wichtigsten Punkt.
Umfang/ Langzeitmotivation
Das Spiel soll laut den Entwicklern eine Spielzeit von 20 – 80 Stunden bieten, ja nach dem wie man spielt. Der Umfang des Titels ist jedenfalls riesig und die Textfenster bieten mehr Geschichte als ein Roman. Leider kann die Langzeitmotivation dafür aber kaum mithalten, das liegt eher auch an dem eingeschränkten Open-World versuch und der frustrierenden Spielkarte. Betritt ihr nämlich die Spielkarte, um zu einem anderen Ort zu gelangen, hockt ihr mindestens 30 min. vor der Karte bis ihr bei der nächsten Quest seid. Des Weiteren bietet der Titel kein Tutorial und das Regelwerk könnte für einige heutige Spieler zu viel sein. Die Langzeitmotivation richtet sich beim diesem Titel sehr stark nachdem Spieler. Viele, die aber den Klassiker von 1992 kennen, dürften damit kein Problem haben und die Spielzeit komplett ausschöpfen. Nun bewerten wir noch einmal das komplette Paket des Pen-&-Paper-Rollenspiels im letzten Punkt auf unserer Liste.
Fazit
Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge ist auf jeden Fall kein Titel für jeden Spieler, sondern nur etwas für Helden der alten Pen-&-Paper-Rollenspiel-Schule. Grafiktechnisch kann der Titel leider nur kaum überzeugen und auch beim Gameplay hätte man vieles besser machen können. Darunter leidet auch dann die Langzeitmotivation des Titels und Spieler könnten davon sehr leicht abgeschreckt werden. Hier fokussiert sich das Rollenspiel wirklich nur auf Pen-&-Paper-Helden der Altenschule und Spielern, die das Original von 1992 gespielt haben. Somit kann das komplette Paket des Titels „Das Schwarze Auge: Schicksalsklinge“ leider nur zur Hälfte überzeugen, auch wenn teils gute Ansätze vorhanden sind.
Die Neuauflage von wurde am 12. Oktober 2017 für das PlayStation 4 Computer Entertainment System im offiziellen PlayStation Network veröffentlicht. Erhältlich ist der Titel dort für einen Betrag von 14,99 Euro. Getestet wurde die aktuellste Version 1.00 des Rollenspiels.
Hier noch eine kleine Information. Der nächste Teil der Nordlandtrilogie namens Realms of Arkania: Star Trail wurde dieses Jahr 2017 für den PC über Steam veröffentlicht. Eine Version für die PlayStation 4 wurde aktuell aber noch nicht bestätigt.
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Solltet ihr euch noch etwas unsicher sein, ob das Spiel etwas für euch ist, so leiht es euch doch einfach bei Gamesflat mal aus.